Die Maskenpflicht, das permanente Lüften durch Türöffnungen und Klimaanlagen, die relativ kurzen Aufenthaltszeiten in den Fahrzeugen und die Tatsache, dass die Fahrgäste wenig sprechen tragen dazu bei, dass im ÖPNV ein sehr geringes Risiko besteht sich zu infizieren.

Busse und Bahnen sind nach wie vor keine Corona-Hotspots

Oliver Wolff, Hauptgeschäftsführer des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen: „Bei den gestrigen Beschlüssen der Regierungschefs geht es nicht um die Frage, wo eine erhöhte Ansteckungsgefahr droht. Es geht darum, dass vor allem während des Lockdowns vermeidbare Kontakte soweit wie möglich unterlassen werden, um die Ausbreitung der Pandemie zu verlangsamen. Das bedeutet folgerichtig, dass auch im ÖPNV in dieser Zeit – unabhängig vom grundsätzlich sehr niedrigen Risiko einer Ansteckung – Kontakte zum Beispiel durch nicht notwendige Freizeitfahrten vermieden werden sollten: Das, was für Gastronomie, Museen oder private Treffen gilt, gilt ebenso für den ÖPNV. In diesem Zusammenhang sei nochmal darauf verwiesen, dass die Ansteckungsgefahr in Bussen und Bahnen grundsätzlich sehr gering ist, wie diverse nationale und internationale Studien bestätigen. Die Maskenpflicht, das permanente Lüften durch Türöffnungen und Klimaanlagen, die relativ kurzen Aufenthaltszeiten in den Fahrzeugen und die Tatsache, dass die Fahrgäste wenig sprechen tragen dazu bei, dass im ÖPNV ein sehr geringes Risiko besteht sich zu infizieren. Alle Fahrgäste, die auch während des Lockdowns auf den Nahverkehr angewiesen sind, können diesen ohne weiteres nutzen.“

Das gemeinnützige Verkehrsbündnis Allianz pro Schiene, der Fahrgastverband Pro Bahn und der ökologische Verkehrsclub VCD haben die Warnungen von Bund und Ländern vor Fahrten in öffentlichen Verkehrsmitteln als einseitig und wissenschaftlich nicht belegt kritisiert. „Es gibt keinen Grund, Angst vor öffentlichen Verkehrsmitteln zu schüren“, betonte Dirk Flege, Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, am Dienstag in Berlin. „Bus und Bahn sind keine Corona-Hotspots – das zeigen alle bisher vorliegenden wissenschaftlichen Untersuchungen. Wenn die Politik vor Fahrten in Bus und Bahn warnt, müsste sie erst recht vor dem Straßenverkehr mit der hohen Zahl an Unfalltoten und Schwerverletzten warnen“, so Flege. Allein im ersten Halbjahr 2020 starben durch Unfälle im Straßenverkehr in Deutschland 1281 Menschen. 
Karl-Peter Naumann, Ehrenvorsitzender des Fahrgastverbands Pro Bahn, sagte: „Aus wissenschaftlicher Sicht gehen Fahrgäste in öffentlichen Verkehrsmitteln kein erhöhtes Ansteckungsrisiko ein. Aus Fahrgastsicht ist wichtig, dass die Vorsichtsregeln wie Maskentragen und ein Luftaustausch durch das regelmäßige Öffnen der Türen und Fenster oder Klimaanlagen konsequent eingehalten werden“, erklärte Naumann. „Die Erfahrung zeigt aber, dass dies bisher gut funktioniert. Die Politik sollte die Menschen in dieser angespannten Lage nicht zusätzlich mit einseitigen, wissenschaftlich

Quelle: Verband Deutscher Verkehrsunternehmen e.V. (VDV), Allianz pro Schiene e.V.

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