Bild: BEG / Uwe Miethe

Bayerische Regionalzüge und S-Bahnen waren coronabedingt 2020 pünktlicher

Die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG), die im Auftrag des Freistaats den Schienenpersonennahverkehr in Bayern plant, finanziert und kontrolliert, hat für 2020 die Zahlen zur Pünktlichkeit vorgelegt. Bayernweit lag die Pünktlichkeitsquote der Regionalzüge und S-Bahnen bei 94,1 Prozent, ein Plus von 1,8 Prozentpunkten gegenüber 2019 (92,3 Prozent). Als pünktlich gewertet werden alle Züge, die weniger als sechs Minuten Verspätung haben. Insbesondere aufgrund des letztjährigen Lockdowns ist die bayernweite Ausfallquote 2020 im Vergleich zum Vorjahr um 3,1 Prozentpunkte deutlich gestiegen: Von den Verkehrsleistungen im bayerischen Regional- und S-Bahn-Verkehr sind 6 Prozent ausgefallen (2019: 2,9 Prozent).

„Die Zahlen sind wegen Corona nur sehr eingeschränkt mit den Ergebnissen aus den Vorjahren vergleichbar“, erklärt Bärbel Fuchs, Geschäftsführerin der BEG. „Die Züge waren auch deshalb pünktlicher, weil wegen Corona zeitweise auch weniger Züge unterwegs waren.“ Knapp die Hälfte aller Zugausfälle im Jahr 2020 gingen auf das von Ende März bis Mitte Mai reduzierte Verkehrsangebot zurück. „Ohne diesen Corona-Sondereffekt lag die Ausfallquote 2020 ungefähr auf dem Niveau des Vorjahrs“, so Fuchs. 

Bei den Verspätungsursachen gab es keine größeren Verschiebungen. Knapp ein Drittel aller Verspätungsminuten geht auf die Infrastruktur zurück, seien es Störungen (22 Prozent) oder Bauarbeiten (9 Prozent). Neu aufgenommen in die Auswertung hat die BEG das Warten auf verspätete Züge, damit Fahrgäste ihre Anschlusszüge erreichen. 9,7 Prozent aller Verspätungsminuten in Bayern entfallen auf diesen Grund „Anschlusswarten“. Durch die Aufnahme dieser neuen Kategorie sinkt der Anteil aller anderen Gründe; lediglich die externen Einflüsse und gefährliche Ereignisse legten 2020 zu.

Der Anteil externer Einflüsse und gefährlicher Ereignisse vervierfachte sich nahezu, von 10,3 Prozent im Jahr 2019 auf 40,4 Prozent. In dieser Kategorie wurden 2020 auch Corona-bedingte Einflüsse erfasst. Damit lösten die externen Einflüsse und gefährlichen Ereignisse die Bauarbeiten als häufigste Ausfallursache ab. Entsprechend sank der Beitrag der meisten anderen Ausfallursachen. Nur die personalbedingten Ausfälle, die teilweise auch auf die Pandemie zurückzuführen sind, blieben auf ähnlichem Niveau wie 2019 (+0,3 Prozentpunkte).

Quelle: BEG

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