Deutsche Umwelthilfe fordert 365-Euro-Klimaticket

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) fordert ein bundesweit gültiges 365-Euro-Klimaticket für Bus, Tram und regionale Bahn, das sich nahtlos ab 1. September an das bereits geplante 9-Euro-Ticket anschließt. Das unterstreicht der Umwelt- und Verbraucherschutzverband anlässlich der Übergabe einer Klimaticket-Petition an die Stadt Köln. Gemeinsam mit der Petitionsstarterin Claudia Levent hat die DUH dort knapp 6.900 Unterschriften für ein 365-Euro-Ticket vor Ort überreicht. Um angesichts der Klima- und Energiekrise einfach vom Auto auf klimafreundliche Verkehrsmittel umsteigen zu können, sei ein solches, finanziell attraktives Ticket zwingend notwendig, so die DUH. Daneben brauche es auch ein verbessertes Angebot bei Bus, Tram und Bahn. Die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker hatte das 365-Euro-Ticket in ihrem Wahlkampf versprochen, aber bislang nicht eingelöst.

Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der DUH, kommentiert: „Derzeit kostet ein Jahresticket für den Nahverkehr im Kölner Stadtgebiet deutlich über 1.000 Euro. Bei solchen Preisen können die Verantwortlichen in Köln nicht ernsthaft erwarten, dass viele Menschen vom stark subventionierten Pkw auf Bus und Bahn umsteigen. Ein 365-Euro-Klimaticket und ein verbessertes Angebot bei Bus und Bahn sind zwingend notwendig, um eine klimafreundliche Mobilitätswende endlich in Gang zu setzen. Die Städte und Gemeinden müssen deshalb die Anwohnerparkgebühren auf mindestens 360 Euro erhöhen und die Mehreinnahmen dafür nutzen, das Angebot im öffentlichen Nahverkehr attraktiver zu gestalten. Ausreichende Hilfe dafür brauchen sie vom Bund, der auch ein national gültiges Klimaticket ermöglichen muss. Ich fordere Verkehrsminister Wissing auf, bereits jetzt ein bundesweit gültiges Klimaticket für den Nahverkehr auf den Weg zu bringen, das nahtlos an das 9-Euro-Ticket ab September anschließt.“

Ascan Egerer, Beigeordneter für Mobilität der Stadt Köln, nahm die Petition in Vertretung der Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker entgegen. „Die Verwaltung arbeitet an dem Auftrag der Oberbürgermeisterin, ein 365-Euro-Ticket zu ermöglichen. Dazu bedarf es aber geeigneter Finanzierungsmöglichkeiten von Bund und Land. Die Petition bestätigt diesen Wunsch der Menschen, für ein umweltfreundliches Verkehrsmittel auch einen ‚freundlichen Tarif‘ zu haben, um seine Nutzung noch attraktiver zu machen.“

Quelle: Deutsche Umwelthilfe

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