Sozialverbände dringen auf die Einführung eines 29-Euro-Tickets.

Nicht jeder kann sich das Deutschlandticket leisten

Mit dem 49-Euro-Ticket, auch Deutschlandticket genannt, kann dann der gesamte öffentliche Personennahverkehr in Deutschland einen Monat lang genutzt werden. Klingt wie ein tolles Angebot, doch nicht jeder kann sich das leisten.
Das beste Beispiel sind hierbei Bezieher des Bürgergelds. Denn der Regelsatz ist bei der Sozialhilfe genaustens berechnet und aufgeschlüsselt. Alleinstehende Bürgergeld-Empfänger erhalten nach dem Regelsatz 502 Euro pro Monat. Die für den Bereich Verkehr vorgesehene Summe beträgt 45,02 Euro und reicht nicht für das 49-Euro-Ticket. Das ist auch bei den einzelnen Bundesländern mittlerweile angekommen.
Hessen plant bereits ein vergünstigtes, landesweites Nahverkehrsticket für Geringverdiener. Das Ticket soll dann nur 31 Euro pro Monat kosten und für alle Menschen zur Verfügung stehen, die Anspruch auf Bürgergeld, Wohngeld Plus oder Sozialhilfe haben, teilten Verkehrsminister Tarek Al-Wazir (Grüne) und Sozialminister Kai Klose (Grüne) am 16. Januar in Wiesbaden mit. Der Kreis der Berechtigten würde dann etwa 520 000 Menschen umfassen. Das vergünstigte Sparticket soll dann bestenfalls auch gemeinsam mit dem 49-Euro-Ticket an den Start gehen – also am 1. Mai. Was vorerst gut klingt, hat jedoch einen großen Haken. Denn das vergünstigte Ticket würde nur in Hessen gelten. Somit bleibt die Größe des Geltungsbereichs im Vergleich zum 49-Euro-Ticket deutlich kleiner.
Das kritisieren auch der Paritätische Sozialverband sowie der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB). Ebenso sei der Preis mit 31 Euro immer noch zu hoch. Auch der Landesverband Hessen von Pro Bahn forderte ein bundesweites Sozialticket für 19 Euro im Monat. „Insellösungen auf Landesebene lehnen wir ab“, teilte die Interessensvertretung für Fahrgäste mit. Das Sozial-Deutschlandticket solle allen Menschen zustehen, die staatliche Transferleistungen wie etwa Bürgergeld bekämen.
Quelle: merkur.de

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