Am 3. Juli 2025 wurde in Osnabrück zum 15. Mal der Deutsche Lichtdesign-Preis verliehen – ein Branchenevent, das herausragende Projekte der Lichtplanung würdigt. In insgesamt 13 Kategorien wurden Preise vergeben – von Bildungsstätten über Außenräume bis zu künstlerischen Installationen. Veranstaltet wurde die Gala von der Fachzeitschrift Highlight.
Lichtdesigner des Jahres
Die Verleihung des Titels „Lichtdesigner des Jahres“, der aufgrund eines Punktesystems an das Büro mit den meisten Gewinner-Projekten und Nominierungen geht, ist in diesem Jahr eine ganz besondere gewesen, denn der Wettbewerb und das Büro haben eine gemeinsame Geschichte. Zu Beginn seiner Arbeit konnte das Berliner Büro jack be nimble die Auszeichnung 2014 im Nachwuchspreis erringen. Danach immer wieder in verschiedenen Kategorien nominiert und ausgezeichnet, tragen die Berliner nun den Titel „Lichtdesigner des Jahres 2025“. Im diesjährigen Wettbewerb konnten sie in zwei Kategorien mit eindrucksvollen Projekten überzeugen. In der Kategorie Bildung mit der Bildungsstätte B in einem historischen Gebäude Berlins und in der Kategorie Kulturbauten mit der Fotografiska-Ausstellung Tacheles Berlin. In den Kategorien Projekte mit künstlerischem Hintergrund sowie Büro & Verwaltung wurden zudem Arbeiten von jack be nimble nominiert.
Sonderpreis für Inklusion
Ein Sonderpreis ging an die Lichtplanerin Paula Longato vom Buro Happold für ihre Arbeit in der Dasa – Arbeitswelt-Ausstellung in Dortmund. Dort wurde eine Sonderausstellung barrierefrei beleuchtet – insbesondere für Menschen mit Sehbehinderung. In diesem Bereich gibt es noch zu wenig publizierte praktische Umsetzung von Forschungsergebnissen, sodass das dänische Ingenieurbüro zusammen mit dem Institute for Design Strategies (IDS) der TH OWL maßgebliche Grundlagen geschaffen hat, die auch in die tägliche Arbeit bei den Dortmunder Arbeitsschützern eingeflossen ist. Die Jury erhofft sich mit der Auszeichnung mehr Aufmerksamkeit für diese wichtige Arbeit und langfristig dann auch mehr inklusive Umsetzungen in den Projekten. Darüber hinaus lobte sie den praxisnahen Forschungsbeitrag als wegweisend für inklusive Lichtgestaltung.
Publikumspreis
Das Projekt des Büros Lichtgeplant „Gedenkstätte KZ Drütte“ in Salzgitter wurde mit dem Publikumspreis ausgezeichnet. Die Jury hatte es vorab für den Publikumspreis nominiert, das Fachpublikum der Messe eltefa in Stuttgart und des Licht 2025-Kongresses in Oldenburg wählte es zum Sieger. Die stille, respektvolle Lichtgestaltung unterstützt das Erinnern ohne Pathos – eindrucksvoll und berührend.
Künstliche Intelligenz trifft Emotion
In der Kategorie Projekte mit künstlerischem Hintergrund gewann das Projekt „Echo“, für einen neu errichteten und frei zugänglichen Ausstellungspavillon in Heilbronn. Das Büro dipol Licht & Architektur setzte eine interaktive Lichtinstallation um, die Sprache von Besucherinnen und Besuchern in Licht übersetzt und damit das abstrakte Thema Künstliche Intelligenz emotional erlebbar macht.
Im Rahmen unserer Rubrik „Licht ÖPNV“ werden wir in der NahverkehrsPraxis einige dieser Projekte vorstellen.