Am 30. September 2021 hat ein Batteriebrand eines Mercedes-Benz eCitaro der SSB ein verheerendes Feuer im Depot in StuttgartGaisburg ausgelöst, das 25 Busse zerstörte, darunter zwei Elektrobusse und zwei wertvolle Daimler-Oldtimer. Nicht zuletzt, weil in einer spektakulären Aktion Dutzende Busse von Mitarbeitern gerettet werden konnten, und weil es parallel noch andere Brände in Verbindung mit Elektrobusdepots gab, wurde aus dem Neubau der SSB Abstellanlage Gaisburg ein mittleres Politikum und in Sachen Brandschutz so etwas wie der Benchmark für den VDV. Wir haben zur Halbzeit des Neubaus einmal nachgeschaut und -gefragt.
„Nein, diesen Abend werden wir wohl nie vergessen – das war so etwas wie unser persönliches ‚Nine Eleven‘, da wird man immer wissen, wo man zu dem Zeitpunkt gerade war“, so Markus Wiedemann, Unternehmensbereichsleiter Kraftfahrzeuge der Stuttgarter SSB, und Steffen Raff, Fachbereichsleiter Businstandhaltung. Beide waren schnell vor Ort, als der Mercedes-Benz eCitaro mit innovativer LMP-Feststoffbatterie vom französischen Hersteller Blue Solutions weitgehend ohne jede Vorwarnung in Brand geriet und 25 Busse, die meisten davon bewährte Dieselkollegen, mit ins ÖPNV-Nirwana riss. Ein Kollege aus dem Fahrdienst hatte den Brand glücklicherweise um halb acht Uhr abends auf dem Dach des Busses entdeckt und noch vor der Brandmeldeanlage Alarm geschlagen, so dass noch viele Busse gerettet werden konnten. Auch Wiedemann und Raff klemmten sich damals wagemutig hinter diverse Lenkräder, um Busse in Richtung Wasen jenseits des Neckars zu lenken, der zum Glück damals unbelegt war.
Im Rückblick mag man fragen, ob keine Software damals hätte helfen können, das Unglück früher zu erkennen oder gar zu vermeiden. Wiedemann zeigt sich heute abgeklärt: „Eine besondere Software hätte uns bei unserem Brandereignis nicht geholfen, die Batterie ist einfach ohne Vorwarnung „explodiert“ – wie ein platzender Motor in der streng überwachten Formel 1. Es ist unmöglich, technisch alles zu überwachen“. Umfangreiche Untersuchungen nach dem Brand konnten damals keine zwingende Ursache in Hard- und Software feststellen, weswegen die SSB die Brandruine auch relativ schnell abreißen konnte.
Den gesamten Beitrag finden Sie in der neuen Ausgabe der NahverkehrsPraxis: 11-12/2025.









