Ab 2022 sollen in Niedersachsen 14 Triebzüge, die mit Wasserstoff statt Diesel angetrieben werden, im Regelbetrieb fahren. Der Verband der europäischen Eisenbahnindustrie (The European Rail Supply Industry Association, UNIFE) zeichnet das wegweisende Projekt jetzt mit seinem „European Railway Award“ 2021 aus.

Auszeichnung für Wasserstoffzüge der LNVG

2018 hat die Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen (LNVG) die ersten Brennstoffzellentriebzüge der Welt im Fahrgastbetrieb testen lassen. Ab 2022 sollen 14 Triebzüge, die mit Wasserstoff statt Diesel angetrieben werden, im Regelbetrieb fahren. Damit bleibt die LNVG Vorreiterin in Deutschland. Der Verband der europäischen Eisenbahnindustrie (The European Rail Supply Industry Association, UNIFE) zeichnet das wegweisende Projekt jetzt mit seinem „European Railway Award“ 2021 aus.
In der Begründung der Jury heißt es unter anderem: „Der Nachweis, dass alternative Technologien das gleiche Leistungsniveau ohne Emissionen bieten können, eröffnet die Perspektive eines vollständig emissionsfreien Eisenbahnsystems, das es der Schiene ermöglicht, das umweltfreundlichste Landverkehrsmittel zu bleiben.“ Die Jury besteht aus CEOs der Eisenbahn- und Bahnindustrie, EU-Entscheidungsträgern, früheren Gewinnern und ausgewählten Journalisten.
Inzwischen hat die LNVG eine Grundsatzentscheidung für Strecken ohne Oberleitungen getroffen. Das nächste Netz, bei dem sich die Frage nach dem Ersatz stellt, ist das Weser-Ems-Netz zwischen Wilhelmshaven, Oldenburg und Osnabrück. Die LNVG lässt gerade untersuchen, welches Angebotskonzept dort umgesetzt werden soll. Es wird auch geprüft, ob dort Brennstoffzellenfahrzeuge eingesetzt werden können.
So startete das Projekt: Im September 2018 waren zwei Testzüge des Bahntechnik-Anbieters Alstom auf dem Netz der Eisenbahnen und Verkehrsbetriebe Elbe-Weser (evb) gestartet. Wasserstoff als Energieträger hat sich im 18-monatigen Probebetrieb bewährt, kein Zug blieb liegen. Derzeit baut das Gase- und Engineering-Unternehmen Linde in Bremervörde die erste Wasserstofftankstelle für Eisenbahnfahrzeuge, denn ab 2022 soll das Netz der evb komplett auf Triebzüge mit Brennstoffzellenantrieb umgestellt werden. Die 14 „Coradia iLint“ sind bei Alstom in Bau.
Für das Netz um Bremervörde arbeiten seit der Testphase fünf Partner zusammen: Linde, Alstom, das Land Niedersachsen, die Eisenbahnen und Verkehrsbetriebe Elbe-Weser (evb) und die LNVG.

Quelle: Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen mbH (LNVG)

Lesen Sie dazu auch in der Nahverkehrs-praxis 1-2/2021 das Interview mit Dr. Jörg Nikutta, Managing Director Deutschland bei Alstom, über die Erprobung der Coradia iLint-Fahrzeuge bei den Verkehrsbetrieben Elbe-Weser.

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