Radnetz Deutschland: Bundesverkehrsministerium erneuert Moselradweg

Das BMDV hat gemeinsam mit der Stadt Trier einen insgesamt 11 Kilometer langen Routenabschnitt auf dem Moselradweg wiedereröffnet. Ab sofort können Radbegeisterte sowie Touristinnen und Touristen die Fahrradstrecke in Trier sicher am Ufer der Mosel nutzen.

Auf einer Gesamtlänge von 11,3 km wurden die Verkehrsflächen von sieben Moselradwegabschnitten auf der Ost- und Westseite der Mosel instandgesetzt. Der Bund hat den Routenabschnitt mit rund 2,1 Millionen Euro unterstützt und damit fast 100 Prozent der Kosten übernommen. Ziel des Förderprogramms „Radnetz Deutschland“ ist es, bundesweit ein attraktives Netz aus national bedeutenden Radfernwegen zu schaffen und Deutschland zum Fahrradland für Alltag, Freizeit und Tourismus zu machen.

Bundesverkehrsminister Volker Wissing:

“Stressfreies, sicheres und barrierearmes Radfahren machen wir hier auf dem Moselradweg ab sofort möglich. Es freut mich sehr, dass dieser elf Kilometer lange Routenabschnitt nun befahren werden kann. Die Mittel dafür stammen aus unserem Förderprogramm „Radnetz Deutschland“. Damit leistet der Radweg einen Beitrag zu unserem großen Ziel, Fahrradland zu werden. Ein Land, in dem die Menschen länderübergreifend, lückenlos und vor allem sicher Rad fahren. Ich danke allen, die zu dieser komfortablen Radverbindung hier in Trier beigetragen haben. Ich bin sicher, die Menschen werden diesen Radweg jetzt noch mehr lieben.”

Mehr zum Radnetz Deutschland:

Die Routen des Radnetzes Deutschland verbinden auf rund 12.000 Kilometern die verschiedensten Regionen unseres Landes. Es umfasst die zwölf D-Routen, den Radweg Deutsche Einheit und den deutschen Teil des Iron Curtain Trails. Ziel des Förderprogramms ist, das Radnetz Deutschland zu einem bundesweit sicheren, lückenlosen und attraktiven Netz aus national bedeutenden Radfernwegen weiterzuentwickeln. Finanziert werden u.a.:

  • Maßnahmen zur Verbreiterung der Radwege und Verbesserung der Oberflächen,
  • Bau von neuen Radwegen, mit denen Lücken im Netz geschlossen werden,
  • Erhöhung der Sicherheit, z. B. durch bauliche Trennung vom Kfz-Verkehr,
  • Bau von Fahrradabstellanlagen und modernen Raststätten sowie
  • Maßnahmen, um die Routen und Angebote des Radnetzes Deutschland bekannter zu machen.

Das Förderprogramm wird von der Geschäftsstelle Radnetz Deutschland beim Bundesamt für Logistik und Mobilität (BALM) umgesetzt.

Alle Informationen zum Förderprogramm und zur Antragstellung finden Sie hier.

Quelle: Bundesvekrehrsministerium

Kritik an Verkehrsprognose von Bundesminister Wissing

Verkehrs- und Umweltschutzverbände kritisieren die Verkehrsprognose des Bundesverkehrsministeriums. Die Berechnung sei unvollständig und vom falschen Ende gedacht. Sie fordern mit Blick auf die anstehende Überprüfung des Bundesverkehrswegeplans eine neue Herangehensweise.

So heißt es von der Allianz pro Schiene:

Die Allianz pro Schiene sieht in der von Bundesverkehrsminister Volker Wissing vorgestellten Verkehrsprognose 2040 keine wegweisende Grundlage für den künftigen Ausbau der Verkehrsinfrastruktur in Deutschland. „Was wir nicht brauchen, ist eine prognosegläubige Infrastrukturpolitik und ein Verkehrsministerium, das Prognosen über die politischen Ziele stellt“, sagte der Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, Dirk Flege, am Donnerstag in Berlin. Dieser Politikansatz sei antiquiert. Darauf habe bereits das Internationale Transport Forum der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hingewiesen.

Flege zufolge geht der Bund bei seiner Verkehrsinfrastrukturplanung bisher in der falschen Reihenfolge vor: „Das Bundesverkehrsministerium gibt erst eine Prognose in Auftrag und richtet dann seine Politik danach aus, baut der Prognose also gewissermaßen hinterher. So wird der Status quo zementiert. Hier brauchen wir ein Umdenken: Politik muss sich ehrgeizige Ziele setzen und dann die Maßnahmen ergreifen, um diese Ziele zu erreichen.“

Das für den Schienengüterverkehr vorhergesagte Wachstum von 35 Prozent bis 2040 schätzt die Allianz pro Schiene als deutlich zu pessimistisch ein. Dirk Flege: „Schon heute leidet der Schienengüterverkehr unter fehlenden Kapazitäten im Schienennetz. Niemandem ist geholfen, wenn wir das Potenzial des Schienengüterverkehrs anhand derzeitiger Kapazitätsgrenzen bemessen. In der Vergangenheit hat sich der Schienengüterverkehr trotz geschrumpftem Schienennetz nahezu verdoppelt. Die Unternehmen drängen mit ihren Warentransporten auf die Schiene. Wenn die Politik also gestaltend eingreift und neue Schienenstrecken baut statt auszubremsen, dann ist eine viel stärkere Verkehrsverlagerung von der Straße auf die Schiene möglich.“

Auch der BUND hat bereits im Vorfeld Kritik geübt. Diese und weitere Stellungnahmen zur aktuellen Verkehrsprognose werden hier fortlaufend ergänzt.

Quelle: Allianz pro Schiene und BUND

Der Verkehr in Deutschland wird zunehmen

Bundesverkehrsminister Dr. Volker Wissing hat am 24 Oktober 2024 in Berlin gemeinsam mit Studienautor Dipl.-Math. oec. Tobias Kluth von Intraplan die Ergebnisse der neuen Verkehrsprognose 2040 vorgestellt. Sie reicht bis ins Jahr 2040 und löst die bisherige Prognose 2030 ab. Es ist die umfassendste Vorausschau der künftigen Verkehrsentwicklung in Deutschland seit mehr als zehn Jahren. Sie berücksichtigt die jüngsten Entwicklungen in den Bereichen Mobilität und Logistik, aber auch veränderte Rahmenbedingungen wie Bevölkerungswachstum, Auswirkungen der Energiewende und Folgen des Ukraine-Krieges. Die Verkehrsprognose 2040 dient als Grundlage für die Bedarfsplanüberprüfung und damit die Neuausrichtung der Verkehrsinvestitionen.

Zentrale Ergebnisse

Bis 2040 wird der Verkehr in Deutschland zunehmen, besonders stark im Güterbereich. Im Vergleich zu 2019, dem letzten Jahr vor der Corona-Pandemie, steigt die Verkehrsleistung um rund ein Drittel – von 689 auf 905 Milliarden Tonnenkilometer. Auf der Schiene legt der Güterverkehr am stärksten zu (+35 Prozent). Der Lkw bleibt mit einem Plus von 34 Prozent das dominierende Verkehrsmittel, während Transporte per Wasserstraße zurückgehen. 

Der Personenverkehr wird um rund 8 Prozent auf 1.323 Milliarden Personenkilometer in 2040 ansteigen. Auch hier wächst die Bahn am stärksten (+60 Prozent) vor dem Luftverkehr (+30 Prozent). Der Straßenverkehr geht gemessen an den Personenkilometern leicht zurück (-1 Prozent). Gemessen am Modal-Split bleiben Auto und Motorrad aber mit Abstand beliebtestes Fortbewegungsmittel in Deutschland. Zwei Drittel der Wege werden damit zurückgelegt.

“Die Verkehrsprognose 2040 hat eine klare Botschaft: Der Verkehr in Deutschland wird deutlich zunehmen. Um in Zukunft einen Verkehrsinfarkt zu verhindern, müssen wir weiter entschlossen handeln und in alle Verkehrsträger investieren: Wir brauchen ein hochbelastbares Bestandsnetz. Unsere in die Jahre gekommenen Trassen, Brücken, Tunnel und Schleusen müssen dringend saniert werden. Der Ausbau der Bahn muss weiter mit Volldampf vorangetrieben werden. Gleichzeitig sind auch Erhalt und Neubau von Straßen unerlässlich, denn das Auto bleibt das Rückgrat der Mobilität in Deutschland. Ich kämpfe dafür, dass die Menschen auch in 2040 frei ihren Mobilitätsbedürfnissen nachkommen können und die Wirtschaft wächst – dank einer guten Verkehrsinfrastruktur. Es liegt jetzt am Bundestag dieser Verantwortung gerecht zu werden.”

Bundesverkehrsminister Volker Wissing

Güterstrukturwandel: Weniger Kohle, mehr Sendungen

Ausschlaggebend für Veränderungen im Güterverkehr ist insbesondere ein Strukturwandel. Durch die Energiewende gibt es einen starken Rückgang bei Massen- und Energiegütern wie Kohle, Koks, Mineralölprodukte und Erze, die bisher vor allem auf Schiene und Wasserstraße transportiert wurden.

Großes Wachstum gibt es bei Gütern, die überwiegend auf der Straße befördert werden. Hierzu zählen Postsendungen (+86 Prozent), Sammelgüter (+56 Prozent) sowie Nahrungs- und Genussmittel (+30 Prozent). Außerdem führen Investitionen in den klimaneutralen Umbau der Wohngebäude zu Baustellenverkehr in neuen Dimensionen, bei dem die Anlieferung nicht mit Binnenschiff oder Bahn erfolgen kann.

Trotz dieses Wandels wächst der Anteil der Schiene am Güterverkehr – auch aufgrund der Maßnahmen der Bundesregierung, wie z. B. die Korridorsanierung. Der vom BMDV eingeschlagene Weg, die Schiene zu ertüchtigen und ihre Kapazitäten mit einem Hochleistungsnetz zu erweitern, ist zwingende Voraussetzung, damit die Bahn die zusätzlichen Verkehre aufnehmen kann.

Massive Reduktion bei CO2-Emissionen

Durch den Umstieg auf klimafreundliche Antriebe auf allen Verkehrsträgern sinken die direkten CO2-Emissionen im Verkehr um 77 Prozent gegenüber dem Jahr 1990. Beim Pkw-Verkehr sogar um über 80 Prozent. Noch nie hat eine Verkehrsprognose eine so deutliche Emissionsreduktion berechnet. Die Verkehrsprognose zeigt damit große Fortschritte, den Verkehr in Deutschland zu dekarbonisieren und auch die Straße zu einem klimaneutralen Verkehrsträger umzubauen. Sie bestätigt damit die Wirkung der verkehrspolitischen Maßnahmen wie den Ausbau der Ladesäuleninfrastruktur oder die Einführung der CO2-Maut bei Lkw Die Prognose unterstreicht auch die Bedeutung klimafreundlicher Kraftstoffe für die CO2-Reduktion im Straßenverkehr.

Grundinventur des Verkehrsgeschehens

Die Verkehrsprognose 2040 ist die aktuelle und umfassendste Grundinventur des Verkehrsgeschehens in Deutschland. Sie prognostiziert den Verkehr erstmals für rund 1.600 Verkehrsräume in Deutschland. Das ist um den Faktor 4 höher als zuvor und ermöglicht eine präzisere Abbildung des Verkehrs.

Die nun vorgestellte Basisprognose ist der Auftakt für die Publikation von weiteren Fachteilen zu den einzelnen Verkehrsträgern. Sie wurde von einem Konsortium unabhängiger Institute unter der Leitung von Intraplan erstellt. Ihr liegen insgesamt 132 Prämissen zu Grunde, die das Verkehrsgeschehen in Zukunft beeinflussen. Über 250 Fachstellen waren beteiligt. Die Ergebnisse werden bei einer Tagung am 10. Dezember 2024 vorgestellt und vertieft diskutiert.

Eine Kurz- und Langfassung der Verkehrsprognose 2040 finden Sie hier.

Quelle: BMDV