Neue U-Bahn für Wien

Der erste X-Wagen „FeliX“ ist am direkten Weg zum Einsatz im Fahrgastbetrieb. Nach umfangreichen Tests bei den Wiener Linien wurde der neue U-Bahn-Zug bereits zur Zulassung bei der Behörde eingereicht. Ziel der großen „Abschlussprüfung“ ist die Betriebsbewilligung für den hochmodernen Zug. Ab dann kann der X-Wagen auf den Linien U1 bis U4 fahren, bis er ab 2026 vollautomatisch auf der, gerade in Bau befindlichen, U5 unterwegs sein wird. Aktuell ist der X-Wagen nun auch öfters zu Testzwecken im U-Bahn-Netz unterwegs – freilich noch ohne Fahrgäste.
Heute Vormittag überzeugte sich Öffi-Stadtrat Peter Hanke bei einer solchen Testfahrt auf der Linie U3 von den vielen Vorzügen der neuen U-Bahn. „Ein neues Fahrzeug ist etwas Besonderes, vor allem wenn es an die 4.000 PS hat und zugleich umweltfreundlich unterwegs ist. Alle Wienerinnen und Wiener können sich auf einen top-modernen U-Bahn-Zug freuen. Der X-Wagen überzeugt mit Komfort, der innovativen digitalen Fahrgastinfo und einem hohen Maß an Barrierefreiheit“, so Peter Hanke.
Bei diesen Testfahrten wird unter anderem die Fahrgastinfo Plus, das neue digitale Fahrgastinfo- und Wegeleitsystem im X-Wagen, im Echtbetrieb getestet. „Nach umfangreichen, detaillierten Testserien bei den Wiener Linien konnte die Zulassung eingereicht werden. Wir rechnen noch 2022 mit dem Einsatz im Fahrgastbetrieb“, sagt Günter Steinbauer, Geschäftsführer der Wiener Linien.
Der X-Wagen wird im Siemens-Werk Simmering gefertigt und von dort direkt an die Wiener Linien geliefert. Seit Sommer 2020 wurden fünf Züge von Siemens Mobility zu den Wiener Linien transportiert, bis zum Jahresende folgt noch ein weiterer Zug. Alle gelieferten X-Wagen werden dann auch sukzessive im U-Bahn-Netz eingesetzt. Bis 2030 werden insgesamt 34 Züge vom Typ X für die Wiener Öffi-Fahrgäste im Einsatz sein.

Quelle: Wiener Linien

Go-Ahead startet im Dezember auf weiteren Strecken

Im Dezember 2021 hat Go-Ahead Bayern den Betrieb im E-Netz Allgäu aufgenommen, nun übernimmt das Unternehmen im Dezember 2022 den Regionalzugverkehr auf weiteren Eisenbahnstrecken. Im Einzelnen sind dies die Linien:

•             RE9 München – Augsburg – Ulm
•             RE80 München – Augsburg – Treuchtlingen – Würzburg
•             RE89 München – Donauwörth – Aalen
•             RB86 München – Augsburg – Dinkelscherben
•             RB87 München – Augsburg – Donauwörth
•             RB89 Donauwörth – Aalen

Auftraggeber dafür sind die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG), die im Auftrag des Freistaats den bayerischen Regional- und S-Bahn-Verkehr plant, finanziert und kontrolliert, sowie das Verkehrsministerium von Baden-Württemberg.
Die Fahrgäste dürfen sich vor allem auf die fabrikneuen, weiß-blauen Züge freuen. Darüber hinaus werden die Kapazitäten zwischen Augsburg und München im Berufsverkehr und zu weiteren aufkommensstarken Tageszeiten erhöht, indem in besonders nachgefragten Zügen mehr Sitzplätze als bisher angeboten werden.
Die gewohnten Fahrkarten gelten weiterhin – ob Verbund-Abo, Bayern-Ticket, Einzelfahrt mit Bahncard-Rabatt oder eine andere Fahrkarte. Auch die Fahrzeiten zwischen den einzelnen Bahnhöfen und das Grundgerüst des Fahrplans bleiben vielerorts unverändert.
Von München aus sind alle Endpunkte zumeist umsteigefrei aufgrund vieler durchgehender Verbindungen erreichbar. Dazu werden wie bisher auch Züge aus mehreren Zugteilen gebildet; in Augsburg und Donauwörth erfolgt dann die Trennung zu den verschiedenen Endbahnhöfen. In der Gegenrichtung verläuft es genau umgekehrt, verschiedene Zugteile werden vereint und fahren dann gemeinsam nach München.
Go-Ahead wird auf den Linien rund um Augsburg eine Flotte von 56 elektrischen Triebzügen einsetzen, die die Firma Siemens Mobility hergestellt hat. Zum einen wird der sogenannte Desiro HC erstmals in Bayern mit 12 Fahrzeugen zum Einsatz kommen. Er verfügt als fünfteiliger doppelstöckiger Triebwagen über 500 Sitzplätze in der zweiten Klasse und 38 in der ersten Klasse; zwei dieser Fahrzeuge können zusammengekuppelt werden, so dass dann Züge mit 1.000 Sitzplätzen in der zweiten Klasse zur Verfügung stehen.

Quelle: Go-Ahead Bayern GmbH

Neue Hamburger U-Bahn-Generation ab 2027

Die Hamburger Hochbahn AG (HOCHBAHN) hat eine Ausschreibung für die Beschaffung der nächsten U-Bahn-Fahrzeug-Generation gestartet. Die ersten DT6-Fahrzeuge sollen 2027 kommen. DT6 steht für Doppeltriebwagen (Fahrzeug kann in beide Richtungen fahren) der 6. Generation. Die Fahrzeuge sollen zum einen schrittweise die DT4-Fahrzeuge ersetzen, die seit 1988 im Hamburger U-Bahn-Netz fahren. Darüber hinaus werden zusätzliche Fahrzeuge im Zuge der Angebotsausweitungen Richtung Hamburg-Takt benötigt. Zum anderen müssen die ersten Fahrzeuge für die U5 beschafft werden, damit Ende 2027 die Tests für den vollautomatischen Betrieb starten können. 
Aufgrund des parallel entstehenden Bedarfs für das Bestandsnetz und die U5 hat die HOCHBAHN entschieden, ein Fahrzeug in zwei Varianten auszuschreiben. Die DT6-Fahrzeuge für das Bestandsnetz (DT6-F) haben an jedem Ende einen Fahrerraum. Der DT6 auf der U5 (DT6-A) wird im vollautomatischen Betrieb ohne Fahrerstand eingesetzt werden. Das Vorgehen mit den zwei Varianten eines Fahrzeugtyps bietet den Vorteil, dass eine relativ gleichmäßige Anzahl von Fahrzeugen pro Jahr abgerufen werden kann. Die exakte Verteilung der Beschaffung von DT6-F- und DT6-A-Varianten passt sich dabei an den tatsächlichen Fahrzeugbedarfen an.
Die DT6-Fahrzeuge werden wie die DT5 40 Meter lang und durchgängig begehbar sein. Die neuen Fahrzeuge werden aber aus vier Wagen bestehen (DT5: drei Wagen pro Fahrzeug). Durch die kürzeren Wagenlängen kommen die Fahrzeuge noch näher auch an gebogene Bahnsteige heran und verbessern damit die Barrierefreiheit. Die DT6-Fahrzeuge können allein (40 Meter) oder im Verbund als 80- oder 120-Meter-Züge fahren. So können bis zu 850 Fahrgäste befördert werden. Da beim DT6-A die Fahrerräume entfallen, sind es hier sogar knapp 900 Fahrgastplätze pro 120-Meter-Zug.
Die äußere Gestaltung in rot und silber knüpft an die Hamburger Linie an und ist eine Weiterentwicklung des DT5, der seit 2011 im Hamburger Netz fährt. Deutlich markanter werden die Türen sein, die komplett aus Glas bestehen und das Fahrzeug noch transparenter erscheinen lassen. Im Innenbereich werden einige Verbesserungen im Vergleich zur heutigen DT5-Generation umgesetzt. Das neue Fahrzeug ist mit 2,70 Metern noch einmal gut 10 Zentimeter breiter. Die Sitzplätze werden zum Teil klassisch in Vierergruppen, aber auch in Längsrichtung angeordnet sein. Insgesamt ist der Fahrgastraum in vier verschiedene Zonen aufgeteilt: Nah an den Türen gibt es Mehrzweckflächen für hohen Platzbedarf. Ein türnaher Aufenthaltsraum und Sitzplätze in Türnähe sind für den Fahrgast mit kürzerer Aufenthaltsdauer. Die Nutzung der Sitzplatzgruppen bieten sich vor allem auf längeren Fahrten an. Die Aufteilung ist in einer vorgeschalteten Designentwicklung entworfen worden und soll den Fahrgastkomfort erhöhen. Eine neues Beleuchtungssystem soll die Aufenthaltsqualität steigern, das neue Fahrgastinformationssystem die Kundenkommunikation weiter verbessern. 
Eine wichtige Rolle bei der Ausschreibung spielt das Thema Nachhaltigkeit. Neben Wirtschaftlichkeit und technischer Leistungsfähigkeit geht dieser Bereich mit in die Bewertung der Angebote ein. Darunter fallen die Kriterien Gewicht, Energiebedarf und Lieferketten. Der Vertragspartner verpflichtet sich bei Zuschlag, jährlich Transparenz über diese Nachhaltigkeitsthemen zu schaffen. Die Recyclingquote bei den Fahrzeugen soll bei mindestens 94 Prozent liegen.

Quelle: Hamburger Hochbahn AG

Produktion von Kernkomponenten für Brennstoffzellensysteme

Mit dem Joint Venture „Innoplate“ treiben Schaeffler und Symbio die Industrialisierung einer wichtigen Schlüsselkomponente für Brennstoffzellensysteme voran. Die Partner erhielten nun die für die Gründung erforderlichen behördlichen Freigaben und starten ihre gemeinsamen Aktivitäten, um ab 2024 Bipolarplatten in großen Stückzahlen herzustellen. Im Juni 2022 hatten Schaeffler und Symbio, ein Gemeinschaftsunternehmen von Forvia und Michelin für die Wasserstofftechnologie, die Gründung des 50:50 Joint Venture bereits angekündigt.
Mit den Vorbereitungen für den Ausbau des Fertigungsgebäudes im französischen Haguenau haben die beiden Unternehmen bereits begonnen. Zudem wurde weitere Ausrüstung bestellt. Damit wollen die Partner den Produktionsbeginn Anfang 2024 sicherstellen. Gefertigt werden dann Bipolarplatten für Brennstoffzellen sowohl für Mobilitäts- als auch Energielösungen.
Innoplate wird auf das Know-how und die Expertise der beiden Muttergesellschaften sowohl in der Großserienproduktion von metallischen Bipolarplatten als auch der Brennstoffzellentechnologie zurückgreifen. Damit soll die Industrialisierung zielgerichtet unterstützt und die Herstellung von BPP der nächsten Generation für den gesamten Markt der Protonenaustauschmembran-Brennstoffzellen beschleunigt werden. Dadurch profitieren Kunden zukünftig in diesem Bereich von erhöhter Leistung, größeren Kapazitäten und einem geringeren Preis.

Quelle: Schaeffler Gruppe

Hannovers erste Buslinie ist voll elektrifiziert

Auf dem Weg zum CO2-freien Nahverkehr hat die ÜSTRA den nächsten großen Schritt gemacht: Die Ringlinie 100/200, die einmal durch Hannovers gesamte Innenstadt führt, wird nun ausschließlich mit Elektrobussen bedient. „Unsere E-Busoffensive ist ein voller Erfolg. Das kann man nun auch auf Hannovers Straßen sehen“, sagt ÜSTRA Vorstandsvorsitzen-de Elke Maria van Zadel: „Für den hannoverschen Nahverkehr ist das ein echter Meilenstein, auch deutschlandweit sind wir damit Vorreiterin in der Elektrifizierung und umweltfreundlichen Gestaltung des Busverkehrs.“
Die eCitaro-Solobusse werden am Endpunkt August-Holweg-Platz mit CO2-freiem Ökostrom geladen, ehe sie wochentags im 10-Minuten-Takt auf der 16 Kilometer langen Ringlinie unterwegs sind. „Unsere hochmodernen Elektrobusse sind ein wichtiger Baustein für die klimafreundliche Mobilität in der Landeshauptstadt. Sie fahren lokal abgasfrei und reduzieren andere Emissionen wie Lärm oder Feinstaub“, sagt Denise Hain, ÜSTRA Arbeitsdirektorin und Vorständin für Betrieb und Personal, zu den ökologischen Vorzügen der Busse.

Quelle: ÜSTRA Hannoversche Verkehrsbetriebe Aktiengesellschaft

Neue Genehmigung für MOIA in Hamburg

Der Ridepooling-Dienst MOIA hat von der Stadt Hamburg erstmals eine Konzession nach dem novellierten Personenbeförderungsgesetz erhalten und integriert sich als eigenwirtschaftlicher Linienbedarfsverkehr in den öffentlichen Personennahverkehr in Hamburg. Die Genehmigung gilt für die Jahre 2023 bis 2025 und 450 Fahrzeuge. MOIA wird das Geschäftsgebiet mit der neuen Genehmigung in die Stadtteile Wilhelmsburg, Billstedt/Billbrook, Osdorf/Lurup und Rahlstedt erweitern. Zudem wird MOIA mit Start der neuen Konzession barrierefreie Fahrzeuge in die Flotte integrieren. Das Unternehmen nahm im April 2019 in Hamburg den Betrieb auf, um vollelektrisches Ridepooling entlang der gesamten Wertschöpfungskette zu entwickeln und zu erproben. In dieser Zeit beförderte es bereits über 5,4 Millionen Fahrgäste.
MOIA wird mit der neuen Genehmigung das aktuelle Geschäftsgebiet ab 2023 von 200 Quadratkilometern auf eine Fläche von rund 270 km2 vergrößern. Die Erweiterung erfolgt in die Stadtteile Wilhelmsburg, Lurup/Osdorf, Billstedt/Billbrook und Rahlstedt. Maßgeblich für die Auswahl der Erweiterungsgebiete ist das Ziel, Stadtteile zu bedienen, die bislang weniger engmaschig durch den vorhandenen ÖPNV versorgt sind. Zudem wird das Unternehmen die Flotte um vollständig barrierefreie Fahrzeuge ergänzen, um noch mehr Menschen mit Mobilitätseinschränkungen befördern zu können. Das Angebot für Rollstuhlfahrer wird sich nahtlos und als regulärer Bestandteil in den Ridepooling-Service einfügen.
Ab dem kommenden Jahr wird MOIA zudem mit dem Tarif des Hamburger Verkehrsverbunds (hvv) verknüpft. Inhaber eines hvv-Abonnements erhalten einen Abschlag auf den Grundpreis von MOIA. Die Ausweitung des Angebotes und die tarifliche Verzahnung werden in Teilen durch die Förderrichtlinie „Modellprojekte zur Stärkung des ÖPNV” des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr ermöglicht, für die MOIA gemeinsam mit der Behörde für Verkehr und Mobilitätswende der Freien und Hansestadt ausgewählt wurde. Die Maßnahmen sind ein weiterer Schritt in Richtung Hamburg-Takt. Ziel ist es, durch den Ausbau klimaschonender und bedarfsgerechter Mobilitätslösungen das privat genutzte Auto in Hamburg für noch mehr Menschen überflüssig zu machen.

Quelle: MOIA

Krisengipfel zum Nahverkehrsticket ohne Erfolg

Nach der Konferenz der Ministerpräsidenten mit Kanzler Olaf Scholz wächst in den Ländern der Ärger. Die Hilfen bleiben im Ungefähren. Immer fraglicher wird, ob die Deutschen schnell mit einem Neun-Euro-Nachfolgeticket rechnen können.
Die so dringend erwarteten Hilfen für die Deutschen bleiben in der schweren Krise weiter im Ungefähren – auch nach dem Gipfel. Vor allem das Neun-Euro-Nahverkehrsticket droht endgültig zur Posse zu werden. Nachdem schon eine direkte Anschlusslösung an das millionenfach verkaufte Rabattticket Ende August scheiterte, ist inzwischen auch der neue geplante Starttermin zum 1. Januar in Gefahr. Gerade mal drei Monate bleiben, um die vielen offenen Fragen zu klären. Noch ist völlig unklar, was das Ticket kosten und leisten soll – vor allem aber, wer es bezahlt.
Nach Angaben von Teilnehmern wurde am Dienstagabend beim Gipfel im Kanzleramt klar, wie weit Bund und Länder noch immer auseinanderliegen. Denn die Länder wollen dem Ticket nur zustimmen und die Hälfte der insgesamt drei Milliarden Euro Kosten tragen, wenn der Bund zusätzlich seine Nahverkehrsmittel insgesamt um jährlich gut drei Milliarden Euro aufstockt. Doch auf diesen Handel wollte sich Scholz am Mittwoch laut Teilnehmern unter keinen Umständen einlassen. Die Länder kassierten eine Absage. Der Bund will mit 1,5 Milliarden Euro weiter lediglich die Hälfte der Kosten eines neuen bundesweiten Nahverkehrstickets zahlen, das zwischen 49 und 69 Euro kosten soll. Zusätzliche Milliardenhilfen sind nicht in Sicht.
Damit wächst die Wut in den Ländern. Es gebe doch keinen Sinn, ein billiges Ticket einzuführen, wenn die Länder gleichzeitig Züge abbestellen müssten, weil sie nicht genug Mittel vom Bund bekämen, warnt etwa Ministerpräsident Kretschmann. Auch Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) warf ein, es dürfe nicht so weit kommen, dass Takte ausgedünnt werden müssten. Die Länder fürchten, dass bis 2030 ein Defizit von 30 Milliarden Euro aufläuft. Allein Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter (CSU) rechnet damit, im kommenden Jahr wegen der vielen Preissteigerungen 511 Millionen Euro zusätzlich für den Nahverkehr zahlen zu müssen – nur um das aktuelle Angebot und die heutigen Takte zu halten.
Die Entscheidung, ob das neue Rabattticket überhaupt kommt, soll nun in der kommenden Woche auf einer neuerlichen Verkehrsministerkonferenz fallen. Dann treffen sich die Landesminister mit Bundesminister Volker Wissing (FDP). Damit aber drehen sich die Verhandlungen im Kreis. Denn die Verkehrsminister hatten gerade darauf gehofft, dass ihre Ministerpräsidenten und der Kanzler sich auf mehr Geld für den Nahverkehr einigen können. Auch Wissing lehnt höhere Nahverkehrszahlungen ab. Der Streit könnte sich gar verhärten. Denn Wissing hatte zuletzt davor gewarnt, dass der Starttermin im Januar nicht zu halten sei, wenn die Länder sich bei der Finanzierung richtig querstellen.
Platzt das Ticket am Ende? Selbst Landesverkehrsminister rätseln, wie der Streit ausgeht. Denn auch die Länder sind sich untereinander nicht mehr ganz einig. Stadtstaaten wie Berlin oder Bremen drängen darauf, nun wenigstens das neue Nahverkehrsticket einzuführen – notfalls auch ohne Sonderzahlung des Bundes. Flächenländer wie Bayern und Baden-Württemberg, die stärker unter den hohen Preisen etwa für Energie leiden, machen dagegen die milliardenschweren Nahverkehrshilfen weiter zur Bedingung.

Quelle: sueddeutsche.de

Braunschweig ordert MAN Stadt- und Überlandbusse

Die Kraftverkehrsgesellschaft Braunschweig (KVG) hat den Kauf von 23 Hybrid- sowie einem Diesel-Low-Entry-Bus ausgeschrieben. Nach Abschluss des Vergabeverfahrens geht der Auftrag mit einem Gesamtwert von rund 6,2 Millionen Euro nun an MAN Truck & Bus. Die Lieferung der 23 MAN Lion’s City Busse mit MAN EfficientHybrid sowie dem MAN Lion’s Interciy LE soll Anfang 2023 erfolgen.
Die KVG Braunschweig folgt bei ihren Einkäufen den Vorgaben der Clean-Vehicles Richtlinie (CVD). In der CVD ist geregelt, zu welchen Anteilen öffentliche Verkehrsunternehmen Busse mit sauberen Antrieben kaufen müssen.

Quelle: MAN Truck & Bus

SSB Flex wird barrierefrei

Der Stuttgarter On-Demand-Verkehr SSB Flex führt barrierefreie Fahrzeuge ein. Den ersten Schritt in Richtung Barrierefreiheit ist SSB Flex bereits mit der Einführung der telefonischen Buchungsmöglichkeit im April 2021 gegangen. Zuvor war die Buchung ausschließlich digital über die SSB Flex-App oder über die Webbuchung möglich.
Ab sofort erweitern zwei zur Barrierefreiheit umgebaute und elektrisch betriebene Fahrzeuge die SSB Flex-Flotte. Die beiden Fahrzeuge sind mit einer Auffahrrampe versehen, über die der Fahrgast in das Fahrzeug fahren kann. Mit speziellen Sicherungsvorrichtungen wird eine sichere Beförderung gewährleistet. Die Fahrer und Fahrerinnen wurden speziell für den Einsatz der barrierefreien Fahrzeuge geschult. Neben dem Rollstuhlplatz stehen außerdem drei weitere, reguläre Sitzplätze im Fahrgastraum zur Verfügung. Die SSB Flex-Flotte umfasst mit der Erweiterung dann insgesamt 19 Fahrzeuge.
Zur Buchung können die barrierefreien Fahrzeuge direkt in der SSB Flex-App angewählt werden. Dazu muss im Menüpunkt der persönlichen Daten die Angabe gemacht werden, dass ein rollstuhlgerechtes Fahrzeug benötigt wird. Mit der Einstellung wird der Bedarf bei jeder Buchung automatisch berücksichtigt. Die Fahrten werden ohne Aufpreis angeboten.

Quelle: Stuttgarter Straßenbahnen AG (SSB)

„Auftakt Ruhr – Mobilität aus einem Guss“

Auftakt Ruhr – Aus Wunsch soll nun endlich Wirklichkeit werden: für BOGESTRA und Ruhrbahn ist ‚Mobilität aus einem Guss‘ mehr als nur ein Symbol für mehr Gemeinsamkeit im Revier. Es ist eine Voraussetzung, um in Zukunft moderne, attraktive und finanzierbare Mobilitätsangebote für die Kundinnen und Kunden erbringen zu können.

Mit dem 11-Punkte-Plan, der zur Gründung der Kooperation Metropole Ruhr (KMR) geführt hat und unter anderem auch die Synchronisation der Nahverkehrspläne der einzelnen Städte im Ruhrgebiet bis Ende 2023 beinhaltet, ist ein erster Schritt getan. Ein deutlich weitreichender zweiter Schritt soll nun in Bochum, Essen, Gelsenkirchen und Mülheim an der Ruhr folgen: Ruhrbahn und BOGESTRA wollen in Zukunft gemeinsam Mobilität nicht nur aus einem Guss, sondern sogar aus einer Hand in der Mitte des Ruhrgebiets anbieten. „Beide Unternehmen sollen noch viel stärker und umfassender kooperieren und dazu eine gleichgerichtete strategische Ausrichtung erhalten sowie neue Angebote wie On-Demand-Verkehre oder Sharing-Systeme gemeinsam entwickeln“, fasst Bochums Oberbürgermeister Thomas Eiskirch die Stoßrichtung zusammen.

Um dies organisatorisch zu fassen, wird nun das Projekt „Auftakt Ruhr– Mobilität aus einem Guss“ gestartet, in dem der Vorstand bzw. die Geschäftsführung der beiden Unternehmen beauftragt werden – unter Einbeziehung der Gremien der Unternehmen und der Städte –  bis zum Ende des Jahres 2023 eine Struktur zu entwickeln, die dies gewährleistet. Für Oberbürgermeister Thomas Kufen aus Essen steht fest, dass „es nur folgerichtig ist, sowohl ein gemeinsames strategisches Management und personelle Verschränkungen zwischen beiden Unternehmen zu prüfen als auch einen gemeinsamen Markenauftritt gegenüber den Kundinnen und Kunden anzustreben. Das gilt natürlich nicht nur bei der App-Entwicklung, sondern auch bei den Mobilitätsangeboten. Bei der Entwicklung einer Kooperationsstruktur für Auftakt Ruhr muss immer klar sein, dass wir dabei anschlussfähig für weitere Partner bleiben wollen.“

„Bei den rechtlichen Rahmenbedingungen von EU, Bund und Land für den ÖPNV wird schnell deutlich, dass es sinnvoll ist, die jeweiligen steuerlichen Querverbünde mit den Stadtwerken, die Direktvergaben, die Aufgabenträgerschaft aber auch die Zuordnung der Infrastrukturen von Bus und Bahn unangetastet zu lassen und daher gern diskutierte Unternehmensfusionen nicht die richtige Antwort wären“, stellt Karin Welge, Oberbürgermeisterin der Stadt Gelsenkirchen klar. „Vielmehr sei eine verbindliche, intensive Kooperation der Weg, der beschritten werden soll. Wie diese Kooperation aussehen und gelingen kann, wird in den nächsten Wochen intensiv vorbereitet.“

Sowohl durch die Corona- als auch die aktuelle Energiekrise beschleunigt, verändern sich die Rahmenbedingungen bei Bus und Bahn derzeit rasant. „Deshalb ist jetzt genau der richtige Zeitpunkt, um durch die Vereinheitlichung von Overhead-Prozessen entsprechende Synergien zu heben“, verdeutlicht der Mülheimer Oberbürgermeister Marc Buchholz. „Zum einen, um dadurch Umfang und Qualität der Mobilitätsleistungen zu sichern. Zum anderen aber auch, um im Zuge der derzeitig diskutierten Neujustierung der ÖPNV-Finanzierung gegenüber Bund und Land zu verdeutlichen, dass wir bereit sind, auch die eigenen Strukturen zu hinterfragen und zu verändern. Insofern ist Auftakt Ruhr ein mutiger, aber unbedingt notwendiger Schritt, auf den viele Menschen im Ruhrgebiet gewartet haben.“

Quelle: Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahnen Aktiengesellschaft (BOGESTRA)