Marktforschungsergebnisse zum 9-Euro-Ticket

Die bundesweite Marktforschung des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) und der Deutschen Bahn AG im Auftrag von Bund und Ländern zum 9-Euro-Ticket bestätigt nach Ablauf des ersten Monats des Aktionszeitraumes erste Trendaussagen und lässt nun zahlengestützte und repräsentative Rückschlüsse zur Nutzung, Verkehrsverlagerung und auch -induzierung zu.

“Nachfrage, Bekanntheit und Attraktivität des 9-Euro-Tickets sind ungebrochen hoch, wir verzeichnen überall vollere Busse und Bahnen. Sehr erfreulich ist auch, dass ein Fünftel der Käuferinnen und Käufer angibt, dass es den ÖPNV zuvor normalerweise nicht genutzt hat. Dabei wären sechs Prozent der Fahrten ohne das 9-Euro-Ticket mit einem anderen Verkehrsmittel außerhalb des ÖPNV unternommen worden, davon gut die Hälfte mit dem Auto“, so VDV-Hauptgeschäftsführer Oliver Wolff. „Gut jede vierte aller Fahrten mit dem 9-Euro-Ticket, einschließlich der Fahrten der Abo-Kundinnen und -kunden, wäre ohne das Ticket von vornherein gar nicht unternommen worden. Diese deutliche Erhöhung der Nachfrage ist mit Blick auf den Klimaschutz und die Belastungen des Systems kritisch zu hinterfragen. Und es gilt weiterhin, dass eingedenk der steigenden Preise zum Beispiel für Kraftstoffe, Energie und Personal die Situation für immer mehr Unternehmen schwieriger wird. Wir brauchen daher immer drängender Lösungen zur Kompensation dieses Anstiegs, sonst drohen deutliche Tarifsteigerungen oder gar, dass erste ÖPNV-Linienangebote eingeschränkt werden müssen. Hier ist die Politik gefordert, kurzfristig zu entscheiden, wie sich das Angebot für die Menschen nach dem 9-Euro-Ticket gestalten soll.“

31 Prozent der Käuferinnen und Käufer des 9-Euro-Tickets und 21 Prozent der Abonnentinnen und Abonnenten geben an, dass ihre Fahrten zumindest teilweise außerhalb des eigenen Verbundraums beziehungsweise Gültigkeitsbereichs erfolgt sind. „Die Branche hat weitgehend ihren gesamten Fuhrpark einschließlich der Reserven auf die Schiene und die Straße gebracht, damit die Nutzerinnen und Nutzer möglichst viel Kapazitäten vorfinden. Darum freuen wir uns über die hohe Zufriedenheitswerte bei den Angaben zur letzten Fahrt“, so Wolff. 88 Prozent der Befragten sind mit der letzten Fahrt zufrieden, jeder und jede fünfte ist sogar vollkommen zufrieden.
Für 69 Prozent der Befragten ist das Ticket in seinen Bedingungen einfach verständlich. Für etwa zwei Drittel ist es eine gute Möglichkeit, den ÖPNV auszuprobieren. Beispiellos sind die Werte für die Bekanntheit des Angebotes: Mit fast 98 Prozent kennt fast jeder Befragte das 9-Euro-Ticket, zwei Drittel kennt es sogar gut. 27 Prozent geben an, ein Ticket für Juni gekauft zu haben, 21 Prozent der Befragten berichten, ein bestehendes Abo als 9-Euro-Ticket zu nutzen. Damit lag in der letzten Juniwoche der Anteil an Ticket-Besitzern unter den Befragten bei 48 Prozent. VDV-Hauptgeschäftsführer Oliver Wolff: „Hochgerechnet auf die Bevölkerung ergeben sich aus der Befragung somit mindestens 30 Millionen Personen, die im Monat Juni ein 9-Euro-Ticket – einschließlich der Abos – besessen haben. Dieser gemeinsame Erfolg aus Politik und Branche erhöht jedoch auch den Druck mit Blick auf die Zeit danach –  sowohl, was die Preise, vor allem aber was die Leistungskosten angeht.“ Die Kaufabsicht für Juli bleibt auf ähnlichem Niveau.
Am häufigsten wurde das 9-Euro-Ticket mit 27 Prozent am Ticketautomaten sowie in Apps (25 Prozent) und Websites (24 Prozent) der Verbünde bzw. der Verkehrsunternehmen erworben. „Das 9-Euro-Ticket ist nach Aussage der Befragten mehrheitlich ein digitales Ticket“, so VDV-Hauptgeschäftsführer Oliver Wolff. Top-Kaufgrund ist der Preis (70 Prozent). Weitere Gründe sind für mehr als ein Drittel der Befragten der Verzicht auf Autofahrten (39 Prozent), die flexible Nutzung am Wohnort (38 Prozent) sowie die deutschlandweite Gültigkeit. Die Hauptgründe gegen den Kauf des 9-Euro-Tickets sind fehlende Nutzungsanlässe (37 Prozent), umständliche Verbindungen (35 Prozent) und die Vorliebe für das Auto (35 Prozent). „Die Marktforschung zeigt einerseits auf, dass es die Branche geschafft hat, Ticket und Mobilitätsangebote in kürzester Frist im Rahmen der Möglichkeiten auf den Weg zu bringen. Doch die Freude darüber darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass Bund und Länder zusammen mit der Branche in Kürze drängende Fragen beantworten müssen, auch mit Blick auf den Klimaschutz und die Abhängigkeit von Energie-Importen“, so Wolff abschließend.

Quelle: Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV)

Masterplan Ladeinfrastruktur II

Die Bundesregierung hat den neuen „Masterplan Ladeinfrastruktur II“ erarbeitet, der den Fahrplan für den Ladeinfrastrukturausbau für die Bundesregierung und weitere am Ausbau beteiligte Akteure darstellt. Der jetzt vorliegende Entwurf des Masterplans wurde federführend vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) erarbeitet und wird nun an relevante Akteure wie Länder, Kommunen, Verbände und Unternehmen übermittelt, um mit Ihnen in einem nächsten Schritt dem die verschiedenen Maßnahmen zu erörtern. 
Die Bundesregierung bekennt sich zu den im Koalitionsvertrag verankerten Zielen im Bereich Elektromobilität. Mit einer Million öffentlich zugänglicher Ladepunkte soll Deutschland zum globalen Leitmarkt für E-Mobilität werden. Dafür ist der vorauslaufende Aufbau einer flächendeckenden, bedarfsgerechten und nutzerfreundlichen Ladeinfrastruktur erforderlich. Mit dem Masterplan Ladeinfrastruktur entwickelt die Bundesregierung eine Gesamtstrategie hierfür. Sie ist orientiert an den Bedürfnissen der Nutzerinnen und Nutzer und umfasst auch den Bereich der Ladeinfrastruktur für schwere batterieelektrische Nutzfahrzeuge. Die Maßnahmen des Masterplans sollen den Aufbau und Betrieb von Ladeinfrastruktur einfacher, bequemer und schneller machen. Gleichzeitig soll die Attraktivität von Ladeinfrastruktur als Geschäftsmodell gesteigert werden und so stärkere Investitionen der Privatwirtschaft mobilisieren.

Dr. Volker Wissing, Bundesminister für Digitales und Verkehr: „Für uns ist der Masterplan Ladeinfrastruktur II ein Schlüsselelement für den weiteren Hochlauf der Elektromobilität. Damit schaffen wir es, dass die Menschen das E-Auto genauso gut laden, wie sie bislang tanken können. Der Masterplan macht also deutlich mehr Tempo beim Ausbau von Ladeinfrastruktur. Sowohl der Klimaschutz als auch die Nutzerinnen und Nutzer von Elektrofahrzeugen in Deutschland werden von den darin enthaltenen Maßnahmen deutlich profitieren. Der Masterplan gibt den Takt für die Aktivitäten der Bundesregierung vor. Mit dem neuen Masterplan haben wir eine zukunftsweisende Grundlage, damit der beschleunigte Ladeinfrastrukturaufbau für Pkw und Lkw gemeinsam mit Ländern, Kommunen und Industrie gelingt.“

Die Nationale Leitstelle Ladeinfrastruktur unter dem Dach der bundeseigenen NOW GmbH unterstützt das BMDV bei der Erarbeitung, Koordinierung und Umsetzung des Masterplans II. Die Beschleunigung von Genehmigungsverfahren, die Integration der Ladeinfrastruktur ins Stromnetz, die Digitalisierung des Ladeerlebnisses und viele weitere Herausforderungen werden mit Hochdruck angegangen. Nur zusammen mit allen maßgeblichen Akteuren wird es gelingen, vorauslaufend eine flächendeckende, bedarfsgerechte und nutzungsfreundliche Ladeinfrastruktur in Deutschland aufzubauen.

Die wichtigsten Maßnahmen im Entwurf des Masterplans Ladeinfrastruktur II im Überblick:

•             Die Bundesregierung gründet eine interministerielle Steuerungsgruppe Ladeinfrastruktur (ISLa), um die Umsetzung der Maßnahmen des Masterplans sicherzustellen. Die umsetzenden Akteure aus der Privatwirtschaft sowie von Ländern und Kommunen sollen hierbei eng eingebunden werden.

•             Allen Maßnahmen wird eine Bedarfsanalyse zugrunde liegen. Grundlagen hierfür sind unter anderem das Planungsinstrument StandortTOOL der Nationalen Leitstelle Ladeinfrastruktur sowie empirisch fundierte Prognosen auf Basis von kartellrechtskonformen Gesprächen mit der Industrie.

•             Auf Grundlage der Bewertung der bisherigen Förderprogramme erstellt das BMDV bis Anfang 2023 ein Konzept für die effiziente, zielgenaue und schnelle finanzielle Unterstützung des Ausbaus der Ladeinfrastruktur.

•             Dem Aufbau öffentlicher Ladeinfrastruktur in den Kommunen kommt eine Schlüsselstellung zu. Die Bundesregierung prüft deshalb bis Ende 2022 wie eine gesetzliche Verpflichtung der Länder, die Grundversorgung an lokaler Ladeinfrastruktur sicherzustellen, umgesetzt werden kann. Gleichzeitig werden die Kommunen durch ein umfassendes Paket an Maßnahmen für die Planung, Umsetzung und Finanzierung unterstützt.

•             Zur Mobilisierung weiterer Flächen prüfen der Bund, die Länder und die Kommunen eigene Flächen und Liegenschaften bezüglich der möglichen Errichtung von Ladeinfrastruktur.

•             Die Bundesregierung entwickelt im Jahr 2023 eine Roadmap Digitalisierung. Sie soll aufzeigen, welche Schritte der Digitalisierung erfolgen müssen, um ein für Nutzerinnen und Nutzer attraktives Gesamtsystem Ladeinfrastruktur zu realisieren.

•             Der Ausbau von Ladeinfrastruktur und Stromnetzen muss besser aufeinander abgestimmt werden. Damit der Ladeinfrastrukturausbau schneller erfolgen kann, wird ein besseres Zusammenspiel von Stromnetz und Elektromobilität von allen beteiligten Akteuren, einschließlich Behörden, Netzbetreibern und Anschlusssuchenden, effizient und zukunftsfest vorgenommen.

•             Mit einer Reihe rechtlicher Maßnahmen wird das Ziel verfolgt, den Aufbau von Ladeinfrastruktur zu erleichtern sowie ihre Nutzung im Alltag attraktiver zu gestalten. Hierzu gehören etwa die Fragen, wie das nächtliche Laden auf Supermarktplätzen rechtssicher ausgestaltet und wie der Einbau in Gebäuden vereinfacht werden kann. 

•             E-Lkw werden eine zentrale Rolle spielen, um die CO2-Emissionen auch im Straßengüterverkehr deutlich zu reduzieren. Diese benötigen eine spezifische Ladeinfrastruktur mit besonders hohen Ladeleistungen. Damit deren Aufbau frühzeitig beginnen kann, wird das BMDV ab 2023 die Errichtung eines initialen Ladenetzes ausschreiben.

•             Um Anpassungsbedarfe frühzeitig zu erkennen, werden alle Maßnahmen kontinuierlich in einem Monitoring erfasst.

Quelle: Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV)

Das 9-Euro-Ticket im Urteil der Bevölkerung

Erste ausführliche Ergebnisse der größten repräsentativen bundesweiten Marktforschung im Aktionszeitraum

Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) koordiniert gemeinsam mit der Deutschen Bahn (DB) im Auftrag von Bund und Ländern Deutschlands umfangreichste Marktforschung zum 9-Euro-Ticket. Seit Anfang Juni befragen die Meinungsforschungsinstitute forsa und rc Research & Consulting im Auftrag von VDV und DB wöchentlich 6.000 Personen ab 14 Jahren bevölkerungsrepräsentativ. Im gesamten Aktionszeitraum von Juni bis August werden somit insgesamt 78.000 Bürgerinnen und Bürger zum 9-Euro-Ticket interviewt, dabei werden alle Kundengruppen und auch Nichtkunden befragt. Aus dieser wöchentlichen deutschlandweiten Repräsentativerhebung liegen nun detailliertere Ergebnisse vor.

„Die aktuellen Befragungsergebnisse zeigen, dass die Zufriedenheit derjenigen, die mit dem 9-Euro-Ticket den ÖPNV genutzt haben, insgesamt hoch ist. 89 % dieser Fahrgäste gaben an, dass sie mit ihrer letzten Fahrt in Bussen und Bahnen vollkommen, sehr zufrieden oder zufrieden waren. Das ist eine schöne Bestätigung unserer Kunden für die Leistungen der Branche“, so VDV-Präsident Ingo Wortmann. 

Zusammenfassend lässt sich aus der Marktforschung außerdem festhalten, dass so gut wie alle Bürgerinnen und Bürger in Deutschland das 9-Euro-Ticket kennen (98 %), mehr als Dreiviertel (76 %) halten es für ein insgesamt sehr attraktives Angebot. Die Hauptgründe für den Kauf des Tickets sind der Preis (71 %), der Verzicht auf Autofahrten (40 %), die flexible Nutzung am Wohnort (39 %) sowie die deutschlandweite Gültigkeit (34 %). Die Hauptgründe gegen den Kauf sind (neben dem fehlenden Reiseanlass) umständliche Verbindungen (38 %), die Präferenz fürs Auto (35 %), unattraktive Abfahrtszeiten (27 %) und lange Fahrtdauern (26 %).
Von den 6.000 Befragten gaben 33 % an, bereits ein Ticket für Juni gekauft zu haben bzw. noch kaufen zu wollen, 24 % nutzen ein bestehendes ÖPNV-Abo als 9-Euro-Ticket, 38 % wollen kein Ticket kaufen. Mehr als die Hälfte (52 %) der Käufer*innen haben ihr Ticket digital über Websites bzw. Apps der Verbünde und Verkehrsunternehmen erworben. „Es ist nicht überraschend, dass die digitalen Vertriebskanäle am häufigsten zum Ticketkauf genutzt werden. Es bestätigt zudem unsere Erfahrungen, dass die Apps und Onlineshops der Branche von den Fahrgästen gut angenommen werden. Und zwar egal ob es Stammkunden sind, die sich bereits bei uns auskennen, oder Neukunden. Aber auch die analogen Kanäle wie Kundencenter und Automaten spielen noch eine wichtige Rolle – auch für die Daseinsvorsorge“, so Wortmann abschließend.
In den folgenden Wochen und Monaten wird die durch VDV und DB koordinierte Marktforschung nach und nach detailliertere Ergebnisse liefern, die dann auch auf Bundesländerebene repräsentativ sein werden. Am Ende werden die gesamten Daten den politischen Auftraggebern im Bund und in den Ländern sowie der Wissenschaft zur weiteren Verarbeitung und Auswertung zur Verfügung gestellt.

Quelle: Verband Deutscher Verkehrsunternehmen e. V. (VDV)

Premiere der Cable Car World in Essen

Rund 500 Teilnehmer aus 14 Nationen nutzten vom 21. bis 22. Juni 2022 auf der Cable Car World die Gelegenheit, einen Blick in die Zukunft der urbanen Mobilität zu werfen. Die weltweit erste Fachmesse für das Verkehrsmittel der urbanen Seilbahn vereinte an den zwei Veranstaltungstagen 30 Aussteller und einen Fachkongress mit mehr als 20 nationalen und internationalen Experten unter dem Dach der Messe Essen. Mitarbeiter aus der öffentlichen Verwaltung und Entscheidungsträger aus Kommunen und Ländern, an die sich die Cable Car World vor allem richtete, informierten sich über technische Möglichkeiten sowie rechtliche und planerische Rahmenbedingungen.
„Die Zeit ist reif, der urbanen Seilbahn ihre eigene Messe-Plattform zu geben. Als nachhaltiger Verkehrsträger ist sie aus dem Mobilitätsmix der Zukunft nicht mehr wegzudenken“, erklärt Oliver P. Kuhrt, Geschäftsführer der Messe Essen, die die Cable Car World gemeinsam mit dem Seilbahnen International Verlag als Partner ins Leben gerufen hat. „Ich freue mich, dass es uns gelungen ist, diese wegweisende Fachmesse Realität werden zu lassen.“ Gerald Pichlmair, Geschäftsführer bei Seilbahnen International, ergänzt: „Zusammen mit der Messe Essen konnten wir die urbane Seilbahn in die Köpfe der Menschen bringen. Die Zukunft hängt am Seil – das haben die Messe Essen, die Besucher und die Aussteller deutlich erkannt.” Gelegen im Herzen der Metropole Ruhr, erwies sich Essen als ideales Umfeld für die neue Fachmesse. Denn der größte Ballungsraum Deutschlands gilt als potenzielles Anwendungsgebiet für urbane Seilbahnen.

Quelle: Messe Essen GmbH

Test eines neuen Mobilitätsangebots in Potsdam

Im Bornstedter Feld wird die Mobilitäts-App „juu“ sowie ein bedarfsorientiert fahrender Minibus – die „juu-Limo“ – der ViP Verkehrsbetrieb Potsdam GmbH getestet. Eine nachhaltige Mobilitätsalternative für Ihre Wege im Quartier.
Die ViP Verkehrsbetrieb Potsdam GmbH und die Fachhochschule Potsdam führen gemeinsam einen Bedarfsverkehrs- und App-Test im Potsdamer Norden durch. Die Bewohner vor Ort sind eingeladen, kostenfrei teilzunehmen und den Forscher und Entwickler dabei zu helfen, wichtige Erkenntnisse für eine bessere zukünftige Mobilität zu erzeugen.
Der Test wird im Rahmen des Projektes MaaS L.A.B.S. sowie in Zusammenarbeit mit dem App-Entwickler highQ und dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt durchgeführt und findet vom 27. bis 29. Juni jeweils in der Zeit von 15:00 bis 18:30 Uhr statt. Anlaufstelle für den Test ist der Johann-Bouman-Platz.
Das neue Busangebot wird getestet, um die Bewohner*innen des Potsdamer Nordens zu jeder Zeit von der letzten Tram-Haltestelle nach Hause bringen zu können. Es geht hier um die beispielhafte Erschließung der sogenannten „letzten Meile“. Als Teil der Mobilitäts-App „juu“ soll der Minibus in Zukunft flexibel gerufen werden können und bedarfsorientiert – ohne festgelegte Haltestellen – Ihre Ziele ansteuern. Die juu-App dient dabei als Hilfsmittel zur digitalen Routenplanung und zur Kombination nachhaltiger Verkehrsmittel. Später kann über sie auch einfach der individuell am besten passende Mobilitätsplan gebucht werden.

Quelle: Verkehrsbetrieb Potsdam GmbH

Mathias Hüske neuer CEO von eos.uptrade

Michael Kujas, der Gründer des Mobility-Softwarespezialisten eos.uptrade, hat den CEO-Staffelstab zum 1. Juni an seinen Nachfolger Mathias Hüske übergeben. Dieser führt das Geschäft nun gemeinsam mit CFO Babette Röder. Michael Kujas hatte im Jahr 2000 das Hamburger Unternehmen gegründet, das seit 2017 Teil von Siemens Mobility ist. Beim Mobility Summit, einem Treffen von Branchenvertretern, übergab Kujas nun symbolisch das Steuerrad an Mathias Hüske.
Der neue CEO gehört dem Unternehmen bereits seit 2019 an. Ihm unterstehen nun die Bereiche Vertrieb, Produkt, Projekte und HR. Vor seinem Engagement bei eos.uptrade war er in verschiedenen führenden Positionen bei der Deutschen Bahn tätig und bringt mehr als 20 Jahre Erfahrung im Mobility-Geschäft mit. 

Quelle: eos.uptrade GmbH

Politik und VDV einig beim Ziel die Infrastruktur auszubauen

Die Jahrestagung des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) in Frankfurt am Main ist am 22. Juni 2022 zu Ende gegangen. Das 9-Euro-Ticket war zusammen mit der teilweise maroden Infrastruktur eines der Hauptthemen auf der Veranstaltung. Bei seiner Rede im Rahmen des verkehrspolitischen Forums erklärte VDV-Präsident Ingo Wortmann mit Blick auf das 9-Euro-Ticket, dass er das Angebot eher höherpreisiger und mit längerer Laufzeit angelegt hätte. Er betonte aber auch, dass man als Branche zeigen wollte, ein Projekt dieser Dimension umsetzen zu können. Zu den aus dem Ukraine-Krieg resultierenden Energiepreissteigerungen erklärte Wortmann, dass diese ausgeglichen werden müssten. Sollte die Politik an dieser Stelle nicht reagieren, seien Angebotskürzungen nicht auszuschließen.
Politik und VDV waren sich einig darüber, dass die Infrastruktur in Deutschland nicht in dem Zustand ist, die für eine zukunftsgerichtete Gesellschaft nötig ist. Deshalb ist übereinstimmend das Fazit der Veranstaltung: Die Infrastruktur muss erneuert und ausgebaut werden, und dafür müssen erheblich mehr finanzielle Mittel eingesetzt werden als bisher geplant.

Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) will mit dem ehemaligen Skirennläufer Felix Neureuther als Testimonial für den ÖPNV zusammenarbeiten. Das kündigte VDV-Hauptgeschäftsführer Oliver Wolff auf der Jahrestagung des Verbandes an. Der ehemalige Sportler verkörpere wie die Branche das Thema Bewegung, so Wolff. Neureuther wolle dabei nicht nur für Kampagnenbilder bereitstehen, sondern auch inhaltlich für den ÖPNV werben. Momentan würden noch Agenturleistungen vergeben, die Zusammenarbeit könnte demnächst offiziell werden.

Wien und Niederösterreich starten gemeinsame Rad-Initiative

Seit 1. April 2022 ist das Wiener Leihradsystem WienMobil Rad in Betrieb und bereits ein voller Erfolg: In nicht einmal drei Monaten wurden bereits 55.000 Fahrten unternommen. Fast die Hälfte der geplanten Stationen sind aktiv, bis zum Herbst wird das System wie geplant weiter ausgerollt. Im Vollausbau stehen 3.000 Räder an über 220 Stationen in ganz Wien zur Verfügung.
Um all jenen Nutzern, die im Wiener Umland unterwegs sind oder über die Stadtgrenze pendeln, einen bequemen und raschen Umstieg zu bieten, verstärken WienMobil Rad und nextbike Niederösterreich ihre Zusammenarbeit. An insgesamt fünf Standorten wurden sogenannte „Zwillingsstationen“ errichtet, wo sowohl WienMobil Räder als auch Räder von nextbike Niederösterreich ausgeliehen und zurückgegeben werden können. Die ersten solcher Stationen in Strebersdorf im Norden und in Stammersdorf im Nordosten sind bereits seit längerem aktiv. Die Zwillingsstationen in Liesing und bei der Perfektastraße im Süden und in Hütteldorf im Westen Wiens wurden kürzlich eröffnet.
Wer bereits einen nextbike-Account hat, kann sowohl das System in Niederösterreich als auch das System in Wien nutzen. Es gelten die Tarife und Vergünstigungen des jeweiligen Systems. Natürlich können auch Fahrten mit einem WienMobil Rad über die Stadtgrenze hinaus oder mit nextbike Niederösterreich in die Wiener City unternommen werden. Wichtig ist allerdings, dass die Räder wieder an einer Station im jeweiligen Bundesland zurückgegeben werden. Dafür wurden die Umsteigemöglichkeiten an den Zwillingsstationen geschaffen. Am besten einfach das nextbike NÖ Rad z.B. in Hütteldorf bei der nextbike NÖ Station abstellen und dann ein WienMobil Rad ausborgen und dieses an einer von bald über 200 Stationen in der ganzen Stadt zurückgeben.

Quelle: Wiener Linien

Viele Engpässe im Schienennetz

Das Eisenbahnunternehmen Go-Ahead beklagt, dass der Eisenbahnbetrieb auf vielen Strecken in ganz Süddeutschland derzeit sehr unzuverlässig ist, weil es eine Vielzahl an Einschränkungen im Bahnnetz gibt. „Die Bundesrepublik Deutschland investiert seit Jahrzehnten zu wenig in ihr Eisenbahnnetz. Das ist nicht bei jeder einzelnen Baustelle die Ursache, aber in der übergroßen Mehrzahl der Situationen doch. Daher muss dringend mehr investiert sowie viel vorausschauender instandgehalten und kundenfreundlicher gebaut werden“, so Fabian Amini, Geschäftsführer der Go-Ahead Gesellschaften in Deutschland. „Wir entschuldigen uns bei unseren Fahrgästen für die Verspätungen und Zugausfälle“, so Amini, er erklärt weiter: „Die Probleme an der Infrastruktur können wir nicht beseitigen. In Gesprächen mit DB Netz und den anderen Eisenbahnverkehrsunternehmen versuchen wir, die Auswirkungen für die Fahrgäste zu verringern.“
Go-Ahead verzeichnet gerade zahlreiche Baustellen und Einschränkungen auf den Strecken der Deutsche-Bahn-Tochtergesellschaft DB Netz, die einen pünktlichen Bahnbetrieb unmöglich machen. So sind seit einer Woche auf der Bahnstrecke von Lindau ins Allgäu auf dem rund 10 Kilometer langen Abschnitt zwischen Lindau-Aeschach und Weißensberg von zwei Gleisen nur eines befahrbar; nach Aussage der DB Netz ist etwas am Gleis defekt, und es soll noch eine Woche dauern, bis das Problem behoben ist.
Auch in Baden-Württemberg haben die Infrastrukturstörungen in den Juni-Wochen drastisch zugenommen, die sich in Zugverspätungen und Zugausfällen bemerkbar machen. „So wie bei anderen Bahnbetreibern, sind auch bei Go-Ahead die Pünktlichkeitswerte in der vergangenen Woche dramatisch abgerutscht“, sagt Fabian Amini: „Unsere Fahrgäste mussten in der Kalenderwoche 24 allein bei Go-Ahead Baden-Württemberg pro Wochentag mindestens 42 Stunden an Zugverspätungen verkraften, die wir nicht selbst verursacht haben. Dies ist ein neuer Höhepunkt, nachdem gerade erst die 4-Wochen-Großbaustellen von DB Netz auf der Frankenbahn abgeschlossen waren.“ Beispiele dieser Verspätungsursachen sind Infrastrukturmängel durch verschiedene Langsamfahrstellen, Fahrbahnstörungen, Streckensperrungen, Auswirkungen durch Baustellen, Stellwerksstörungen, Oberleitungsstörungen, sowie die üblichen Weichen-, Signal- und Bahnübergangsstörungen.
„Wir hoffen, dass DB Netz diese Schwierigkeiten in den Griff bekommt. Darüber hinaus müssen die Infrastrukturgesellschaften der DB AG dringend auf das Gemeinwohl ausgerichtet werden. Es ist höchste Zeit, dass die Bundesregierung dieses Vorhaben aus ihrer eigenen Koalitionsvereinbarung realisiert“, so Amini.

Quelle: Go-Ahead Verkehrsgesellschaft Deutschland GmbH

VRS-Resolution: Nachhaltige ÖPNV-Finanzierung für NRW

Mit einer fraktionsübergreifenden Resolution zum Thema nachhaltige Mobilität und Finanzierung des ÖPNV haben sich die Fraktionsvorsitzenden der Verbandsversammlung des Zweckverbandes Verkehrsverbund Rhein-Sieg (VRS) an die Mitglieder des neu gewählten NRW-Landtags gewandt. Mobilität sei ein unverzichtbarer Motor der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung und müsse als wichtiger Standortfaktor darauf ausgerichtet sein, die von Bund und Ländern definierten Wachstums- und Klimaziele im Verkehrssektor zu erreichen. Eine nachhaltige Mobilitätswende gelinge jedoch nur mit einem attraktiven und qualitativ hochwertigen Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV), der einfach, flexibel und innovativ sei, auf klimafreundliche Antriebstechnologien setze und für Menschen in der Stadt und auf dem Land vernetzte Mobilitätslösungen biete, so die Fraktionsvorsitzenden von CDU, SPD/Volt, Bündnis 90/Die Grünen und FDP.
Um ein bedarfsgerechtes, zukunftsfähiges, klima- und umweltfreundliches Mobilitätsangebot aufrechterhalten und weiter ausbauen zu können, bedürfe es einer nachhaltigen und gesicherten Finanzierung. Bisher ruht die Finanzierung des Öffentlichen Personennahverkehrs in Deutschland auf zwei tragenden Säulen: der Steuerfinanzierung durch Geldtöpfe von Bund, Land und Kommunen sowie der Nutzerfinanzierung aus den Ticketeinnahmen. Allerdings zeichne sich ab, dass die Einnahmen nicht mehr ausreichten, um die massiv gestiegenen Kosten für Energie, Personal und Material zu decken – erst recht nicht, wenn man das gemeinsame Ziel erreichen wolle, die Zahl der Fahrgäste im ÖPNV bis zum Jahr 2030 zu verdoppeln.
Der damit verbundene erhöhte Finanzbedarf könne nicht allein durch gesteigerte Ticketverkäufe refinanziert werden, schon gar nicht über weitere Preiserhöhungen, die sich bereits heute zu einem Zugangshemmnis entwickelten. „Um also weiterhin das Verkehrsangebot aufrechterhalten und in die Ausweitung des ÖPNV-Angebots investieren zu können, ist es nötig, die Gesamtfinanzierung des ÖPNV langfristig und nachhaltig belastbar sicherzustellen!“, fordern die Fraktionsvorsitzenden.
Damit im VRS auch weiterhin ein attraktiver Nahverkehr mit einem vollen Verkehrsangebot aufrechterhalten werden könne und die ÖPNV-Preise angemessen blieben, sprechen sich die Spitzen aller Fraktionen im Zweckverband VRS für eine nachhaltige, gesicherte und auskömmliche Finanzierung aus. Aus Sicht der Gremienvertreter sei es notwendig, den Wandel der ÖPNV-Finanzierung von einer überwiegenden Nutzerfinanzierung zu einer stärkeren öffentlichen Finanzierung bzw. ergänzend einer Nutznießerfinanzierung einzuleiten, um die Mobilitätswende aktiv zu gestalten und die gesteckten Klimaschutzziele erreichen zu können.
„Wir appellieren, die Finanzierung der Nahverkehrsleistungen nachhaltig auszubauen und neben den erforderlichen Investitionen in Infrastruktur und Fahrzeuge auch die gestiegenen und weiter steigenden Betriebskosten sowie den Ausgleich der Corona-bedingten Einnahmeausfälle, bis das fortgeschriebene Einnahmeniveau des Basisjahres 2019 wieder erreicht ist, zu fördern“, schreiben die Fraktionsvorsitzenden. Denn der ÖPNV sei das Rückgrat einer zeitgemäßen, umwelt- und klimafreundlichen Nahmobilität und damit ein wesentlicher Baustein, um die Ziele der Mobilitätswende zu erreichen.

Quelle: Verkehrsverbund Rhein-Sieg GmbH