VDV KA-Release 1.11.0 beschlossen

Die (((eTicket-Deutschland-Teilnehmerversammlung hat die insgesamt 20 Korrekturen und Serviceerweiterungen für die aktuelle VDV-Kernapplikation beschlossen. Diese werden jetzt durch den VDV eTicket Service in den Standard integriert und als Release 1.11.0 veröffentlicht. Die Anpassungen im Detail sind auf der Plattform (((efi für alle Interessierten einsehbar (https://www.efi.eticket-deutschland.de).
Parallel zu den Optimierungen der VDV-Kernapplikation arbeitet der VDV eTicket Service an der Entwicklung der nächsten technischen Version 3.0.0, die unter dem Namen (((etiCORE veröffentlicht werden wird. Diese wird erstmalig vollständig in englischer Sprache verfügbar sein und genau wie die VDV-Kernapplikation über ein offenes Change- Request-Verfahren stets weiterentwickelt. 

Mehr über (((etiCORE

Quelle: VDV eTicket Service GmbH & Co. KG

Tag der Schiene

Um die Klimafreundlichkeit, Zukunftsorientierung und Vielfalt der Branche sichtbar zu machen, rufen Bund, Länder, Kommunen sowie Verbände und Unternehmen erstmals bundesweit den Tag der Schiene aus. Am Nachmittag des 16. und am Vormittag des 17.09.2022 werden das Bundesministerium für Digitales und Verkehr gemeinsam mit den genannten Akteuren für die Chancen und die Notwendigkeit einer starken Schiene und Schienenbranche werben. Mit einer Vielzahl unterschiedlicher Aktionen soll die Vielfalt und Attraktivität der Branche vermittelt und die Schiene erlebbar gemacht werden.
Der Beauftragte der Bundesregierung für den Schienenverkehr und Parlamentarische Staatssekretär, Michael Theurer: „Ich freue mich sehr, dass wir als BMDV dieses Jahr erstmalig und bundesweit gemeinsam mit den Ländern, regionalen Gebietskörperschaften sowie Verbänden und Unternehmen der Schienenbranche den Tag der Schiene begehen und mit vielen lokalen und regionalen Veranstaltungen für die Schiene begeistern. Wir möchten die Schiene für die gesamte Öffentlichkeit erlebbar machen und Berufseinsteigern sowie den unterschiedlichsten Fachkräften zeigen, wie vielfältig und zukunftsorientiert die Branche ist.“
Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, Dirk Flege, stellvertretend für das Zukunftsbündnis Schiene: „Güterbahnen, Gleisbau, Hochgeschwindigkeitszüge – der Bahnverkehr hat viele Facetten. Im Alltag gibt es kaum Gelegenheit für den Blick hinter die Kulissen des faszinierenden Verkehrsmittels Bahn. Der Tag der Schiene wird jetzt deutschlandweit Eisenbahn zum Anfassen und neue Einblicke bieten. Wir freuen uns sehr auf die jährlichen Festtage der Schiene.“

Quelle: Bundesministerium für Digitales und Verkehr

Weitere Informationen zum Tag der Schiene

Horst Schauerte neuer Geschäftsführer der Katamaran-Reederei

Horst Schauerte ist neuer Geschäftsführer der Katamaran-Reederei Bodensee (KRB). Damit hat die Reederei wieder zwei Geschäftsführer, nachdem Norbert Schültke im Herbst das Unternehmen verlassen hatte. Als Doppelspitze werden Schauerte und der seit 2014 geschäftsführende Christoph Witte zukünftig die Geschicke der Reederei leiten.
Schauerte ist seit April Bereichsleiter Mobilität beim Stadtwerk am See und übernimmt die Geschäftsführung der KRB wie sein Vorgänger in Personalunion. Der Mobilitätsexperte kennt den Bodensee bereits seit seiner Zeit in Vorarlberg, wo er als Regionalmanager für die Postbus AG tätig war. Seine insgesamt 19 Jahre Mobilitätserfahrung sammelte er auf verschiedenen Stationen in Wien, Berlin und zuletzt beim Verkehrsunternehmen Wartburgmobil in Thüringen. 
Die Katamaran-Reederei Bodensee betreibt die ganzjährig vertaktete Kursschifffahrt zwischen Friedrichshafen und Konstanz auf direktem Wege quer über den See. Damit stellt sie die schnellste Verbindung zwischen den zwei größten Städten am Bodensee.

Quelle: Katamaran-Reederei Bodensee (KRB)

polisMOBILITY gestartet

Gestern (18.5.2022) startete die erste polisMOBILITY. In der Messehalle 1, im Kölner Stadtgebiet und digital dreht sich vier Tage lang – bis einschließlich Samstag, 21. Mai, – alles um die Zukunft der urbanen Mobilität. 136 Ausstellerinnen und Aussteller aus neun Ländern präsentieren ihre Visionen, Ideen und Lösungen für die Herausforderungen von morgen. Die Vielfalt der Aussteller reicht von politischen und wirtschaftlichen Initiativen über renommierte Anbieter bis zu Start-up Unternehmen. Die Messe richtet sich an Fachbesucherinnen und -besucher ebenso wie an private Mobilitätsinteressierte.

Henriette Reker, Oberbürgermeisterin der Stadt Köln: „Die polisMOBILITY bringt alle fachlich versierten Akteurinnen und Akteure der urbanen Mobilität aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft zusammen, um gemeinsam neue Lösungen zu entwickeln und voneinander zu lernen. Gleichzeitig wird Köln in diesen Tagen zu einem Reallabor, in dem die Kölnerinnen und Kölner Mobilitäts-Angebote und Ideen einem Praxistest unterziehen und technische Innovation, aber auch gesellschaftliche Fragen der Mobilität diskutieren können. Die Mobilitätswende muss zuallererst im Kopf stattfinden – dazu trägt diese hybride Messe zweifelsohne bei!“

Oliver Frese, Geschäftsführer der Koelnmesse: „Als Veranstalter dieses neuen Messeformats sind wir uns unserer gesamtgesellschaftlichen Verantwortung bewusst. Auf die Frage, wie wir in Zukunft leben wollen, wird jeder Mensch, jedes Unternehmen und auch jede Kommune ganz individuelle Antworten beisteuern. Wir wollen unseren Beitrag zum Gelingen der Mobilitätswende leisten, indem wir mit der polisMOBILITY einen gemeinsamen Dialog- und Gestaltungsraum für alle relevanten Akteurinnen und Akteure schaffen. Das Messe-Event versteht sich als zentraler Treffpunkt für alle Player der urbanen Mobilität.“

Prof. Johannes Busmann, Geschäftsführer des Verlags Müller + Busmann und verantwortlich für das Konferenzprogramm: „Seit Jahren nehmen wir wahr, dass sich der Diskurs über die Mobilität der Zukunft zu einem gesamtgesellschaftlichen Thema entwickelt hat. Privatwirtschaft, öffentliche Hand und Zivilgesellschaft sind gleichermaßen gefordert, sich im Austausch über Vorstellungen und Möglichkeiten aufeinander zuzubewegen und gemeinsam neue Lösungsansätze zu erörtern. Für diese Begegnung will die polisMOBILITY künftig den Rahmen schaffen und durch Messe und Kongress Impulse für innovative und zukunftsweisende Entwicklungen geben.“

In Halle 1 der Koelnmesse zeigen 109 Aussteller aus neun Ländern ihre Konzepte, Ideen und Lösungen rund um nachhaltige Mobilität und unterstreichen damit nachdrücklich den internationalen Charakter des neuen Messeformats polisMOBILITY.
Die polisMOBILITY bindet auch die Besucherinnen und Besucher in das Konzept ein. Sie können zahlreiche zukunftsweisende, nachhaltige und emissionsfreie Fahrzeuge in unserem cityHUB, einem dafür eingerichteten Parcours zwischen Rudolfplatz und Friesenplatz in der Kölner Innenstadt, testen. Zusätzlich können Interessierte in insgesamt 13 Best Practice Projekte in der Kölner City sich überkonkrete Verkehrs- und Mobilitätskonzepte direkt vor Ort informieren.

Ein weiteres Highlight direkt neben dem cityHUB ist im östlichen Teil des Rudolfplatzes das polisCAMP der Stadt Köln. In diesem Begegnungsraum aus sechs Bauwagen präsentieren sich zahlreiche Initiativen und Akteursgruppen mit ihren zivilgesellschaftlichen Perspektiven auf eine lebenswerte Stadt und eine Mobilität von morgen. Das polisCAMP wird über vier Tage mit einem eigenen Programm relevante Themen, Ideen und Vorstellungen präsentieren und im offenen Dialog diskutieren.
Auf der polisMOBILITY Konferenz präsentieren 200 Vordenkerinnen und Vordenker der Branche ihre Ideen und Visionen. Gemeinsam werden auf der polisMOBILITY Konferenz kooperative Lösungsansätze entwickelt sowie internationale Pilotprojekte und Use-Cases diskutiert. Ein offenes Content-Programm in den Hallen ist Besucherinnen und Besuchern frei zugänglich und wird ergänzt um etablierte Konferenzen sowie moderne Dialogformate. Dieser Mix aus spannenden Inhalten und modernen Networking-Anlässen bietet ganz neue Möglichkeiten zur Interaktion.

Quelle: Koelnmesse GmbH

Mietertickets für umweltfreundliche Mobilität und bezahlbares Wohnen

Wohnen und Mobilität sollten möglichst immer im Zusammenhang geplant werden, denn vier von fünf Wegen beginnen oder enden an der eigenen Wohnung oder am eigenen Haus. Die Entscheidung, ob wir die Straßenbahn wählen oder ins Auto steigen, hängt daher stark vom Wohnumfeld und den dort vorhandenen Mobilitätsangeboten ab: Wohnviertel, die gut zu Fuß, mit dem Fahrrad und dem ÖPNV erreichbar sind und sogar Sharingangebote für die Mobilität bieten, benötigen zudem weniger Pkw-Stellplätze. Das spart Baukosten, schafft Platz für Spielplätze und mehr Grün – und hilft, die Mieten bezahlbar zu gestalten.
Eine neue Veröffentlichung, die vom Deutschen Institut für Urbanistik (Difu) im Auftrag des Bayerischen Staatsministeriums für Wohnen, Bau und Verkehr erarbeitet wurde, beschreibt, was Kommunen, Wohnungsunternehmen und Mobilitätsdienstleister gemeinsam umsetzen können, um Verkehrsbelastungen zu reduzieren, Flächen und Emissionen zu sparen und gleichzeitig eine gute Wohnqualität zu schaffen. Das Difu hat dazu im Rahmen einer Studie die rechtlichen und planerischen Rahmenbedingungen für die Einführung von Mietertickets und die Umsetzung quartiersbezogener Mobilitätsangebote fundiert analysiert, Betreiberkonzepte recherchiert und eine Vielzahl von Praxisbeispielen vorgestellt.
Einen besonderen Fokus widmete das Difu der praktischen Frage, für wen und unter welchen Voraussetzungen sich Mobilitätskonzepte überhaupt „rechnen“. Diese Frage stellen sich Investoren und Wohnungsunternehmen insbesondere dann, wenn Kommunen in ihren Stellplatzsatzungen die Option eröffnen, den Bau von Stellplätzen durch u. a. Mietertickets sowie Car- und Lastenradsharing zu ersetzen.
Ergänzend zur neuen Publikation hat das Stadtforschungsinstitut ein Berechnungs-Tool auf der Basis des Standardprogramms MS-Excel entwickelt. Es ermöglicht eine unkomplizierte Abschätzung, welche Kosten beispielsweise durch eine reduzierte Zahl von Tiefgaragenstellplätzen gespart werden können und welche Aufwendungen beim Angebot alternativer Mobilitätslösungen kalkuliert werden müssen.

Quelle: Deutsches Institut für Urbanistik (Difu)

Link zur virtuellen Pressemappe mit der Publikation, einem Berechnungstool und weiteren Informationen

Starkes Geschäftsjahr 2021 für die Bahnindustrie

Der Verband der Bahnindustrie in Deutschland (VDB) e.V. zieht Bilanz für das Geschäftsjahr 2021: Mit 12,9 Milliarden Euro erreicht die Bahnindustrie in Deutschland einen neuen Umsatzrekord, der 3 Prozent über dem Vorjahreswert liegt. Das Inlandsgeschäft steigt um 2,5 Prozent. Der Exportumsatz wächst um 4 Prozent. Auch die Beschäftigungszahl steigt auf 53.900 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern an. „Das ist die Bilanz einer resilienten, flexiblen Industrie mit starkem Wachstumspotenzial”, sagte VDB-Präsident Andre Rodenbeck. Am stärksten bleibt das Fahrzeuggeschäft mit 9 Mrd. Euro Umsatz. Das Infrastrukturgeschäft wächst um 18 Prozent auf 3,9 Mrd. Euro an.
Das Infrastrukturwachstum müsse laut Rodenbeck jedoch insbesondere im Inland im Pandemie-Kontext bewertet werden: „Wir gleichen die durch die Krise entstandene Delle zwar aus, stellen jedoch wie in den Vorjahren fest, dass wir damit noch lange nicht dort sind, wo wir für die Erreichung der Koalitionsvertragsziele hinkommen müssen.“ Der Infrastrukturumsatz im Inland bleibt knapp 4 Prozent unter den Werten von 2019. „Das passt ganz und gar nicht zu den politischen Zielen“, mahnte Rodenbeck. Die Verdopplung der Fahrgastzahlen und Steigerung des Güterverkehrs auf der Schiene erfordere Investitionen in eine leistungsstarke, digitale Schieneninfrastruktur. Die Bahnindustrie setzt nun hohe Erwartungen in das Klimaschutz-Sofortprogramm des Bundes.
Die Auftragsbücher der Bahnindustrie sind im vergangenen Geschäftsjahr 2021 sehr gut gefüllt. Auch im Auftragseingang verzeichnet die Bahnindustrie in Deutschland einen Rekordwert von 16,7 Milliarden Euro. Durch den Zuwachs von rund 19 Prozent liegt der Auftragseingang wieder deutlich über dem Vorkrisenniveau. Die Bahnindustrie erlebe nach der Pandemie einen Nachholeffekt, so Rodenbeck. Verschobene Projekte würden insbesondere auf den Weltmärkten wieder aufgenommen. Unter der Corona-Krise hatte insbesondere das Exportgeschäft gelitten. 2021 steigt der Auftragseingang im Ausland mit einem Plus von 71 Prozent wieder auf vor-Pandemie-Niveau. Auch im Inland wächst der AE um 2 Prozent.

Quelle: Verband der Bahnindustrie in Deutschland (VDB) e.V.

Hamburg erreicht Finalrunde für ÖPNV-Kongress

Nachhaltige Mobilität im Fokus – die Freie und Hansestadt Hamburg ist der Gastgeberschaft des UITP Global Public Transport Summit einen Schritt nähergekommen. Gemeinsam bewerben sich die Hamburger Hochbahn AG (HOCHBAHN), die Hamburg Messe und Congress GmbH (HMC) und die MOIA GmbH mit Unterstützung des Hamburg Convention Bureau für die Freie und Hansestadt als Austragungsort des weltweit wichtigsten Mobilitäts-Kongresses mit angeschlossener Fachmesse in den Jahren 2025 und 2027.
Vorgestern Abend wurde bekannt gegeben, dass die Hamburger Bewerbung in der Vorauswahl für die Ausrichtung in den Jahren 2025 und 2027 erfolgreich war. Bis zum 7. November 2022 muss nun ein detailliertes Angebot eingereicht werden. Die finale Entscheidung zum Austragungsort des weltweit größten ÖPNV-Summit fällt im Januar 2023. Neben Hamburg sind auch noch Genf, Wien und Istanbul im Rennen um den UITP Global Public Transport Summit.
Um das Auswahlkomitee zu überzeugen, müssen Gastgeberstädte innovative Mobilitätskonzepte und eine zukunftsfähige Mobilitätsstrategie nachweisen. Aber auch ein attraktives Veranstaltungskonzept fließt mit in die Bewertung ein. Sofern die Freie und Hansestadt den Zuschlag für den Kongress erhält, trifft sich die internationale Mobilitätsfachwelt im Juni 2025 und 2027 in Hamburg. Turnusmäßig organisiert der Internationale Verband für das öffentliche Verkehrswesen (UITP) mit Sitz in Brüssel den Global Public Transport Summit alle zwei Jahre. Dabei handelt es sich um einen Kongress mit angeschlossener Fachmesse, der Raum für den Austausch und die strategische Planung zur Zukunft der Mobilität bietet. Mit rund 3 000 Kongressteilnehmenden, 15 000 Messebesucher*innen und einer Ausstellung auf 40 000 Quadratmetern ist das Event für Betreiberunternehmen nachhaltiger und geteilter Mobilität weltweit das wichtigste Branchentreffen. Vom 4.-7. Juni 2023 findet der nächste UITP Summit in Barcelona statt. Ab 2025 soll der Kongress sogar jährlich stattfinden. Dazu wird jeder Ausrichtungsort dann zwei Formate im Abstand von zwei Jahren umsetzen.
Zuletzt hatte sich die HOCHBAHN für Hamburg um den UITP Summit 2021 beworben und war unter den letzten drei Bietenden gelandet.

Quelle: Hamburger Hochbahn AG

Fachkräftemangel bremst Verkehrswende aus

Der Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmen (bdo) e.V. hat im Vorfeld der heutigen (18.5.2022) öffentlichen Anhörung des Verkehrsausschusses des Deutschen Bundestages zum Fahrpersonalmangel auf den dramatischen Fachkräftemangel im Bussektor und die drohenden negativen Auswirkungen auf die Verkehrswende hingewiesen. 
Schon heute leiden über 85 Prozent der privaten Busunternehmen unter Fahrermangel. Das vergleichsweise hohe Durchschnittsalter der heutigen Fahrerinnen und Fahrer sowie die absehbare demografische Entwicklung und die allgemeine Ausbildungssituation in Deutschland werden diese Entwicklung in den kommenden Jahren sogar noch weiter verstärken. Davon gehen nach einer aktuellen Befragung des bdo 95 Prozent der Busmittelständler aus.
Der bdo hat berechnet, dass bereits heute gut 5.000 Fahrern fehlen und in den nächsten 8 bis 10 Jahren bis zu 36.000 offene Stellen dazukommen werden – alleine um die altersbedingt ausscheidenden Mitarbeitenden zu ersetzen. Für die zusätzlichen Aufgaben, die sich aus der Verkehrswende ab 2030 (Verdoppelung der Fahrgastzahlen im ÖPNV) ergeben werden, rechnet der bdo derzeit mit einem zusätzlichen Bedarf in einer Größenordnung von 40.000 bis 50.000 Fahrerinnen und Fahrern. 
bdo-Hauptgeschäftsführerin Christiane Leonard dazu im Vorfeld der heutigen Anhörung in Berlin: „Der Fahrpersonalmangel stellt für den Busmittelstand eine dramatische und komplexe Herausforderung dar, die sich nicht mit einem einzigen Mittel, sondern vielmehr nur mit einem Maßnahmenbündel begegnen lässt. Die Auswirkungen gefährden nicht nur bestehende Angebote im Reiseverkehr, sondern auch den von der Ampel-Koalition geplanten Ausbau des ÖPNV, einhergehend mit der Verdopplung der Fahrgastzahlen. Deshalb müssen unnötige bürokratische Hemmnisse schnell abgebaut werden. Erster Schritt sollte sein, dass der Busführerschein flexibler und finanziell tragbarer gestaltet wird. Der bdo sieht insbesondere im digitalen Fahrschulunterricht und bei der Reduzierung der hohen Ausbildungs- und Führerscheinkosten Möglichkeiten, um mehr Menschen „zu bewegen“, Busfahrer werden zu können.“
Neben der Rekrutierung von Busfahrer in Deutschland kommt der Fachkräftegewinnung aus dem Ausland ein immer größerer Stellenwert zu. Um dem Mangel zu begegnen, ist es unerlässlich, auch das Potenzial ausländischer Fachkräfte verstärkt zu nutzen. In diesem Zusammenhang gilt es jetzt, den zügigen und konsequenten Abbau bürokratischer Integrationshemmnisse zu beschleunigen. „Ohne geeignete und wirksame Gegenmaßnahmen der Politik wird der Fahrpersonalmangel massive negative Auswirkungen auf die Mobilität in Deutschland haben – von der Schülerbeförderung über die Bustouristik bis insbesondere zum ÖPNV – und die Verkehrswende wird ausgebremst, bevor sie erst richtig ins Rollen gekommen ist“, sagte Leonard weiter. „Dabei ist klar: Ohne einen schnellen und massiven Ausbau des Busangebots wird es nicht gelingen, die Klimaziele zu erreichen.“

Quelle: Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmen (bdo) e.V.

Offizielle bdo-Stellungnahme zur Anhörung im Verkehrsausschuss

VDV-Positionspapier zu multimodalen digitalen Mobilitätsdiensten

Zu Beginn des 7. VDV-Symposiums zur Multimodalität und im Vorfeld des Gesetzgebungsverfahrens auf EU-Ebene veröffentlicht der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) ein Positionspapier zu multimodalen digitalen Mobilitätsdiensten. VDV-Hauptgeschäftsführer Oliver Wolff: „Es geht um die Frage, wer zukünftig Zugang zu den Kundinnen und Kunden hat, sowie um die Frage, ob in einem nicht profitabel zu betreibenden Geschäft von privatwirtschaftlich organisierten Unternehmen Gewinnmargen im Vertrieb erzielt werden sollen, während alle für die Wertschöpfung nötigen Investitionen und laufenden Kosten den Verbünden und Verkehrsunternehmen – und damit der öffentlichen Hand – überlassen werden.“ Das Papier dient der Diskussion auf EU-Ebene: Für Anfang 2023 hat die Europäische Kommission eine Gesetzesinitiative für multimodale, digitale Verkehrsdienste (MDMS) angekündigt, die sich auf den Vertrieb auswirken könnte. Rund 100 Fachleute und Interessierte nehmen am VDV-Symposium in Darmstadt teil.
In zehn Eckpunkten wird herausgestellt, wie ein europäischer Gesetzesrahmen mit Augenmaß gelingen kann – ohne dass Verkehrsunternehmen und -verbünde, aber auch Kommunen und Länder, letztlich ihrer finanziellen und organisatorischen Grundlagen zu Lasten der Fahrgäste beraubt werden. Der VDV setzt sich für die zunehmende Digitalisierung der Tarife und Tickets, sowie für den gegenseitigen Vertrieb zwischen Verkehrsunternehmen und Verbünden ein. Die Maßgabe hierfür ist die Vertragsfreiheit, eine faire Abrechnung im Hintergrund, und dass jeder seine Stammkunden behält. Die Brancheninitiativen „Mobility inside“, „gegenseitiger Verkauf“ und „Deutschlandtarifverbund“ zeigen das hohe Engagement der Verkehrsunternehmen und der Aufgabenträger zur integrativen und durchgängigen kundenfreundlichen Lösung von Tarif- und Vertriebsfragen.
„Für eine integrierte kundenfreundliche Zusammenarbeit sind souveräne Datenräume und brancheneigene Mobilitätsplattformen notwendig, jedoch keine zwangsweise Öffnung des Vertriebs“, so Oliver Wolff. Für den Fall, dass die Kommission eine solche anstrebt, enthält das Eckpunktepapier Vorschläge für eine Regulierung mit Augenmaß.

Quelle: Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV)

Link zum Positionspapier

Autonomer Nahverkehr in Hamburg – der nächste Schritt

Fahrerloses Fahren kann und soll künftig einen wesentlichen Beitrag zu einer modernen, konsequent auf Kundenbedürfnisse ausgerichteten Mobilität leisten. Gleichzeitig gilt: Bei allen weltweit zu beobachtenden Fortschritten sind bis zu einem vollständig autonomen Betrieb im urbanen Umfeld noch viele anspruchsvolle Herausforderungen zu meistern. Hamburg hat nicht zuletzt im Rahmen des ITS-Weltkongresses im November 2021 bewiesen, dass hier mit Hochdruck an Lösungen für eine intelligente und vernetzte Mobilität gearbeitet wird.
Die Hamburger Hochbahn AG (HOCHBAHN) und die ZF Friedrichshafen AG (ZF) planen mit Unterstützung der Hamburger Behörde für Verkehr und Mobilitätswende (BVM) in den kommenden Jahren gemeinsam die Herausforderungen an einen Realeinsatz autonomer Verkehrssysteme im öffentlichen Nahverkehr anzugehen und entsprechende Lösungen für einen Regelbetrieb weiter zu entwickeln. Dazu haben die HOCHBAHN und ZF eine entsprechende Innovationspartnerschaft vereinbart. Fahrerlose Verkehrssysteme sollen an den realen Bedarfen der Fahrgäste und des Verkehrsanbieters ausgerichtet werden, um eine nachhaltige, bedarfsgerechte, zukunftsgerichtete und kundenzentrierte Mobilität in Hamburg zu gestalten.
Gegenstand der Innovationspartnerschaft ist unter anderem die Identifizierung möglicher Einsatzgebiete, auf denen dann emissionsfreie autonome Shuttle im Regelbetrieb eingesetzt werden können. Die Partner streben mehrere Einsatzgebiete an, um ein möglichst umfassendes Bild für die nutzer- und betreiberseitige, technologische und regulatorische Weiterentwicklung hin zu einem fahrerlosen Verkehrssystem zu gewinnen.
Die elektrischen ZF-Shuttle bieten Platz für bis zu 22 Personen, können auf getrennten Fahrspuren eingesetzt werden oder später auch autonom im Straßenverkehr mitschwimmen. Dabei bietet ZF nicht nur das Level-4-fähige Fahrzeug an, sondern erstellt das Streckenlayout mit, begleitet Einrichtung und Inbetriebnahme der Shuttlesysteme, bietet Schulungen für Mitarbeiter und Werkstätten und unterstützt mit einem Rundum-sorglos-Paket bei Service und Reparatur.

Quelle: Hamburger Hochbahn AG