Jobticket-Kampagne in NRW

Das Verkehrsministerium und die Verkehrsverbünde in Nordrhein-Westfalen sind mit einer Jobticket-Kampagne in den Juli gestartet. Im Mittelpunkt: das Deutschlandticket. Rund fünf Millionen Menschen in Nordrhein-Westfalen pendeln über die Grenzen ihres Wohnorts hinaus zur Arbeit, der Großteil davon legt diese Strecken mit dem Auto zurück. Vielfach ist der tägliche Weg zur Arbeit mit Stau, Parkplatzsuche und Fahrstress verbunden. Eine Alternative kann das Deutschlandticket Job sein – mit Vorteilen für Arbeitgeber, Mitarbeiter und die Umwelt. Das Deutschlandticket Job bietet alle Vorteile des Deutschlandtickets zu einem noch attraktiveren Preis für die Mitarbeiter. Mit dem rabattierten Ticket können Arbeitnehmer den ganzen Monat, rund um die Uhr, deutschlandweit fahren.
Bisher besitzen rund 280.000 Personen in NRW ein Deutschlandticket Job. Unternehmen, die das Ticket ebenfalls anbieten möchten, können sich bei einem Verkehrsunternehmen aus der Region beraten lassen und einen Rahmenvertrag abschließen. Das Vertragsmanagement ist einfach und wird durch viele Verkehrsunternehmen auch digital angeboten.

„Mit dem Deutschlandticket Job ermöglichen Unternehmen einen einfachen Zugang zu Bus und Bahn und einen Mehrwert für ihre Mitarbeitenden“, so Oliver Krischer, Minister für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes NRW. „Einfach, flexibel und kostengünstig den bundesweiten Nah- und Regionalverkehr nutzen zu können, und das sowohl für berufliche Fahrten als auch in der Freizeit, ist ein sehr attraktives Angebot. Je mehr Unternehmen das Ticket anbieten, desto klimafreundlicher wird die Mobilität.“

Zuschüsse für das Deutschlandticket Job sind steuer- und sozialversicherungsfrei und lassen sich vollständig als Betriebsausgaben absetzen. Dass gleichzeitig die Kosten für Dienstreisen, Parkraumbereitstellung und Dienstwagenangebote sinken, ist ein weiterer positiver Effekt. Bei einem Zuschuss von mindestens 25 Prozent durch den Arbeitgeber legt das Verkehrsunternehmen fünf Prozent Rabatt zusätzlich obendrauf. Für Beschäftigte bedeutet das: Sie zahlen statt 49 Euro maximal 34,30 Euro pro Monat für das Deutschlandticket Job. Auch höhere Zuschüsse der Unternehmen sind möglich, einige bieten sogar eine komplette Kostenübernahme an.

Quelle: Verkehrsverbund Rhein-Sieg (VRS)

Neue Fahrzeuge für die S-Bahn im Rheinland

Mit neuen sowie 150 bzw. 170 Meter langen Fahrzeugen soll die S-Bahn im Rheinland fit für die Zukunft gemacht werden. Die beiden beteiligten Aufgabenträger für den Schienenpersonennahverkehr (SPNV) go.Rheinland und Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) haben nach einem europaweiten Vergabeverfahren entschieden, dass der Fahrzeughersteller Alstom Transport Deutschland GmbH insgesamt bis zu 90 Neufahrzeuge bauen wird. Alstom hat in einem mehrstufigen Verfahren das wirtschaftlichste Angebot abgegeben und ist während der über 30-jährigen Laufzeit auch für die Wartung und die Sicherstellung der täglichen Verfügbarkeit verantwortlich. Die ersten neuen S-Bahnen sollen ab Mitte 2029 in einem Probebetrieb auf die Strecken im Rheinland und im Ruhrgebiet gehen. Dieser Auftrag im einstelligen Milliardenbereich wird das Gesicht des SPNV in der Region maßgeblich verändern.
Die zentrale Herausforderung bei der Konzeption der neuen Fahrzeuge bestand darin, die teilweise sehr unterschiedlichen Bedürfnisse der Fahrgäste bestmöglich in Einklang zu bringen und gleichzeitig einen stabilen Betrieb gewährleisten zu können. Im Durchschnitt verbringt ein Fahrgast etwa 25 Minuten pro Fahrt in der S-Bahn hier in der Region. Dahinter verbergen sich aber gleichermaßen kurze Fahrten in der Innenstadt und lange Reisen von bis zu einer Stunde Dauer in den ländlichen Raum. Diesen breitgefächerten Anforderungen müssen die neuen Züge gerecht werden. Bei längeren Strecken braucht es mehr Sitzplätze, während für kürzere Strecken möglichst hohe Kapazitäten in Form von Stehplätzen benötigt werden. Ein Mix aus Modulen, die im Zug angeboten werden, soll die optimale Schnittmenge und die bestmögliche Flexibilität bringen.

Quelle: go.Rheinland GmbH

RMV testet neue Funktionen in der App „RMVplus“

Der Rhein-Main-Verkehrsverbund hat die App RMVplus für Android und iOS veröffentlicht. Sie bietet zukunftsweisende Funktionen zum Test an. Neben der Buchung der On-Demand-Shuttles Colibri (Hofheim), LahnStar (Limburg), siGGi (Kelsterbach) und EMIL (Idstein) können Nutzerinnen und Nutzer über RMVplus auch die Sharing-Angebote von TIER und nextbike buchen und bezahlen.
In den kommenden Monaten wird das Angebot auf der Innovationsplattform RMVplus sukzessive um weitere Produkte und Dienstleistungen erweitert. Nach erfolgreicher Erprobung werden diese Angebote auch in die etablierte App RMVgo integriert.

„Mit der App RMVplus erproben wir die digitale Integration von innovativen Mobilitätsformen unterschiedlicher Partner sowie von ÖPNV-nahen Diensten, testen gemeinsam mit den Nutzenden neue Services entlang der Reisekette auf Herz und Nieren“, sagt RMV-Geschäftsführer Prof. Knut Ringat. „Mittelfristig vereinen wir alle Mobilitätsangebote des Nahverkehrs von der ersten bis zur letzten Meile in RMVgo. RMVplus hilft uns dabei, die dafür notwendigen Erkenntnisse zu sammeln, schneller auf Entwicklungen am Markt sowie sich ändernde Kundenbedürfnisse eingehen zu können. RMVplus als Innovations-App ist für uns ein Reallabor, mit dem wir neue Angebote mit interessierten Kunden erproben und deren Rückmeldungen in die Weiterentwicklung einfließen lassen können.“

Ein weiteres Angebot von RMVplus ist die Coupons & Events-Funktion mit der standortbasierten Ausspielung von Partnercoupons zur Direkteinlösung vor Ort in der entsprechenden Filiale eines regionalen Kooperationspartners. Derzeit sind das Der Bäcker Eifler und biokaiser. Außerdem der Menüpunkt Events Informationen zu aktuellen regionalen Events und die Möglichkeit, standortbasiert Eventbanner entlang seiner Reise mit dem ÖPNV angezeigt zu bekommen.
Der RMV arbeitet hier mit der Frankfurt Tourismus und Congress GmbH und der Hessenagentur mit dem deutschlandweiten Open Data Projekt zusammen.
Der RMV empfiehlt, RMVgo parallel zur App RMVplus zu nutzen, um auch weiterhin auf alle Funktionen und Dienste rund um Auskunft und Tickets für Bus und Bahn zugreifen zu können. Die Nutzung von RMVplus selbst ist kostenlos. Die Preise der Produkte richten sich nach den Tarifen der Mobilitätsanbieter und sind jederzeit vor einer Buchung in der App einsehbar.
Im Fokus der App RMVplus steht die Buchung und Bezahlung von Sharing- und On-Demand-Angeboten unterschiedlicher Anbieter im RMV-Gebiet. Diese können über die Verbindungssuche sowie die Listen- oder Kartenansicht angewählt und gebucht werden. Es besteht zudem die Möglichkeit, bei einer Verbindung den klassischen ÖPNV mit Sharing- oder On-Demand-Angeboten zu kombinieren. Ein Kauf von RMV-Tickets ist während der Erprobung nur über RMVgo möglich, daher erfolgt für die Nutzung von Bus und Bahn eine Weiterleitung in die App RMVgo.
RMVplus bietet eine intuitive Nutzerführung. Wie RMVgo bietet die App die klassische Start-Ziel-Suche oder die Haltestellen- und Ortssuche mit Kartenanzeige der nächstgelegenen Haltestellen. Nutzerinnen und Nutzer können Favoriten u.a. für Verbindungen und Haltestellen anlegen sowie eine Alarmfunktion für Verspätungen und Fahrplanänderungen einrichten. Fahrgäste können außerdem ihren Reiseplan teilen und im Kalender speichern.

Quelle: Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV)

Mehr als eine Millionen Fahrgäste nutzen die VRR App

Mit der VRR App hat der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr den Service für Nahverkehrskunden in der Region in den vergangenen Jahren stetig verbessert und erleichtert so den Fahrgästen den Zugang zum Öffentlichen Personennahverkehr. Mittlerweile ist sie auf über einer Millionen Smartphones installiert. Die VRR App, die durchschnittlich rund 175 Millionen Fahrten im Monat beauskunftet, wird kontinuierlich um weitere Services erweitert.

Durch die zahlreichen Funktionalitäten rund um die Fahrt mit Bus und Bahn hat sich die VRR App zur Mobilitätsplattform entwickelt und macht sie zur idealen Begleitung für Reisen mit dem öffentlichen Verkehr im Verbund und in ganz NRW“, sagt VRR-Vorstandssprecher Oliver Wittke.

Mit Bewertungen von durchschnittlich 4,17 bei Android-Nutzern und 4,4 im App-Store von Apple gehört die VRR App zu den erfolgreichsten Mobilitäts-Apps in Deutschland. Nach wie vor ist die Übersicht und Auswahl verschiedener Verkehrsmittel in Kombination mit dem ÖPNV zentraler Funktionsbestandteil der App. Fahrgäste des ÖPNV können kombinierte Routen mit dem Fahrrad und den öffentlichen Verkehrsmitteln planen. In einer übersichtlichen Darstellung erlaubt die App den direkten Zugriff auf ÖPNV, Fahrrad-Routing, Bike-Sharing und Park-/Bike & Ride. Auch die Boxen von DeinRadschloss sind als Points-of-Interest (POI) in die Fahrplanauskunft integriert. Die Radboxen werden mit dem aktuellem Belegungsgrad dargestellt. Zudem erhalten Fahrgäste mit der Auslastungsinformation in Zügen des Nahverkehrs die Möglichkeit, ihr Reiseverhalten auf die Auslastung bestimmter Fahrten abzustimmen. Der VRR entwickelt seine mobile Serviceplattform stetig weiter und plant auch die Nutzung über Smartwatches. Aktuell ist sie bereits für Apple Geräte in Verbindung mit dem IPhone Live. Android folgt voraussichtlich im kommenden Jahr.

Quelle: Verkehrsverbund Rhein-Ruhr

200 hvv switch-Punkte in Hamburg

Mehr Carsharing in Hamburg. In Bergedorf konnte Anfang dieser Woche der 200. hvv switch-Punkt eröffnet werden. Mehr als 1 000 Stellplätze stehen für Carsharing-Angebote an 22 Schnellbahnhaltestellen und an 178 Punkten in Hamburger Wohnquartieren zur Verfügung. Dabei variiert die Anzahl in den einzelnen Hamburger Bezirken: In Hamburg-Nord sind es 69 Standorte, es folgen Eimsbüttel (39), Altona (33), Hamburg-Mitte (24), Harburg und Wandsbek (jeweils 15) sowie Bergedorf (5).
In Bergedorf sind die Standorte Habermannstraße, Boberger Höhe, Adolf-Köster-Damm und Walter-Rudolphi neu. Noch in dieser Woche sollen die hvv switch-Plätze an den Standorten Lohbrügger Landstraße, Schulenbrooksweg, Neuer Weg und Rahel-Varnhagen-Weg folgen. Damit wird das hvv switch-Angebot dann an 9 Standorten in Bergedorf verfügbar sein.
Bereits seit Jahren setzt die Hamburger Hochbahn AG (HOCHBAHN) gemeinsam mit dem hvv, der Freien und Hansestadt Hamburg und den Hamburger Bezirken auf den Ausbau von Stellflächen für Carsharing an U- und S-Bahn-Haltestellen sowie direkt in bestehenden und neuen Wohnquartieren. Der erste hvv switch-Punkt wurde 2013 am Berliner Tor eröffnet. Die Mobilitätspunkte sind ein wesentlicher Bestandteil von hvv switch, weil sich die Nutzung der Sharing-Angebote mit ihnen noch verlässlicher und komfortabler gestalten lässt. Digitaler Kern von hvv switch ist die App. In dieser können Nutzer bereits viele Sharing-Angebote buchen, aber auch prüfen, ob Carsharing-Stellplätze auf den jeweiligen Punkten verfügbar sind.
Im laufenden Jahr hat die HOCHBAHN bereits an 50 Standorten hvv switch-Punkte eingerichtet. Weitere 15 Plätze sollen im zweiten Halbjahr eröffnet werden.

Quelle: Hamburger Hochbahn

MainzRIDER wird Ende Juli 2024 eingestellt

Trotz umfassender Nutzung verursacht das On-Demand-Angebot MainzRIDER erhebliche finanzielle Defizite, die für die Mainzer Verkehrsgesellschaft ohne Förderung auf Dauer nicht mehr tragbar sind. Der Betrieb mit den zehn elektrisch angetriebenen Kleinbussen wird daher zum 31. Juli eingestellt. Durchschnittlich muss jede Fahrt mit mehr als 20 Euro bezuschusst werden. Nach dem Auslaufen der Bundesförderung mussten die Kosten alleine seitens des Unternehmens getragen werden. Für das Jahr 2025 wären zudem erhebliche Investitionen in neue Fahrzeuge erforderlich geworden.

Quelle: mainzer-mobilitaet.de

WestfalenTarif passt Preise an

Die im WestfalenTarif zusammengeschlossenen Kreise und Städte Westfalens haben zum 1. August 2024 ihre Preise für die Nutzung von Bus und Bahn im ÖPNV angepasst. Zudem wurde das Ticketsortiment weiter vereinfacht und dadurch übersichtlicher. Für Deutschlandticket-Nutzende gelten die Änderungen dagegen nicht – sie fahren voraussichtlich bis Ende 2024 weiter für 49 Euro pro Monat mit dem ÖPNV. Auch Studierende, Schüler, Arbeitnehmer und anspruchsberechtigte Hilfeempfänger, die bislang auf noch preisgünstigere Varianten des Deutschlandtickets zurückgreifen konnten, bleiben preislich gleichgestellt. Ein großer Teil der Fahrgäste im WestfalenTarif ist daher nicht von der Anpassung betroffen. Wer zukünftig im Münsterland, in Ostwestfalen-Lippe, in den Regionen Ruhr-Lippe, Westfalen-Süd oder Paderborn-Höxter Busse, Bahnen oder Regionalzüge ohne Deutschlandticket benutzen möchte, zahlt ab August im Durchschnitt 6,25 % mehr.

Quelle: WestfalenTarif GmbH

Vossloh baut Servicegeschäft in Frankreich aus

Vossloh hat das im ostfranzösischen Bertrichamps ansässige Unternehmen France Aiguillages Services (FAS) erworben. Das Unternehmen bietet ein umfassendes Dienstleistungsportfolio rund um Weichen und Weichensignalanlagen, bedeutendster Kunde ist die französische Staatsbahn SNCF. FAS verfügt unter anderem über umfangreiche Zulassungen, um im Netz der SNCF eine Vielzahl von technischen Prüfungen und Wartungsleistungen an Weichensystemen und Signalanlagen durchzuführen. Zudem beinhaltet der Erwerb das lizensierte Ausbildungszentrum LUNEFCF, in dem neben den Mitarbeitenden von FAS auch Mitarbeitende der französischen Staatsbahn für Wartungsarbeiten an Bahninfrastruktureinrichtungen der SNCF aus- und weitergebildet werden.

Quelle: Vossloh AG

49 Euro bleibt bis Ende 2024 der Preis für das Deutschlandticket

Die Bundesregierung stellt die Weichen dafür, dass der Preis des Deutschlandtickets im Nah- und Regionalverkehr in diesem Jahr stabil bleiben kann. Das Kabinett brachte eine dafür notwendige Änderung des Regionalisierungsgesetzes auf den Weg. Dabei geht es darum, dass im Jahr 2023 nicht verbrauchte Mittel für die Finanzierung des Tickets in diesem Jahr genutzt werden können. Das gilt als Voraussetzung dafür, dass der Preis des Deutschlandtickets von monatlich 49 Euro dieses Jahr stabil bleibt.
Die Grünen-Bundestagsfraktion hat angekündigt, sich bei den Haushaltsverhandlungen in diesem Herbst dafür einzusetzen, dass es beim bisherigen Preis von 49 Euro pro Monat auch nach 2024 bleibt. „Wir Grüne werden in den Verhandlungen zum Haushalt dafür streiten, dass es zu keiner Preiserhöhung kommt“, sagte Grünen-Bundestagsfraktionschefin Katharina Dröge der „Welt“.

Quelle: tagesspiegel

VDV-Positionspapier „Sicherheit im öffentlichen Personenverkehr”

„Sicherheit ist ein entscheidendes Versprechen bei Bus und Bahn. Unser Ziel ist es, dass sich Fahrgäste und Beschäftigte zu jeder Zeit sicher fühlen können. Dies ist nicht nur für das Wohlbefinden und Vertrauen unserer Fahrgäste unerlässlich, sondern auch für die Personalrekrutierung und -bindung in unserer Branche von größter Bedeutung. Zudem: Jede Fahrt eines Menschen, der die Fahrt nicht antritt, weil er oder sie ein Gefühl des Unbehagens davon abhält, spüren wir letzten Endes in der Kasse. Ohne ein hohes Maß an Sicherheit können wir die Zahl der Fahrgäste nicht steigern“, so VDV-Präsident Ingo Wortmann zur Veröffentlichung des neuen VDV-Positionspapiers „Sicherheit (Security) im öffentlichen Personenverkehr“, das sich umfassend mit den Herausforderungen und Handlungsbedarfen im Bereich der Sicherheitsmaßnahmen im öffentlichen Personenverkehr auseinandersetzt. „Mit dem Papier unterstreichen wir die stärkere Schwerpunktsetzung auf dieses Thema. Es geht zum einen um Aufklärung, denn die Debatte wird zu oft ohne die nötige Fachlichkeit geführt. Zum anderen wird deutlich, dass es Handlungsbedarf gibt – bei der Branche selbst, bei der Politik, bei den Sicherheits- oder Sozialbehörden, bis hin zu den Staatsanwaltschaften und zivilgesellschaftlichen Organisationen“, so Wortmann.

Das Papier beleuchtet sowohl die objektive als auch die subjektive Sicherheitslage und stellt klar, dass die Wahrnehmung von Sicherheit ebenso wichtig ist wie die tatsächliche Kriminalitätslage. „Es reicht nicht aus, dass die Zahl der Delikte – was auch der breiten Öffentlichkeit noch zu wenig bekannt ist – niedrig ist. Die Menschen müssen auch das Gefühl haben, dass sie sicher sind, wenn sie Bus und Bahn nutzen“, erklärt Wortmann. Um auch die gefühlte Sicherheit stärker zu gewährleisten und weiter zu verbessern, regt der VDV eine verstärkte Zusammenarbeit mit den Polizei- und Ordnungsbehörden sowie eine deutliche Erhöhung der finanziellen und ordnungspolitischen Unterstützung durch Bund und Länder an. „Sicherheit ist eine Gemeinschaftsaufgabe“, so Wortmann, „nur durch eine enge Kooperation aller Akteure – von der Politik über die Polizei bis hin zu sozialen Einrichtungen – können wir ein sicheres und vertrauensvolles Umfeld im öffentlichen Personenverkehr schaffen.“

Ziel der Branche ist es, zu einer ehrlicheren öffentlichen Diskussion beizutragen und die Grundlage für gezielte Maßnahmen und Verbesserungen im Bereich der Sicherheit im öffentlichen Personenverkehr zu schaffen. Dabei werden verschiedene Handlungsfelder beleuchtet: „Klar ist, dass wir unsere Aufgaben wahrnehmen, etwa wenn wir uns verpflichten, Bahnhöfe, Haltestellen und Fahrzeuge mit hoher Aufenthaltsqualität bereitzustellen, Sicherheit durch Präsenz und Meldemöglichkeiten zu gewährleisten und Regelverstöße zu ahnden“, so Wortmann. Dazu seien auch Fördermittel für die Sanierung von Bahnhöfen, Haltestellen und deren Umfeld notwendig. Der ÖPNV ist aber auch mit gesellschaftlichen Problemen konfrontiert, die er selbst nicht lösen kann. Polizei, Ordnungsämter und Sozialarbeitende müssen – gemeinsam mit den Verkehrsunternehmen – im Bus- und Bahn-System aktiv werden, Präsenz zeigen, um das Sicherheitsgefühl der Fahrgäste und des Personals aktiv zu stärken und die objektive Sicherheit weiter zu erhöhen. Ein guter Weg sind Vereinbarungen von Sicherheits- und Ordnungspartnerschaften. Auch Maßnahmen zur Verbesserung des Sicherheitsgefühls von Fahrgästen und Personal sollen in Abstimmung mit den verschiedenen Akteuren ergriffen werden.

Darüber hinaus hat der Branchenverband Anforderungen an das Strafrecht: So sollte die Strafbarkeit des vorsätzlichen Fahrens ohne Fahrausweis beibehalten werden, unter anderem, um die Kontrollarbeit zu unterstützen, das Kontrollpersonal zu stärken. Weiterhin wird gefordert, den ÖPNV in die polizeiliche Kriminalstatistik aufzunehmen und das Bahnhofsumfeld als Merkmal zu erfassen, um gezielte Präventionsmaßnahmen zu ermöglichen. Auch Maßnahmen zur Verbesserung des Sicherheitsgefühls von Fahrgästen und Personal sollen in Abstimmung mit den verschiedenen Akteuren ergriffen werden. „Mit den Kommunen müssen Wege gefunden werden, um sozial benachteiligten Gruppen gezieltere Angebote zu machen – einschließlich medizinischer Versorgung, Hygiene, Aufenthalt und Unterbringung. Auch die konzeptionelle Zusammenarbeit und die Präsenz von Polizei, Ordnungs- und Sozialbehörden im ÖPNV wollen und müssen wir verstärken und verbessern“, betont Wortmann. Für die Videoüberwachung in Fahrzeugen und an Haltestellen fordert der Branchenverband eine bundesweit einheitliche Speicherdauer von bis zu 30 Tagen. „Es ist von zentraler Bedeutung, dass wir unser Sicherheits-, Fahrausweisprüf- und Fahrpersonal besser schützen: Übergriffe auf unsere Mitarbeitenden sowie Straftaten und Ordnungswidrigkeiten in den Einrichtungen des ÖPNV müssen konsequent geahndet und solchen gegenüber der Feuerwehr oder der Polizei gleichgestellt werden. Hierzu bietet sich das vom Bundesjustizministerium im Entwurf vorgelegte Gesetz zur Stärkung des Schutzes Gemeinwohl dienender Tätigkeiten an“, so Wortmann abschließend.

Quelle: Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV)

Link zum VDV-Positionspapier „Sicherheit (Security) im öffentlichen Personenverkehr