Stadler liefert Doppelstocktriebzüge in die Slowakei

Stadler und die slowakische Eisenbahngesellschaft ŽSSK (Železničná spoločnosť Slovensko, a.s.) haben heute einen Vertrag über die Herstellung und Lieferung von vier Doppelstocktriebzügen des Typs KISS unterzeichnet. Damit liefert Stadler zum ersten Mal seinen Doppelstöcker mit elektrischem Antrieb in die Slowakei. Die sechsteiligen Fahrzeuge sind für den Einsatz auf den Regionallinien in der West- und Mittelslowakei vorgesehen. Damit werden zum ersten Mal Doppelstocktriebzüge von Stadler auf dem slowakischen Schienennetz verkehren. Die Auslieferung der vier neuen KISS ist gemäss Vertrag bis Ende 2023 geplant.
Die sechsteiligen Fahrzeuge sind 155 Meter lang und verfügen über mehr als 600 Sitzplätze in der 1. und 2. Klasse. Mit dem über die Oberleitung gespeisten elektrischen Antrieb, erreichen die KISS eine maximale Geschwindigkeit von bis zu 160 Kilometer pro Stunde. Die Züge verfügen über einen stufenfreien Einstieg und vier Toiletten, davon eines für Personen mit eingeschränkter Mobilität (PRM). Die Multifunktionsabteile bieten neben den Plätzen für Rollstuhlfahrende auch großzügigen Stauraum für Fahrräder, Kinderwagen und Gepäckstücke.
Die neuen Fahrzeuge verfügen über eine Klimaanlage für die Fahrgasträume und Führerstände. Die Fahrgäste profitieren von einem modernen Fahrgastinformationssystem (FIS) und WLAN. Kameras im Innen- und Außenbereich als auch auf dem Dach zur Beobachtung des Stromabnehmers sorgen für einen sicheren Bahnbetrieb. Die Fahrzeuge sind zudem mit einer zertifizierten Energieverbrauch-Messanlage und einer präzisen Fahrgastzählungsanlage ausgestattet. Die Triebwagenführer profitieren von einem modernen und ergonomisch gestalteten Führerstand.

Quelle: Stadler Rail Group

#Stimmen aus der ÖPV-Branche: Kennen Sie unseren Podcast?

Mit der Produktion von Podcasts beschreitet die Nahverkehrs-praxis neue Wege. In der ersten Folge der Reihe “Stimmen aus der ÖPV-Branche” sprachen Jürgen Fenske, ehemaliger Vorstandsvorsitzender der KVB und ehemaliger Präsident des VDV, und Ulrich Sieg, ehemaliger Technischer Vorstand der Hamburger Hochbahn, mit uns über die wichtigsten Entwicklungen im Verkehrssektor.

Folge 2 greift ein aktuell brisantes Thema mit auf: Schon vor Corona hat der Motorisierte Individualverkehr – und dazu gehört auch der Zulieferverkehr – die Straßen der Städte verstopft und die Lebensqualität der Bewohner stark eingeschränkt. Die Maßnahmen gegen das Coronavirus haben die Verkehrssituation zusätzlich verschärft, da die Menschen aus Angst vor Ansteckungen ihre Einkäufe vermehrt online vornehmen, was die Zahl der Paketzustellungen stark erhöht hat. Um dem entgegenzuwirken sind neue Ideen gefragt und eine davon ist die der Öffentlichen Paketstationen. Was es damit auf sich hat, darüber sprachen wir in im Podcast mit Gunnar Anger, Geschäftsführer der ParcelLock GmbH.

Freuen Sie sich auf neue Folgen in 2022!

Jetzt anhören auf Spotify, Apple Podcast, und Youtube!

Fachkräftebedarf steigt erneut bei Bus und Bahn

Der Personalbedarf bei den Bus- und Bahnunternehmen in Deutschland ist ungebrochen hoch, das ergibt die „VDV-Branchenumfrage Personal 2021“ unter 125 Unternehmen des öffentlichen Personen- und des Schienengüterverkehrs. Ingo Wortmann, Präsident des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV): „Vor allem im Fahrdienst prognostizieren fast 80 Prozent der teilnehmenden Unternehmen einen höheren Bedarf bis 2030. Derzeit arbeiten allein in diesem Bereich 96.000 Beschäftigte. Doch letztlich suchen wir in allen Berufsgruppen qualifiziertes Personal.“ Gleichbleibend hoch oder höher schätzen mehr als 90 Prozent der Unternehmen den Bedarf im gewerblich-technischen und im kaufmännischen Bereich ein – ebenso bei den Ingenieurinnen und Ingenieuren, in der IT sowie bei Auszubildenden und dual Studierenden. Gaben bereits im Corona-Jahr 2020 etwa 57 Prozent an, ihr Personalbedarf habe im laufenden Jahr zugenommen, sind es 2021 60 Prozent. „Es wird immer deutlicher: Der Fachkräftemangel steigt und bedeutet eine zu lösende Herausforderung – nämlich allein für den ÖPNV bis 2030 rund 74.000 altersbedingt freiwerdende Stellen wiederzubesetzen und vor allem die prognostizierten 110.000 neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu finden, die wir für die Mobilitätswende dringend suchen. Gleiches gilt für den Personalbedarf beim Eisenbahnverkehr“, so Wortmann.
Über 68 Prozent der Verkehrsunternehmen haben 2021 mehr Beschäftigte eingestellt als noch im Vorjahr. Zwölf Prozent der Unternehmen haben sogar bis zu zehn Prozent mehr Personal eingestellt. Jedes zehnte Unternehmen gab einen noch höheren Aufwuchs an. Während der Arbeitsalltag, wo es geht, auch in der aktuell vierten Coronawelle wieder stärker von zu Hause bewältigt wird, fanden 2021 die Bewerbungsgespräche insgesamt zu 81 Prozent in einem coronakonformen, persönlichen Gespräch statt und zu 31 Prozent per Videokonferenz.

Quelle: Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV)

Neues Tochterunternehmen des Jenaer Nahverkehrs

Die Nahverkehrsbetriebe in Jena und dem Saale-Holzland-Kreis arbeiten ab dem 1. Januar 2022 in Form eines „Mutter-Tochter-Modells“ noch enger zusammen – vorbehaltlich der Genehmigung des Thüringer Landesverwaltungsamtes. Dem entsprechenden Beschlussantrag stimmten sowohl die Mitglieder des Kreistages des Saale-Holzland-Kreises bei ihrer jüngsten Sitzung (15. Dezember 2021) als auch die Mitglieder des Jenaer Stadtrates am 10. November 2021 zu. Dabei wird die JES eine hundertprozentige Tochtergesellschaft des Jenaer Nahverkehrs. Der Saale-Holzland-Kreis erhält im Gegenzug eine fünfprozentige Beteiligung am Jenaer Nahverkehr. Die getrennte Verantwortung der Gebietskörperschaften für die jeweils erforderliche Finanzierung der beiden Gesellschaften bleibt erhalten.
Ziel der gesellschaftsrechtlichen Verbindung vom Jenaer Nahverkehr und der JES ist es, einen einheitlichen Verkehrsraum Jena-Saale-Holzland für einen langfristig sicheren, umweltschonenden und effizienten öffentlichen Nahverkehr zu schaffen. Der öffentliche Nahverkehr nimmt eine zentrale Rolle ein sowohl im Hinblick auf die Erreichung klimapolitischer Ziele als auch auf die konkrete Lebensqualität der Menschen in Stadt und im Landkreis. Dies soll durch die noch engere Zusammenarbeit beider Verkehrsunternehmen gestärkt werden.
Bereits im Jahr 2019 unterschrieben Stadt und Landkreis eine gemeinsame „Absichtserklärung zur Vertiefung der gesellschaftsrechtlichen Zusammenarbeit der Unternehmen“ und den damit verbundenen Auftrag, wirtschaftliche, rechtliche und weitere Bedingungen hinsichtlich einer Kooperation zu prüfen. Im Ergebnis der Untersuchungen zeigte sich die zukünftige Kooperationsform eines Mutter-Tochter-Modells als zielführend.

Quelle: Stadtwerke Jena GmbH

Gemeinsame Straßenbahnbeschaffung in Zwickau, Görlitz und Leipzig

Die Verkehrsunternehmen aus Zwickau, Görlitz und Leipzig beschaffen gemeinsam neue und moderne Straßenbahnen. Nachdem das notwendige, europaweite Ausschreibungsverfahren erfolgreich abgeschlossen wurde, hat sich LEIWAG (ein Konsortium der HeiterBlick GmbH mit Kiepe Electric GmbH) als Straßenbahnlieferant für dieses große Gemeinschaftsprojekt durchgesetzt. Ein Liefervertrag zwischen den Parteien konnte am 15. Dezember offiziell unterzeichnet werden.
Im Sommer 2019 wurde das Projekt zusammen mit den Verkehrsbetrieben aus Görlitz und Zwickau unter dem offiziellen Projektnamen „Sächsische Plattform – Straßenbahn der Zukunft” gestartet, um gemeinsam die Herausforderungen der Verkehrswende in den Kommunen zu gestalten und Kostensynergien zu nutzen. Mit Blick auf zukünftige technologische Entwicklungen enthalten die Angebote auch Lösungen und Konzepte für Fahrerassistenzsysteme und alternative Antriebe wie Wasserstoff.  Die Arbeiten an den Ausschreibungsunterlagen konnten plangemäß Anfang 2020 abgeschlossen werden, sodass die Ausschreibungsphase mit einem vorgeschalteten Teilnahmewettbewerb startete. Die ersten indikativen Angebote gingen im Oktober 2020 bei den Verkehrsunternehmen ein.
Für die Leipziger Verkehrsbetriebe ist dies das größte Straßenbahnprojekt der LVB-Geschichte. Mit der Vergabe hat es einen weiteren Meilenstein erreicht. Der nun geschlossene Vertrag sieht die Lieferung von 25 45-Meter-Fahrzeugen sowie weitere Optionen mit bis zu 130 Fahrzeugen vor. Mit den Straßenbahnen der neuen Fahrzeuggeneration passen die LVB ihre Kapazitäten an die gewachsene Bevölkerungszahl sowie die gesteigerten Ansprüche der Kunden an. Die neuen und 2,40 Meter breiten Bahnen sollen ab 2024 für die Leipziger unterwegs sein und die Fahrzeuge des Typs NGT8, die sich am Ende ihres Lebenszyklus befinden, schrittweise ablösen.
Die Entwicklung und Beschaffung der neuen Bahnen fußt auf einem Konzept/Strategie zur Entwicklung der Straßenbahnflotte bis 2030, das die bedarfsgerechte Erweiterung der LVB-Fahrzeugflotte sicherstellt und einen Beitrag zur Erfüllung der Energie- und Klimaziele der Stadt Leipzig leistet.
Durch die enge Zusammenarbeit mit den Verkehrsbetrieben aus Zwickau und Görlitz wird die „Straßenbahn der Zukunft” nicht nur in Leipzig, sondern auch in weiten Teilen Sachsens präsent. Die Gemeinschaftsvergabe führt außerdem zu technischen und wirtschaftlichen Synergien, z. B. im Prozess der Fahrzeugzulassung und im Betrieb der Fahrzeuge (Wartung, Instandhaltung, Ersatzteilbevorratung). Mit einer regionalen Wertschöpfung von fast 40 Prozent in Sachsen und zwei Dritteln in Mitteldeutschland werden damit außerdem der Industriestandort Sachsen gestärkt und Arbeitsplätze in Sachsen gesichert.
Das gemeinsame Beschaffungsprogramm bis voraussichtlich 2030 hat, inklusive aller Optionen sowie der Entwicklungskosten und des Ersatzteilpaketes, einen Gesamtumfang von rund 600 Millionen Euro. Durch die gemeinsame Bestellung der ersten Fahrzeuge aller drei sächsischen Verkehrsunternehmen konnte somit ein Kostenvorteil von insgesamt 27 Millionen Euro generiert werden. Dieser Vorteil ist maßgeblich auf Einmal- und Entwicklungskosten für eine gemeinsame Fahrzeugplattform zurück zu führen.
Die nächsten Schritte: Im nächsten Jahr wird das sogenannte Pflichtenheft erstellt, sodass die Fertigung 2023 beginnen kann. Die Lieferung und der Probebetrieb sollen dann 2024 erfolgen.

Quelle: Leipziger Gruppe

Future Mobility Award erfolgreich verliehen

Wir blicken zurück auf unsere Highlights 2021:

Auch 2021 wurde der Future Mobility Award erfolgreich verleihen. Der Preis richtet sich an junge Start-ups, die innovative Ideen und Wege für eine nachhaltige Mobilität im öffentlichen Personennahverkehr konzipieren. Der Award wurde dieses Jahr im Rahmen der 4. Regionalkonferenz Mobilitätswende am 7. Juli 2021 vom AEN – Automotive Engineering Network, der Messe Karlsruhe, der Fachzeitschrift Nahverkehrspraxis und der Wirtschaftsförderung der Stadt Karlsruhe vergeben. Preisträger ist das Start-up cogniBIT aus München. Die Verleihung des Awards ist auch wieder für das Jahr 2022 geplant.
In der Juli/August-Ausgabe 2021 der Nahverkehrs-praxis finden Sie dazu ein Interview mit der Geschäftsführerin des Gewinnerunternehmens Dr. Isabelle Garzarz.

Keine Verkehrswende ohne Elektromobilität

Wir blicken zurück auf unsere Highlights 2021:

Aufgrund der Vielzahl technischer Lösungen und deren komplexer Kostenstruktur ist die Umstellung auf Elektromobilität für Verkehrsunternehmen nicht trivial. In Interviews und Autorenartikeln berichtet die Nahverkehrs-praxis in der Juniausgabe 2021 deshalb ausführlich über den aktuellen Stand der Entwicklungen in diesem für die geplante Verkehrswende entscheidenden Bereich.

Special Elektromobilität: Jetzt digital kostenfrei lesen

Lesen Sie unser großes Special zum Thema Elektromobilität. Wir beschäftigen uns unter anderem mit spannenden Zukunftsfragen rund um den Elektroantrieb. Welche Herausforderungen ergeben sich im Rahmen der Elektromobilität für den Brandschutz? Wie sehen nachhaltige und effiziente Mobilitätslösungen aus? Wie lassen sich Elektrobusse integriert planen und steuern? Antworten auf diese und weitere Fragen gibt es im Special Elektromobilität – digital kostenfrei!

Verkehrsbranche benötigt qualifiziertes Personal

Wir blicken zurück auf unsere Highlights 2021:

Die Verkehrsbranche muss sich einer zentralen Herausforderung stellen: Sie braucht dringend zusätzliches und qualifiziertes Personal in allen Bereichen. Allein im ÖPNV werden bis 2030 zusätzlich rund 110.000 weitere qualifizierte Mitarbeiter für die Mobilitätswende gebraucht, sagt das jüngste Leistungskostengutachten von Roland Berger.
In der September/Oktober-Ausgabe 2021 hat sich die Nahverkehrs-praxis diesem Topthema mit einem eigenen Special gewidmet, in dem Fachleute aus verschiedenen Bereichen ihre Einschätzungen dazu ausführlich darlegen.

Bestellen Sie jetzt unser Special “Personal”

Lesen Sie die Ausgabe jetzt digital am PC oder in unserer App. Bevorzugen Sie das Einzelheft in Print? Dann besuchen Sie unseren Shop und wählen Ausgabe 9-10/2021. (Nur solange der Vorrat reicht!)

CleverShuttle stellt eigenen Fahrdienst ein

CleverShuttle wird Mitte Januar 2022 seinen eigenwirtschaftlichen Fahrbetrieb am Standort Leipzig einstellen. Das 2014 gegründete Tochterunternehmen der Deutschen Bahn (DB) hat sich im vergangenen Jahr neu ausgerichtet: Statt direkt am Endkundenmarkt aufzutreten, ist CleverShuttle nun als Partner für Städte, Landkreise und öffentliche Verkehrsunternehmen aktiv. Die Einstellung des Fahrbetriebs erfolgt im Einvernehmen mit dem Joint-Venture-Partner Madsack Mediengruppe.

„Wir wollen unseren elektrischen Ridepooling-Service künftig direkt mit dem ÖPNV verknüpfen. Damit erreichen wir mehr Fahrgäste und mehr für die Mobilitätswende. Unser Ziel: den ÖPNV mit On-Demand-Ridepooling flächendeckend attraktiv und flexibel verfügbar zu machen, indem wir Bedienungslücken schließen, die sonst nur mit dem privaten Auto zu bewältigen wären. So geben wir mehr Menschen Zugang zu emissionsfreier Mobilität. Und dafür arbeiten wir verstärkt mit Partnern aus der Verkehrsbranche zusammen“, erklärt Bruno Ginnuth, Co-Gründer und CEO von CleverShuttle.

Im ersten Jahr seiner Neuausrichtung hat CleverShuttle bereits acht ÖPNV-integrierte On-Demand-Verkehre für kommunale Nahverkehrsunternehmen umgesetzt und sich damit als Deutschlands führender Betreiber von On-Demand-Ridepooling im ÖPNV etabliert. Vier weitere Verkehre starten im Frühjahr 2022. In Leipzig hat neben der strategischen Neuausrichtung auch die anhaltende Coronakrise zur Entscheidung beigetragen: Die Fahrgastzahlen der vergangenen Monate waren um bis zu 70 Prozent geringer als im Vergleich zu Vorkrisenzeiten. Seit Dezember 2016 war CleverShuttle mit bis zu 64 Elektrofahrzeugen in Leipzig unterwegs. Insgesamt haben über eine Million Fahrgäste den Fahrservice genutzt.
Auch in Zukunft ist CleverShuttle für die Fahrgäste in Leipzig aktiv: Als Betreiber des On-Demand-Angebots „Flexa“ verkehrt die DB-Tochter im Auftrag der Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB) weiterhin im Norden und Südosten der Stadt. Der per App und Telefon buchbare Quartiersverkehr ist in den MDV-Tarif integriert und bringt Leipziger:innen zu ihren Wunschzielen, zur nächsten Straßenbahn- oder Bushaltestelle sowie zum nächsten Bahnhof. Außerdem wird CleverShuttle seinen bestehenden Betriebssitz in Leipzig zu einem Regional-Hub ausbauen. Von dort aus wird das Unternehmen zukünftig ÖPNV-integrierte On-Demand-Verkehre in Ostdeutschland steuern.

Quelle: CleverShuttle

Allianz pro Schiene begrüßt Aktionsplan der EU

Das gemeinnützige Bündnis Allianz pro Schiene hat den EU-Aktionsplan für den Bahnsektor als „Chance für den klimafreundlichen Verkehr in Europa“ begrüßt. „Weniger Flugreisen, mehr Zugfahrten – mit dieser Zielsetzung setzt die EU-Kommission einen neuen Akzent für mehr Klimaschutz“, sagte Dirk Flege, Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, am Dienstag in Berlin. „Wenn den Reisenden mit leistungsfähigen Hochgeschwindigkeitszügen eine attraktive und umweltfreundliche Alternative zur Verfügung steht, könnten Kurzstreckenflüge in Europa schon in wenigen Jahren überflüssig sein. Mit dem Aktionsplan füllt die Kommission das Europäische Jahr der Schiene mit einer zukunftsweisenden Vision.“ 
In dem Aktionsplan formuliert Brüssel das Ziel, den Hochgeschwindigkeitsverkehr auf der Schiene bis 2030 zu verdoppeln und bis 2050 zu verdreifachen. Auch sollen in diesem Jahrzehnt Reisen bis 500 Kilometer komplett CO2-neutral werden. „Dies ist ein wichtiger Schritt, um noch in diesem Jahrzehnt auf diesen Strecken das Flugzeug durch Züge zu ersetzen“, betonte Flege. Unter anderem sollen die Mitgliedstaaten durch den Aktionsplan mehr Freiheit erhalten, die Trassenpreise für die Nutzung zu senken. Diese Schienenmaut verteuert den klimafreundlichen Bahnverkehr. Auch stellt die Kommission die Mehrwertsteuer für grenzüberschreitende Fahrten als Sonderlast für die Schiene auf den Prüfstand. Allerdings fehlen in dem Papier konkrete Investitionszusagen und der Mut zu einer konsequent sektorübergreifenden Verkehrspolitik.

Quelle: Allianz pro Schiene e.V.