Rückzugsräume für Zug- und Sicherheitspersonal

Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) fordert, bei Neufahrzeugen und Umbauten von Bestandsfahrzeugen zusätzliche Rückzugsräume für das Zug- und Sicherheitspersonal vorzusehen. Im Positionspapier Mindestens vier Quadratmeter für unsere Sicherheit! begründet die GDL die Notwendigkeit solcher Rückzugsmöglichkeiten und definiert die Anforderungen an die entsprechenden Räumlichkeiten.
Laut GDL verfügen immer weniger Fahrzeuge im Eisenbahnverkehr über Dienstabteile. Oftmals dienten unbesetzte Führerräume als Rückzugsmöglichkeit, doch Zugbegleitern ohne betriebliche Aufgaben oder Mitarbeitern des Sicherheitspersonals werde auch diese Möglichkeit oft verwehrt. Aus Sicht der GDL besteht hier dringender Handlungsbedarf: „Dem Schutz- und Regenerationsbedürfnis der Mitarbeiter muss durch die Bereitstellung geeignete Rückzugsräume dringend Rechnung getragen werden“, so der GDL-Bundesvorsitzende Claus Weselsky. „Dies gilt umso mehr angesichts der deutlichen erhöhten Belastung des Zugpersonals durch die Corona-Pandemie.“
Die Sicherheitsräume sind ein wichtiger Baustein im umfangreichen Forderungspaket der GDL zum Bereich Sicherheit, Gewalt und belastende Ereignisse. Sie erlauben es dem Zugpersonal, sich insbesondere Gefahren- oder Stresssituationen schnell zu entziehen und den Konflikt über Ansagen im Zug oder mittels Meldung an die Leitstelle zu entschärfen oder Hilfe anzufordern. „Benötigen die Betroffenen bei Übergriffen oder Konflikten Zeit, bis Hilfe eintrifft, stellt eine solche Einrichtung aus unserer Sicht eine wichtige Ergänzung zum Sicherheitsempfinden der Kollegen dar“, so Weselsky.

Quelle: Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer

Ausbau des hessischen öffentlichen Personenverkehrs

Die hessische Landesregierung arbeitet weiter am Ausbau des Schienennetzes und einer Stärkung des öffentlichen Nahverkehrs. „Allein 2021 haben wir rund 120 Millionen Euro Landesmittel in die Schieneninfrastruktur und den ÖPNV investiert“, sagte Verkehrsminister Tarek Al-Wazir (Grüne) auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur in Wiesbaden. Dazu seien weitere 100 Millionen Euro Bundesmittel in die kommunale Schieneninfrastruktur geflossen.
Die größten Projekte seien dabei die laufenden Bauten eigener Gleise für die S6 zwischen Frankfurt-West und Bad Vilbel sowie die Verlängerung der U5 ins Frankfurter Europaviertel, teilte der Minister mit. Dazu kämen die Mittel für den Betrieb von Bussen und Bahnen, über die die Verkehrsverbünde zu großen Teilen finanziert werden. Ein Zuschuss von 810 Millionen Euro sei 2021 insgesamt an den Rhein-Main-Verkehrsverbund, an den Nordhessischen Verkehrsverbund sowie an den Verkehrsverbund Rhein-Neckar gegangen. Am meisten von dieser Summe sei an den Rhein-Main-Verkehrsverbund geflossen.
„Wenn wir mehr Menschen von der Straße auf die Schiene bringen wollen, brauchen wir einen guten öffentlichen Nahverkehr“, sagte der Grünen-Politiker. „Das gilt auch und gerade in Zeiten einer Pandemie.“ Damit das Angebot an Bussen und Bahnen weiter aufrechterhalten werden konnte und um die massiven Einnahmeausfälle infolge des Rückgangs der Fahrgastzahlen aufzufangen, hätten Land und Bund den Verkehrsverbünden zusätzlich insgesamt 500 Millionen Euro im Jahr 2021 und 2020 bereitgestellt.
Für die Stoßzeiten seien den Nahverkehrsgesellschaften außerdem 22 Millionen Euro zur Verfügung gestellt worden, damit sie besonders stark frequentierte Linien mit zusätzlichen Bussen verstärken können, teilte Al-Wazir mit. Der Schienenausbau und die Finanzierung eines attraktiven ÖPNV-Angebots in Hessen bleibe auch im Jahr 2022 ein Schwerpunkt der hessischen Verkehrspolitik, kündigte Al-Wazir an. Insgesamt 982 Millionen Euro sollen für den öffentlichen Nahverkehr bereitgestellt werden. Das sei mehr als je zuvor.

Quelle: Zeit Online

Öffentlicher Nahverkehr wird teurer

Für Busse und Bahnen im Nahverkehr müssen Fahrgäste zum Jahreswechsel in vielen Regionen draufzahlen – im Verkehrsverbund Großraum Nürnberg (VGN) steigt der durchschnittliche Tarif sogar um über 5 Prozent. Die Verkehrsbünde begründen das mit höheren Kosten. Neben den Kosten für das Personal spielen auch die höheren Energiepreise eine Rolle. Für den Antrieb von Bussen und Bahnen wird fast immer Strom oder Diesel benötigt. Viele Betriebe betonen aber, dass sie die gestiegenen Kosten nur teilweise an die Kundinnen und Kunden weitergeben. In mehreren Verkehrsbünden steigt der durchschnittliche Tarif, in anderen Regionen ändern sich die Preise dagegen vorerst nicht.
Im abgelaufenen Jahr waren Fahrkarten nach Berechnungen des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) durchschnittlich rund 1,5 Prozent teurer geworden. Ein Einzelticket im Stadtverkehr kostete im bundesweiten Durchschnitt 2,74 Euro, 1,6 Prozent mehr als im Vorjahr. So ändert sich für Fahrgäste in Bremen und seinem niedersächsischen Umland sowie in Berlin und Brandenburg nichts. Dort wollen die Verkehrsverbünde nach dem Fahrgastrückgang in der Corona-Pandemie die Kundinnen und Kunden mit stabilen Preisen zurück in Busse und Bahnen holen.
Für einen leistungsstarken und wirtschaftlich gesunden ÖPNV spielten Fahrgeldeinnahmen eine entscheidende Rolle, hatte der VDV deutlich gemacht. Wie sich die Ticketpreise vor Ort entwickeln, entschieden die Verantwortlichen mit den Kommunen je nach wirtschaftlicher Situation.

Quelle: RTL, WAZ, Westfälische Rundschau

Bremens erste Elektrobusse

Die Bremer Straßenbahn erhält 20 neue Elektrobusse des Herstellers Mercedes-Benz. Der erste, zwölf Meter lange Niederflurbus vom Typ eCitaro wurde am 16. Dezember übergeben. Vier weitere werden in den kommenden Wochen folgen. Zugleich wird heute der Vertrag zur Lieferung von 15 baugleichen Bussen im Jahr 2022 unterzeichnet. Damit erhält die BSAG ihre erste eigene Elektrobus-Flotte und geht einen weiteren Schritt zu einem emissionsfreien Personennahverkehr in der Hansestadt.
Die neuen Bremer Elektrobusse entsprechen mit einer Länge von etwas über 12 Metern und einer Breite von 2,55 Metern äußerlich den Maßen früherer Solobusse. Damit enden die Gemeinsamkeiten aber bereits. Angetrieben werden die dreitürigen, vollelektrisch angetriebenen eCitaro durch einen bis zu 252 kW (umgerechnet rund 340 PS) starken Elektroantrieb. Gespeist wird dieser von innovativen Festkörperbatterien mit einer Ladekapazität von 441 Kilowattstunden (kWh). Sie bieten eine Reichweite von bis zu 320 Kilometern.
Die vollklimatisierten Busse mit ihren roten und grauen Stoffsitzen verfügen wie alle BSAG-Fahrzeuge über einen Rollstuhl-Lift. Zwei Sondernutzungsflächen im Bus bieten Platz für Rollstühle und Kinderwagen. Der Abbiege-Assistent Sideguard Assist unterstützt das Fahrpersonal und schützt andere Verkehrsteilnehmer.
Geladen werden die Elektrobusse über seitliche Ladesteckdosen. Diese Anordnung erhöht die Flexibilität auf dem Betriebshof. Als Ladeinfrastruktur stehen für den Anfang fünf feste Ladesäulen und drei mobile Geräte bereit. Sie stammen ebenfalls von Daimler Buses.
Gefördert wird der Kauf der ersten Fahrzeuglieferung und der Lade-Infrastruktur zum Start vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) sowie der Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau (SKUMS).

Quelle: Bremer Straßenbahn AG

Stadler liefert Doppelstocktriebzüge in die Slowakei

Stadler und die slowakische Eisenbahngesellschaft ŽSSK (Železničná spoločnosť Slovensko, a.s.) haben heute einen Vertrag über die Herstellung und Lieferung von vier Doppelstocktriebzügen des Typs KISS unterzeichnet. Damit liefert Stadler zum ersten Mal seinen Doppelstöcker mit elektrischem Antrieb in die Slowakei. Die sechsteiligen Fahrzeuge sind für den Einsatz auf den Regionallinien in der West- und Mittelslowakei vorgesehen. Damit werden zum ersten Mal Doppelstocktriebzüge von Stadler auf dem slowakischen Schienennetz verkehren. Die Auslieferung der vier neuen KISS ist gemäss Vertrag bis Ende 2023 geplant.
Die sechsteiligen Fahrzeuge sind 155 Meter lang und verfügen über mehr als 600 Sitzplätze in der 1. und 2. Klasse. Mit dem über die Oberleitung gespeisten elektrischen Antrieb, erreichen die KISS eine maximale Geschwindigkeit von bis zu 160 Kilometer pro Stunde. Die Züge verfügen über einen stufenfreien Einstieg und vier Toiletten, davon eines für Personen mit eingeschränkter Mobilität (PRM). Die Multifunktionsabteile bieten neben den Plätzen für Rollstuhlfahrende auch großzügigen Stauraum für Fahrräder, Kinderwagen und Gepäckstücke.
Die neuen Fahrzeuge verfügen über eine Klimaanlage für die Fahrgasträume und Führerstände. Die Fahrgäste profitieren von einem modernen Fahrgastinformationssystem (FIS) und WLAN. Kameras im Innen- und Außenbereich als auch auf dem Dach zur Beobachtung des Stromabnehmers sorgen für einen sicheren Bahnbetrieb. Die Fahrzeuge sind zudem mit einer zertifizierten Energieverbrauch-Messanlage und einer präzisen Fahrgastzählungsanlage ausgestattet. Die Triebwagenführer profitieren von einem modernen und ergonomisch gestalteten Führerstand.

Quelle: Stadler Rail Group

#Stimmen aus der ÖPV-Branche: Kennen Sie unseren Podcast?

Mit der Produktion von Podcasts beschreitet die Nahverkehrs-praxis neue Wege. In der ersten Folge der Reihe “Stimmen aus der ÖPV-Branche” sprachen Jürgen Fenske, ehemaliger Vorstandsvorsitzender der KVB und ehemaliger Präsident des VDV, und Ulrich Sieg, ehemaliger Technischer Vorstand der Hamburger Hochbahn, mit uns über die wichtigsten Entwicklungen im Verkehrssektor.

Folge 2 greift ein aktuell brisantes Thema mit auf: Schon vor Corona hat der Motorisierte Individualverkehr – und dazu gehört auch der Zulieferverkehr – die Straßen der Städte verstopft und die Lebensqualität der Bewohner stark eingeschränkt. Die Maßnahmen gegen das Coronavirus haben die Verkehrssituation zusätzlich verschärft, da die Menschen aus Angst vor Ansteckungen ihre Einkäufe vermehrt online vornehmen, was die Zahl der Paketzustellungen stark erhöht hat. Um dem entgegenzuwirken sind neue Ideen gefragt und eine davon ist die der Öffentlichen Paketstationen. Was es damit auf sich hat, darüber sprachen wir in im Podcast mit Gunnar Anger, Geschäftsführer der ParcelLock GmbH.

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Fachkräftebedarf steigt erneut bei Bus und Bahn

Der Personalbedarf bei den Bus- und Bahnunternehmen in Deutschland ist ungebrochen hoch, das ergibt die „VDV-Branchenumfrage Personal 2021“ unter 125 Unternehmen des öffentlichen Personen- und des Schienengüterverkehrs. Ingo Wortmann, Präsident des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV): „Vor allem im Fahrdienst prognostizieren fast 80 Prozent der teilnehmenden Unternehmen einen höheren Bedarf bis 2030. Derzeit arbeiten allein in diesem Bereich 96.000 Beschäftigte. Doch letztlich suchen wir in allen Berufsgruppen qualifiziertes Personal.“ Gleichbleibend hoch oder höher schätzen mehr als 90 Prozent der Unternehmen den Bedarf im gewerblich-technischen und im kaufmännischen Bereich ein – ebenso bei den Ingenieurinnen und Ingenieuren, in der IT sowie bei Auszubildenden und dual Studierenden. Gaben bereits im Corona-Jahr 2020 etwa 57 Prozent an, ihr Personalbedarf habe im laufenden Jahr zugenommen, sind es 2021 60 Prozent. „Es wird immer deutlicher: Der Fachkräftemangel steigt und bedeutet eine zu lösende Herausforderung – nämlich allein für den ÖPNV bis 2030 rund 74.000 altersbedingt freiwerdende Stellen wiederzubesetzen und vor allem die prognostizierten 110.000 neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu finden, die wir für die Mobilitätswende dringend suchen. Gleiches gilt für den Personalbedarf beim Eisenbahnverkehr“, so Wortmann.
Über 68 Prozent der Verkehrsunternehmen haben 2021 mehr Beschäftigte eingestellt als noch im Vorjahr. Zwölf Prozent der Unternehmen haben sogar bis zu zehn Prozent mehr Personal eingestellt. Jedes zehnte Unternehmen gab einen noch höheren Aufwuchs an. Während der Arbeitsalltag, wo es geht, auch in der aktuell vierten Coronawelle wieder stärker von zu Hause bewältigt wird, fanden 2021 die Bewerbungsgespräche insgesamt zu 81 Prozent in einem coronakonformen, persönlichen Gespräch statt und zu 31 Prozent per Videokonferenz.

Quelle: Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV)

Neues Tochterunternehmen des Jenaer Nahverkehrs

Die Nahverkehrsbetriebe in Jena und dem Saale-Holzland-Kreis arbeiten ab dem 1. Januar 2022 in Form eines „Mutter-Tochter-Modells“ noch enger zusammen – vorbehaltlich der Genehmigung des Thüringer Landesverwaltungsamtes. Dem entsprechenden Beschlussantrag stimmten sowohl die Mitglieder des Kreistages des Saale-Holzland-Kreises bei ihrer jüngsten Sitzung (15. Dezember 2021) als auch die Mitglieder des Jenaer Stadtrates am 10. November 2021 zu. Dabei wird die JES eine hundertprozentige Tochtergesellschaft des Jenaer Nahverkehrs. Der Saale-Holzland-Kreis erhält im Gegenzug eine fünfprozentige Beteiligung am Jenaer Nahverkehr. Die getrennte Verantwortung der Gebietskörperschaften für die jeweils erforderliche Finanzierung der beiden Gesellschaften bleibt erhalten.
Ziel der gesellschaftsrechtlichen Verbindung vom Jenaer Nahverkehr und der JES ist es, einen einheitlichen Verkehrsraum Jena-Saale-Holzland für einen langfristig sicheren, umweltschonenden und effizienten öffentlichen Nahverkehr zu schaffen. Der öffentliche Nahverkehr nimmt eine zentrale Rolle ein sowohl im Hinblick auf die Erreichung klimapolitischer Ziele als auch auf die konkrete Lebensqualität der Menschen in Stadt und im Landkreis. Dies soll durch die noch engere Zusammenarbeit beider Verkehrsunternehmen gestärkt werden.
Bereits im Jahr 2019 unterschrieben Stadt und Landkreis eine gemeinsame „Absichtserklärung zur Vertiefung der gesellschaftsrechtlichen Zusammenarbeit der Unternehmen“ und den damit verbundenen Auftrag, wirtschaftliche, rechtliche und weitere Bedingungen hinsichtlich einer Kooperation zu prüfen. Im Ergebnis der Untersuchungen zeigte sich die zukünftige Kooperationsform eines Mutter-Tochter-Modells als zielführend.

Quelle: Stadtwerke Jena GmbH

Gemeinsame Straßenbahnbeschaffung in Zwickau, Görlitz und Leipzig

Die Verkehrsunternehmen aus Zwickau, Görlitz und Leipzig beschaffen gemeinsam neue und moderne Straßenbahnen. Nachdem das notwendige, europaweite Ausschreibungsverfahren erfolgreich abgeschlossen wurde, hat sich LEIWAG (ein Konsortium der HeiterBlick GmbH mit Kiepe Electric GmbH) als Straßenbahnlieferant für dieses große Gemeinschaftsprojekt durchgesetzt. Ein Liefervertrag zwischen den Parteien konnte am 15. Dezember offiziell unterzeichnet werden.
Im Sommer 2019 wurde das Projekt zusammen mit den Verkehrsbetrieben aus Görlitz und Zwickau unter dem offiziellen Projektnamen „Sächsische Plattform – Straßenbahn der Zukunft” gestartet, um gemeinsam die Herausforderungen der Verkehrswende in den Kommunen zu gestalten und Kostensynergien zu nutzen. Mit Blick auf zukünftige technologische Entwicklungen enthalten die Angebote auch Lösungen und Konzepte für Fahrerassistenzsysteme und alternative Antriebe wie Wasserstoff.  Die Arbeiten an den Ausschreibungsunterlagen konnten plangemäß Anfang 2020 abgeschlossen werden, sodass die Ausschreibungsphase mit einem vorgeschalteten Teilnahmewettbewerb startete. Die ersten indikativen Angebote gingen im Oktober 2020 bei den Verkehrsunternehmen ein.
Für die Leipziger Verkehrsbetriebe ist dies das größte Straßenbahnprojekt der LVB-Geschichte. Mit der Vergabe hat es einen weiteren Meilenstein erreicht. Der nun geschlossene Vertrag sieht die Lieferung von 25 45-Meter-Fahrzeugen sowie weitere Optionen mit bis zu 130 Fahrzeugen vor. Mit den Straßenbahnen der neuen Fahrzeuggeneration passen die LVB ihre Kapazitäten an die gewachsene Bevölkerungszahl sowie die gesteigerten Ansprüche der Kunden an. Die neuen und 2,40 Meter breiten Bahnen sollen ab 2024 für die Leipziger unterwegs sein und die Fahrzeuge des Typs NGT8, die sich am Ende ihres Lebenszyklus befinden, schrittweise ablösen.
Die Entwicklung und Beschaffung der neuen Bahnen fußt auf einem Konzept/Strategie zur Entwicklung der Straßenbahnflotte bis 2030, das die bedarfsgerechte Erweiterung der LVB-Fahrzeugflotte sicherstellt und einen Beitrag zur Erfüllung der Energie- und Klimaziele der Stadt Leipzig leistet.
Durch die enge Zusammenarbeit mit den Verkehrsbetrieben aus Zwickau und Görlitz wird die „Straßenbahn der Zukunft” nicht nur in Leipzig, sondern auch in weiten Teilen Sachsens präsent. Die Gemeinschaftsvergabe führt außerdem zu technischen und wirtschaftlichen Synergien, z. B. im Prozess der Fahrzeugzulassung und im Betrieb der Fahrzeuge (Wartung, Instandhaltung, Ersatzteilbevorratung). Mit einer regionalen Wertschöpfung von fast 40 Prozent in Sachsen und zwei Dritteln in Mitteldeutschland werden damit außerdem der Industriestandort Sachsen gestärkt und Arbeitsplätze in Sachsen gesichert.
Das gemeinsame Beschaffungsprogramm bis voraussichtlich 2030 hat, inklusive aller Optionen sowie der Entwicklungskosten und des Ersatzteilpaketes, einen Gesamtumfang von rund 600 Millionen Euro. Durch die gemeinsame Bestellung der ersten Fahrzeuge aller drei sächsischen Verkehrsunternehmen konnte somit ein Kostenvorteil von insgesamt 27 Millionen Euro generiert werden. Dieser Vorteil ist maßgeblich auf Einmal- und Entwicklungskosten für eine gemeinsame Fahrzeugplattform zurück zu führen.
Die nächsten Schritte: Im nächsten Jahr wird das sogenannte Pflichtenheft erstellt, sodass die Fertigung 2023 beginnen kann. Die Lieferung und der Probebetrieb sollen dann 2024 erfolgen.

Quelle: Leipziger Gruppe

Future Mobility Award erfolgreich verliehen

Wir blicken zurück auf unsere Highlights 2021:

Auch 2021 wurde der Future Mobility Award erfolgreich verleihen. Der Preis richtet sich an junge Start-ups, die innovative Ideen und Wege für eine nachhaltige Mobilität im öffentlichen Personennahverkehr konzipieren. Der Award wurde dieses Jahr im Rahmen der 4. Regionalkonferenz Mobilitätswende am 7. Juli 2021 vom AEN – Automotive Engineering Network, der Messe Karlsruhe, der Fachzeitschrift Nahverkehrspraxis und der Wirtschaftsförderung der Stadt Karlsruhe vergeben. Preisträger ist das Start-up cogniBIT aus München. Die Verleihung des Awards ist auch wieder für das Jahr 2022 geplant.
In der Juli/August-Ausgabe 2021 der Nahverkehrs-praxis finden Sie dazu ein Interview mit der Geschäftsführerin des Gewinnerunternehmens Dr. Isabelle Garzarz.