Extended Reality für Ausbildung bei Wiener Linien

Die Wiener Linien forschen seit 2019 an virtueller und erweiterter Realität. Vor allem bei Wartungen in der Hauptwerkstätte in Simmering, sowie in der Lehrlingsausbildung sieht das Unternehmen riesiges Potenzial. Der Generationenwechsel im Konzern treibt den Technologiewandel rasant voran. 61 Handgriffe sind notwendig, bevor ein Stromabnehmer bei U-Bahnen montiert werden kann. Jeder Handgriff muss bei dieser risikobehafteten, millimetergenauen Arbeit sitzen. Aus diesem Grund werden im Vorfeld die komplexen Abläufe der Montage geprobt. Damit die Schulungen noch effektiver werden, entwickeln die Wiener Linien gemeinsam mit dem Wiener Startup 3Dmacher ein virtuelles Training mithilfe einer VR-Brille. Dabei sollen den Mitarbeitern in der Werkstätte neben den richtigen Abläufen auch die Konsequenzen von Fehlern aufgezeigt werden. So funktioniert’s: Die Arbeitsanweisungen werden via VR-Brille direkt in das Sichtfeld des Benutzers/ der Benutzerin projiziert. Somit hat man die Hände frei zum Arbeiten, und kann Schritt für Schritt die notwendigen Arbeitsschritte durchführen. Die Vorteile liegen auf der Hand: die Technologie erleichtert die Arbeit, macht Abläufe sicherer und spart MitarbeiterInnen in der Werkstätte Zeit.
Die Technologien sind so weit fortgeschritten, dass VR und AR nicht nur im Gaming Bereich Anwendung finden, sondern auch stark in der Industrie. Seit 2019 forschen die Wiener Linien an Prototypen für unterschiedliche Anwendungsfälle: von Anleitungen für Wartungsarbeiten bei U-Bahnen bis zu virtuellen Sicherheitstrainings. Auch die Jüngsten, die Lehrlinge der Wiener Linien, werden „future-ready“ gemacht und unterstützen tatkräftig beim Entwickeln sinnvoller Programme für die Wartung des größten, klimafreundlichen Fuhrparks der Stadt – und haben auch noch Spaß dabei. Bereits mehrere Projekte wurden erfolgreich im „Lehrlings-Innovations-Lab“ umgesetzt, wie eine AR-App, um Abläufe bei Öffi-Bremsreparaturen virtuell dazustellen oder eine CO2-Ampel, die in der Corona-Zeit entwickelt wurde, den CO2-Wert in einem Raum anzeigt und damit angibt, wann gelüftet werden soll.
In Zukunft wollen die Wiener Linien AR und VR-Technologien noch stärker für Sicherheitsschulungen, Wartungen und (Lehrlings-)Ausbildung entwickeln. Augmented Reality soll auch in der Qualitätssicherung von Bus, Straßenbahn und U-Bahn Anwendung finden. Dadurch könnten öffentliche Verkehrsmittel in Zukunft noch zuverlässiger werden – so profitiert auch die beste Fahrgemeinschaft Wiens vom technologischen Fortschritt.

Quelle: Wiener Linien GmbH & Co. KG

Ostnetz der S-Bahn Hannover

Die Transdev Hannover GmbH wird ab dem 12. Dezember 2021 insgesamt drei Linien im S-Bahn-Streckennetz Hannover übernehmen. Passend zum großen Fahrplanwechsel im Dezember 2021 werden auf den Linien zwischen Hildesheim und Hannover (S 3) sowie Celle und Hannover (S 6/S 7) die neuen blau-weiß-roten Züge der SBH-Hannover fahren. „Die frühzeitige Übernahme des Ostnetzes bietet für uns die Möglichkeit, das Netz schon vor dem großen Betriebsstart im Sommer 2022 kennenzulernen und mit unseren Fahrgästen in Kontakt zu kommen“, sagt Hartmut Körbs, Geschäftsführer Transdev Hannover.
Die Triebfahrzeugführerinnen und Triebfahrzeugführer der Transdev Hannover werden mit 15 Neufahrzeugen des Typs Flirt3XL vom Hersteller Stadler starten. Die Züge bieten die gewohnten Fahrgastkapazitäten und werden nach dem bekannten Fahrplan fahren. „Wir möchten den Betreiberwechsel für die Fahrgäste so angenehm und einfach wie nur möglich gestalten“, betonen Regionspräsident Hauke Jagau und Verkehrsdezernent Ulf-Birger Franz für die Region Hannover. Dazu werden die Vorzüge der neuen Züge, wie das moderne Innenraumkonzept, das auf höchsten Komfort ausgelegt ist, beitragen. Neben der modernen Ausstattung der Sitzplätze mit Steckdosen und kostenfreiem WLAN im gesamten Zug wurde bei der Entwicklung großer Wert auf die Barrierefreiheit gelegt. In Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Verbänden ist so ein Innenraum entstanden, der die individuellen Bedürfnisse der Fahrgäste berücksichtigt und so die Attraktivität der S-Bahn Hannover erhöht. 
„Das Netz der S-Bahn Hannover ist komplex und die Übergabe braucht eine genaue Vorbereitung, die sukzessive Übernahme der S-Bahn Linien hilft uns dabei sehr – wir sind startklar und freuen uns auf unsere Fahrgäste“, sagt Nadine Böger, Geschäftsführerin Transdev Hannover.

Quelle: Transdev Hannover GmbH

Die Zukunft des eTickets heißt (((etiCORE

Einfacher, besser, internationaler: Aktuell entwickelt der VDV eTicket Service die neue Version des deutschen eTicket-Standards: die VDV Kernapplikation 3. Um die Zusammenarbeit mit Verkehrsunternehmen im benachbarten Ausland sowie mit internationalen Systementwicklern zu vereinfachen, erscheint die kommende Version in englischer Sprache – und erhält in diesem Zug einen internationalen Namen: (((etiCORE. Es ist eine verbesserte und vor allem schlankere Version der VDV-Kernapplikation. Die VDV-Kernapplikation 1 bleibt während der Migration auf (((etiCORE parallel in Betrieb.
Digital, mobil, kundenfreundlich: Dank des Motics (Mobile Ticketing Crypto-Service) können Fahrgäste im ÖPNV jetzt zwischen einem Handyticket oder der traditionellen Chipkarte wählen. Anfang 2021 hat der VDV eTicket Service den Motics in Betrieb genommen, damit Verkehrsunternehmen hochpreisige Tickets wie Monats- und Jahreskarten auch auf dem Smartphone anbieten können. Der Motics ist ein Barcode mit dynamischem Element, der nicht kopiert werden kann. „Mit dem Motics steht dem ÖPNV eine Technologie zu Verfügung, um Teile der heutigen Chipkartennutzer bei gleichem Sicherheitsniveau auf das Smartphone zu migrieren”, sagt Nils Zeino-Mahmalat, Geschäftsführer des VDV eTicket Service.
Aktuell sind 455 Verkehrsunternehmen und Verbünde an (((eTicket Deutschland beteiligt, die Vorschläge zur Optimierung des Standards einfließen lassen können. Nach einem umfangreichen Prüfprozess wird über die sogenannten Change Requests bei der jährlichen Teilnehmerversammlung abgestimmt. Die Teilnehmer an (((eTicket Deutschland haben am 8. September alle vorgelegten Korrekturen und Serviceerweiterungen der aktuellen VDV-KA beschlossen. Die Aktualisierungen werden in den (((eTicket-Standard integriert und mit dem Release 1.10.0 veröffentlicht und wirksam.

Quelle: VDV eTicket Service GmbH & Co. KG

S-Bahn Hamburg bestellt bei Alstom weitere 64 S-Bahnen

Im Auftrag der Stadt haben die S-Bahn Hamburg und Alstom den Vertrag über die Lieferung von weiteren 64 S-Bahn-Zügen der Baureihe 490 unterzeichnet. Der Auftragswert beläuft sich auf rund 500 Millionen Euro. Damit wurde die im Verkehrsvertrag vereinbarte Option vollständig eingelöst. Der Rahmenvertrag hierzu wurde bereits 2013 unterzeichnet. Bislang sind 82 Fahrzeuge der Baureihe 490 im Hamburger S-Bahnnetz im Einsatz.
Fahrgäste können sich auf den bewährten hohen Komfort der dreiteiligen Züge freuen, gepaart mit einigen entscheidenden Neuerungen. So werden die Fahrzeuge mit einem weiteren Mehrzweckbereich für Kinderwagen und Rollstuhlfahrer der vielfältigen Nutzung im Hamburger Nahverkehr künftig noch besser gerecht.

Kay Uwe Arnecke, Geschäftsführer S-Bahn Hamburg: „Die Bestellung der weiteren 64 S-Bahnen ist eine gute Nachricht für unsere Fahrgäste. Wir gehen den nächsten großen Schritt beim Ausbau des S-Bahn-Angebots in Hamburg. Die Züge werden für die künftigen Nahverkehrsprojekte wie die S4, die S32 und die Verlängerung der S21 bestellt. Sie sind ab Werk bereits für den automatisierten Betrieb ausgestattet. Damit unterstreicht Hamburg die Vorreiterrolle bei der Digitalen Schiene.“

Diese Innovation wird den Zugverkehr im S-Bahn-Netz Hamburg nachhaltig verändern. Die S-Bahnen werden mit dem Europäischen Zugsicherungssystem ETCS (European Train Control System) und dem automatisierten Zugbetrieb ATO (Automatic Train Operation) ausgerüstet sein. Die Technologie ermöglicht dichtere Takte und damit mehr Kapazität für die Fahrgäste auf heute bestehenden Strecken.

Müslüm Yakisan, Präsident von Alstom in Deutschland, Österreich und der Schweiz: „Wir sind hocherfreut, dass die S-Bahn Hamburg weiterhin auf die Baureihe 490 setzt. Die komfortablen Fahrzeuge sind perfekt auf die Anforderungen im S-Bahn-Netz Hamburg abgestimmt und überzeugen künftig durch ein noch flexibleres Platzangebot. Die Ausstattung mit modernster ETCS- und ATO-Technologie ist ein Meilenstein auf dem Weg zur Digitalisierung des Hamburger Bahnverkehrs und wir sind stolz, entscheidend dazu beizutragen“.

Mit diesem Auftrag erfolgt der Einbau von ATO erstmals in Deutschland bei Neubaufahrzeugen im S-Bahn-Bereich. Die Fahrzeugauslieferungen nach Hamburg sind für 2025 und 2026 vorgesehen.

Quelle: Alstom Deutschland

Lesen Sie auch das Interview mit S-Bahn Hamburg-Geschäftsführer Kay Uwe Arnecke über das Pilotprojekt “Digitale S-Bahn Hamburg” in der September/Oktober-Ausgabe der Nahverkehrs-praxis, die am 5. Oktober 2021 erscheint.

„Der umweltfreundliche Stadtbus kommt“

Brüssel sagt ja – jetzt können die umweltfreundlichen Busse durchstarten. Die Europäische Kommission hat die Förderung alternativer Antriebsoptionen im Personenverkehr beihilferechtlich genehmigt. Die technologieneutrale „Richtlinie zur Förderung alternativer Antriebe von Bussen im Personenverkehr“ steht damit bereit. Gefördert werden Batterie-, Brennstoffzellen- und Batterieoberleitungsbusse sowie biomethanbetriebene Busse der Fahrzeugklassen M2 und M3, sowie dafür erforderliche Infrastruktur und Machbarkeitsstudien.

Bundesminister Andreas Scheuer:
„Der umweltfreundliche Stadtbus kommt! Wir wollen, dass bis 2030 die Hälfte der Busse im ÖPNV elektrisch fährt. Das ist unser politisches Ziel aus dem Klimaschutzprogramm. Auch die Hersteller haben die Notwendigkeit erkannt, saubere Alternativen auf die Straße zu bringen. Wir machen deshalb Nägel mit Köpfen und fördern die konsequente Umstellung auf alternative Antriebe – seit vergangenem Monat schon bei den Nutzfahrzeugen, ab jetzt auch im Personenverkehr. Für das Umstellen der Busflotten, das Umrüsten der Betriebshöfe und Machbarkeitsstudien stellen wir bis 2025 mehr als eine Milliarde Euro Fördermittel bereit. So geht moderne Mobilität.“

Die Richtlinie wendet sich gezielt an Verkehrsbetriebe. Nach derzeitiger Finanzplanung stehen bis 2024 insgesamt 1,25 Milliarden Euro für die technologieoffene Förderung zur Verfügung, für 2025 werden zusätzliche Mittel folgen.

Im Detail sind folgende Schwerpunkte förderfähig:

• die Beschaffung und Umrüstung von Bussen mit alternativen Antrieben sowie

• die Beschaffung der zum Betrieb notwendigen Infrastruktur mit:
80% der Investitionsmehrkosten zur Dieselreferenz für Batterie-, Brennstoffzellen- und Batterieoberleitungsbusse,
40% Investitionsmehrkosten zur Dieselreferenz für Biogas-Busse,
40% der Investitionsvollkosten für die zum Betrieb notwendige, nicht öffentliche Infrastruktur,

• und Machbarkeitsstudien.

Eine Einreichung von Skizzen und Anträgen über das easy-Online System ist ab dem 15. September 2021 möglich. Mit der Vorbereitung der dafür notwendigen Unterlagen kann sofort begonnen werden. Skizzen und Anträge können bis zum 5. Oktober 2021 (für Investitionsvorhaben) oder bis zum 30. November 2021 (für Machbarkeitsstudien) eingereicht werden.
Die Richtlinie setzt außerdem die bisherigen Fördermöglichkeiten des BMVI im Bereich des batterieelektrischen ÖPNV über die Richtlinie Elektromobilität fort. So können nach wie vor Forschungsprojekte für elektromobile Anwendungen gefördert werden.

Link zum Förderaufruf

Quelle: Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI)

Bund und Land fördern Ausbau der NRW-Radinfrastruktur

Radfahren in Nordrhein-Westfalen wird mit besserer Infrastruktur noch sicherer und komfortabler. Dafür überreichte der Verkehrsminister des Landes Nordrhein-Westfalen, Hendrik Wüst, fünf Förderbescheide über eine Summe von insgesamt mehr als 6 Millionen Euro. Diese Förderungen aus dem Sonderprogramm „Stadt und Land“ an die Stadt Hagen, die Stadt Siegen, die Stadt Dortmund, die Gemeinde Nümbrecht und den Kreis Unna sind Finanzhilfen des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) und werden durch Fördermittel des Landes Nordrhein-Westfalen ergänzt.
Die Stadt Hagen nutzt die Summe von 2.195.400 Euro um den ersten Abschnitt des Ennepe-Radwegs von der Oberen Spiekerstraße bis zum Kreisverkehr Kuhlestraße zu bauen. Der Rad- und Gehweg wird 5,5 Meter breit, mehr als einen Kilometer lang und verbindet dann durchgehend die Ortsteile Haspe und Eckesey.
Der Kreis Unna nutzt die Förderung in Höhe von 1.095.300 Euro, um den zweiten Bauabschnitt des Radwegs an der Mühlenstraße (K4) umzusetzen. Der gemeinsame Rad- und Gehweg ist 1.115 Meter lang und 2,5 Meter breit.
In Dortmund bekommt der Radverkehr an vielen Orten Vorfahrt. An 23 Ampeln soll der Radverkehr Vorrang haben etwa durch verlängerte Grünphasen. So soll es für die Dortmunderinnen und Dortmunder attraktiver werden, aufs Rad zusteigen. Dafür müssen Ampeln neuinstalliert oder technisch etwa mit Wärmebildkameras oder Radar umgerüstet werden. Die Förderung in Höhe von 1.160.900 Euro soll dabei unterstützen.
Die Stadt Siegen erhält 845.700 Euro von Bund und Land. Mit dem Radweg im Leimbachtal soll der Rad- und Fußverkehr vom Industriegebiet Leimbachtal an die Siegener Innenstadt angebunden werden. Der Radweg wird auf knapp zwei Kilometern Länge neu ausgebaut, davon auf 1,3 Kilometern in drei Metern Breite.
In der Gemeinde Nümbrecht soll mit der Förderung in Höhe von 747.500 Euro eine Lücke in der Radverbindung entlang einer ehemaligen Bahntrasse geschlossen werden.
Seit 2017 wurden in Nordrhein-Westfalen rund 580 Kilometer neue Radwege gebaut. Auch in diesem Jahr stellt das Land Rekordsummen für den Rad- und Fußverkehr zur Verfügung. 54 Millionen Euro – das sind 15 Millionen Euro mehr als im Jahr zuvor. Mit Bundesmitteln stehen sogar 103 Millionen Euro für den Rad- und Fußverkehr in Nordrhein-Westfalen zur Verfügung. Für das kommende Haushaltsjahr 2022 hat das Verkehrsministerium allein die Landesmittel mit 102 Millionen Euro sogar fast verdoppelt.

Quelle: Ministerium für Verkehr des Landes NRW

Neubau des Straßenbahnbetriebshofs Nord in Magdeburg

Startschuss für eines der bedeutendsten Zukunftsprojekte der Magdeburger Verkehrsbetriebe GmbH & Co. KG (MVB): Mit dem offiziellen Spatenstich für den Neubau des Straßenbahnbetriebshofs Nord hat das Unternehmen den Bau gestartet. Eine Abstellhalle, eine neue moderne Werkstatt für die Straßenbahnfahrzeugflotte inklusive Verwaltungs- und Fahrdienstgebäude, ein zentraler Recyclinghof sowie umfangreiche Verkehrsanlagen werden am August-Bebel-Damm bis 2026 entstehen.
Der in die Jahre gekommene Straßenbahnbetriebshof in Rothensee wird durch einen modernen Neubau ersetzt. Den Startschuss für den Bau gaben Thomas Webel, Verkehrsminister des Landes Sachsen-Anhalt, der Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Magdeburg, Dr. Lutz Trümper, sowie der Aufsichtsratsvorsitzende der MVB, Klaus Zimmermann, gemeinsam mit MVB-Geschäftsführerin Birgit Münster-Rendel am heutigen Montag, den 6. September.
„Der neue Betriebshof Nord wird den bisherigen Betriebshof inklusive Werkstätten an gleicher Stelle ersetzen. Es ist eines der größten Projekte der MVB und enorm wichtig für die Zukunft des städtischen Nahverkehrs in Magdeburg“, sagt MVB-Geschäftsführerin Birgit Münster-Rendel. Der alte Baukörper aus den 1970er-Jahren ist nicht nur zusehends veraltet, sondern wurde zudem auch noch beim Elbehochwasser 2013 stark beschädigt. Eine Modernisierung kam daher nicht mehr in Frage.
Der neue Betriebshof wird auf dem Gelände der MVB im Stadtteil Rothensee entstehen. Um den Bau vor künftigen Hochwassern zu schützen, muss das gesamte Gelände um durchschnittlich zwei Meter angehoben werden. Neben diesem Aufwand wartet das Projekt mit einer weiteren Herausforderung auf: Der Bau muss und wird unter Aufrechterhaltung des Straßenbahn- und Werkstattbetriebs stattfinden. Während also der Neubau phasenweise entsteht, muss der alte Betriebshof weiterhin genutzt werden können, da hier zwei Drittel aller Magdeburger Straßenbahnen beheimatet sind.
Nicht nur eine neue Abstellhalle, die die Straßenbahnflotte vor jeder Witterung schützt und in der der nachts Servicearbeiten wie z. B. die Fahrzeuginnenreinigung stattfinden, entsteht, auch die neue zentrale Hauptwerkstatt wird ein elementarer Bestandteil des neuen Betriebshofs sein und die bisher in Magdeburg-Sudenburg und Magdeburg-Brückfeld beheimaten Arbeitsfelder an einem einzigen Standort integrieren. Weiterhin gehört ein neues Zentrallager inklusive Logistikzentrum der MVB zum neuen Betriebshof. Im Rahmen des Neubaus entstehen weiterhin ein zentrales Gebäude für die Betriebshofsteuerung und den Fahrdienst sowie ein neuer Abfallhof mit Trennsammelstelle.
Der neue Betriebshof Nord wird Heimat für 59 Niederflurstraßenbahnen sein. Die Hauptwerkstatt ist für die Gesamtkapazität von 117 Fahrzeugen ausgelegt. Die Gesamtinvestitionssumme liegt bei 110 Millionen Euro. Der Bund fördert den Neubau mit 24 Millionen Euro aus dem Hochwasserfonds Aufbauhilfe. Das Land Sachsen-Anhalt steuert 16,5 Millionen Euro Fördermittel bei und die Landeshauptstadt Magdeburg als Aufgabenträger für den ÖPNV gibt ebenfalls 10 Millionen Euro Fördermittel dazu.

Quelle: Magdeburger Verkehrsbetriebe GmbH & Co. KG

Deutschland Abo-Upgrade

Die Verkehrsunternehmen und -verbünde sagen Danke für die Treue der Stammkunden und -kundinnen in Zeiten der Pandemie: Mit dem Deutschland Abo-Upgrade können Abonnentinnen und Abonnenten des ÖPNV vom 13. bis 26. September 2021 den Nah- und Regionalverkehr mit Bus und Bahn bundesweit nutzen – und das ganz ohne weitere Kosten. Für das einmalige Upgrade ist lediglich eine Online-Registrierung erforderlich, die ab sofort unter www.besserweiter.de/abo-upgrade möglich ist.
Die bundesweite Gemeinschaftskampagne #BesserWeiter, die Bund, Länder, kommunale Spitzenverbände und Verkehrsunternehmen unter Federführung des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) seit Pandemiebeginn umsetzen, will das Vertrauen der Kundinnen und Kunden in den ÖPNV weiter stärken und Fahrgäste zurückgewinnen. Das Deutschland Abo-Upgrade gilt zwei Wochen. Der Aktionszeitraum beginnt pünktlich zum Start der europäischen Mobilitätswoche am Montag, den 13. September und läuft bis einschließlich Sonntag, 26. September 2021. Berechtigt sind Kundinnen und Kunden des öffentlichen Nahverkehrs mit gültigen Abo-Tickets. Das Upgrade gilt in allen teilnehmenden Verkehrsverbünden und -unternehmen.
Um mitzumachen, müssen sich Kunden und Kundinnen einmalig auf der Website von #BesserWeiter registrieren. Das ist ab sofort möglich. Anschließend erhalten sie das Abo-Upgrade als Ticket per Mail zugeschickt. In Kombination mit ihrem gültigen ÖPNV-Abo kann damit im Aktionszeitraum in rund 95 Prozent aller Verkehrsverbünde und Verkehrsunternehmen gefahren werden, ganz ohne zusätzliche Kosten. Um auch mit ICE, IC oder EC kostengünstig zu reisen, können Abonnenten und Abonnentinnen des öffentlichen Nahverkehrs darüber hinaus im Aktionszeitraum eine Probe-BahnCard für drei Monate zum vergünstigten Preis von 9,90 Euro erwerben. Auch hierfür ist die Anmeldung ab sofort möglich. Alle Infos zum Deutschland Abo-Upgrade und den teilnehmenden Verkehrsverbünden und -unternehmen gibt es unter www.besserweiter.de/abo-upgrade.

Quelle: Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV)

Mobilitätsbündnis fordert echte Verkehrswende

Deutschland braucht eine Verkehrswende mit einer deutlichen Verlagerung vom privaten Auto und vom Lkw hin zu klimaschonenden Verkehrsträgern. Das erklärt das Bündnis nachhaltige Mobilitätswirtschaft anlässlich der Internationalen Automobil-Ausstellung (IAA) und kurz vor der Bundestagswahl. Das bisherige Verkehrssystem mit seiner Fokussierung auf den motorisierten Individualverkehr trage weder zum Klimaschutz bei noch werde es den wachsenden Anforderungen an Mobilität gerecht, heißt es in einem gemeinsamen Positionspapier. Die nachhaltige Mobilitätswirtschaft biete hingegen schon heute umweltfreundlichen Verkehr und sichere, zukunftsfähige Arbeitsplätze. 
Der Verkehrssektor ist laut dem Papier weiterhin ein Problembereich des Klimaschutzes, seine Treibhausgasemissionen sind zu hoch und sinken bisher nicht. Dabei ermöglichen schon heute ressourcenschonende, flächeneffiziente und smarte Verkehrsmittel CO2-arme bis CO2-freie Mobilität: Bus, Bahn, Fahrrad, „Shared Mobility“ mit Elektrofahrzeugen (CarSharing, Ride Pooling, Bikesharing und Mikromobilität) bieten viele Vorteile gegenüber dem motorisierten Individualverkehr. Die passenden Angebote für unterschiedliche Menschen und Bedürfnisse gibt es schon. Sie müssen jetzt konsequent finanziert, gefördert und umgesetzt werden. Davon profitieren alle, denn eine nachhaltige Verkehrswende eröffnet Chancen sowohl für einen konsequenten Umweltschutz als auch für sichere und zukunftsfähige Arbeitsplätze in Deutschland und eine höhere Lebensqualität. Das Bündnis spricht sich für einen Gipfel für nachhaltige Mobilität innerhalb der ersten 100 Tage der neuen Bundesregierung aus, um endlich den Startschuss für eine echte Verkehrswende zu geben. 

VDV-Präsident Ingo Wortmann: „Die nachhaltige Mobilitätswirtschaft ist der entscheidende Teil des Verkehrssektors, um die laut EU-Klimazielen nötige Reduktion der CO2-Emissionen um 53 % bis 2030 zu schaffen. Dafür muss massiv in Aus- und Neubau, Modernisierung, aber insbesondere auch in mehr Angebot investiert werden. Ein deutliches Wachstum der Marktanteile bei den klimafreundlichen und nachhaltigen Mobilitätsangeboten ist kein Selbstläufer, sondern bedarf großer gemeinsamer Anstrengungen von Politik, Branche und Gesellschaft.“

Dirk Flege, Geschäftsführer der Allianz pro Schiene: „Deutschland kann seine Klimaziele nur mit einer spürbaren Verlagerung des Verkehrs von der Straße auf die Schiene erreichen. Die nächste Bundesregierung muss den Mut aufbringen, bei den Investitionen in die Infrastruktur der klimafreundlichen Schiene den Vorrang vor der Straße zu geben. Schluss mit der Beliebigkeit, Priorität für nachhaltige Mobilität – nur so kann die Verkehrswende gelingen.“

Wasilis von Rauch, Geschäftsführer des Bundesverband Zukunft Fahrrad dazu: „Das Fahrrad ist als CO2-freies Verkehrsmittel zentral für die Mobilität der Zukunft. Durch die Elektrifizierung können erheblich mehr Menschen deutlich weitere und bergigere Strecken zurücklegen und schwerere Lasten transportieren. Im Pendelverkehr, im Sharing in Verbindung mit dem öffentlichen Verkehr und im Bereich klimafreundliche Logistik ist das Fahrrad die Lösung für viele Herausforderungen im Verkehr. Entsprechend muss es von der nächsten Bundesregierung noch stärker gefördert werden.“ 

Gunnar Nehrke, Geschäftsführer des Bundesverband CarSharing: „CarSharing ist die einzige Form der Pkw-Mobilität, die sich energie- und flächeneffizient ins klimaneutrale Verkehrssystem der Zukunft einfügt. Die gemeinschaftliche Nutzung eines Pkw muss zum Normalfall des motorisierten Individualverkehrs werden. Die Bundesregierung muss den Umbau der urbanen Pkw-Mobilität zu einem Sharing-System jetzt beginnen, um in den Städten zügig Platz für die Verkehrsmittel des Umweltverbunds und mehr Lebensqualität zu schaffen.”

Link zum Positionspapier

Quelle: Allianz pro Schiene

eCitaro für anspruchsvolle Einsatzbedingungen

Die neue Variante des eCitaro mit Ladeschienen für schnelle Zwischenladungen macht es möglich: Die Verkehrsbetriebe Glattal (VBG) unweit von Zürich werden den Mercedes-Benz eCitaro voraussichtlich ab September fast rund um die Uhr im regulären Linienbetrieb einsetzen. Damit kann der vollelektrisch angetriebene Niederflur-Stadtbus seine hohe Leistungsfähigkeit unter Beweis stellen.
Zuerst Ausstattung mit Ladesteckdose rechts, dann weitere Steckdosen-Positionen, der Pantograph, jetzt die Premiere für die Aufladung mit Ladeschienen: Nicht nur die Batterie- auch die Ladetechnologie des Fahrzeugs ist modular aufgebaut. Damit passt sich der E-Stadtbus flexibel an die Wünsche der Verkehrsbetriebe an. Mit Stecker ist der eCitaro schnellladefähig bis zu 150 kW Ladeleistung, mit Pantograph und Ladeschienen sogar hoch­leistungsladefähig bis 300 kW. Der Unterschied: Bei einem Pantographen sind Stromab­nehmer auf dem Dach des Stadtbusses installiert. Sie werden unter einer Ladestation ausgefahren. Bei der Ausführung mit Ladeschienen ist es umgekehrt: Der Kontakt erfolgt von oben durch einen Pantographen der Ladestation. Der Bus für die VBG Verkehrsbetriebe Glattal AG in der Schweiz ist besonders flexibel: Neben Ladeschienen verfügt er über jeweils eine Ladesteckdose links und rechts über den vorderen Radläufen.
Der eCitaro wird auf der Innovationslinie 759 der VBG fahren. Sie verkehrt zwischen der Gemeinde Wangen und dem Flughafen Zürich. Die Länge eines Umlaufs beträgt 27,4 Kilometer, 28 Haltestellen werden angefahren. Auf dieser Linie erprobt das Unternehmen innovative Technologien im regulären Linienbetrieb. Das Ziel: Sie soll die erste voll elektrifizierte Buslinie der VBG werden. Bisher sind hier sieben Dieselbusse im Einsatz. Sie legen im Jahr zusammen rund 635.000 Kilometer zurück und verbrauchen dabei etwa 235.000 Liter Diesel. Die Herausforderung für den eCitaro: Während des Betriebs werden die Batterien ausschließlich innerhalb der kurzen Standzeit an der Endhaltestelle am Flughafen Zürich über die Ladeschienen aufgeladen. Hinzu kommt nachts eine Ladung per Stecker im Depot. Der Strom stammt zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien. Der eCitaro für die VBG speichert seine Energie in Batterien mit einer Gesamtkapazität von 264 kWh.

Quelle: Daimler AG