Arbeitskampf bei der Deutschen Bahn

Zum aktuellen Tarifkonflikt äußert sich Bundesminister Andreas Scheuer wie folgt:
„Bedauerlich, dass die Situation sich derart zugespitzt hat. Ich appelliere ans Miteinander. Alle müssen ein Interesse daran haben, das Vertrauen in die Bahn als zuverlässiges Verkehrsmittel aufrecht

Modellprojekte im Landeswettbewerb „Mobil.NRW”

Beim Landeswettbewerb „Mobil.NRW – Modellvorhaben innovativer ÖPNV im ländlichen Raum“ haben sich im vergangenen Jahr 15 Modellprojekte durchgesetzt, die den ÖPNV im ländlichen Raum mit innovativen Angeboten verbessern wollen. Für die geplanten Maßnahmen stellt die Landesregierung insgesamt 30 Millionen Euro zur Verfügung. Der Wettbewerb ist Teil einer 2 Milliarden Euro starken ÖPNV-Offensive der Landesregierung. Um die Ergebnisse der Modellprojekte optimal auswerten und auf andere Kommunen als Musterlösung für bessere Mobilität übertragen zu können, wird jetzt das Zukunftsnetz Mobilität NRW die Gewinnerprojekte im Auftrag des Verkehrsministeriums evaluieren.
Verkehrsminister Hendrik Wüst: „Die Zukunft der Mobilität ist digital und vernetzt – auch in ländlichen und suburbanen Räumen. Vernetzte Mobilitätslösungen sind Voraussetzung für mehr Lebensqualität und eine bessere Anbindung an die Oberzentren. Deshalb fördern wir Ideen und Konzepte, die für viele Regionen in Nordrhein-Westfalen Blaupause für bessere, sichere und saubere Mobilität sind.“
Theo Jansen, Geschäftsstellenleiter des Zukunftsnetz Mobilität NRW, erläutert das Vorgehen: „Wir brauchen für die Mobilitätswende einen verlässlichen und attraktiven ÖPNV. Ziel dieser Evaluation ist es, sowohl Handlungsempfehlungen für das jeweilige Projekt als auch Rückschlüsse für dessen Übertragbarkeit auf andere Gemeinden, Städte und Kreise in NRW zu erzielen. So erhalten die Kommunen wichtige Hinweise für die attraktive Gestaltung des ÖPNV vor Ort, der die Menschen zu einer Nutzung einlädt.”
Um eine wissenschaftlich fundierte Vorgehensweise zu gewährleisten, hat der Verkehrsverbund Rhein-Sieg (VRS), bei dem die Landesgeschäftsstelle des Zukunftsnetz Mobilität NRW angesiedelt ist, das Wuppertal Institut und die Planersocietät mit der Durchführung der Evaluation beauftragt. Untersucht werden dann verschiedene Bereiche: die Qualität des Angebots (zum Beispiel Takt, Dichte der Haltestellen, Barrierefreiheit), die Nachfrage und verkehrliche Wirkung (zum Beispiel Fahrgastzahlen) sowie die Wirtschaftlichkeit (etwa Kostenentwicklung, Personalbedarf oder Fahrzeugkosten). Außerdem werden die Auswirkungen auf den Klimaschutz untersucht, auch die Kommunikation der 15 Modellvorhaben wird evaluiert. Um die Kundenzufriedenheit abzufragen, werden im Laufe der jeweiligen Projektlaufzeit auch Fragebögen an die Fahrgäste verteilt und über QR-Codes in den Fahrzeugen verfügbar gemacht.
Die Evaluation startet nach den Sommerferien, die Ergebnisse werden im Jahr 2024 veröffentlicht, wenn die dreijährige Laufzeit der Modellprojekte beendet ist.
Von insgesamt 15 Modellvorhaben finden 14 in Mitgliedskommunen des Zukunftsnetz Mobilität NRW statt: den Städten Aachen, Borgholzhausen, Gronau, Höxter, Hürth, Kleve, Lennestadt, Münster und Neukirchen-Vluyn, der Gemeinde Roetgen sowie den Kreisen Coesfeld, Euskirchen, dem Märkischen Kreis und dem Rhein-Sieg-Kreis. Eingereicht wurden Projekte unter anderem aus den Bereichen E-Bike-Sharing, Carsharing und On-Demand-Verkehre.

Quelle: Verkehrsverbund Rhein-Sieg GmbH

Saarländische Regierung will Umstieg zwischen Verkehrsmitteln erleichtern

Mit dem Rad zum Bahnhof, mit der Bahn zur Arbeit, mit dem E-Roller in der Mittagspause einkaufen? Mit dem neuen Förderprogramm „Verkehrsträger sinnvoll verknüpfen“ unterstützt das Verkehrsministerium das Kombinieren verschiedener Mobilitätsformen. Das Ministerium stellt dafür 2 Mio. Euro aus dem Gesamtpaket „Nachhaltige Mobilität“ insbesondere für die Kommunen zur Verfügung. Ziel: Weniger motorisierter Individualverkehr und damit weniger Umwelt-, Lärm- und Verkehrsbelastungen, ohne Abstriche bei der Mobilität.

Verkehrsministerin Anke Rehlinger: „Ich möchte eine soziale, ökologische und attraktive Mobilität für das Saarland. Dafür müssen wir die Räder nicht neu erfinden, aber miteinander verknüpfen. Wir erleichtern die Nutzung verschiedener Verkehrsarten, indem wir die Kommunen dabei unterstützen, ihre Haltestellen, Ladepunkte und Parkplätze zu verbessern. Das ist Bürgerservice und Klimaschutz aus einem Guss.“

Mit dem Programm können folgende Projekte gefördert werden:
-Neubau, Umbau, Ausbau und Erweiterung von Verknüpfungsanlagen zwischen den verschiedenen Verkehrsträgern,
-Mobilitätsstationen,
-Umsteigeparkplätze sowie
-Neubau, Umbau oder Ausbau von Zentralen Omnibusbahnhöfen.

Antragberechtigt sind die Aufgabenträger des ÖPNV, Verkehrsinfrastrukturunternehmen, die mehrheitlich in kommunaler Trägerschaft stehen sowie Kommunen. Die Förderquote für Vorhaben beträgt bis zu 75 % der zuwendungsfähigen Ausgaben. Die Verknüpfungsanlagen und Mobilitätstationen müssen den Nutzern kostenfrei zur Verfügung stehen.

Quelle: Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Verkehr des Saarlandes

Autonom durch die Hamburger HafenCity

Zwei Monate bevor sich Fachexperten aus aller Welt in Hamburg die Mobilität der Zukunft auf dem ITS-Weltkongress anschauen, können sich die Hamburgerinnen und Hamburger bereits ab heute selbst ein Bild davon machen. Der autonom fahrende Kleinbus des Projekts HEAT (Hamburg Electric Autonomous Transportation) startete heute (9.8.2021) in den Betrieb mit Fahrgästen in der HafenCity.
Bis zum Kongress Mitte Oktober können Interessierte auf dem knapp zwei Kilometer langen Rundkurs mit fünf Haltestellen im Fahrzeug mitfahren. Mit einer Geschwindigkeit von bis zu 25 km/h absolviert das Fahrzeug die Runde ab Sandtorkai über Sandtorpark und Kaiserkai entlang der Elbphilharmonie.
Trotz Pandemie hat das Projekt HEAT alle wesentlichen Projektziele bereits deutlich vor dem ITS-Weltkongress erreicht. Kernziel des Forschungs- und Entwicklungsprojektes ist die Beantwortung der Frage, ob autonome Kleinbusse sich für den Einsatz im ÖPNV eignen und akzeptiert werden. Der nun startende Betrieb mit Passagieren rundet das Forschungsprojekt mit dem praktischen Erlebnis ab.
Der autonome Kleinbus wurde von der IAV entwickelt, verfügt über drei Sitz- und vier Stehplätze und ist für den barrierefreien Ein- und Ausstieg mit einer Rampe ausgestattet. Aufgrund der aktuellen Hygienebestimmungen ist die Mitfahrt von bis zu drei Personen zeitgleich möglich. Voraussetzung für die Mitfahrt bleibt lediglich die Registrierung per App sowie das Tragen einer medizinischen Maske.
Die direkte Umfeldwahrnehmung des Fahrzeuges fußt auf einem System aus Radar- und Lidar-Sensoren, das durch Kameras ergänzt wird. Darüber hinaus greift das Fahrzeug auf die von Siemens Mobility entwickelte und durch Hamburg Verkehrsanlagen (HHVA) installierte neuartige Streckeninfrastruktur zu. Weiterhin nutzt es die von der Freien und Hansestadt Hamburg zur Verfügung gestellten und auf wenige Zentimeter genaue HD-Karte über die aktuelle Strecke. Die Informationen aus der HD-Karte verwendet das Shuttle, um nach Fusion mit den eigenen Umfelddaten seine Position präzise zu bestimmen. Dank dieses Zusammenspiels kann der autonome Kleinbus unter anderem automatisiert links abbiegen, Hindernisse umfahren, mit bis zu 25 km/h fahren und fügt sich so optimal in den fließenden Verkehr der HafenCity ein.
Die Nutzung der straßenseitigen Infrastruktur ist eine Besonderheit des Projektes HEAT im Vergleich zu anderen Projekten mit autonom fahrenden Fahrzeugen. Sie liefert zusätzliche Streckendaten zu Fahrzeugen, zum Radverkehr und zu Fußgängerinnen und Fußgängern, die sich außerhalb des Sichtfeldes seiner Sensoren befinden. Diese Erweiterung der Umfeldwahrnehmung zahlt somit direkt auf Verkehrssicherheit ein. Außerdem ermöglicht die Kommunikation zwischen Fahrzeug und Infrastruktur das Passieren von Ampelanlagen ohne eine Aktion des Fahrzeugbegleiters. Durch das Zusammenwirken aller Komponenten kann das Fahrzeug den gesamten Kreuzungsbereich inklusive sich nähernder Verkehrsteilnehmer und Verkehrsteilnehmerinnen zu Fuß oder per Rad selbstständig einsehen und im Abbiegevorgang entsprechend selbstständig stoppen und wieder anfahren.
Mit dem Live-Betrieb mit Passagieren geht auch die nutzerzentrierte Begleitforschung des DLR in die entscheidende Phase. Fahrgäste werden, wie schon während des ersten Probebetriebes, nun direkt im Umfeld ihres Fahrerlebnisses befragt. Im Vergleich zu den Fahrgastfahrten im vergangenen Jahr haben Streckenlänge und Haltestellenanzahl nun die volle Ausbaustufe des Projektes erreicht. Zudem ist auch der Zeitraum des Fahrgastbetriebes länger, sodass insgesamt noch mehr Menschen als im vergangenen Jahr die Chance haben mit dem Kleinbus zu fahren und ihr Erlebnis zu schildern. Ein weiterer Forschungsgegenstand sind die Tätigkeiten in der Leitstelle.

Link zum Heat-Video

Quelle: Hamburger Hochbahn AG

Renfe erhält Mobility-as-a-Service-Plattform

Siemens Mobility und everis haben von der spanischen Eisenbahngesellschaft Renfe einen Fünfjahresvertrag über die Entwicklung und den Betrieb einer landesweiten, intelligenten MaaS-Plattform (Mobility as a Service, MaaS) erhalten. Die umfassende digitale Plattform wird verschiedene Shared-Mobility-Modelle wie Carsharing und Scooter-Services und öffentliche Verkehrsmittel wie Zug, U-Bahn, Bus sowie Fahrrad integrieren. Fahrgäste erhalten so die Möglichkeit, die für ihre Bedürfnisse am besten geeignete Reisemöglichkeit unkompliziert zu ermitteln und direkt zu buchen. Nach ihrer Fertigstellung wird die Plattform in 27 spanischen Städten zur Verfügung stehen, darunter in Großstädten wie Madrid, Barcelona, Valencia, Bilbao und Sevilla.
Renfe prognostiziert, dass die intermodale Plattform mindestens 650.000 neue Kunden für den Zugverkehr gewinnen wird, die über einen Zeitraum von fünf Jahren 1,8 Millionen Reisen buchen und den Fahrkartenverkauf in den Hauptkorridoren um 3 bis 4 % steigern werden. Nach Renfes Prognosen könnte das neue System dank des personalisierten Reiseerlebnisses in den fünf Jahren nach seiner Einführung bis zu 156 Millionen Euro an Mehreinnahmen generieren.
Siemens Mobility und everis übernehmen im Schulterschluss die Umsetzung und den Betrieb der geplanten Plattform. Siemens Mobility wird die Kerntechnologie für das MaaS-System bereitstellen, während das multinationale Beratungsunternehmen everis die Systemintegration und die Unterstützung für den kommerziellen Betrieb, einschließlich der Marketing- und Rechtsaspekte, liefern wird.

Quelle: Siemens Mobility

Neues Vorverkaufssystem für Magdeburg

Die Magdeburger Verkehrsbetriebe GmbH & Co. KG haben für ihre betriebsinternen Verkaufsstellen und Fremdagenturen Verkaufsgeräte und Softwareapplikationen, mobile Datenerfassungsgeräte für erhöhte Beförderungsentgelte (EBE) und ein Abo-System mit Webschnittstelle ausgeschrieben. Das niedersächsische Softwareunternehmen Amcon konnte sich in dieser Ausschreibung durchsetzen und wird bis Anfang 2022 insgesamt 60 Vorverkaufsgeräte für die Verkaufsstellen und mobile Terminals zur Kontrolle der Fahrkarten liefern sowie eine Aboverwaltung bei der sich die Kunden online registrieren können. Herzstück der neuen Lösungen wird ein Hintergrundsystem, in dem alle Daten zusammenlaufen und weiterverarbeitet werden können.
Als Betreiber des ÖPNV der Landeshauptstadt Sachsen-Anhalts beschäftigt die MVB rund 900 Mitarbeiter. 95 Straßenbahn-Fahrzeuge und 59 Busse gehören zu den Verkehrsbetrieben sowie 6 eigene Verkaufsstellen im Stadtgebiet. Hinzu kommen weitere Fremdagenturen, über die Tickets der MVB verkauft werden. Sowohl für die eigenen Verkaufsstellen der MVB als auch für die Fremdagenturen liefert Amcon in den kommenden Monaten die Kassensysteme. Zum Umfang gehören bei den eigenen Verkaufsstellen auch Kundendisplays und Kassenschubladen. Dazu gehört ein umfassendes Vertriebshintergrundsystem, das die Kassen mit Daten versorgt, aber auch die Daten der Verkaufsgeräte zur Weiterverarbeitung bereithält. Die Daten werden in Echtzeit ausgetauscht. Das ist auch der Vorteil bei den mobilen Terminals zur Ticketkontrolle, die als handliche Geräte inklusive Druckern geliefert werden. Durch den Datenaustausch in Echtzeit kann die Zentrale alle aufgenommenen EBE direkt einsehen und Kunden können direkt bezahlen.
Damit die Fahrgäste ihre Abonnements künftig online beantragen können, wird ein Abo-System mit Webzugriff eingerichtet. Das Webportal wird direkt mit der Webseite der MVB verknüpft und bietet den Kunden einen unkomplizierten Weg, ihre Abokarten zu beantragen oder zu verlängern. Zukünftig ist auch noch geplant, dass einkommensschwache Bürgerinnen und Bürger mit der Otto-City Card Fahrscheine kaufen können. Die Otto-City Card richtet sich an Familien und Einzelpersonen und sorgt durch ermäßigte Eintrittspreise bei zahlreichen Partnern in Magdeburg dafür, dass auch Menschen mit geringem Einkommen am kulturellen Leben der Stadt teilnehmen können. 

Quelle: Amcon GmbH

Neue Ausgabe der Nahverkehrs-praxis erschienen!

Wie können Fahrgäste wieder für den Nahverkehr zurückgewonnen werden? Das ist und bleibt noch längere Zeit coronabedingt die existenzielle Frage für alle, die in der ÖPNV-Branche tätig sind. Eine Antwort darauf lautet: die Nutzung des Nahverkehrs einfacher und komfortabler gestalten! Welche unterschiedlichen Ansätze dafür existieren, lesen Sie in der Nahverkehrs-praxis 7-8/2021 mit dem Leitthema „Angenehme und sichere Nutzung des ÖPNV“.

Allrounder im ÖPNV Fahrgastfernsehen bietet multifunktionales Vollprogramm

Fahrgastfernsehen im ÖPNV bietet mehr als bunte Bilder, mit denen sich die Fahrgäste die Fahrzeit vertreiben. Die mcrud GmbH hat über ihre Tochter Berliner Fenster GmbH das Medium über 20 Jahre hinweg geprägt und nicht nur Fahrgast-TV in den Metropolen Berlin und München als Programmveranstalter, Werbevermarkter und technischer Dienstleister erfolgreich auf die Schiene gesetzt, sondern in die komplette Infrastruktur des Berliner Fensters investiert.

Eigenproduktionen und hochkarätige Newszulieferer sorgen für ein Top-Programm. Für Verkehrsgesellschaften fungiert F-TV als multifunktionales Medium, das neben Infotainment weiteren Mehrwert bietet: Marketing, Vertrieb, Fahrgastinfo. Letzteres bietet die mcrud GmbH den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) seit 2019 dank der von ihr entwickelten Technologie Mobility Cloud Box (MCB) erstmals in der U-Bahn in dynamischer Form (DFI) an: Abfahrtszeiten, Umsteigemöglichkeiten  – alles in Echtzeit. Übertragen wird die DFI auf einem Sendenetz aus 3.200 Screens, das der mcrud GmbH gehört (Nahverkehrs-praxis 3/42019).

Marion Saß neu in der AKN-Geschäftsleitung

Marion Saß, Abteilungsleiterin Marketing Vertrieb der AKN Eisenbahn GmbH mit Sitz in Kaltenkirchen, hat zum 1. August Prokura erhalten. Sie rückt damit an die Stelle des langjährigen AKN-Prokuristen Stefan Bagowsky, der zum 31. Juli 2021 in Rente gegangen ist. Marion Saß ist seit 2013 für die AKN tätig und war zuvor bereits Prokuristin bei der Nord-Ostsee-Bahn (NOB) der transdev-Gruppe. Mit Marion Saß gehört erstmals eine Frau der AKN-Geschäftsleitung an.

Quelle: AKN Eisenbahn GmbH/ NBE nordbahn Eisenbahngesellschaft mbH & Co. KG

Der Nahverkehr als Motor der Verkehrswende

„Beim Kampf gegen den Klimawandel nehmen wir als DSW21 in Dortmund eine Schlüsselrolle ein. Die erfolgreiche Umsetzung der Mobilitätswende ist ohne den konsequenten Ausbau des ÖPNV mit massiven Investitionen in Fahrzeuge und Infrastruktur nicht denkbar“, sagte DSW21-Verkehrsvorstand Hubert Jung. Um der Stadtverwaltung und der lokalen Politik eine fundierte Entscheidungshilfe zu groß angelegten Zukunftsinvestitionen an die Hand zu geben, entstand deshalb das Positionspapier „Dortmund.Mobil 2030“. Es zeigt Dortmunder Verkehrs- und Infrastrukturprojekte auf, die die Fahrgast-Nachfrage bis 2030 und darüber hinaus spürbar erhöhen können. Der Anteil von Bus und Bahn am lokalen Modal Split soll so von 21,7 % im Jahr 2019 auf mindestens 25 % – unter optimalen Rahmenbedingungen sogar 30 % – bis zum Jahr 2030 erhöht werden.
Die Bandbreite an denkbaren Projekten ist groß, deshalb hat DSW21 die Maßnahmen in bereits laufende, kurzfristig realisierbare, mittelfristige und langfristige Projekte aufgeteilt und diese – soweit möglich – mit Preisschildern und Zeithorizonten versehen. Anbei nur einige Beispiele:

Buslinie 400

Im Busbereich kann das Angebot kurzfristig umgestaltet werden und dabei für die Fahrgäste schnell einen spürbaren Effekt bringen. Für einen neuen Impuls im innerstädtischen Nahverkehr kann etwa die digital geprägte „Innovations-Linie 400“ sorgen. Sie ist als eine Art Ring-Linie geplant, die im dichten Zehn-Minuten-Takt einmal um die Innenstadt herum bis nach Hörde bzw. Brünninghausen führt und dabei entlang nachfragestarker Routen verläuft.
Mit Elektro-Bussen betrieben und digital gesteuert, soll diese Vorzeige-Linie einen dynamischen Fahrplan bieten, der an den barrierefreien Haltestellen entsprechend präzise beauskunftet wird. Die Busse der Linie 400 sollen wichtige Haltestellen des Stadtbahnnetzes anfahren, attraktive Querverbindungen zwischen den Bahnlinien schaffen und die übrigen Verkehrsachsen der City entlasten.
Eine Umsetzung mit Elektro-Bussen erscheint grundsätzlich schon ab 2024 realisierbar und würde Investitionen in zehn Fahrzeuge und Ladeinfrastruktur in Höhe von etwa 13 Mio € auslösen. Daraus resultieren jährliche Betriebs- und Kapitalkosten in Höhe von 1 Mio € zuzüglich rund 1,2 Mio € bis 1,6 Mio € Personalkosten pro Jahr für 22 bis 30 zusätzliche Fahrerinnen und Fahrer. Der notwendige Ausbau der Haltestellen ist dabei noch nicht berücksichtigt. Mögliche Förderoptionen werden derzeit ausgelotet.

Den kompletten Artikel lesen Sie in der Nahverkehrs-praxis 7/8-2021.