Nachhaltiger Busverkehr in Bern

Siemens hat von den Verkehrsbetrieben Bernmobil den Zuschlag für die Lieferung von Ladeinfrastrukturlösungen für den Betrieb 14 neuer Elektrobusse erhalten. Diese sollen ab Anfang 2023 auf den Linien 19 und 21 eingesetzt werden. Das Projekt umfasst Schnellladestationen an drei Endhaltestellen sowie Ladeinfrastruktur für das Busdepot Eigerplatz. Zur Optimierung des Betriebs wird eine cloudbasierte Depotmanagement-Lösung von Siemens als Software-as-a-Service eingesetzt.
Bernmobil treibt die Elektrifizierung des öffentlichen Nahverkehrs in der Schweizer Hauptstadt konsequent voran. „Unser Ziel ist es, bis etwa 2035 ein vollständig klimaneutrales Busnetz mit ausschließlich elektrisch angetriebenen Fahrzeugen zu betreiben“, so Markus Anderegg, stellvertretender Direktor und Leiter Technik bei Bernmobil. „Eine zuverlässige und leistungsfähige Ladeinfrastruktur ist für uns eine wichtige Voraussetzung, um unser Ziel zu erreichen. Mit Siemens haben wir dafür einen Partner, mit dem wir auch im Trambereich schon lange und gut zusammenarbeiten.“
An den Endhaltestellen Elfenau, Blinzern (Linie 19) und Bremgarten (Linie 21) sollen drei Siemens-Schnellladestationen Sicharge UC 600 inklusive eines Lademastes mit absenkbarem Pantographen zum Einsatz kommen. Die Fahrzeuge werden dort während ihres fahrplanmäßigen Aufenthalts mit einer Leistung von bis zu 450 Kilowatt aufgeladen. Der Pantograph hat den Vorteil, dass die Verbindung der Ladevorrichtung mit dem Fahrzeug vollautomatisch erfolgt; das manuelle Anschließen eines Steckers entfällt. Der 6,5 Meter hohe Lademast ist 2,5 Tonnen schwer und mit einer Standfläche von 130 x 33 cm verhältnismäßig kompakt.
Im Busdepot Eigerplatz installiert Siemens sieben Schnellladestationen des Typs Sicharge UC 200 mit je drei Dispensern. Somit können insgesamt 21 Stellplätze mit elektrischer Ladeinfrastruktur ausgerüstet werden. Die Siemens-Ladeinfrastruktur bestehend aus Sicharge UC-Ladezentren, Dispensern sowie CCS2-Anschlusskabel wird von Siemens im bestehenden Depot unter laufendem Betrieb installiert.

Quelle: Siemens AG

Verdi fordert integrierte Verkehrspolitik und mehr Geld für den ÖPNV

Die Gewerkschaft Verdi hält Milliardeninvestitionen in den öffentlichen Nahverkehr für nötig. Bundesvorständin Christine Behle sagte der Deutschen Presse-Agentur, es gebe einen gewaltigen Sanierungsstau, vieles sei marode. Um diesen Instandhaltungsstau abzubauen, sei eine Summe von zehn Milliarden Euro notwendig. Der Bund müsse seine Mittel für den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) deutlich erhöhen. Auch die Länder hatten vom Bund schon vom kommenden Jahr an deutlich mehr Geld für den Ausbau des ÖPNV gefordert.
Behle sprach sich außerdem für eine andere Verkehrspolitik aus. „Wir brauchen eine integrierte Verkehrspolitik. Bisher gibt es ein totales Stückwerk. Alles wird nebeneinander geplant.“ Vor allem auf dem Land sei aber eine viel bessere und vernetzte Verkehrsanbindung notwendig. „Viele Pendler können derzeit gar nicht umsteigen auf Busse und Bahnen.“ Dass Menschen vom Auto auf Busse und Bahnen umsteigen, spielt eine wichtige Rolle in der Strategie der Politik für mehr Klimaschutz im Verkehr. Behle warnte aber vor einer sozialen Spaltung. „Klimaschutz müssen sich alle leisten können.“ Der soziale Ausgleich bei den Bemühungen für mehr Klimaschutz komme derzeit viel zu kurz. Eine Möglichkeit wäre es, den Mindestlohn zu erhöhen. Statt der Pendlerpauschale solle es ein «Mobilitätsgeld» geben.

Quelle: Zeit Online

Der neue Berliner U-Bahnhof Museumsinsel

Am 9. Juli 2021 wurden die Tore des neuen U-Bahnhofs Museumsinsel für alle Fahrgäste geöffnet. Damit ist nun auch der letzte der drei neuen U5-Bahnhöfe ans Netz gegangen. Täglich werden dort rund 15.000 Menschen ein- und aussteigen. Ein besonderer Hingucker des Bahnhofs ist der aus 6.662 Lichtpunkten bestehende Sternenhimmel. 
Der neue Bahnhof liegt an der namensgebenden Museumsinsel, unterhalb des Spreekanals. Aufgrund der besonderen Lage konnten nur die beiden Bahnhofsenden in offener Bauweise hergestellt werden. Der gesamte Bahnsteigbereich musste im Schutz eines riesigen Eiskörpers im bergmännischen Verfahren hergestellt werden. Der 28.000 Kubikmeter große Frostkörper entstand mittels aufwändiger Vereisungsbohrungen und -37° Celsius kalter Kalziumchlorid-Sole. Die Wände und Säulen sind in blauem Granit aus dem Fichtelgebirge gehüllt. Bilder der Museumsinsel zieren die Flächen hinter dem Gleis. Der Bahnhof verfügt über vier Ein- und Ausgänge. Zwei vor dem Humboldt-Forum im Neuen Schloss und je einer vor dem Kronprinzenpalais und dem Deutschen Historischen Museum. An diesen und den Zwischenebenen wurde zum Lückenschluss im vergangenen Dezember noch gearbeitet, fuhren die Züge der U5 bis heute ohne Halt durch den Bahnhof.

Quelle: Berliner Verkehrsbetriebe AöR

Weitere 19 Solaris Trollino für La Spezia

Solaris wird 19 neuartige, umweltfreundliche O-Busse in die italienische Stadt La Spezia liefern. Die Flotte des Verkehrsunternehmens ATC Esercizio S.p.A. wird um 14 Trollino 12 und fünf Gelenkbusse Trollino 18 aufgestockt. Im Wege einer Ausschreibung bekam Solaris vom Verkehrsbetreiber ATC Esercizio S.p.A. einen Auftrag über 19 Oberleitungsbusse. 14 Trollino mit einer Länge von 12 m und 5 Einheiten mit einer Länge von 18 m werden nach La Spezia, einer im Süden der Region Ligurien an der Italienischen Riviera gelegenen Stadt, bis Ende 2022 ausgeliefert.
Die 12 Meter langen O-Busse werden mit einem 160 kW starken Traktionsmotor angetrieben, während die 18 Meter langen Fahrzeuge mit zwei Antriebseinheiten mit einer Leistung von je 160 kW fahren. Die emissionsfreien Trollino werden auch mit modernen Batterien mit einer Kapazität von 45 kWh ausgestattet, die die Fahrt auf Strecken ohne Oberleitung ermöglichen. Die Traktionsbatterien werden unterwegs (In-Motion-Charging) wie auch nachts im Depot geladen.
Die 12 Meter langen O-Busse bieten Platz für 85, die gelenkigen Einheiten für 140 Fahrgäste. Aus dem umfangreichen Angebot des Herstellers hat ATC Esercizio S.p.A., außer der Standardausstattung wie Klimaanlage, Videoüberwachung und USB-Ladebuchsen, auch die ADAS-Lösungen (Advanced Driver Assistance System) für sichere Fahrt und zur Unterstützung des Fahrers gewählt. Für noch bessere Sicht für den Fahrer sorgen zudem Kameras, die anstelle der Seitenspiegel montiert wurden und das Bild auf die Bildschirme im Businneren übertragen.

Quelle: Solaris Bus & Coach sp. z o.o.

Linz AG Linien eröffnen achten tim-Knoten

Das multimodale Mobilitätskonzept tim (täglich.intelligent.mobil) wächst weiter. Bürgermeister Klaus Luger, Stadtrat Michael Raml, LINZ AG-Generaldirektor DI Erich Haider und Linz AG-Vorstandsdirektorin Dr.in Jutta Rinner besuchten den neuen tim-Knoten am Bindermichl zur Eröffnung. In Summe stehen den tim-Nutzerinnen und Nutzern damit ab sofort acht Standorte zur Verfügung. An diesen können die Kunden und Kundinnen neben den Öffi-Angeboten vor allem schnell und unkompliziert (e-)Carsharing nutzen.
Vom neuen tim-Knoten wird vor allem die Bevölkerung der Stadtteile Bindermichl und Spallerhof profitieren. Der Standort befindet sich bei der Haltestelle „Stadlerstraße“ der Buslinien 25, 41 und 43. Neben der direkten Nähe zu den Öffis bietet der neue Knoten stationäres (e-)Carsharing, Mietwagen, Haltestellen für das Anruf-Sammel-Taxi (AST) und Radabstellplätze.
Für tim gibt es gleich doppelt Grund zur Freude: Das Mobilitätsangebot erhielt nicht nur den achten Standort, sondern durfte kürzlich auch den 500. tim-Kunden begrüßen. Mit Stand Ende Juni 2021 verzeichnete das Mobilitätsangebot bereits 515 Kunden und mehr als 7.800 Buchungen. Darüber hinaus wurden über 485.000 Kilometer mit den tim-Fahrzeugen zurückgelegt.

Quelle: Linz AG

Leitfaden für den Einsatz batterieelektrischer Triebzüge

Verkehr muss sauberer werden, wenn Deutschland seine Klimaziele erreichen möchte. Züge fahren heute dank Oberleitung elektrisch bereits emissionsfrei. Komplementär können alternative Antriebskonzepte auch ganz ohne Fahrdraht den Schienenverkehr rasch noch weiter dekarbonisieren. Der Verband der Bahnindustrie in Deutschland (VDB) e.V. fordert deshalb einen dualen Ansatz: Die klimapolitisch hochwirksame Streckenelektrifizierung weiter vorantreiben und parallel innovative Antriebe fördern. In einem gemeinsamen Leitfaden skizzieren der VDB, die Technische Universität Berlin und die Technische Universität Dresden jetzt eine Strategie für den Einsatz von batterieelektrischen Triebzügen und Ladeinfrastruktur im Schienenpersonennahverkehr (SPNV). „Eine vollständige Elektrifizierung des deutschen Streckennetzes ist nicht überall realistisch – und für emissionsfreie Mobilität auf der Schiene nicht überall notwendig. Elektrischer Betrieb ist durch den Einsatz alternativer Antriebe auch ohne durchgehende Streckenelektrifizierung möglich,“ sagt VDB-Geschäftsführer Axel Schuppe.
Die avisierte Steigerung der Schienenelektrifizierung von heute knapp über 60 Prozent auf 70 Prozent bis 2025 reicht nicht aus, um den SPNV künftig emissionsfrei zu betreiben. Ein wesentlicher Teil der Zugkilometer müsste weiterhin mit fossilen Brennstoffen erbracht werden. Diese Elektrifizierungslücken können unter anderem durch den Einsatz innovativer Antriebs- und Speichertechnik sowie der Nutzung des vorhandenen Oberleitungsnetzes als Ladeinfrastruktur überbrückt werden. „Die Bahnindustrie in Deutschland hat heute bereits ein breites Spektrum an umweltfreundlichen Technologien wie saubere Verbrennungsmotoren, Wasserstoff-, Hybrid- oder Batterieantriebe im Portfolio. Batterieelektrische Triebzüge stellen für den Schienenpersonennahverkehr eine der möglichen Lösungen für nicht-elektrifizierte Strecken dar“, so Schuppe.
Wo heute oftmals Züge auf bereits elektrifizierten Schienenstrecken mit fossilen Brennstoffen im Einsatz sind, kann durch Nutzung von Batterietechnologie in Zukunft durchgängig elektrisch gefahren werden, denn rund 80 Prozent dieser Strecken haben bereits Zugang zum elektrischen Netz. Würde man die Endpunkte der derzeit oberleitungslosen Nahverkehrslinien mit einer Ladestation ausstatten, so ließe sich bereits ein erheblicher Teil der Strecken, darunter auch viele grenzüberschreitende Verbindungen, auf vollelektrischen, gänzlich emissionsfreien Betrieb umstellen. Zahlreiche Linien im Regionalverkehr könnten so ohne zusätzliche Infrastruktur batterieelektrisch betrieben werden. „Batterieelektrische Züge im Personennahverkehr bieten ein sehr großes Einsatzpotenzial und nutzen die vorhandenen elektrifizierten Strecken optimal, indem sie den emissionsfreien Betrieb in die Regionen erweitern“, erklärt Prof. Dr.-Ing. Markus Hecht, Fachgebietsleiter Schienenfahrzeuge an der TU-Berlin.
Die entsprechende Technologie „Made in Germany“ bilde die Bahnindustrie in Deutschland in ihrem Portfolio bereits ab, auch die Nachladeeinrichtungen sei in Technologie und Lösungen heute verfügbar. Mit adäquaten Investitionsmitteln, den richtigen raschen Verfahren und angemessenem zeitlichen Vorlauf stelle die Planung und Errichtung der Ladeinfrastruktur kein Hindernis dar. Analog zu anderen Infrastrukturmaßnahmen würden die dafür etablierten Einrichtungen mit Unterstützung und Beteiligung der Bahnindustrie die rechtzeitige Planung und Umsetzung realisieren können.
Um den Migrationsprozess zu unterstützen, müsse ein Anreizmodell für die Umstellung auf batterieelektrische Fahrzeuge geschaffen werden. Die Ausstattung mit zweckgebundenen finanziellen Mitteln sei dabei ein wesentlicher Schlüssel zum Erfolg. Ergänzend zur Bundesförderinitiative für die Elektrifizierung regionaler Schienenstrecken müsse ein separater Fördertopf vorgesehen werden, mit dem ca. 120 bis 150 Infrastrukturmaßnahmen über einen Zeitraum von circa zehn Jahren gefördert würden. Das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur stelle dieses Jahr mit dem „ElektrifizierungsprogrammPlus“, einer Förderung alternativer Antriebe im Schienenverkehr in Höhe von 227 Millionen Euro, bereits wichtige Weichen.
„Die elektrische Bahn ist heute bereits das umweltfreundlichste Verkehrsmittel der Welt. Durch alternative Antriebstechniken wie dem batterieelektrischen Triebzug gelingt es, diesem Anspruch auch auf bisherigen Dieselstrecken gerecht zu werden und die Umweltbilanz des Verkehrsträgers Schiene weiter zu verbessern“, sagte Prof. Dr.-Ing. Arnd Stephan, Lehrstuhlinhaber für Elektrische Bahnen an der TU Dresden.

Quelle: Verband der Bahnindustrie in Deutschland (VDB) e.V.        

E-Gelenkbusse für Nürnberg

„Die VAG gibt für Umwelt und Klima Gas“, mit diesen Worten stellte der Vorstandsvorsitzende der VAG Verkehrs-Aktiengesellschaft Nürnberg, Josef Hasler, den neuesten eGelenkbus im Fuhrpark vor. Diesem ersten MAN eGelenkbus werden noch in diesem Jahr 27 weitere der Baureihe des Lion’s City 18 E sowie elf MAN eSolobusse Lion’s City 12 E folgen. Die eBus-Flotte der VAG wächst damit auf 46 Fahrzeuge, was fast ein Viertel der Flotte ist.
„Umwelt- und Klimaschutz haben im ÖPNV und insbesondere bei der VAG einen hohen Stellenwert“, bekräftigt Josef Hasler. „Der ÖPNV ist bereits per se schon umwelt- und klimafreundlich ausgerichtet. Die VAG schafft jetzt durch den Umstieg auf eMobilität auch bei den Bussen die Basis für einen emissionsfreien ÖPNV. Wer den Klima- und Umweltschutz ernst nimmt, muss jetzt handeln. Wir gehen mit gutem Beispiel voran und werden in den nächsten Jahren ausschließlich eBusse beschaffen.“ Damit der ÖPNV nicht nur lokal, sondern auch global emissionsfrei wird, lädt die VAG ihre eBusse mit Ökostrom. Bereits seit 2012 bezieht das Unternehmen ausschließlich Ökostrom, vom Betrieb über die Werkstätten bis zur Verwaltung.
Die Erfahrungen mit dem neuen eGelenkbus von MAN sind nach ersten Testfahrten, die sich auf rund 1.500 Kilometer summieren und bei denen teils auch schon Fahrgäste mitgenommen wurden, sehr positiv. Der MAN eGelenkbus hat eine Batteriekapazität von rund 510 kWh nutzbarer Energie, die im Idealfall für bis zu 400 Kilometer reichen soll. Zielgröße bei der VAG ist aber eine Reichweite von 200 bis 250 Kilometern bei allen Witterungsbedingungen. Die Temperatur wird vor allem im Winter trotz effizienter Wärmepumpenheizung auch bei diesen Fahrzeugen noch eine Rolle spielen.
Sowohl das Beschleunigen als auch das Bremsen erfolgt sehr gleichmäßig und damit angenehm sowohl für die Fahrer als auch für die Fahrgäste. Des Weiteren ist der Bus wie alle VAG eBusse vollständig emissionsfrei. Auch Heizung und Klimaanlage werden rein elektrisch betrieben. Gegenüber einem vergleichbaren Dieselbus spart ein vollelektrischer Gelenkbus jährlich ca. 68 Tonnen CO2 ein. Ab nächster Woche wird der neue eGelenkbus der VAG im Fahrgastbetrieb eingesetzt.

Quelle: VAG Verkehrs-Aktiengesellschaft

ÖPNV-Branche will Kunden so schnell wie möglich zurückgewinnen

Die Nahverkehrsunternehmen und Verbünde in Deutschland wollen mit zahlreichen Maßnahmen ab Sommer so viele Kunden für den ÖPNV zurückgewinnen, wie möglich. Neben verschiedenen regionalen und landesweiten Aktivitäten, bei denen die Fahrgäste mit ihren Tickets zusätzliche Angebote, wie erweiterte Mitnahmemöglichkeiten und Geltungsbereiche, nutzen können, wird vom 13. bis 26. September eine bundesweit einmalige Aktion umgesetzt. Diese richtet sich als Dank an alle Abonnenten. In den zwei Wochen im September können Fahrgäste, die ein gültiges ÖPNV-Abo besitzen, bundesweit ohne zusätzliche Kosten Nahverkehrsangebote nutzen.

Ingo Wortmann, Präsident des Branchenverbands VDV: „Die Rückgewinnung der Fahrgäste steht ab sofort ganz klar im Fokus der Branche. Nachdem wir, dank der Unterstützung durch Bund und Länder, durch zwei Corona-Rettungsschirme in den Jahren 2020 und 2021 die allergrößten Einnahmeverluste ausgleichen konnten, müssen und wollen wir nun so schnell wie möglich Fahrgäste zurückgewinnen. Denn mit Blick auf die Klimaschutzziele im Verkehrssektor, bei deren Erreichung bis 2030 der ÖPNV eine Schlüsselrolle spielt, ist es nötig, möglichst zeitnah nicht nur genauso viele Menschen wie vor der Covid-Krise in Bussen und Bahnen zu befördern, sondern deutlich mehr. Selbstverständlich haben wir die Pandemieentwicklung dabei weiterhin fest im Blick und setzen nur das um, was im Rahmen der geltenden Bestimmungen möglich ist.“

Aus der Krise zurück in die Mobilitätswende warten viele Herausforderungen
Aktuell liegen die Fahrgastzahlen zumindest in den Großstädten und Ballungsräumen wieder bei etwa 60 % des Vorkrisenniveaus, im zweiten Lockdown Ende 2020 waren nur ca. 40 % der sonst üblichen Fahrgäste mit dem ÖPNV unterwegs. Doch trotzdem ist die Branche noch weit entfernt von den letzten Fahrgastrekordwerten aus dem Jahr 2019 (10,4 Milliarden Fahrgäste). Dies liegt zum einen daran, dass durch weniger Tourismus, durch anhaltende Kurzarbeit, eingeschränkte Schulöffnungen und noch nicht wieder stattfindende Großveranstaltungen vielen Menschen nach wie vor die Fahrtanlässe fehlen. Aber es zeigen sich durch die lange Dauer der Lockdowns auch Trends eines veränderten Mobilitätsverhaltens.

„Digitalisierung, Homeoffice und auch die Unsicherheit vor möglichen Ansteckungen, vor allem zu Beginn der Pandemie, haben zu einer Zunahme von individueller statt geteilter Mobilität geführt. Zudem haben unsere Fahrgäste, die auch während der vergangenen 15 Monate mit uns gefahren sind, höhere Qualitätsansprüche bzgl. der Abstände im Fahrzeug, bei Reinigung und Fahrgastinformationen. Mit diesen Veränderungen müssen wir als Branche umgehen. Wir brauchen neben dem noch immer preislich attraktiven Jahresabo deshalb zum Beispiel vermehrt flexiblere Ticketangebote und wir müssen noch stärker als vorher durch Verknüpfung multimodaler Verkehrsangebote auf die individuelleren Mobilitätsbedürfnisse der Kunden reagieren. Und natürlich müssen wir die Kapazitäten und das Leistungsangebot im ÖPNV bis 2030 massiv erhöhen, um mehr Menschen mit Blick auf die Erreichung der Klimaschutzziele zum Umstieg zu bewegen“, so Wortmann.

Weitere Informationen finden Sie hier.

Quelle: VDV

Trapeze präsentiert multifunktionalen Fahrzeug-Router für alle Leitsysteme

Die Digitalisierung hält Einzug in Fahrzeugen des öffentlichen Personennahverkehrs und das stellt Verkehrsbetriebe vor enorme Herausforderungen. Diese lassen sich aber meistern, denn Trapeze hat mit dem Fahrzeug-Router GPR3 eine Lösung entwickelt – optimiert für den Einsatz innerhalb von Leitsystemen, ob von Trapeze oder von anderen Herstellern.

Der GPR3 von Trapeze ist eine Kombination aus Router und Switch in einem Gerät. Er sorgt für eine reibungslose Datenkommunikation im und mit dem Fahrzeug sowie eine eigenständige Sprachkommunikation. Ausserdem zeichnet sich der GPR3 durch absolut flexible Montagemöglichkeiten und einfache Installation aus.

Damit sind nur einige der Highlights des GPR3 genannt – der neue Fahrzeug-Router bietet eine weltweit einmalige Funktionsvielfalt!

U1-Haltestelle Steinstraße in Hamburg barrierefrei

Ab sofort ist die U1-Haltestelle Steinstraße in Hamburg barrierefrei zu erreichen. Damit ermöglicht die Station nun auch älteren Menschen, Eltern mit Kinderwagen und Personen mit Handicap einen einfachen und bequemen Zugang zur U-Bahn. Kernstück des barrierefreien Ausbaus an der U-Bahn-Haltestelle Steinstraße ist der Einbau eines Aufzugs, der die Straßenebene mit der Schalterhalle und auf der nächsten Ebene mit dem U1-Bahnsteig verbindet. Die hierfür im März 2020 begonnenen Bauarbeiten stellten eine besondere Herausforderung dar, da sich der Aufzugsstandort direkt am Wallringtunnel befindet.
In der Haltestelle sind im Rahmen des barrierefreien Ausbaus neben dem Aufzug erhöhte Bahnsteige für den niveaugleichen Ein- und Ausstieg sowie ein taktiles Leitsystem für sehbehinderte Menschen geschaffen worden. Als Brandschutzvorkehrung wurden außerdem sogenannte Rauchschürzen in Form von Glas-Fassaden oberhalb der Gleise eingebaut, die im Falle einer Rauchentwicklung als Barriere dienen und die Schalterhallen als Fluchtweg von Rauch freihalten. Darüber hinaus stattfindende Modernisierungsmaßnahmen in den Schalterhallen sowie die Wiederherstellung des Haltestellenumfelds auf Straßenebene werden in den kommenden Wochen abgeschlossen.
Der Umbau der U1-Haltestelle Steinstraße findet im Rahmen des Ausbauprogramms der HOCHBAHN statt. Waren Mitte 2012 gerade einmal 36 Haltestellen barrierefrei ausgebaut (rund 40 Prozent), konnte der Anteil durch die Entscheidung der Freien und Hansestadt Hamburg, den barrierefreien Ausbau deutlich zu beschleunigen, innerhalb einer Dekade auf über 90 Prozent erhöht werden (85 von 93 Haltestellen). Bis Anfang kommenden Jahres sollen 95 Prozent aller U-Bahn-Haltestellen im HVV und alle im Zentrum Hamburgs barrierefrei sein. Die noch fehlenden Haltestellen werden im Rahmen von Groß- und Neubauprojekten barrierefrei ausgebaut.

Quelle: Hamburger Hochbahn AG