Fortführung des Corona-Rettungsschirms

Der Interessensverband mofair begrüßt die Entscheidung der Bundespolitik, den Corona-Rettungsschirm im Jahr 2021 fortzuführen und dazu eine Milliarde Euro zum Ausgleich der Mindereinnahmen bei den Verkehrsunternehmen zur Verfügung zu stellen. Der Bund knüpft seine Zusage jedoch daran, dass die Bundesländer Eigenmittel in gleicher Höhe zur Verfügung stellen, und zwar bezogen auf beide Pandemiejahre, 2020 und 2021.
mofair-Präsident Tobias Heinemann: „Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Verkehrsunternehmen haben in der Krise alles gegeben, um Busse und Bahnen am Laufen zu halten. Wir fordern die Bundesländer, die bisher nur einen Teil der Mindereinnahmen erstattet haben, eindringlich auf, nun auch rückwirkend für 2020 eine vollständige Erstattung vorzunehmen. Anderenfalls würden sie nicht nur ihren eigenen öffentlichen Verkehr nachhaltig schwächen, sondern auch die hälftige Finanzierung durch den Bund zulasten aller Bundesländer gefährden.“
Nach Berechnung der vier Branchenverbände VDV, mofair, BAG-SPNV und bdo haben die Verkehrsunternehmen und Aufgabenträger in den Jahren 2020 und 2021 insgesamt ca. sieben Milliarden Euro pandemiebedingte Fahrgeldmindereinnahmen. Um das Angebot auch in der Krise jederzeit aufrechterhalten zu können, waren und sind sie angesichts ihrer hohen Fixkosten auf finanzielle Unterstützung der öffentlichen Hand angewiesen.
Ursprünglich hatte die Branche allein für 2020 einen Fehlbetrag von 5 Milliarden Euro prognostiziert. Der Bundestag hatte den Ländern daher im Juli 2020 einen Betrag von 2,5 Milliarden Euro über zusätzliche Regionalisierungsmittel zur Verfügung gestellt. Dies verbunden mit der Erwartung, dass die Länder ihrerseits die gleiche Summe aufwenden, dass also eine 50/50-Finanzierung durch Bund und Länder erfolge.
Zum einen fielen die tatsächlichen Mindereinnahmen der Verkehrsunternehmen mit etwa 3,3 Milliarden im Jahr 2020 geringer aus als prognostiziert. Zum anderen kompensiert ein Bundesland wie der Freistaat Bayern für 2020 nur 90 % der Mindereinnahmen. Damit trägt der Bund mit 2,5 Milliarden Euro im Gesamtergebnis nicht 50 %, sondern eher drei Viertel der tatsächlichen Ausgleichslast für 2020.
Da der Bund mit der Gewährung der 2,5 Milliarden Euro an die Länder seinen hälftigen Finanzierungsanteil für 2020 drastisch überschritten hat, verlangt er für die gemeinsame Finanzierung des ÖPNV-Rettungsschirms 2021, dass die Länder zunächst ihre „Einsparung“ im Jahr 2020 im Folgejahr „auskehren“ und damit ihren Anteil an der hälftigen Finanzierung in korrekter Höhe tragen. Erst im Anschluss daran will er die weitere Milliarde Euro Unterstützung leisten.
Nun muss der Freistaat reagieren: Da Bayern 2020 den Verkehrsunternehmen nur 90 % der detailliert nachzuweisenden, pandemiebedingten Fahrgeldausfälle erstattet hatte, erhielte der Freistaat nun entsprechend weniger Bundesmittel für die Finanzierung des Rettungsschirms 2021. Dadurch würden entweder zur Verfügung stehende Bundesmittel verfallen. Oder es würden die Verkehrsunternehmen und das Bus- und Bahnangebot im Freistaat geschwächt – mit Blick auf die „Wiederbelebung“ öffentlicher Mobilität nach der Pandemie und auf die Ziele der Verkehrswende für eine wirksame Klimapolitik keine Option.
„Die bayerische Staatsregierung hat für 2021 einen vollständigen Mindereinnahmenausgleich zugesagt. Dafür ist die Branche dankbar. Sie sollte nun auch den Fehler von 2020 korrigieren“, so Heinemann abschließend.

Quelle: mofair e.V.

Multikanal-Fahrgastinformationssystem für Wuppertal

Mit nur wenigen Klicks und aus einem einzigen System kann das Wuppertaler Verkehrsunternehmen WSW mobil GmbH seinen Fahrgästen Echtzeit-Informationen zum Betriebsablauf liefern – multimedial zeitgleich in Fahrzeugen und an Haltestellen sowie online. Vor Kurzem ging das gemeinsam mit INIT entwickelte Verkehrsinformationssystem (VIS) live. Es ermöglicht Disponenten, Störungen effizienter abzuarbeiten und präzise Fahrgastinformationen mittels vorgefertigter Templates weitgehend automatisiert zu generieren. Die Dokumentation erfolgt ebenfalls automatisiert. Darüber hinaus kann VIS auch für die Verbreitung geplanter Meldungen genutzt werden.
Das neue Multikanal-Informationssystem überträgt die medienspezifisch aufbereiteten Texte mit einem Klick über alle ausgewählten Kanäle: die dynamischen Fahrgastinformationsanzeigen (DFI), aber auch die WSW-Webseite, die Elektronische Fahrplan-Auskunft (EFA) des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr sowie die sozialen Netzwerke Facebook und Twitter. Selbst per Mobilfunk übertragene Text-to-Speech-Ansagen sind nun in den Bussen möglich.

Quelle: INIT

On-Demand-Verkehr in Taunusstein

Ab sofort ist CleverShuttle neuer Partner der Rheingau-Taunus-Verkehrsgesellschaft (RTV) im On-Demand-Projekt „EMIL“ − abgeleitet aus Elektromobil. Ziel des Projekts ist es, mit EMIL den öffentlichen Personennahverkehr in Taunusstein aufzuwerten und mehr Menschen zum Umstieg auf den ÖPNV zu bewegen. CleverShuttle ist für die komplette Aussteuerung des On-Demand-Verkehrs verantwortlich – von der Disposition bis hin zum Management der E-Flotte und des Fahrpersonals.
EMIL ist Teil des vom Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) angeführten Innovationsprojekts „On-Demand-Mobilität für die Region Frankfurt/Rhein-Main“, bei dem neun Partner aus dem Rhein-Main Gebiet im gleichen Zeitraum On-Demand-Verkehre umsetzen. Es ist eines der größten On-Demand-Vorhaben in Europa, zu dem auch die von CleverShuttle realisierten On-Demand-Verkehre „Hopper“ im Kreis Offenbach und „HeinerLiner“ in Darmstadt gehören.
Ab August 2021 können Taunussteiner die EMIL-Shuttlebusse auf Abruf buchen und damit flexibel ihre Zielorte im gesamten Stadtbereich erreichen. Zum Einsatz kommen drei „eVito Tourer“ Vans, die neben reichlich Platz im Innenraum auch einen komfortablen Ein- und Ausstieg bieten.
Für CleverShuttle geht es jetzt mit voller Kraft voraus in die Projektplanung. Das Unternehmen rekrutiert und schult Fahrpersonal, prüft die Ladeinfrastruktur, bereitet seine Disponenten für den Betrieb vor und stellt neue Prozesse und Systeme zur Verkehrssteuerung auf, damit die EMIL-Shuttlebusse pünktlich zum Auftakt im August losrollen können.

Quelle: CleverShuttle

Autonomes EASY-Shuttle in Bad Soden-Salmünster startet Fahrgastbetrieb

Nachdem „EASY“ erfolgreich über 500 Kilometer im öffentlichen Straßenverkehr in Bad Soden-Salmünster absolviert hat, dürfen dank gesunkener Inzidenzen ab Mittwoch (16.6.2021) auch Fahrgäste an Bord des autonomen Shuttles mitfahren. Mittwochs bis sonntags von 13 bis 19 Uhr können alle Interessierten kostenlos einsteigen und die Zukunft der Mobilität hautnah erleben. Das Fahrzeug fährt auf einem Rundkurs Haltestellen zwischen der Salztal-Klinik, der Spessart-Therme und dem Parkplatz-Festplatz an. Das Besondere an diesem Einsatz: Im Gegensatz zu bisherigen EASY-Testfeldern am gesperrten Frankfurter Mainkai oder auf dem Gelände von Kloster Eberbach nimmt das Shuttle erstmals am öffentlichen Straßenverkehr teil. 
„Der erste Einsatz von EASY im öffentlichen Straßenverkehr ist ein großer Meilenstein, bei dem wir enorm viel Neues lernen“, sagt RMV-Geschäftsführer Dr. André Kavai. „Unsere Vision ist, dass autonome Fahrzeuge den ÖPNV der Zukunft überall dort ergänzen, wo Bus und Bahn nicht ganz passgenau fahren können: Zu früher und später Stunde sowie im ländlichen Raum, wo es weniger Linienverbindungen gibt. Kombiniert man da eine ausgereifte autonome Fahrzeugtechnik mit dem On-Demand-Ansatz, schafft man völlig neue Perspektiven für das Fahrtenangebot. Damit die Shuttles in der Zukunft den ÖPNV optimal ergänzen, gilt es nun, sie zielgerichtet weiterzuentwickeln und an die Bedürfnisse des Verkehrs anzupassen. Zum Beispiel müssten sie deutlich schneller fahren.“
Das Fahrzeug vom Typ „Arma DL3“ des französischen Herstellers NAVYA bietet insgesamt acht Sitzplätze. Es fährt völlig selbstständig mit bis zu 11 Stundenkilometern auf der Strecke. Sensoren sorgen dafür, dass das Fahrzeug Hindernisse erkennt, seine Geschwindigkeit verringert und wenn nötig stoppt. Zusätzlich ist bei jeder Fahrt ein sogenannter Operator im Fahrzeug, der den Betrieb überwacht.
EASY (Electric Autonomous Shuttle for You) ist ein Pilotprojekt zum Test von autonomen Fahrzeugen und ihrer Nutzbarkeit für den öffentlichen Nahverkehr. Mit wechselnden lokalen Partnern untersucht der RMV im gesamten Verbundgebiet, wie und unter welchen Umständen sich autonome Fahrzeuge in den öffentlichen Nahverkehr eingliedern lassen. Für das Testfeld in Bad Soden-Salmünster hat der Verbund sich mit dem Main-Kinzig-Kreis, der Stadt Bad Soden-Salmünster, der KVG Main-Kinzig und dem RVMK zusammengetan. Das RMV-Tochterunternehmen rms übernimmt in dem Projekt die Gesamtleitung und die RMV-Tochter fahma die Bereitstellung der Fahrzeuge zusammen mit den Genehmigungen und weiterer notwendiger Dienstleistungen. Die wissenschaftliche Begleitung des Pilotprojektes erfolgt durch die University of Applied Sciences Frankfurt, die dabei seitens des House of Logistics & Mobility (HOLM) als regionaler Entwicklungs- und Vernetzungsplattform unterstützt wird.

Quelle: Rhein-Main-Verkehrsverbund GmbH  

Ausbildungs-Zeitkarten im bwtarif

Die Corona-Zahlen sinken und an den Schulen und Universitäten im Land füllen sich die Unterrichtsräume wieder. Passend dazu sind seit dem 13. Juni 2021 die Ausbildungs-Zeitkarten im bwtarif erhältlich. Mit dem neuen Ticketangebot sind alle besonders günstig im ÖPNV unterwegs, die durch mehrere Verkehrsverbünde zur Schule, zur Uni oder zum Ausbildungsplatz fahren. Sie brauchen landesweit nur noch ein Ticket für die gesamte Strecke.
„Mit dem neuen Angebot haben wir jetzt auch eine zeitgemäße Lösung für alle, die in Ausbildung sind und nachhaltig unterwegs sein möchten. Diese Tickets sind nochmal deutlich günstiger als unsere bekannten Zeitkarten und damit für die Zielgruppe besonders attraktiv. Die Freizeitregelungen, die für die Ausbildungs-Zeitkarten gelten, sind ein zusätzliches Plus“, sagt Thomas Balser, Geschäftsführer der BW-Tarif Gesellschaft.
Angeboten werden die Ausbildungs-Zeitkarten als einzelne Monatskarte und als Jahresabo. Die Verkehrsmittel am Start- und Zielort wie Busse und Straßenbahnen können mit den Zeitkarten ebenfalls genutzt werden. Von den günstigen Tickets profitieren neben Studierenden, Schülern und Auszubildenden auch Teilnehmer an Freiwilligendiensten wie dem freiwilligen sozialen oder ökologischen Jahr. Dasselbe gilt für Beamtenanwärtern und viele Volontäre und Praktikanten.
Die Ausbildungs-Zeitkarten sind ab sofort an den gängigen Verkaufsstellen wie Fahrkartenautomaten am Bahnhof und Reisezentren sowie als E-Tickets erhältlich und ab 1. August 2021 gültig.

 Mehr Informationen zum bwtarif

Quelle: Baden-Württemberg-Tarif GmbH

AMCON setzt Automatenprojekt bei SFK um

Die Schlepp- und Fährgesellschaft Kiel mbH (SFK) betreibt als Schwestergesellschaft der KVG Kiel Fährlinien auf der Kieler Förde, die als Teil des Öffentlichen Personennahverkehrs genutzt werden. Um den personenbedienten Verkauf mit Papiertickets vom Block abzulösen und das Schiffspersonal zu entlasten, hat AMCON für die SFK eine bargeldlose Verkaufslösung umgesetzt. Insgesamt werden fünf Schiffe mit den modernen Pyramid Polytouch 24 Classic ausgestattet. Auf der MS Schwentine und der brandneuen MS Düsternbrook sind die Selbstbedienungsterminals bereits in Betrieb. „Wir sind sehr zufrieden mit der unkomplizierten Projektabwicklung und nun sehr gespannt, wie die bargeldlosen Verkaufsterminals bei den Kunden ankommen“, sagt Andreas Schulz, Geschäftsführer der Schlepp- und Fährgesellschaft Kiel mbH. Darüber hinaus werden neben den drei weiteren Terminals bis März 2022 auch noch vier Boardunits auf den Schiffen installiert, die als Kassen einen personenbedienten Verkauf ermöglichen und an denen die Fahrgäste auch weiterhin mit Bargeld zahlen können.
Über die großen Touchscreens können Fahrgäste ihre Tickets für eine Linienfahrt mit den Fähren auf der Kieler Förde bequem und bargeldlos kaufen. In dem Projekt wird auch der SH Tarif 2.0 abgebildet. Der Fahrplanimport erfolgt über VDV 452 und über das angeschlossene Hintergrundsystem kann die Zentrale Stammdaten, Schichten, Geräte und die Verkäuferkonten verwalten sowie die Datenversorgung steuern.
Zusätzlich zu den bargeldlosen Kundenterminals werden vier AMCON Boardunits geliefert, die bereits bei vielen Busunternehmen in Deutschland im Einsatz sind und sich in der Praxis bewährt haben. Neben dem Verkauf von Fahrscheinen auf den Schiffen dient die Boardunit gleichzeitig auch als IBIS- Master, um beispielsweise die wechselnden Haltestellen zu ermitteln, während die Selbstbedienungsterminals als IBIS Slave fungieren und einen relationsbasierten Verkauf mit automatisch ermittelter Starthaltestelle ermöglichen.

Quelle: AMCON GmbH

Robert Jäkel neuer Geschäftsführer der B.E.P. GmbH

Robert Jäkel hat am 8. Juni 2021 die Geschäftsführung der B.E.P. GmbH übernommen und bildet gemeinsam mit Bernd Bleck die Doppelspitze der Gesellschaft. Er löst damit Christian Höglmeier ab, der die Geschäfte seit der Gründung geführt hatte. Mit dem Wechsel an der Spitze nimmt die Gesellschaft planmäßig den operativen Betrieb auf. Christian Höglmeier bleibt dem Unternehmen weiterhin als Geschäftsführer des Gesellschafters TransportTechnologie-Consult GmbH (TTK) beratend verbunden.
Robert Jäkel hat in seinem beruflichen Werdegang sowohl in der Planung und Inbetriebnahme von Eisenbahnsignaltechnik bei der BBR Verkehrstechnik als auch als Projektingenieur im Projekt Stuttgart-Ulm umfangreiche Erfahrungen sammeln können, die er nun in die Gesellschaft einbringt.
Die Bahn.Elektro.Planung. GmbH (B.E.P.) wurde im Jahr 2020 von den Gesellschaftern TransportTechnologie-Consult GmbH (TTK) und der BLIC-Group gegründet. In der Gesellschaft werden alle eisenbahntechnischen Ausrüstungsgewerke geplant, sowohl im Geltungsbereich der BOStrab als auch der EBO.

Quelle: Albtal-Verkehrs-Gesellschaft mbH

Thorsten Harder wird neuer technischer Vorstand der BSAG

Thorsten Harder wird neuer technischer Vorstand bei der Bremer Straßenbahn AG. Das entschied der Aufsichtsrat des kommunalen Verkehrsunternehmens in seiner aktuellen Sitzung. Der 46-jährige Diplom-Ingenieur beginnt seine Tätigkeit in Bremen zur Jahreswende 2021/2022.
2012 wechselte Harder zur Hamburger S-Bahn GmbH, wo er seit Sommer 2016 als Geschäftsführer Produktion und Technik unter anderem die Themen Betrieb, Flotte und Instandhaltung verantwortet.

Quelle: Bremer Straßenbahn AG

Jasmin Staiblin neue Aufsichtsratsvorsitzende bei Rolls-Royce Power Systems und MTU

Der Aufsichtsrat der Rolls-Royce Power Systems AG und der MTU Friedrichshafen GmbH hat eine neue Vorsitzende: Im Rahmen einer außerordentlichen Aufsichtsratssitzung vom 11. Juni 2021 wurde Jasmin Staiblin in die vakante Position gewählt. Sie folgt auf Axel Arendt, der das Amt zum 31. Mai niedergelegt hatte. Staiblin war von 2012 bis 2021 Mitglied des Verwaltungsrats der Rolls-Royce plc.

Quelle: Rolls-Royce Power Systems AG

Klimaschutzgesetz droht ins Leere zu laufen

Das gemeinnützige Bündnis Allianz pro Schiene warnt davor, dass die Bundesregierung mit ihrem „Klimaschutz Sofortprogramm 2022“ die Vorgaben des Klimaschutzgesetzes im Verkehrssektor verfehlen wird. „Die bislang vorliegenden Pläne zur Senkung der Treibhausgasemissionen im Verkehr fallen erneut enttäuschend aus“, sagte Dirk Flege, Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, kurz vor der Beratung des Bundestages über das nachgebesserte Klimaschutzgesetz am Donnerstag (10.6.2021) in Berlin. „Mit dem Sofortprogramm will die Bundesregierung das nachgebesserte Klimaschutzgesetz mit Leben erfüllen. Doch in der Entwurfsfassung des so genannten Klimapaktes taucht die Schiene nur am Rande auf. Wieder fehlt ein klares Bekenntnis, dass sich Klimaziele im Verkehr nur mit Priorität für die umweltfreundliche Schiene erreichen lassen. Dies wirft die Frage auf, ob der Warnschuss des Bundesverfassungsgerichts immer noch nicht laut genug war“, so Flege weiter.
In diesem Zusammenhang wies der Geschäftsführer der Allianz pro Schiene darauf hin, dass der Bund an vielen Stellen noch immer die Straße gegenüber anderen Mobilitätsformen mit weniger Treibhausgaslasten bevorzuge. So fördere er sogar die Anschaffung von Diesel-Lkw, während er bei Investitionen in innovative Güterzuglokomotiven eine Förderung ablehne. Nötig sei für das Klimaschutz Sofortprogramm jetzt ein klar abgestecktes Förderprogramm für Zweikraftlokomotiven (sogenannte Dual-Mode-Loks). Diese fahren auf Strecken mit und ohne Oberleitung und können daher viele Diesel-Fahrten vermeiden.
Auch bei der Digitalisierung muss der Bund laut Flege stärker auf die klimafreundlichen Verkehrsträger setzen. Erklärtes Ziel von Bund und Branche sei es, das gesamte Bundesschienennetz bis zum Jahr 2035 zu digitalisieren. Für diesen Kraftakt sei mehr staatliches Engagement nötig, betonte Flege. Erforderlich seien digitale Stellwerke sowie die Ausstattung von Fahrzeugen und Strecken mit der europäischen Leit- und Sicherungstechnik ETCS. Da ohne die ETCS-Fahrzeugausrüstung („On-Board-Units“) die Kapazitätssteigerung des Schienennetzes nicht funktioniere, müsse der Bund die „OnBoard-Units“ als Teil der Infrastruktur finanzieren und ebenfalls in das Klimaschutz Sofortprogramm aufnehmen.

Quelle: Allianz pro Schiene e.V.