VRR fördert in Krefeld barrierefreien Umbau von Haltestellen

Der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) hat für den barrierefreien Ausbau der Straßen- und Stadtbahnhaltestelle am Hauptbahnhof in Krefeld einen Förderbescheid in Höhe von rund 10 Millionen Euro an die Rheinbahn übergeben, die die Maßnahme federführend in Abstimmung mit der SWK Mobil und der Stadt Krefeld durchführt. Damit fördert der VRR 90 Prozent der zuwendungsfähigen Gesamtkosten nach §12 ÖPNVG NRW.
Im Rahmen der aktuellen Stadtentwicklungsziele der Stadt Krefeld und im Hinblick auf die unterschiedlichen Mobilitätsbedürfnisse der Bürgerinnen und Bürger wird die Straßen- und Stadtbahnhaltestelle am Hauptbahnhof in Krefeld bereits seit Herbst 2023 barrierefrei umgebaut. Bis Oktober 2024 entsteht an der Haltestelle Hauptbahnhof ein barrierefreier Umsteigepunkt zwischen Stadt- und Straßenbahn zu überregionalen Verbindungen am Krefelder Hauptbahnhof. Die Gesamtbaukosten der Maßnahme belaufen sich auf rd. 13 Millionen Euro.
Die jeweiligen Bahnsteigkanten von Mittel- und Seitenbahnsteigen werden an die Fahrzeughöhen der 2,65 m breiten Hochflurfahrzeuge der Rheinbahn AG (Normalspur) und der 2,30 m breiten Niederflurfahrzeuge der SWK Mobil (Meterspur) angepasst, so dass ein barrierefreier Ein- und Ausstieg möglich ist. Weiterhin werden die Bahnsteige mit taktilen und kontrastierenden Leiteinrichtungen als Orientierungshilfe und zum sicheren Auffinden der Einstiegsposition, Beleuchtung, Wetterschutz und DFI mit Sprachausgabe ausgestattet. Rampen verbessern den Zugang.
Die Haltestelle Krefeld Hauptbahnhof gehört zu einer der am stärksten frequentierten Haltestellen in Krefeld. Neben den Stadtbahnlinien U70 und U76 der Rheinbahn verkehrt dort die Straßenbahnlinie 044 der SWK Mobil auf einem Vier-Schienen-Gleis. In unmittelbarer Nähe befindet sich der Übergang zu den Linien 041, 042 und 043 der SWK. Mehrere Buslinien sind über den zentralen Busbahnhof zu erreichen. Am Hauptbahnhof in Krefeld halten im Netz der DB die Linien RE7, RE 10, RE 42, RB 33 und RB 35.

Quelle: Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR)

polisMOBILITY in Köln

Als zentrale Plattform für sektorübergreifenden Dialog bringt die polisMOBILITY an zwei Tagen die führenden Köpfe aus Politik, kommunalen Institutionen, Privatwirtschaft und Wissenschaft zusammen, um nachhaltige Mobilitätslösungen aktiv zu gestalten und voranzutreiben. Die Fachkonferenz mit Ausstellung findet am 22. und 23. Mai im Congress-Centrum Ost der Koelnmesse statt.
Am 24. und 25. Mai verwandelt das polisMOBILITY camp den Rudolfplatz in der Kölner Innenstadt in einen Erlebnisraum für die städtische Mobilität von Morgen. Alles dreht sich um eine Frage: Wie kommen wir „Besser durch Köln“? Das polisMOBILITYcamp bietet einen lebendigen Raum für Bürgerdialog, Informationen, Austausch und Kreativität rund um eine klimaschonende, sozial gerechte und zukunftsfähige Mobilität.
Weitere Infos unter: www.poliscamp.koeln
Nahverkehrs-praxis ist Medienpartner der Veranstaltung.

Quelle: Koelnmesse GmbH

IT-TRANS in Karlsruhe erfolgreich beendet

Vom 14. bis 16. Mai fand die Konferenz und Fachmesse IT-TRANS statt. Drei Tage lang traf sich die Branche zum Austausch in der Messe Karlsruhe. Auffällig war dieses Jahr der große Anteil internationaler Besucher und Aussteller.

An zwei Programmpunkten der Messe war die Fachzeitschrift Nahverkehrs-praxis, die Medienpartnerin der Veranstaltung ist, direkt beteiligt. Zum einen als Mitorganisatorin des Pitches der Future Mobility Award-Finalisten. Der Preis wird am 4. Juni 2024 auf der 7. Regionalkonferenz Mobilitätswende verliehen.

Zum anderen als Organisatorin des #MoveUps der „Women in Mobility“, deren Hub Baden Annika-Egloff-Schoenen (Geschäftsführerin des Fachverlag Dr. H. Arnold GmbH) gemeinsam mit Mareike Rehl (VAG Freiburg) und Janine Stuchel (PTV Group) gegründet hat.

Die nächste IT-TRANS findet vom 3. bis 5. März 2026 in Karlsruhe statt.

Quelle: Nahverkehrs-praxis

Bewährte Produkte und neueste Lösungen

Die Besucher der IT-TRANS erhalten dort umfassende Infor-mationen aus einem vielfältigen Themenspektrum. Trapeze zeigt Betriebsleitsysteme, Bordrechner-Lösungen, Systeme für die Fahrgastinformation, Anwendungsmöglichkeiten im Bereich Business Intelligence sowie Lösungen für Planung, Disposition, Elektromobilität und Barrierefreiheit.

Das ganze Netz im Blick: Betriebsleitsystem LIO

Die Leitstelle ist das Herzstück von Verkehrsbetrieben, die Disponenten haben stets einen genauen Überblick über das Geschehen auf allen Linien. Dafür sind sie auf funktionierende Daten- und Sprachverbindungen angewiesen, auf intelligente Steuerungssysteme und effiziente Optimierungsmöglichkeiten. Erfahren Sie am Trapeze-Stand mehr über die neueste Generation des Trapeze-Betriebsleitsystems LIO mit seinen umfangreichen Funktionalitäten und vielfältigen Parametrierungsmöglichkeiten.

Immer in Verbindung: Modernste Bordsysteme

Die neueste Bordrechner-Generation für Bus und Bahn bietet den kompletten Funktionsumfang für die vollständige Integration von Linienfahrzeugen in ein Leitsystem. Er sichert alle notwendigen Datenflüsse, speichert zentrale Betriebsdaten und ermöglicht die zuverlässige Kommunikation zwischen der Leitstelle und dem Fahrpersonal. Für die Bedienung des Trapeze-Bordrechners nutzen die Fahrer moderne IP-Terminals des Typs IPT mit einem Touchscreen und vier Direkttasten.
Die schlanke Bordrechner-Alternative WebVLU stellt eine kostengünstige Lösung dar, wenn ein geringerer Funktionsumfang ausreicht oder wenn Fahrzeuge nur temporär in einem Leitsystem eingesetzt werden sollen. Die WebVLU-App bietet Fahrerunterstützung und Disposition über ein Smartphone oder Tablet, sie umfasst die wesentlichen Basisfunktionen für die Überwachung und Disposition.
Mit dem MFD G3i steht bereits die dritte Generation von Multifunktions-Displays für die Fahrgastinformation in Bussen und Bahnen zur Verfügung.

 Auswerten und optimieren: Business Intelligence

Mit präzise aufbereiteten Daten aus dem ITCS-System lässt sich jedes Verkehrsunternehmen optimieren, damit ist das Business-Intelligence-Modul LIO-BI2 ein wichtiges Instrument für bestmögliche Auswertungen. Neben Standardberichten und automatischer Berichtserstellung stehen den Anwenderinnen und Anwendern auch individuell gestaltbare Berichte zur Verfügung. Highlights sind unter anderem eine qualitativ hochwertige Datenbasis, multidimensionale Datenanalysen sowie die einfache Bedienung über ein Web-Interface. Über integrierte Schnittstellen stehen die aufgezeichneten Daten auch zur Verarbeitung durch Drittsysteme zur Verfügung.

Elektromobilität im Leitsystem:
LIO-Volta

Mit LIO-Volta bietet Trapeze eine Lösung für die möglichst optimale Integration von Elektrobussen in ein Leitsystem an. Dank LIO-Volta verfügen die Disponenten in der Leitstelle stets über Echtzeitdaten der Fahrzeuge. Über eine automatische Alarmfunktion informiert das System sie rechtzeitig, falls sich Probleme abzeichnen, beispielsweise ein zu geringer Energievorrat oder eine erhöhte Temperatur der Batterie.

Inklusion dank Reiseassistenz: INTROS

Sehbehinderten und blinden Fahrgäste sowie Personen mit Einschränkungen in ihrer körperlichen Mobilität gelingt mit dem Reiseassistenzsystem INTROS (Independent Travelling Orientation System) eine selbstständige Nutzung des ÖPNV. Die Lösung wurde von Trapeze in Zusammenarbeit mit dem Schweizerischen Blinden- und Sehbehindertenverband SBV entwickelt – die Entwicklung von Betroffenen für Betroffene sichert den maximalen Mehrwert für die Zielgruppe.

Den kompletten Artikel lesen Sie in der Nahverkehrs-praxis 4-2024.

Der KVV auf der IT-TRANS

Smarte Lösungen für den ÖPNV von Morgen: Auf der internationalen Fachmesse IT-Trans, die von Dienstag, 14. Mai, bis Donnerstag, 16. Mai, in Karlsruhe stattfindet, tauschen sich Experten, Verkehrsunternehmen und Branchenführer über die neuesten Entwicklungen bei der Digitalisierung im öffentlichen Nahverkehr aus ̶   von künstlicher Intelligenz über Bezahlung und Ticketing bis hin zu Cybersecurity. Der Karlsruher Verkehrsverbund (KVV) präsentiert in der Messe Karlsruhe (dm-arena, Stand Q3) zusammen mit den Verkehrsbetrieben Karlsruhe (VBK) und der Albtal-Verkehrs-Gesellschaft (AVG) intelligente Lösungen für den ÖPNV in der Region.
Am Stand des KA Mobility Lab (dm-arena, Stand Y3) stellt die AVG den Messebesuchern das Projekt regioKArgoTramTrain vor, das darauf abzielt, mehr Güterverkehr auf die klimafreundliche Schiene zu verlagern und dafür das bestehenden Straßenbahn- und Stadtbahnnetz zu nutzen.

Quelle: Karlsruher Verkehrsverbund (KVV)

ESWE Verkehr feiert erfolgreichen Projektabschluss Elektromobilität

Mit seiner Flotte von 120 batterieelektrischen Bussen gehört ESWE Verkehr deutschlandweit mit zu den Vorreitern. Nur wenige Städte haben einen größeren E-Fuhrpark. Wiesbadens Mobilitätsdienstleister hat am 13. Mai 2024 den Abschluss des dazugehörigen Projekts Elektromobilität gefeiert. Durch eine Erweiterungsbaumaßnahme von 24 Ladepunkten verfügt nun jedes elektrisch betriebene Fahrzeug über eine Ladestation. Das Projekt wurde in Zusammenarbeit mit Daimler Buses Solutions GmbH als Generalunternehmen umgesetzt. Es umfasst die Ladeinfrastruktur samt Betriebshofmanagement mit intelligentem Last- und Lademanagement. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz hatte eine Förderung in Höhe von 52,4 Mio. Euro für die Anschaffung der Elektrobusse und den Aufbau der Ladeinfrastruktur bereitgestellt.
Die Elektrifizierung des Fuhrparks ist damit nicht abgeschlossen. ESWE Verkehr hat bei der Veranstaltung mit Vertretenden aus Politik, Verwaltung und Wirtschaft einen vollelektrischen Gelenkbus vorgeführt und plant für die Zukunft, emissionsfreie Großraumfahrzeuge einzusetzen. Vorerst soll ein elektrischer Gelenkbus in der Wiesbadener Topografie u.a. hinsichtlich seines Energieverbrauchs im Linienverkehr getestet werden.

Quelle: ESWE Verkehr

Scheitern der Verkehrswende könnte teuer werden

Im Jahr 2045 soll in Deutschland die Netto-Null bei den Treibhausgasemissionen stehen. Eine neue Studie von Agora Verkehrswende rechnet der aktuellen Verkehrspolitik ein Scheitern vor. Die Kosten könnten in die Billionen gehen. Je länger die Politik mit Maßnahmen für einen klimaneutralen Verkehr zögert, umso teurer wird die Verkehrswende einer Studie zufolge schließlich werden. „Politisches Zögern hat einen Preis“, heißt es in der Analyse der Agora Verkehrswende.
„Der Preis bemisst sich entweder in Geld oder in Treibhausgasen, mit all den damit verbundenen Risiken.“ Mit einer zeitnahen ambitionierten Klimapolitik für den Verkehrssektor könnte die Bundesregierung hingegen sogar etwas sparen im Vergleich zu einem verkehrspolitischen Weiter-so. In der Studie untersuchte die Organisation drei verschiedene Szenarien mit unterschiedlich weitreichenden Klimaschutz-Maßnahmen im Verkehrssektor. Als Referenzszenario diente dabei die aktuelle Verkehrswende-Politik, einschließlich geplanter, aber noch nicht beschlossener Maßnahmen.
„In diesem Referenzszenario sinken die Treibhausgasemissionen des Verkehrs bis 2030 auf 111 Millionen Tonnen und bis 2045 auf rund 15 Millionen Tonnen“, schreiben die Autoren. Damit werde sowohl das Klimaziel für den Verkehrssektor für 2030 sowie das Nullemissionsziel für 2045 verfehlt. Gemäß dem Nullemissionsziel dürfen dann nur noch die Mengen an Treibhausgasen emittiert werden, die durch entsprechende Maßnahmen auch wieder abgebaut werden können.
Zwei weitergehende Szenarien beruhen auf der Annahme, dass ambitioniertere Klimaschutz-Programme ab 2025 (Szenario „Wende 2025“) beziehungsweise ab 2030 („Wende 2030“) aufgelegt werden. In diesen beiden Varianten würde die Klimaneutralität im Verkehr bis 2045 erreicht. Das „Wende 2030“-Szenario wäre dabei aber mit deutlich höheren Ausgaben verbunden – auch im Vergleich zum Referenzszenario, in dem alles so bleibt, wie aktuell. Schließlich müssten dort in kürzerer Zeit mehr Anstrengungen unternommen werden, um die Klimaneutralität noch zu erreichen.

Quelle: welt.de

Tarifabschluss zwischen GDL und evb

Ein Tarifabschluss mit überdurchschnittlichen werthaltigen Verbesserungen für die Eisenbahnerinnen und Eisenbahner der Eisenbahnen und Verkehrsbetriebe Elbe-Weser GmbH (evb): Darauf haben sich die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) und die evb am 7. Mai 2024 in Köln gemeinsam mit dem zuständigen Arbeitgeberverband Deutscher Eisenbahnen e. V. (AGVDE) geeinigt. Das Interesse beider Tarif- und Sozialparteien an zielführenden und einvernehmlichen Tarifverhandlungen hatte sich bereits beim Auftakt der Verhandlungen im Januar 2024 abgezeichnet. Der Tarifabschluss gilt bei der evb für alle Eisenbahnerinnen und Eisenbahner, wie Lokomotivführer, Zugbegleiter, Ausbilder, Fahrdienstleiter, Fahrzeug- und Infrastrukturinstandhaltung.
Die Weichen für einen erfolgreichen Abschluss waren früh gestellt: So hat der Arbeitgeber die bereits mit anderen Wettbewerbsunternehmen vereinbarten Tarifabschlüsse von Anfang an als gültige Marktreferenz anerkannt. Auch stellte die evb zu keiner Zeit infrage, dass mit dem Tarifabschluss sowohl die Absenkung der Wochenarbeitszeit für alle Eisenbahner der evb, die Schichtarbeit leisten, auf 35 Stunden pro Woche als auch deutliche Entgelterhöhungen von 300 Euro im Juli 2023 und 120 Euro im April 2025 vereinbart werden. Überdies erhielten die Beschäftigen bereits mit der Februarvergütung eine erste steuer- und abgabenfreie Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 1 500 Euro, weitere 1 000 Euro folgen im Juni 2024 und 500 Euro im Dezember 2024.

Quelle: GDL

eurobahn erhält erstmals einheitliche europäische Sicherheitsbescheinigung

In einem sechsmonatigen Prüfungsverfahren, bei dem das Sicherheitsmanagementsystem (SMS) des Eisenbahnverkehrsunternehmens bis ins kleinste Detail untersucht wurde, bestätigen die ERA und die beteiligten nationalen Aufsichtsbehörden EBA für Deutschland und ILT für die Niederlande, dass alle Sicherheitsstandards bei der eurobahn erfüllt werden. Erstmals wurde die einheitliche Sicherheitsbescheinigung durch EBA, ILT und ERA beantragt, da die eurobahn mit den Linien RE 13 und RB 61 nach Venlo und Hengelo in den Niederlanden fährt und so internationalen Bahnbetrieb durchführt. Darüber hinaus wird der eurobahn bescheinigt, dass sie die Berechtigung hat als Ausbildungsunternehmen Triebfahrzeugführer auszubilden.
Die Sicherheitsbescheinigung wird in einem Turnus von fünf Jahren vergeben. Dabei stehen alle Prozesse des Unternehmens genauestens auf dem Prüfstand: Es werden beispielsweise die Qualität und Sicherheitsfragen in der Ausbildung untersucht, die Risiken der Digitalisierung und in der Kommunikation, aber auch Themen der Fahrzeugbeschaffung, da sichergestellt werden muss, dass geeignete und sichere Fahrzeuge am Bahnbetrieb teilnehmen. Bei der diesjährigen Prüfung lag der Schwerpunkt auf dem Aspekt der „Menschlichen und Organisatorischen Faktoren“. Hier werden individuelle Merkmale, wie medizinische und persönliche Faktoren eingeschätzt und eingestuft. Zu den organisatorischen Faktoren gehören z.B. die Personalplanung, Arbeitsbelastung und das Leistungsmanagement. Die Sicherheitsbescheinigung zertifiziert, dass das Sicherheitsmanagementsystem der eurobahn alle Anforderungen für einen sicheren Bahnbetrieb erfüllt.
Im Bewertungsbericht heißt es: „Der Antragsteller hat eine insgesamt überzeugende Umsetzung der Anforderungen vorgelegt und zeigt Engagement und Motivation die Prozesse weiter zu verbessern, zu vertiefen und an die spezifischen Bedürfnisse des Unternehmens auszurichten.“

Quelle: eurobahn GmbH & Co. KG

Faire und wirtschaftliche Verträge für Bus-Subunternehmen

Die Verkehrsgesellschaft der Stadtwerke Bielefeld (moBiel) hat es vorgemacht, weitere öffentliche Verkehrsunternehmen könnten folgen: Ausschreibungen von Subunternehmerleistungen im ÖPNV und Schülerspezialverkehr, die den Einsatz von emissionsfreien Omnibussen fordern. Wie solche Verträge jedoch – für beide Seiten – fair, wirtschaftlich und verlässlich gestaltet werden können, ist aber noch in vielen Punkten ungeklärt. Deshalb hat eine Arbeitsgruppe des Verbands Nordrhein-Westfälischer Omnibusunternehmen (NWO) mit Unterstützung der Wendlandt Unternehmensberatung ein Positionspapier erarbeitet, das sich an die VDV-Mitgliedsunternehmen mit Bus-Auftragsverkehren richtet, und Eckpunkte für die Ausschreibung von Subunternehmerleistungen im ÖPNV, die den Einsatz von Elektro- oder Wasserstoffbrennstoffzellenbussen vorsehen, definiert. „Nur so können die mittelständischen Busunternehmen in NRW auch in der Welt der alternativen Antriebe ihrer Bedeutung für die ÖPNV-Infrastruktur in NRW gerecht werden“, erklärt NWO-Geschäftsführer Christian Gladasch.
Eine wichtige Forderung dabei: Die Beschaffung von emissionsfreien Bussen und Infrastruktur bleibt in Verantwortung des Busmittelstands. „Die nordrhein-westfälischen Busunternehmen werden den Weg der weiteren Reduzierung der Emissionen im Nahverkehr mitgehen und diesen Transformationsprozess aktiv mitgestalten“, betont Gladasch. In seinem Positionspapier schlägt der NWO vor, die wettbewerbliche Vergabe über ein mehrstufiges Verhandlungsverfahren vorzunehmen, wodurch öffentliche Mittel effizient eingesetzt werden können. Ferner müssen einzelne Vertragsklauseln sinnvoll angepasst werden. So sollte den Auftragsunternehmen überlassen sein, welche Art des emissionsfreien Antriebs sie einsetzen und auf welchen Linien sie genau emissionsfreie Busse fahren lassen. Leistungsänderungen sollten besonders beim Einsatz von Elektrobussen so gering wie möglich ausfallen.
Der NWO plädiert wegen der hohen Investitionskosten in Lade- bzw. Betankungsinfrastruktur für Verträge mit langen Laufzeiten. Sämtliche Kostenblöcke sollten der Preisfortschreibung unterliegen. Da die Energiekosten hierbei einen wesentlichen Teil ausmachen, muss ein funktionaler Preisgleitindex angewandt werden, der die großen Marktschwankungen beim Stromeinkauf berücksichtigt. Ein falscher Index führe zu „erheblichen Abweichungen der Kostenfortschreibung zu den Bezugskonditionen, die die Existenz des Unternehmens gefährden können“, schreibt die Wendlandt Unternehmensberatung in ihrer vom NWO beauftragten Stellungnahme zur Funktionalität von Preisgleitungen für den Einsatz emissionsfreier Antriebe. Gladasch: „Es gibt in diesem Thema noch eine Menge zu tun, und wir wollen nichts unversucht lassen, die richtigen Weichen zu stellen, damit die privaten Busunternehmen auch weiterhin ihre Leistungen für die öffentlichen Verkehrsunternehmen auskömmlich erbringen können.“ Das NWO-Positionspapier geht allen VDV-Mitgliedsunternehmen zu.

Quelle: Verband Nordrhein-Westfälischer Omnibusunternehmen e.V. (NWO)