Erfolgreiches Jahr 2020 für Solaris

In einer Online-Pressekonferenz stellte der polnische Bushersteller Solaris heute (4. März 2021) die Ergebnisse für das Jahr 2020 vor. Im vergangenen Jahr hat Solaris eine deutliche Absatz- und Umsatzsteigerung verzeichnet und damit ein Rekordergebnis eingefahren. Mit 1.560 im Jahr 2020 abgesetzten Fahrzeugen erzielte der Hersteller einen neuen Bestwert in seiner 25-jährigen Geschichte. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet dies einen Zuwachs um fast 5% (1.487 Einheiten im Jahr 2019). Die meisten Busse und O-Busse von Solaris wurden in dem Zeitraum an Betreiber in Polen, Deutschland, Italien, Estland, Tschechien, Israel und Spanien ausgeliefert. 2020 war ein Rekordjahr für Solaris auch in Hinsicht auf den Absatz auf dem deutschen Markt. An die deutschen ÖPNV-Betreiber lieferte das Unternehmen insgesamt 329 Fahrzeuge aus. Davon machten fast 40% E-Busse mit 12 und 18 Meter Länge (Gelenkbusse) aus.
Hervorzuheben ist auch, dass Solaris das 18. Jahr in Folge seine Spitzenposition auf dem polnischen Markt für niederflurige Stadtbusse mit einem Anteil von rund 53% behauptet hat. Im Vergleich zum Vorjahreswert baute das Unternehmen seinen Marktanteil um 11% aus (42% im Jahr 2019). Unter den von Solaris 2020 in Polen abgesetzten Bussen dominierten Elektrobusse (194 von 365 insgesamt verkauften Einheiten). Die gesamte Flotte von Urbino electric in Polen zählt über 320 Fahrzeuge in 27 Städten, d. h. rund 90% aller E-Busse in dem Land. Das Unternehmen konnte im letzten Jahr einen deutlich höheren Absatz von Bussen mit emissionsfreien und -armen Antrieben verzeichnen. 2018 machten Hybrid-, Elektro- und Oberleitungsbusse 29% aller verkauften Fahrzeuge aus. 2019 lag diese Kennzahl bei 40%. Im Jahr 2020 hielt diese Tendenz an und die Anzahl der abgesetzten Fahrzeuge mit alternativen Antrieben stieg auf 44%. Der rasant wachsende Anteil von Elektrobussen an der Produktions- und Absatzstruktur von Solaris steht in Einklang mit der langfristigen Entwicklungsstrategie des Unternehmens und der gesamten CAF-Gruppe, dessen Teil Solaris seit 2018 ist.

Quelle: Solaris Bus & Coach sp. z o.o.

Mehr Informationen über die Ergebnisse des Solaris-Geschäfts im Jahr 2020 lesen Sie in der Nahverkehrs-praxis 4/5-2021.

Die neuen U-Bahn-Züge der Londoner Piccadilly-Linie

Transport for London (TfL) und Siemens Mobility präsentierten heute (4. März 2021) in einer Video-Pressekonferenz die Detailkonstruktion der neuen Generation von Deep-Tube-Zügen für die Londoner Piccadilly-Linie. Nach dem in Kürze geplanten Produktionsstart werden sie die Bestandsflotte nach und nach ersetzen. Der Betrieb der aus den 1970er Jahren stammenden Züge war zunehmend unzuverlässig und wartungsintensiv geworden – nach fast 50 Jahren im Einsatz. Ab 2025 werden die geräumigen Züge aus der Inspiro-Familie die Fahrgäste auf der Piccadilly-Linie komfortabel ans Ziel bringen. Dank ihrer zukunftssicheren Konstruktion sollen sie über Jahrzehnte hinweg verlässlich ihren Dienst tun. Mit 27 anstelle von 24 Zügen pro Stunde wird sich ab 2027 die Taktung während der Stoßzeiten signifikant verbessern. Zur Rushhour wird dann alle 135 Sekunden ein Zug fahren, was einer um 23 Prozent höheren Spitzenkapazität entspricht.
Die modernen Deep-Tube-Züge werden Millionen von Fahrgästen ein völlig neuartiges Reise- und Komforterlebnis bieten, mit großen Türweiten sowie längeren, durchgängigen und klimatisierten Wagen. Ihr besseres Raumangebot erhöht die Fahrgastkapazität pro Zug um 10 Prozent, während die deutlich leichtere Bauweise für mehr Energieeffizienz und weniger Gleisschäden sorgt. Erreicht wird dies durch ein innovatives Kupplungskonzept, bei dem pro Zugverband weniger Drehgestelle (das Laufwerk eines Zugs mit Radsatz, Antriebseinheiten und Federung/Lagerung) erforderlich sind. Für die Passagiere bedeutet das weniger lästiges Ruckeln während der Fahrt.

Quelle:  Siemens Mobility GmbH

Mehr über die neuen U-Bahnfahrzeuge von Siemens für die Londoner Piccardilly-Linie lesen Sie in der Nahverkehrs-praxis 4/5-2021.

Dritte Elektrobus-Linie in Münster

Die Stadtwerke Münster machen Tempo bei der Umstellung auf Elektrobusse: Noch in diesem Jahr sollen erste Elektrobusse auf der Linie 8 fahren. Diese fährt zwischen dem nördlichen Stadtteil Coerde und Wolbeck im Südosten der Stadt. „Mit der Linie 8 steht nun bereits die dritte Elektrobuslinie vor der Tür. Wir möchten so schnell wie möglich umstellen, denn E-Busse haben gleich zwei große Vorteile: Sie machen ein ohnehin schon klimafreundliches Verkehrsmittel noch umweltschonender, da sie ohne Abgase unterwegs sind. Außerdem sind sie deutlich leiser als herkömmliche Busse. Davon profitieren nicht nur die Fahrgäste, sondern auch alle Anwohner der Busstrecke“, sagt Frank Gäfgen, Geschäftsführer Mobilität der Stadtwerke. Die Strategie des kommunalen Unternehmens sieht vor, bis 2029 die komplette eigene Flotte auf die neue Antriebstechnik umzustellen.
Erste Arbeiten für die neue Elektrobus-Linie beginnen im Frühjahr an der Buswende in Coerde, an der die Linie 8 endet. Dort errichten die Stadtwerke eine 350-kW-Schnellladestation, an der die Busse ihre Batterien während der Standzeit mit Ökostrom aufladen können. Die Arbeiten sollen bis Herbst 2021 abgeschlossen werden, zeitgleich erhalten die Stadtwerke neue E-Busse für die Linie 8. Diese ist rund 18 Kilometer lang, an der anderen Endhaltestelle in Wolbeck muss keine Ladestation gebaut werden. Die Reichweite der Busse wird groß genug sein, um ohne Zwischenladung wieder nach Coerde zu kommen und dort auch eine oder mehrere Ladungen auslassen zu können, wenn nötig. Wie alle Ladestationen der Stadtwerke wird auch die in Coerde es anderen Verkehrsunternehmen ermöglichen, dort Ökostrom zu laden und abzurechnen. Eine 90-prozentige Förderung für die Ladestation erhalten die Stadtwerke vom Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) und dem Verkehrsministerium des Landes NRW. Ab dem Herbst 2021 werden regelmäßig Fahrten der Linie 8 von E-Bussen und einzelne noch von Dieselbussen durchgeführt.
Erfahrungen mit E-Bussen haben die Stadtwerke bereits ab 2015 gesammelt, als sie die Linie 14 elektrifiziert haben. Kamen damals noch Prototypen zum Einsatz, liefern die Hersteller inzwischen serienreife Fahrzeuge. So hat die Umstellung der mit der Linie 8 vergleichbaren Linie 11 ab 2020 sehr gut geklappt. Die bisher vier Busse haben im ersten halben Jahr bereits über 100.000 Kilometer zurückgelegt. Schon bald erwarten die Stadtwerke weitere sechs Busse, mit denen die Linie 11 komplett elektrisch fährt. Mit der darauffolgenden Lieferung von ebenfalls sechs Bussen wird der Nahverkehr dann zwischen Coerde und Wolbeck elektrifiziert.

Quelle: Stadtwerke Münster GmbH

Münsterlandkreise und RVM testen Wasserstoffbus

Wie sieht der Antrieb der Zukunft im Busverkehr aus? Wenn auch der Fuhrpark der RVM Regionalverkehr Münsterland GmbH dank der hohen Umweltstandards EURO V und EURO VI bereits schadstoffarm ist, gilt es, den Ersatz fossiler Brennstoffe voran zu treiben. Neben rein elektrischen Antrieben ist der Einsatz von Wasserstoff, insbesondere für den ländlichen Raum, eine Alternative. Eine Arbeitsgruppe der RVM steht daher mit den Anbietern von alternativ betriebenen Fahrzeugen im engen Austausch, um für die Anforderungen des Verkehrsnetzes in den Münsterlandkreisen eine passende Lösung zu finden. In der letzten Woche wurde ein Wasserstoffbus der Firma Van Hool auf Herz und Nieren getestet.
Für die Landkreise im Münsterland passt das Testfahrzeug in die Strategie den Klimawandel entgegenzutreten und die Busse im ÖPNV mit Wasserstoff aus erneuerbaren Energien zu betreiben. Bedacht werden müssen die langen Distanzen, die die Busse der RVM jeden Tag zurücklegen. Bis zu 500 Kilometer sind da keine Seltenheit und diese Herausforderung müssen die Antriebe meistern.  Der Wasserstoff-Bus kann mit 35,8 kg Wasserstoff betankt werden und verfügt damit über eine Reichweite von rund 350 Kilometern. Theoretisch sind laut Hersteller sogar über 400 Kilometer möglich. Dabei dienen die Brennstoffzellen gemeinsam mit den Lithiumbatterien und den Elektromotoren als Basis des Antriebs. Der Bus wird vollelektrisch betrieben. Einerseits wird Wasserstoff in der Brennstoffzelle in Elektrizität umgewandelt, wobei nur Wasserdampf emittiert wird, andererseits wird der Antrieb bei Bedarf über die Lithiumbatterien unterstützt. Dank dieses Hybridantriebs und der Rückgewinnung der Bremsenergie kann der Wasserstoffverbrauch auf rund 8 kg/100 km begrenzt werden. Eine Betankung dauert maximal 15 Minuten, sodass lange Standzeiten vermieden werden. Die so genannten Traktionsbatterien mit einer Leistung von bis zu 36 kWh können bei Bedarf auch extern geladen werden.
Für eine Umstellung des Fuhrparks sind alle Vor- und Nachteile auch unter Berücksichtigung der Kosten abzuwägen. Immerhin umfasst die Flotte der RVM 157 Busse.

Quelle: RVM Regionalverkehr Münsterland GmbH

Personalentwicklung und Qualifizierungsmanagement mit Weitblick

Mehr denn je müssen Verkehrsunternehmen den Folgen des demografischen Wandels Rechnung tragen. Eine effiziente Personalentwicklung und ein strukturiertes Weiterbildungsmanagement sind zentrale Hebel, um langfristig auf die sich verändernden Arbeitsprozesse und -organisationen reagieren zu können.

Moveo Profahr unterstützt Sie dabei. Das Management-Tool schafft Transparenz und versetzt Unternehmen in die Lage, systematisch und vorausschauend auf die unterschiedlichsten Qualifizierungsanforderungen des ÖPNV reagieren zu können.

i2030-Projekt Berliner S-Bahn

Die Länder Berlin und Brandenburg haben eine Finanzierungsvereinbarung mit der Deutschen Bahn für die nächsten Planungsschritte zur Weiterentwicklung und Engpassbeseitigung im Netz der Berliner S-Bahn unterzeichnet. Das Maßnahmenpaket umfasst rund 35 Einzelmaßnahmen, die in den nächsten Jahren geplant und umgesetzt werden sollen. Für die kommenden Projektplanungen stehen zunächst insgesamt rund 30 Mio. Euro Landesmittel zur Verfügung. Der Netzausbau ist Bestandteil des Infrastrukturprojektes i2030, in dem sich die Länder Berlin und Brandenburg, die Deutsche Bahn und der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) zusammengeschlossen haben. Für die gesamte Hauptstadtregion sollen damit mehr und bessere Schienenverbindungen geschaffen werden.
Die 35 einzelnen infrastrukturellen Maßnahmen, zu denen sich die i2030-Partner verständigt haben, sind zur Bestellung zusätzlicher Verkehrsleistungen, zur Verbesserung der Betriebsqualität und für die geplanten Streckenausbauten im Berliner S-Bahnnetz erforderlich. In der nun geschlossenen Sammelvereinbarung werden alle Maßnahmen der Vor- bis hin zur Genehmigungsplanung geregelt. Im ersten Teilpaket stehen nun mit dieser Finanzierungsvereinbarung insgesamt 30 Millionen Euro zur Weiterführung der Konzeption von zehn Einzelmaßnahmen bereit. Diese Mittel werden in den kommenden Jahren für die Vorbereitung weiterer Schritte innerhalb der Sammelvereinbarung aufgestockt.
Der Fokus liegt zunächst auf dem Ausbau von Abstellanlagen und Werkstätten. Im Zuge der S-Bahnausschreibung werden der Zugflotte für die Angebotsverdichtung in den kommenden Jahren mindestens 1.308 neue S-Bahn-Wagen zugeführt. Für die Reinigung, Wartung und Reparatur der zusätzlichen Wagen werden mehr Kapazitäten für das Abstellen und die Instandsetzung benötigt. Die zusätzliche Infrastruktur wird auch innerhalb von i2030 geplant und umgesetzt. Weitere Schwerpunkte zum Ausbau sind der Streckenausbau zur Ermöglichung eines 10-Minuten-Taktes auf den Außenstrecken, neue Stationen zur Verbesserung der Erschließung von Wohnsiedlungen und Gewerbegebiete, sowie infrastrukturelle Verbesserungen durch neue Weichenverbindungen, Stabilisierung der Energieversorgung und moderne Leit- und Sicherungstechnik.
Das i2030-Maßnahmenpaket ermöglicht die Umsetzung folgender Ziele:

•             Mehr Züge: Angebotsausweitung und mehr Kapazität

•             Ausweitung des 10-Minuten-Taktes auf Außenästen des Netzes

•             Verbesserung der Pünktlichkeit und der Zuverlässigkeit

•             Erweiterung des Netzes für einen stabilen Verkehr nicht nur im Regelbetrieb, sondern auch bei Sonderbetrieb mit planmäßigen Baumaßnahmen und außerplanmäßigen Störungen

•             Veränderung des Modal Split zu Gunsten des ÖPNV

•             Senkung des CO2-Ausstoßes

Quelle: VBB Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg GmbH

Internationaler E-Bus-Test in Osnabrück

Osnabrück ist derzeit Tummelplatz unterschiedlicher E-Busse. Hintergrund ist die Teilnahme der Stadtwerke am übergreifenden EU-Projekt ASSURED: Dabei wird getestet, wie intelligente Ladelösungen für unterschiedliche E-Nutzfahrzeuge funktionieren können.
Für den Test sind in den vergangenen Tagen vier E-Bus-Typen in Osnabrück angekommen: von den Herstellern Heuliez aus Frankreich, Irizar aus Spanien, Volvo aus Schweden sowie von VDL aus den Niederlanden. Im Echtbetrieb werden die vier unterschiedlichen E-Busse Ladelösungen verschiedener Hersteller testen. „Die Besonderheit dabei: Anders als bei uns in Osnabrück eingeführt, werden die vier E-Busse über einen Stromabnehmer geladen, der am Lademast hängt“, erläutert Joachim Kossow, der das EU-weite Projekt seitens der Stadtwerke betreut. Die Osnabrücker E-Gelenkbusse haben den Stromabnehmer auf dem Dach, der zum Laden ausgefahren wird und an der Ladehaube andockt.
Für den Praxistest kommen daher zwei mobile Ladegeräte zum Einsatz: ein Ladegerät von ABB auf dem Stadtwerke-Busbetriebshof sowie ein weiteres vom Hersteller Heliox in der Endwende am Waldfriedhof Dodesheide. Ab kommender Woche werden die vier E-Busse werktags zwischen beiden Standorten pendeln und als Verstärkerfahrzeuge auf der Linie 15 im Abschnitt zwischen Hauptbahnhof und Dodesheide eingesetzt. „Unsere Fahrgäste haben somit die Möglichkeit, weitere E-Busse zu erleben und zu erfahren“, so Kossow weiter. Der Osnabrücker Praxistest ist für acht Wochen angesetzt und läuft bis Ende April.
Der Einsatz in Osnabrück – mit dem Fokus auf die „Interoperabilität zwischen Bussen und Ladegeräten verschiedener Marken“ – ist eines von insgesamt fünf Demoprojekten, bei denen die im Rahmen von ASSURED entwickelten Lösungen in der Praxis getestet werden. Ziel des Projektes ist es, die Standardisierung intelligenter und leistungsstarker Schnellladelösungen für unterschiedliche E-Nutzfahrzeuge voranzutreiben. Weitere Praxistests finden in Barcelona, Göteborg, Eindhoven und im polnischen Jaworzno statt. Im 2017 gestarteten und auf vier Jahre angelegten Projekt ASSURED arbeiten insgesamt 39 europäische Partner aus Industrie, Forschung, Verbänden und ÖPNV-Betreibern zusammen.

Quelle: Stadtwerke Osnabrück AG

Informationen zum ASSURED-Projekt     

Informationen zum elektrischen Betrieb der MetroBus-Linien und der E-Gelenkbusflotte

SPNV-Nutzung in Bayern sinkt, Zufriedenheit steigt

Die Zufriedenheit mit dem Schienenpersonennahverkehr in Bayern erreichte 2020 neue Höchstwerte. Dagegen sank die Nutzung von Regionalzügen und S-Bahnen wegen der Corona-Pandemie deutlich. Das ergab eine repräsentative Umfrage der Bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG), die den Regional- und S-Bahn-Verkehr im Auftrag des Freistaats plant, finanziert und kontrolliert. Die Umfrage wurde im Herbst 2020 vom Marktforschungsinstitut Ipsos durchgeführt und umfasste 3.000 telefonische Interviews mit Personen ab 14 Jahren, die ihren Wohnsitz in Bayern haben.
Besonders geschätzt wird der Schienenpersonennahverkehr als umweltfreundliches Verkehrsmittel: 79 Prozent stimmen dieser Eigenschaft zu. Auch die angenehme Reisequalität lobt eine Mehrheit der Befragten (58 Prozent). 34 Prozent gaben an, dass sich die Qualität des Regional- und S-Bahn-Verkehrs in den vergangenen Jahren verbessert habe. Eine Verschlechterung sahen lediglich 15 Prozent. Das ist die beste Bewertung seit Beginn der regelmäßigen Umfrage im Jahr 2005. Diese Entwicklung fand allerdings vor dem Hintergrund deutlich sinkender Fahrgastzahlen statt. Die Corona-Pandemie hat den langjährigen Positivtrend unterbrochen: Die Nutzungsintensität fiel 2020 ungefähr auf das Niveau von 2013 zurück. Der Anteil der Befragten, die nie oder sehr selten mit Regionalzügen und S-Bahnen fahren, stieg erstmals seit drei Jahren wieder auf über die Hälfte (52 Prozent). Dagegen sank der Anteil der Menschen, die den Schienenpersonennahverkehr mindestens einmal pro Monat nutzen auf 27 Prozent – ein Minus von sieben Prozentpunkten gegenüber 2019. Ein Großteil der Fahrgäste (90 Prozent), die den Schienenpersonennahverkehr wegen der Corona-Pandemie weniger nutzen, wollen nach dem Ende der Pandemie wieder häufiger mit S-Bahnen und Regionalzügen fahren. Ein Fünftel plant parallel zur Rückkehr zum Schienenpersonennahverkehr, andere Verkehrsmittel auch weiterhin etwas stärker zu nutzen als vor der Pandemie. Neun Prozent waren im Herbst 2020 der Meinung, dass sie auch dann seltener mit dem Schienenpersonennahverkehr fahren würden, wenn Corona keine Gefahr mehr darstellt.
„Die wachsende Zufriedenheit der Fahrgäste ist ein ermutigendes Zeichen für die Zukunft“, kommentiert BEG-Geschäftsführerin Bärbel Fuchs die Ergebnisse der Umfrage. „Gleichzeitig steht der Schienenpersonennahverkehr durch Corona vor großen Herausforderungen. Wir werden gemeinsam mit den Eisenbahnverkehrsunternehmen alles dafür tun, dass die Fahrgäste nach dem Ende der Pandemie wieder möglichst zahlreich zurückkehren und wir an die positive Entwicklung vor Corona anknüpfen können. Unter anderem werden wir Lücken im Fahrplan schrittweise beseitigen und das stündliche Grundangebot vom frühen Morgen bis zum späten Abend auf weiteren Strecken einführen.“

Quelle: Bayerische Eisenbahngesellschaft mbH (BEG)

Diskussionen über den ÖPNV

Seit Beginn der Corona-Krise wird – auch von der Politik – davor gewarnt, den ÖPNV zu benutzen, da in ihm die Ansteckungsgefahr besonders hoch sei. Das ist inzwischen durch Untersuchungen widerlegt worden. Zudem wird auch in der Presse wiederholt gefragt, ob die Angebotsqualität des ÖPNV nach Corona aufgrund der finanziellen Konkurrenz zu anderen Bereichen zu halten sei, oder nicht sogar reduziert werden könne. Obwohl mehrere Studien darauf hinweisen, dass die Verkehrswende und damit das Ziel des besseren Klimaschutzes nur durch eine Erweiterung des Nahverkehrsangebots erreicht werden kann. In einem Artikel des Berliner „tagesspiegel“ und im „Brandbrief“ der Zentralen Einkaufsgenossenschaft eG (ZEG) wird aber aktuell beides erneut behauptet (tagesspiegel vom 22. Februar 2021: „Spätestens wenn Corona vorbei ist, bricht der Streit los, ob die Zahl der Busse, Bahnen und Strecken reduziert werden könne. Weil: Es fahren ja viel weniger Menschen mit. Interessanterweise plant Berlin dem zum Trotz neue U-Bahn-Strecken.“)
Link zum Artikel
(ZEG vom 19. Januar 2021: „Angesichts des nach wie vor hohen Infektionsrisikos im oft hoffnungslos überfüllten ÖPNV“; … „in der Pandemie zur Verhinderung von Ansteckungen Fahrrad statt mit dem ÖPNV zu fahren“.)
Pressemitteilung und Brief zum Download

Die Nahverkehrs-praxis wird von Verkehrsunternehmen Stellungnahmen dazu einholen und sie in der Ausgabe 4/5-2021 abdrucken. Gerne können Sie uns Ihre Meinung zu dem Thema zuschicken.

Angebotsplaner (m/w/d) für den Bereich Verkehrsangebot Bahn gesucht

Der Nordhessische VerkehrsVerbund plant und finanziert das regionale Bus-, Tram- und Eisenbahnverkehrsangebot und überwacht dessen Qualität in der kreisfreien Stadt Kassel und in den Landkreisen Kassel, Hersfeld-Rotenburg, Werra-Meißner, Schwalm-Eder und Waldeck-Frankenberg zusammen mit dem Land Hessen.

Er erfüllt damit die im Gesetz des Landes Hessen festgelegten Angelegenheiten als regionaler Aufgabenträger und steht in seinem Selbstverständnis für ein attraktives Mobilitätsangebot in Nordhessen.

Zu den Aufgaben gehören unter anderem:

  • Entwicklung von Fahrplankonzepten
  • Betreuung von Machbarkeitsstudien und Nutzen-Kosten-Untersuchungen
  • Entwicklung und Abstimmung von Angebotskonzepten für Großveranstaltungen
  • Koordination der Planung unterjähriger Fahrplanänderungen
  • Abstimmung der Planungen mit benachbarten Aufgabenträgern, Verkehrsunternehmen und Infrastrukturbetreibern
  • Betreuung von Verkehrsverträgen und die Koordination innerhalb des NVV

Ihre Bewerbungsunterlagen senden Sie bitte per E-Mail an bewerbung@nvv.de