Schaeffler plant weltweit 4.400 Stellen zu streichen

Trotz einer Belebung der Nachfrage in allen Sparten des Automobil- und Industriezulieferers Schaeffler in den letzten Monaten, bleibt die Unsicherheit über den weiteren Verlauf der Corona-Pandemie und die daraus resultierende Verschlechterung der wirtschaftlichen Lage hoch. Zudem deuten die Markt- und Umsatzerwartungen für den Zeithorizont bis 2025 auf eine langsame Erholung hin, was strukturelle Unterauslastungen der Produktionswerke zur Folge hat. Insbesondere der Automobilsektor, der sich bereits zuvor in einem Strukturwandel hin zur E-Mobilität befand, wird durch die Coronakrise hart getroffen. Die für das Jahr 2020 erwartete globale Produktion von Fahrzeugen liegt mit minus 20 Prozent signifikant unter Vorjahr. Ein Erreichen des Vorkrisenniveaus wird frühestens 2024 erwartet. Aber auch die globale Industrieproduktion wird im Jahr 2020 mit schätzungsweise minus 8 bis minus 12 Prozent deutlich rückläufig sein. In Anbetracht der wirtschaftlichen Lage sind daher neben temporären Maßnahmen, die auch weiterhin voll ausgeschöpft werden, zusätzliche strukturelle Maßnahmen zwingend erforderlich.
Auf dieser Basis hat der Vorstand der Schaeffler AG auf Gruppenebene und im Rahmen der Spartenprogramme ein zusätzliches Maßnahmenpaket verabschiedet, um die Transformation der Schaeffler Gruppe zu beschleunigen und ihre Wettbewerbs- und Zukunftsfähigkeit nachhaltig zu verbessern. Das Maßnahmenpaket hat zwei Stoßrichtungen. Erstens, den Abbau von strukturellen Überkapazitäten und die Konsolidierung von Standorten in Europa mit dem Schwerpunkt Deutschland sowie, zweitens, die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit und den Ausbau von lokalen Kompetenzen an ausgewählten deutschen Standorten. Die strukturellen Maßnahmen, die bis Ende 2022 weitgehend umgesetzt sein sollen, betreffen im Wesentlichen zwölf Standorte in Deutschland und zwei weitere Standorte in Europa.
Genauere Angaben zu den Planungen an den jeweiligen Standorten werden in lokalen Mitarbeiterversammlungen vorgestellt. Finale Ergebnisse können dabei erst nach dem Abschluss der Verhandlungen mit den Arbeitnehmervertretern über die notwendigen Interessenausgleiche kommuniziert werden. Insgesamt sind in Europa vom Abbau netto rund 4.400 Stellen betroffen, von denen der weitaus größte Anteil auf Deutschland entfällt.

Quelle: Schaeffler Deutschland

Gemeinsam für mehr Verkehrssicherheit

Das Osnabrücker Aktionsbündnis „Allianz für Sicherheit“ bekommt Zuwachs: Neben immer mehr Lkw werden auch die neuen E-Gelenkbusse der Stadtwerke mit einem Abbiegeassistenzsystem ausgestattet. Die Stadtwerke unterstützen damit die regionalen Logistikunternehmen und deren Engagement, den Verkehr in Osnabrück sicherer zu gestalten.
Vor zwei Jahren, im Herbst 2018, hatten sich Mitglieder des Kompetenznetzes Individuallogistik (KNI) und des Gesamtverbandes Verkehrsgewerbe Niedersachen (GVN) zum Osnabrücker Aktionsbündnis „Allianz für Sicherheit“ zusammengeschlossen. Das Ziel: als City-Logistiker gemeinsam dazu beizutragen, vor allem die Sicherheit von Fußgängern und Radfahrern zu verbessern. So verpflichten sich die Teilnehmer u.a. dazu, alle regelmäßig innerhalb des Wallrings verkehrenden Fahrzeuge ab 7,5 Tonnen mit Abbiegeassistenzsystemen nachzurüsten. Neue Fahrzeuge werden gleich mit integriertem Assistenzsystem bestellt.

Quelle: Stadtwerke Osnabrück AG

Exklusives Online-Interview: Automatisches Ticketing mit FAIRTIQ

Mehrverkehr dank Nutzerfreundlichkeit – speziell in Zeiten von Corona

Um das Infektionsrisiko im öffentlichen Personenverkehr zu minimieren, gilt die verstärkte Nutzung digitaler Vertriebssysteme als eine der wichtigsten Maßnahmen für die Rückgewinnung der die durch die Corona-Pandemie verunsicherten Fahrgäste. Nahverkehrs-praxis sprach u.a. darüber mit Gian-Mattia Schucan, Gründer und Geschäftsführer der Schweizer FAIRTIQ AG.

Nahverkehrs-praxis: Herr Schucan, die Fahrgastzahlen in Deutschland sind aufgrund der Coronakrise drastisch eingebrochen, und die Erholung davon geht sehr langsam voran. Wie ist das in der Schweiz abgelaufen?

Gian-Mattia Schucan: Es ist hier sehr ähnlich verlaufen. Die Fahrgastzahlen gingen im März stark zurück, teilweise bis auf 10 % verglichen mit Vor-Coronazeiten. Jetzt liegen sie bei ca. 70 % im Nahverkehr und ca. 50 % im Fernverkehr.

Nahverkehrs-praxis: FAIRTIQ bietet eine gleichnamige App für den Fahrscheinkauf über das eigene Smartphone an. Wie hat sich die Nachfrage sowohl bei den Fahrgästen als auch bei Verkehrsunternehmen und -verbünden durch Corona geändert?

Gian-Mattia Schucan: Die FAIRTIQ-Zahlen liegen in der Schweiz, wo wir als Unternehmen schon etablierter sind, aktuell über denen des Vorjahres. Die Verwendung digitaler Vertriebskanäle – speziell von FAIRTIQ – hat stark zugenommen, die der klassischen Kanäle wie Fahrkartenautomaten ist hingegen zurückgegangen. Als Beispiel lässt sich die Region Voralberg anführen. Dort ist der ÖPNV sehr buslastig, und die Fahrkarten wurden bisher größtenteils direkt beim Fahrer verkauft. Dort machen wir inzwischen drei Mal so viel Umsatz über FAIRTIQ als noch vor einem Jahr.

Nahverkehrs-praxis: Wie funktioniert die App?

Gian-Mattia Schucan: Der Grundprozess ist – ganz einfach ausgedrückt: App öffnen, Start drücken, einsteigen, fahren soweit man möchte, Stopp drücken und fertig. Es ist ein Check-in-check-out-System, so dass der Kunde uns nicht mühsam seinen Fahrtwunsch erklären muss und wir ihm dann die passenden Tickets vorschlagen, die in Frage kämen. Der Fahrgast zeigt uns durch seine Reisedaten, wie er gefahren ist, und wir optimieren auf Tagesbasis die optimale Kombination von Tickets und Tarifen, die seine Reisen abdecken. In diesem Sinne reden wir von „automatischem Ticketing“.

Nahverkehrs-praxis: Wie und wann erfolgt die Bezahlung der Fahrt bzw. Fahrten, auch wenn der Kunde unterwegs von einem Verkehrsträger zum anderen wechselt?

Gian-Mattia Schucan: Bei einem Verkehrsträgerwechsel muss der Fahrgast nicht aus- und wieder einchecken, das erkennt das System automatisch. Nach jedem Check-out-Vorgang rechnen wir den bis zu diesem Zeitpunkt optimalen Tarif ab und zeigen diesen auf dem Smartphone an. Abgerechnet wird am kommenden Tag um 4 Uhr morgens, wenn wir sicher sind, dass keine weitere Fahrt stattgefunden hat, die tarifrelevant gewesen ist. Zu dem Zeitpunkt wird auch das Zahlungsmittel des Kunden mit der optimalen Kombination von Tickets über den Tag belastet.

Nahverkehrs-praxis: Wird die Check-in-Check-Technik vorläufig noch das System Ihrer Wahl bleiben, oder denken Sie auch schon über Be-in/Be-out nach?

Gian-Mattia Schucan: Wir denken sogar sehr stark darüber nach, wir haben das Ziel diese Möglichkeit anbieten zu können. Es bleibt dann dem Kunden überlassen, ob er das nutzen möchte oder nicht. Unser aktueller Ansatz ist, den Check-out-Prozess laufend zu optimieren, um uns dann nach und nach dem Be-in/Be-out-System zu nähern.

Nahverkehrs-praxis: Welche Vorteile haben Verkehrsunternehmen und -verbünde, wenn sie sich entscheiden, FAIRTIQ anzubieten?

Gian-Mattia Schucan: Das beginnt damit, dass die Investitionskosten deutlich niedriger sind als das bei hardwarebasierten Systemen der Fall ist. Die Verkehrsunternehmen haben natürlich auch den Wunsch, kundenfreundliche Angebote anzubieten, und ein Drittel der Kunden gibt an, dass sie den ÖPNV aufgrund der Einfachheit von FAIRTIQ auch stärker nutzen. Zudem ist es eine sehr flexible Plattform. Es können beispielsweise neue Preismodelle ausprobiert werden, und durch die Fahrten ergeben sich für die Verkehrsunternehmen wertvolle Planungsdaten über das Umsteigeverhalten der Fahrgäste, mit deren Hilfe Liniennetze optimiert werden können.

Nahverkehrs-praxis: Seit 2018 ist Ihr Angebot in der gesamten Schweiz und Liechtenstein verfügbar. In welchen anderen Ländern wird die App noch verwendet, und wie sehen Ihre Planungen für die weitere Unternehmensentwicklung aus?

Gian-Mattia Schucan: In diversen deutschen und österreichischen Regionen sind wir voll operativ tätig, einerseits mit der roten FAIRTIQ-App, aber auch mit einer Reihe von großangelegten Pilotprojekten, die zum Teil auch in weiteren europäischen und außereuropäischen Ländern laufen. Wir gehen von einer schrittweisen Internationalisierung aus, weil die Technik sehr einfach skalierbar ist.

Nahverkehrs-praxis: Wie finanziert Sie sich Ihr Unternehmen?

Gian-Mattia Schucan: Zum großen Teil finanzieren wir uns über die Entgelte unseres Kunden, d.h. der Partner-Verkehrsunternehmen/-verbünden. Als Startup haben wir zudem eine Reihe von privaten Investoren, denen die Verbesserung des Ticketings im öffentlichen Verkehr ebenfalls ein Anliegen ist.

Nahverkehrs-praxis: Viele Kunden möchten sich nicht mehr an ein Abo binden, weil sie momentan entweder öfter von zu Hause aus arbeiten oder Bedenken wegen eines neuerlichen Corona-Ausbruchs haben. Welche Angebote machen Sie diesen Teilzeit-Pendlern, aber auch möglichen Neu – und Gelegenheitskunden?

Gian-Mattia Schucan: Wir befinden uns hier im Moment in einer sehr intensiven Diskussionsphase mit den Verkehrsunternehmen und -verbünden. FAIRTIQ wäre von der Technik her sehr flexibel aufgestellt, um neue Dinge in diesem Kontext auszuprobieren. Seien es Teilzeitabo-Modelle oder das Thema Capping, das momentan heiß diskutiert wird. Als Ticketing-Provider machen wir den Verkehrsunternehmen Angebote und zeigen ihnen auf, welche Möglichkeiten sie hätten. Aber die Tarifhoheit liegt natürlich bei den Verkehrsunternehmen bzw. -verbünden, und wir helfen bei der Umsetzung.

Nahverkehrs-praxis: Wird der Fahrkartenverkauf am Automaten oder per App auf dem Smartphone noch lange parallel laufen, oder wird sich nach Ihrer Einschätzung die digitale Variante letztendlich durchsetzen?

Gian-Mattia Schucan: Beides wird noch eine ganze Weile parallel genutzt werden. Allerdings haben die Ticketautomaten früher oder später ein Ablaufdatum, und das ist relativ eng gekoppelt mit der Frage, wie die Entwicklung beim Barzahlen weitergehen wird. Solange das Bezahlen mit Geld eine wesentliche Rolle spielt, werden Ticketautomaten noch notwendig sein. Aber die Entwicklung geht jetzt schon in die Richtung, dass dort, wo FAIRTIQ bereits länger aktiv ist, Verkehrsunternehmen ihre Automaten um 20-30 % reduziert haben. Selbst in Ländern, in denen das Bezahlen mit Bargeld noch populär ist, hat die Coronakrise dazu geführt, dass immer mehr Menschen auf das bargeldlose Bezahlen umgestiegen sind.

Nahverkehrs-praxis: Sie haben seit 2016 eine Reihe von Preisen in und außerhalb der Schweiz gewonnen. Wofür wurde die App ausgezeichnet?

Gian-Mattia Schucan: Sie wurde in zwei Kategorien ausgezeichnet. Zum einen dafür, dass wir das Ticketing und damit die Qualität des ÖPNV-Angebots auf ein neues Niveau gehoben haben, z.B. beim UITP-Award und bei Transport Ticketing Global und zum anderen dafür, wie wir uns als Start-Up präsentieren und als Unternehmen weiterentwickeln.

Nahverkehrs-praxis: Herr Schucan, vielen Dank für das Gespräch.

Das Interview wurde am 13. August 2020 geführt.

Bahnfahren ist sicher

Wer Bahn fährt, geht kein erhöhtes Risiko ein, sich mit dem Corona-Virus zu infizieren. Diesen Schluss legt eine Studie nahe, die die Deutsche Bahn derzeit in Zusammenarbeit mit der Berliner Charité erarbeitet. Die Bahn teilte am Mittwoch in Berlin mit, eine erste Testreihe unter Mitarbeitern in Fernverkehrszügen habe ergeben, dass für sie keine höhere Gefahr bestehe, an Covid-19 zu erkranken. Ziel der über mehrere Monate angelegten Studie ist es, wissenschaftlich fundierte Erkenntnisse über das Infektionsgeschehen in der Bahn zu gewinnen.
In der ersten Testreihe Ende Juni/Anfang Juli untersuchten die Wissenschaftler, ob Zugbegleiter mit einer besonders hohen Zahl an Kundenkontakten öfter erkranken als Mitarbeiter mit weniger Kundenkontakten wie etwa Lokomotivführer oder Beschäftigte in Werkstätten. Bahn-Personalvorstand Martin Seiler berichtete, dass von knapp 1100 getesteten Personen nur ein Werksmitarbeiter positiv gewesen sei. Bei den 1064 auswertbaren Bluttests auf Antikörper – die eine überstandene Infektion vermuten lassen – hätten die Zugbegleiter mit 1,3 Prozent sogar den niedrigsten Wert aufgewiesen. Bei Lokführern seien es 2,5 Prozent gewesen, bei Werkstattmitarbeitern 3 Prozent.
Seiler betonte, die erste Testreihe belege, dass die Mitarbeiter an Bord keinem höheren Corona-Risiko ausgesetzt seien. „Die ersten Ergebnisse der Studie zeigen, dass unser Schutz- und Hygienekonzept greift.“ Die Charité-Studie soll im Oktober und im Februar fortgesetzt werden. Gemeinsam mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt untersucht die Bahn überdies die Verteilung von Aerosolen in den Fahrzeugen.

Quelle: faz.net

OLG Düsseldorf konkretisiert Rahmen für ÖPNV-Direktvergaben

Das OLG Düsseldorf schafft Spielräume für ÖPNV-Direktvergaben in Kommunen. (Verg 1/19, 19.02.2020, 11/18, 04.03.2020, 27/19, 27.04.2020).

Vergaberecht statt EU VO 1370/07

Die Beschlüsse aus Winter und Frühjahr 2020 sind erst kürzlich veröffentlicht worden. Hier das Wichtigste daraus:               
-Nicht die Verordnung 1370/2007, sondern das Vergaberecht regelt ÖPNV-Vergaben, wenn Verlustausgleich gezahlt wird.               
-Auch Enkel-AGs können inhousefähig sein.
-Beihilferecht ist nicht im Nachprüfungsverfahren zu prüfen.

Inhouse-Aufträge zulässig

Inhouse-Geschäfte ohne Wettbewerb scheitern nicht an
• der Übertragung von Tarifbefugnissen auf einen Zweckverband – die Kontrolle ist trotzdem gewahrt,
• Umsätzen mit Fahrgeldeinnahmen, diese sind kein Drittgeschäft, ebenso Einnahmen aus Parkraum-Bewirtschaftung,
• ausschließlichen Rechten im Zusammenhang mit dem ÖPNV-Auftrag,
• kartellrechtlichen Hindernissen, auch wenn die Kommune den ÖPNV-Markt beherrscht.

Energieumsätze schädliches Drittgeschäft?

Ob Direktvergaben an Stadtwerke Einheitsgesellschaften zulässig sind, ist noch immer unklar. Entgegen der Entscheidung vom 19.02.2020 (VII-Verg 2/19, Rn. 77, Vergabe Aktuell 1088) wird nun in einem Nebensatz gesagt, dass Drittumsätze mit Gas und Wasser inhouse-schädlich sind.

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Autorin ist Frau Dr. Ute Jasper
Heuking Kühn Lüer Wojtek

DUH: „Todeskuss“ für deutsche Automobilhersteller

Die Ergebnisse des so genannten Autogipfels im Kanzleramt kommentiert Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe (DUH):
„Anstatt wichtige Zukunftsentscheidungen zu treffen, entschied sich Kanzlerin Merkel für den Todeskuss. Erneut hat die Verbrenner-Lobby einen Systemwechsel verhindert. Anstatt einen Ausstieg aus dem Verbrennungsmotor ab 2025 zu verkünden und damit Autoherstellern und ihren Zulieferern ein klares Signal zu setzen, endlich zukunftsfähige, emissionsfreie Fahrzeuge in Großserie herzustellen, sollen nun in ‚gemeinsamen Arbeitsgruppen’ finanzielle Hilfen auch für den Abverkauf von Diesel- und Benzin-Pkw erarbeitet werden. Der ‚Raubtierlobbyismus’ der Autokonzerne wird damit regierungsamtlich geadelt und institutionalisiert. Die Ankündigung, nun bis November über Grundzüge einer Förderung der veralteten, klimaschädlichen Verbrennertechnologie zu sprechen, wird zu einer Kaufzurückhaltung führen, die als weiteres Druckmittel zur Durchsetzung derselben absehbar genutzt werden wird.
Dabei werden künstliche, lebensverlängernde Maßnahmen für eine todgeweihte Verbrenner-Technologie den bereits begonnenen Niedergang der Automobilindustrie noch beschleunigen. Ab 2025 werden Benzin- und Diesel-Pkw aus immer mehr europäischen Städten ausgesperrt sein. Wer da jetzt nicht umsteuert, fährt in den Niedergang.“

Quelle: Deutsche Umwelthilfe

Autogipfel: Keine Kaufprämie

Die Bundesregierung will prüfen, „ob und gegebenenfalls wie ein marktwirtschaftliches Konzept zur Stärkung des Eigenkapitals insbesondere von Zulieferunternehmen entwickelt werden könnte“.
Und darüber hinaus, „welche weiteren Aspekte bei den im Konjunkturpaket vorgesehenen ,Zukunftsinvestitionen in die Fahrzeugbranche‘ berücksichtigt“ werden sollten. So steht es im Ergebnispapier des Autogipfels, das dem Handelsblatt vorliegt. Es ist der Kern der für zwei Stunden angesetzten Konferenz.
Um 19 Uhr am Dienstagabend hatten sich die Autobosse, Vertreter der großen Zulieferer, der Gewerkschaften sowie die Ministerpräsidenten der Autoländer Bayern und Niedersachsen gemeinsam mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und ihren Fachministern per Videokonferenz zusammengeschaltet.
Es ging um die Zukunft der Branche, um die gut 900.000 Arbeitsplätze und die Milliarden, die jedes Jahr an Wertschöpfung im Land entstehen, und die Investitionen in Forschung und Entwicklung der Leitindustrie der Republik. Im November, darauf verständigten sich die Teilnehmer, soll es konkrete Vorschläge geben, wie es weitergeht.
Schon vor dem Gipfeltreffen stand fest: Es wird keine Beschlüsse geben. Kanzlerin Merkel etwa hatte in der Unionsfraktion erklärt, es werde beraten, wie der Zulieferindustrie geholfen werden könne und wie die im Konjunkturpaket vorgesehenen zwei Milliarden Euro für Forschung und Innovationen in der Branche am besten eingesetzt würden. Laut Bundeswirtschaftsministerium könnten Produktionsanlagen etwa für E-Autos gefördert werden ebenso wie neue Technologien und vernetzte Forschungsregionen.

Quelle: Handelsblatt

Rheinbahn beschafft 91 neue Hochflurbahnen

Die Rheinbahn modernisiert weiter ihre Fahrzeugflotte: Der Aufsichtsrat der Rheinbahn hat in seiner Sitzung am Dienstag der Vergabe eines Auftrags über die Lieferung von insgesamt 91 Stadtbahnfahrzeugen der neuen Generation vom Typ HFx zugestimmt. Gleichzeitig wird ein Ersatzteilversorgungsvertrag über 24 Jahre geschlossen. Der Auftrag hat ein Nettovolumen von rund 340 Millionen Euro. Die Auslieferung der Fahrzeuge ist für die Jahre 2025 bis 2027 vorgesehen. Da die Beschaffung gemeinsam mit der Duisburger Verkehrsgesellschaft (DVG) durchgeführt wird, kann der Hersteller der Fahrzeuge aus vergaberechtlichen Gründen erst nach der Gremienentscheidung in Duisburg, die für Ende September angesetzt ist, bekanntgegeben werden.

Quelle: Rheinbahn AG

Bayern stellt 255 Millionen Euro für den Nahverkehr bereit

Der Freistaat Bayern wird sich mit 255 Millionen Euro an dem ÖPNV-Rettungsschirm beteiligen. Das hat das Bayerische Kabinett heute beschlossen. Zusammen mit den bereits vorhandenen Bundesmitteln stehen dem Nahverkehr in Bayern damit 636 Millionen Euro zur Verfügung. Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) begrüßt diesen Beschluss ausdrücklich. Der Öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) verliert nach VDV-Berechnungen durch die Corona-Pandemie bis zum Jahresende allein in Bayern einen hohen dreistelligen Millionenbetrag. Das liegt auch daran, dass während der Krise deutlich mehr Angebot gefahren wurde als aufgrund der geringeren Nachfrage erforderlich wäre. Auch jetzt haben die Fahrgastzahlen und die Einnahmen aus dem Fahrkartenverkauf das Niveau vor Corona noch nicht wieder erreicht.

Quelle: Verband Deutscher Verkehrsunternehmen e.V.

Erster Elektrobus für Herne

Im September 1959 fuhr die letzte Straßenbahn unter der Firmierung Straßenbahn Herne – Castrop-Rauxel GmbH (HCR). Im Volksmund wurde die Bahn damals „die Elektrische“ genannt. Nach 61 Jahren vereint die HCR als reines Busunternehmen mit zwei neuen rollenden Elektrofahrzeugen wieder Tradition und Moderne für ihre Fahrgäste. Der erste Elektrobus ist in der letzten Woche auf dem HCR-Betriebshof in Herne-Börnig eingetroffen und fällt mit seiner markanten Beklebung direkt ins Auge. Die Ankunft des zweiten Fahrzeugs wird Mitte dieses Monats erwartet. Vier weitere neue Busse mit Mild-Hybrid-Technologie kommen bis Ende des Jahres hinzu.
Die beiden neuen E-Fahrzeuge stammen von einem der weltweit größten Batterie- und Elektrobusproduzenten – BYD Auto. Ebenso wie 20 weitere Elektrobusse, die in Kürze bei der BOGESTRA in Bochum und Gelsenkirchen auf Strecke gehen. Nach einer einheitlichen Leistungsbeschreibung übernehmen BOGESTRA und HCR innerhalb der sieben Partner umfassenden Kooperation östliches Ruhrgebiet gemeinsam das Testen von Elektrobussen für die Kooperation.  Alle Busse verfügen über die gleiche Kapazität wie die bereits eingesetzten Linienfahrzeuge gleicher Bauart. Komfortmerkmale wie Klapprampen, Videoschutz und Klimaanlagen gehören wie bei der restlichen Flotte zur Standardeinrichtung. An Bord der E-Busse sind aber auch USB-Ladeanschlüsse und kostenfreies WLAN nutzbar.
Die E-Busse sind rein elektrisch unterwegs und werden nachts im Depot mit Ökostrom aufgeladen. Die dazugehörige Ladeinfrastruktur auf dem HCR-Betriebshof wird in den nächsten Wochen ebenfalls installiert. Gemeinsam mit den Stadtwerken Herne prüft die HCR die Errichtung einer Photovoltaikanlage, um eigenständig die umweltfreundlichen Stromkapazitäten produzieren zu lassen.

Quelle: Straßenbahn Herne – Castrop-Rauxel GmbH