Leuchtendes Bunt statt tristes Grau: Im Sommer letzten Jahres wurde die Haltestelle Haus Bethlehem in der Nordweststadt durch ihren barrierefreien Umbau funktional aufgewertet. In diesem Sommer haben Graffiti-Künstler vom Hip-Hop-Kulturzentrum „Combo“ der Haltestelle im Auftrag der Verkehrsbetriebe Karlsruhe nun auch optisch einen neues Gesicht verpasst. In den vergangenen drei Wochen verwirklichten die Karlsruher Künstler „Baske ToBeTrue“, „Moter.One“ und „Sier“ mit einem Team ein großflächiges Wandgemälde. Das farbenfrohe Bild nimmt Bezug zur Karlsruher Stadtgeschichte und zeigt fünf historische Persönlichkeiten der Fächerstadt. Zu sehen sind neben dem Stadtgründer Markgraf Karl Wilhelm die Medizinerin und Frauenrechtlerin Rahel Strauß, der Schriftsteller und Pädagoge Johann-Peter Hebel, Flugpionier Paul Senge und Erna Scheffler, die 1951 als erste und lange Zeit einzige Frau an das Bundesverfassungsgericht berufen wurde.
„Diese Persönlichkeiten im öffentlichen Raum darzustellen, war für uns ein sehr anspruchsvolles und gleichzeitig spannendes Projekt. Wir wollten mit unserer Arbeit einen Teil der Karlsruher Stadtgeschichte mit einer modernen Bildsprache präsentieren. Uns war wichtig, dabei auch typische Graffiti-Elemente zu verwenden, damit Menschen einen Zugang zu Graffiti als Kunstform bekommen“, betont „Baske ToBeTrue“. Die Auftragsarbeit diene auch dem Zweck, diese kreative Subkultur von ihrer allgemeinen kriminellen Stigmatisierung zu befreien. Abgestimmt wurde die Auftragsarbeit mit dem Tiefbauamt und der städtischen Kunstkommission, die Farbgebung ist an das „Corporate Design" der Stadt, aber auch an die Umgebung rund um die Haltestelle angepasst.
SILEO-Planung nach Werksbrand
Zwei Tage nach dem Brand der Produktionshalle des Elektrobusherstellers Sileo am Standort Salzgitter sind die Planungen zur Fortsetzung der Produktion in vollem Gange. Die ersten Schritte befinden sich bereits in der Umsetzung, während die Untersuchungen der Experten zur Ermittlung der Brandursache andauern. In der Nacht von Samstag auf Sonntag war auf dem Bozankaya-Werksgelände aus bislang ungeklärten Gründen ein Feuer ausgebrochen, das die Zerstörung einer Produktionshalle mit angrenzendem Verwaltungstrakt zur Folge hatte. Gesundheitliche Risiken für Anwohner konnten ausgeschlossen werden.
Nach der gestrigen Ankündigung der Geschäftsleitung, auf eine weitere Bozankaya-Produktionshalle in Salzgitter auszuweichen und auf türkische Fertigungsstandorte der Unternehmensgruppe zurückzugreifen, werden derzeit alle erforderlichen Maßnahmen zur Realisierung dieses Zielvorhabens eingeleitet. Im Vordergrund steht zunächst die kurzfristige Wiederherstellung der vollen Einsatzkraft im Servicebereich und die Fertigstellung und Auslieferung der bereits bestehenden Fahrzeugaufträge. Hocherfreut zeigt sich Sileo-Vetriebsleiter Sven Bohnstedt über die Tatsache, dass der Service in Kürze wieder uneingeschränkt handlungsfähig sein wird.
„Architekturen der Mobilität“
Handelt es sich um rein funktionale Verkehrsräume oder um Orte mit Aufenthaltsqualität und einem gewissen Charme? Wenn es um Bahnhöfe und Stationen als gestaltete Umwelt geht, scheiden sich meist die Geister. Doch die 25 Fotos von Smilla Dankert, die der Verkehrsverbund Rhein-Sieg (VRS) anlässlich seines 30. Geburtstags vom 24. August bis zum 3. September im Kölner Hauptbahnhof zeigt, offenbaren, was die digitale Jugend von Instagram & Co längst weiß: Die urbane Ästhetik von Bahnhöfen und Haltestellen ist nicht nur angesagt, sie ist auch irgendwie zeitlos schön. Sie eröffnet sich zwar oft erst auf den zweiten Blick, doch lohnt es sich, ihn zu riskieren.
Tatsächlich wurden Bahnhöfe und Stationen immer schon bewusster gestaltet, als man im Alltag meist wahrnimmt. Dass zudem oft renommierte Architekturbüros mit ihrer Planung beauftragt wurden, ist ein weiteres Indiz für ihre gestalterische Qualität.
Bahnhof des Jahres 2017
Nach Testreisen durch ganz Deutschland hat die Jury ihr Urteil gefällt: Der Hauptbahnhof von Lutherstadt Wittenberg und der Grenzbahnhof Bayerisch Eisenstein im Bayerischen Wald gewinnen den Titel „Bahnhof des Jahres 2017“. Zum 14. Mal in Folge ehrt die Allianz pro Schiene damit die kundenfreundlichsten Bahnhöfe Deutschlands. Der Bahnhofsneubau im sachsen-anhaltischen Wittenberg überzeugte die Jury in der Kategorie „Alltagsmobilität“ mit seiner „Offenheit zum Himmel hin und einer Sachlichkeit, die niemals kalt ist“. Auf ihrer Fahrt durch Bayern stießen die Bahnhofstester im hintersten Winkel des Bayerischen Waldes direkt auf der Staatsgrenze zu Tschechien auf den Bahnhof Bayerisch Eisenstein: Dieser Überlebende des kalten Krieges begeisterte die Jury „mit einer gelebten europäischen Grenzkultur“ in der Kategorie „Tourismusbahnhof“.
Die Jury des renommierten Wettbewerbs besteht aus Vertretern des Fahrgastverbandes Pro Bahn, dem Deutschen Bahnkunden-Verband (DBV), dem Verkehrsclub Deutschland (VCD), dem ACE Auto Club Europa, dem Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) und der Allianz pro Schiene. Um touristische Qualitäten der Bahnhöfe zu bewerten, reisen außerdem Verkehrsexperten des Deutschen Tourismusverbandes (DTV) und der Kooperation „Fahrtziel Natur“ mit.
switchh-Punkt an der Hallerstraße in Hamburg eröffnet
Ab sofort können Hamburger auch im Stadtteil Rotherbaum bequem auf die volle Vielfalt geteilter Mobilitätsservices zugreifen. Direkt an der U1-Haltestelle Hallerstraße – mit heute schon angeschlossener StadtRAD-Station – eröffnet die Hamburger Hochbahn AG (HOCHBAHN) gestern den mittlerweile vierzehnten switchh-Punkt in Hamburg. Mit der Fertigstellung stehen Fahrzeugnutzern der Carsharing-Partner car2go, DriveNow und cambio acht Stellplätze zur Verfügung. Für Fahrgäste bedeutet das nun auch hier komfortables und bedarfsgerechtes „Switchhen“ zwischen U-Bahn, Bus und den individuellen Angeboten von Car- und Bikesharing.
Erste bimodale CITYLINK-Fahrzeuge in Spanien
Stadler hat mit Ferrocarriles de la Generalitat Valenciana (FGV) einen Vertrag über sechs bimodale CITYLINK-Tram-trains abgeschlossen. Die Fahrzeuge werden komplett im Stadler-Werk in Albuixech (Valencia) entwickelt und produziert und in den Städten entlang der Costa Blanca eingesetzt. Das erste Fahrzeug wird im Jahr 2019 ausgeliefert. Der Modernisierungsplan von FGV für die Linie 9 in Alicante, die Benidorm und Dénia verbindet, sieht unter anderem den Einsatz von sechs neuen bimodalen Fahrzeugen des Typs CITYLINK von Stadler vor. Die neuen, leichten Tram-trains werden die Dieselzüge der Reihe 2500 ersetzen, die seit mehr als 50 Jahren in Betrieb sind und schon mehrmals überholt werden mussten.
Die neuen CITYLINK können sowohl mit Strom als auch mit Diesel betrieben werden. Dadurch sind neben Fahrkomfort, Barrierefreiheit und Information der Kunden ganz nach FGV-Standards auch maximale Zuverlässigkeit und Sicherheit auf den restlichen Linien in Alicante sichergestellt. CITYLINK wird es erlauben, in bestimmten Abschnitten der Linie 9 im Straßenbahn-Modus zu zirkulieren, so zum Beispiel durch Dénia.
Augsburg „Haltestelle der Zukunft“
Offen, modern und transparent – die neuen Haltestellen der Stadtwerke Augsburg (swa) sollen auch das Warten auf Bus und Tram für die Fahrgäste komfortabler machen. Ab Montag, 28. August entsteht die „Haltestelle der Zukunft“ in einem Pilotprojekt an der Haltestelle „Hochschule“ stadtauswärts. Wegen der Bauarbeiten kann bis voraussichtlich 11. September die Linie 6 an diesem Bahnsteig nicht halten. Die neue Haltestelle unterscheidet sich von bisherigen in der Gestaltung aber auch in den Informationsangeboten für die Fahrgäste. Das Design orientiert sich am Königsplatz: Farbgebung und Lichtdesign kennen die Augsburger vom Mobilitätsdrehkreuz im Herzen der Stadt. Aber auch die Information der Fahrgäste wird modern. Über einen Berührungs-Bildschirm können neben einem Umgebungsplan der jeweiligen Haltestelle, Fahrplaninformationen oder Tarifinformationen ebenso aufgerufen werden wie Erläuterungen zu touristischen Sehenswürdigkeiten.
U6-Station Währinger Straße: Bahnsteig öffnet wieder
Die U6-Station Währinger Straße in Wien ist ab dem 4. September, pünktlich zum Schulstart, für Fahrgäste auch in Fahrtrichtung Floridsdorf wieder zugänglich. Fahrgäste können hier wieder wie gewohnt ein- und aussteigen. Restarbeiten im Rahmen der Generalsanierung des 120 Jahre alten und denkmalgeschützten Stationsgebäudes von Otto-Wagner laufen noch etwa bis Jahresende weiter. Diese bedeuten aber keine Beeinträchtigung für die Fahrgäste.
Die Generalsanierung der U6-Station Währinger Straße läuft seit 2016. Die Wiener Linien haben die Bauarbeiten so abgewickelt, dass den Fahrgästen durch die wechselweise Sanierung der Bahnsteige zumindest immer ein Bahnsteig zugänglich war. Ab dem Frühjahr 2018 steht die Generalsanierung der historischen U6-Station Nußdorfer Straße an. Auch hier werden die Bahnsteige wechselweise saniert, damit zumindest ein Bahnsteig immer zugänglich bleibt.
Neue U4 Haltestelle „Elbbrücken“
Noch im Herbst 2017 soll das Dach der neuen U4-Haltestelle „Elbbrücken“ in Hamburg dicht sein. Dann werden die Arbeiten am spektakulären Haltestellendach abgeschlossen sein. Mit einer Länge von 136 Metern, einer Breite von 32 Metern und einer Höhe von knapp 16 Metern wird die Haltestelle zu einem prägenden städtebaulichen Element an der Elbe. Ende 2018 soll die U4-Verlängerung bis zu den Elbbrücken in Betrieb gehen.
Derzeit laufen die Dacharbeiten auf Hochtouren. 1 200 Glasscheiben müssen mit Hilfe eines Krans und Vakuumglassaugern auf das Haltestellendach gebracht werden. Jede Glasscheibe wiegt 250 Kilogramm. Damit kommt die Glasfläche auf ein Gesamtgewicht von rund 300 Tonnen. Dabei werden die Glasscheiben auf das Stahlbauskelett und die dort angebrachten 20 Pfettenreihen, auf denen das Glas liegt, montiert. Das Stahlskelett selbst besteht aus 242 Stahlstreben, die an 168 Knotenpunkten zusammengeschweißt sind.
Die U4-Verlängerung liegt dabei exakt im Zeitplan. Noch erfreulicher ist die Kostensituation. Auch wenn die Haltestelle Elbbrücken noch nicht fertig ist, rechnet die HOCHBAHN statt der geplanten 180 Millionen Euro mit nur 160 Millionen Euro für das Gesamtprojekt.
Maßnahmenplan zum automatisierten Fahren
Bundesminister Alexander Dobrindt hat im Kabinett heute den Bericht der Ethik-Kommission zum automatisierten Fahren vorgestellt. Das Experten-Gremium unter Leitung des ehemaligen Bundesverfassungsrichters Prof. Dr. Dr. Udo Di Fabio hat darin Leitlinien für die Programmierung automatisierter Fahrsysteme entwickelt. Das Kabinett hat einen Maßnahmenplan zur Umsetzung der Ergebnisse beschlossen.
Der Bericht der Ethik-Kommission umfasst insgesamt 20 Thesen. Kernpunkte sind:
-Das automatisierte und vernetzte Fahren ist ethisch geboten, wenn die Systeme weniger Unfälle verursachen als menschliche Fahrer (positive Risikobilanz).
-Sachschaden geht vor Personenschaden: In Gefahrensituationen hat der Schutz menschlichen Lebens immer höchste Priorität.
-Bei unausweichlichen Unfallsituationen ist jede Qualifizierung von Menschen nach persönlichen Merkmalen (Alter, Geschlecht, körperliche oder geistige Konstitution) unzulässig.
In jeder Fahrsituation muss klar geregelt und erkennbar sein, wer für die Fahraufgabe zuständig ist: Der Mensch oder der Computer.
-Wer fährt, muss dokumentiert und gespeichert werden (u.a. zur Klärung möglicher Haftungsfragen).
-Der Fahrer muss grundsätzlich selbst über Weitergabe und Verwendung seiner Fahrzeugdaten entscheiden können (Datensouveränität).
Die Ethik-Kommission des BMVI bestand aus 14 Wissenschaftlern und Experten aus den Fachrichtungen Ethik, Recht und Technik zusammen. Dazu zählen u.a. Verkehrsexperten, Rechtswissenschaftler, Informatiker, Ingenieure, Philosophen, Theologen, Verbraucherschutz-, Verbands- und Unternehmensvertreter. Den gesamten Bericht der Ethik-Kommission finden Sie hier:
www.bmvi.de/bericht-ethikkommission