Autonomes Fahren: ÖPNV-On-Demand wird in Schleswig-Holstein getestet

Durchbruch für das autonome Fahren im ländlichen Raum: Das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) fördert die Entwicklung eines nachfragegesteuerten autonom fahrenden (NAF-) Busses mit über zwei Millionen Euro. Damit soll das innovative Mobilitätskonzept „ÖPNV-On-Demand“ – also ein öffentlicher Nahverkehr ohne feste Routen und Fahrpläne, der einzig durch die Nachfrager gesteuert wird – vorangebracht werden. Besonders attraktiv ist der autonom fahrende Bus für ländliche Regionen.
 
Die Mobilität der Zukunft klingt vielversprechend: Nie wieder den Bus verpassen oder Frösteln an der Bushaltestelle bei eisigen Temperaturen. Während der Fahrt lässt es sich gemütlich telefonieren oder lesen. Und nach dem Aussteigen am gewünschten Haltepunkt sucht sich das elektrisch angetriebene Fahrzeug selbstständig einen Abstellort, lädt an der nächsten Ladestation auf oder macht sich schon auf den Weg zum nächsten Fahrgast. Busfahren per Knopfdruck – das verspricht „ÖPNV-On-Demand“. Auch das BMVI setzt auf dieses Zukunftskonzept und unterstützt das Projekt mit einer Fördersumme von mehr als zwei Millionen Euro.

Die NAF-Kleinbusse sollen elektrisch angetrieben sein und eine attraktive Lösung für den ÖPNV im ländlichen Raum und in Tourismusregionen bieten. „Die Strecken, die ein Bus auf dem Land zurücklegen muss, sind bei zu weiten Entfernungen und zu wenigen Nutzern häufig nicht rentabel“, schildert Projektleiter und Kopf des EurA AG Projektbüros „Autonomes Fahren“ Ralph Hirschberg die Herausforderung für ÖPNV-Unternehmen auf dem Land. „Die festen Fahrpläne sind unflexibel und berücksichtigen den Bedarf der Nutzer nur teilweise. Zudem sind weit abgelegene Ortsteile oft nicht an den öffentlichen Nahverkehr angebunden, was vor allem für ältere Menschen problematisch ist“, so Hirschberg weiter. Autonom fahrende Busse werden da Abhilfe schaffen und neue Geschäftsmodelle eröffnen.

Innovationsnetzwerk „Autonomes Fahren im ländlichen Raum"

Das Projekt, das aus dem Schleswig-Holsteiner Innovationsnetzwerk „Autonomes Fahren im ländlichen Raum“ entstanden ist und von der Beratungsgesellschaft EurA AG koordiniert wird, soll nun neue Erkenntnisse zu Nutzererfahrung und -verhalten in autonomen Fahrzeugen gewinnen. Außerdem sollen neue Ansätze für die individuelle und gesellschaftliche Akzeptanz des neuen Verkehrsmodells sowie Risiko-Nutzen-Abwägungen gefunden werden. In verschiedenen Testszenarien auf dem privaten Gelände des Schleswig-Holsteinischen GreenTEC-Campus in Enge-Sande bei Niebüll sowie im Pendlerverkehr auf öffentlichen Straßen im ländlichen Raum im Kreis Nordfriesland und auf öffentlichen Straßen auf der Nordseeinsel Sylt sollen der Nutzen und die Auswirkungen autonomer elektrischer Fahrzeuge im ÖPNV entwickelt, erprobt und demonstriert werden. Zu den Netzwerkpartnern gehören neben der GreenTEC-Campus GmbH die Verkehrs-unternehmen Autokraft GmbH – eine Tochter der DB-Regio AG – sowie die Sylter Verkehrsgesellschaft (SVG). Weiterhin tragen die FastLeanSmart (FLS) GmbH aus Heikendorf bei Kiel mit ihrer neu zu entwickelnden Software zur Tourenplanung und -optimierung im ÖPNV sowie die MOTEG GmbH aus Flensburg mit ihrem Energiemanagementsystem im autonomen Verkehr zum Projekt bei. Um Verkehrsplanung und Integration in den ÖPNV zu gewährleisten, wurde die Berliner Intera GmbH mit ins Boot geholt. Weiterhin leistet die Christian-Albrechts-Universität zu Kiel ihren Beitrag in der Akzeptanzforschung, in der funktionalen Sicherheit sowie in allen Fragen zu rechtlichen Aspekten, die beim Einsatz autonomer Fahrzeuge im ÖPNV zu beachten sind.

Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt bewilligte insgesamt 13 Projekte im Rahmen des „Forschungsprogramms zur Automatisierung und Vernetzung im Straßenverkehr“. Rund 22,2 Millionen Euro sollen für die Vorhaben zur Verfügung stehen. Neben dem geförderten Projekt NAF-Bus erhalten Projekte auf digitalen Testfeldern in Berlin und Düsseldorf sowie auf dem Digitalen Testfeld Autobahn auf der A9 in Bayern finanzielle Unterstützung vom Bund. Das Forschungsprogramm startete im Dezember 2016. Seither wurden 20 Projekte mit insgesamt rund 47 Millionen Euro gefördert.

Ein Tarif für Westfalen-Lippe

Der neue Gemeinschaftstarif „WestfalenTarif“ gilt für ein Verkehrsgebiet von rund 19.400 Quadratkilometern Fläche und ist damit der zweitgrößte Gemeinschaftstarif in Deutschland. Wo bislang fünf unterschiedliche Tarife – „Münsterland-Tarif“, „Ruhr-Lippe-Tarif“, „Hochstift-“(Paderborn/Höxter) und „VGWS-Tarif“ (Olpe/Siegen) sowie „Der Sechser“ (Ostwestfalen) – galten, können Fahrgäste innerhalb von Westfalen-Lippe nun Tickets des Westfalen-Tarifs nutzen.
Die Neuerungen wirken sich in erster Linie positiv auf die Kundenfreundlichkeit des Nahverkehrs mit Bussen und Bahnen in Westfalen-Lippe aus. Einheitliche Tickets und Tarifbestimmungen, eine größere Anzahl an Vertriebswegen sowie transparente Preise, die abhängig von der Entfernung zwischen Start und Ziel sind, verbessern die Attraktivität des Systems. Dabei bleiben die bewährten Angebote im regionalen Bereich der bisherigen Tarifräume erhalten. Für die Preisgestaltung und die Kundeninformation sind hier auch weiterhin die regionalen Nahverkehrsgesellschaften verantwortlich. Das Sortiment des WestfalenTarifs wird durch Tickets für längere, überregionale Reiseweiten ergänzt, die bislang vom NRW-Tarif abgedeckt wurden. Das Preisniveau des WestfalenTarifs liegt dabei weitgehend unter den Preisen des NRW-Tarifs.

Die Green-Zones-App

In deutschen Städten und Gemeinden wird es zukünftig nationale oder lokale Sonderregeln oder wetterbedingte, temporäre Ausnahmeregelungen zu NOx-belasteten Zonen für Dieselfahrzeuge geben. Diese wurden z. B. schon in München und Hamburg angekündigt. Auch im Ausland sind solche wetterbedingten, d. h. temporären Zonen bereits Realität – etwa in Frankreich in den Großregionen Paris, Grenoble, Straßburg, Lyon und Lille.
Um trotzdem den eigenen, vielleicht gerade einmal 2 Jahre alten Diesel weiter nutzen zu können, muss man Dieselverbotszonen erkennen und umfahren können. Die Green-Zones-App zeigt deswegen dem Wirtschaftsverkehr oder Pendlern und Touristen in Deutschland, aber auch in ganz Europa, welche fest eingerichteten oder temporären Umweltzonen wo genau existieren. Und zwar ganz praktisch auf dem Smart-Phone oder Tablet mit täglichen Updates, auch zu Fahrverboten für den nächsten Tag, bzw. welche Umweltplakette zur Einfahrt erforderlich ist.
Die kostenlose Green-Zones-App erhält man als Direktdownload für Android in fünf Sprachen hier im” Google-Play-Store.

Rheinbahnfahren zum halben Preis für Diesel-Fahrer

Angesicht der sich ständig verschärfenden Situation für Fahrer von Diesel-PKW bietet die Rheinbahn spontan ein besonderes Ticket an: Gegen Abgabe des Fahrzeugscheins können alle Diesel-PKW-Halter in Düsseldorf ein Ticket 2000 der Stufe A zum halben Preis erhalten. Dieses Rheinbahn-Kennenlern-Angebot gilt für die Monate August und September. In allen fünf Rheinbahn-KundenCentern kann man die „Diesel-Tickets“ erhalten. Der Preis für das persönlich ausgestellte Ticket 2000 liegt dann bei 41,50 Euro, im Abo bei 36,49 Euro pro Monat.
Das Verkehrsunternehmen hofft, auf diese Weise viele Diesel-Autofahrer davon zu überzeugen, dass man sich mit Bus und Bahn sehr zügig und komfortabel durch die Stadt – die nun bald von Dieselfahrverboten betroffen sein könnte – bewegen kann. „Unsere Bahnen und Busse fahren im dichten Takt und auf einem engmaschigen Netz. Da werden viele Menschen, die bisher immer nur das Auto genutzt haben, sehr gute Alternativen finden! Und unsere App wird ihnen zuverlässig dabei helfen.“, so  Michael Clausecker, Vorstandssprecher der Rheinbahn. „Und wenn viele Dieselfahrer mitmachen, leisten wir hiermit einen echten Beitrag zur Verbesserung der Luft!“

VRS bietet Azubis günstiges Ticket

Zum Start des neuen Ausbildungsjahres am 1. August 2017 sind Auszubildende im Verkehrsverbund Rhein-Sieg (VRS) mit dem neuen AzubiTicket günstiger unterwegs: Das im freien Verkauf erhältliche Abo kostet monatlich 58,40 Euro und ist rund um die Uhr im erweiterten Netz des VRS gültig. Mit dieser Mobilitäts-Flatrate sind aber nicht nur Azubis, sondern auch Teilnehmer von Bundesfreiwilligendienst (BuFD), Freiwilligem Sozialen Jahr (FSJ) und Freiwilligem Ökologischem Jahr (FÖJ) mobil. Das neue Abo ist an den Bedürfnissen und dem Budget der jungen Leute ausgerichtet und gilt dabei nicht nur für die Fahrten im Rahmen der Ausbildung, sondern auch für Fahrten in der Freizeit – rund um die Uhr und 365 Tage im Jahr.
Das AzubiTicket lässt sich zudem sowohl für einzelne als auch für dauerhafte Fahrten in die Nachbarverbünde Aachener Verkehrsverbund (AVV) und Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) erweitern. Mit dem EinfachWeiterTicket für 6,40 Euro pro Person und Fahrt kann der Geltungsbereich für eine einzelne Fahrt auf die beiden Nachbarverbünde ausgeweitet werden. Wer sein AzubiTicket direkt für einen ganzen Monat auf den AVV ausdehnen möchte, muss dafür 60,40 Euro zusätzlich bezahlen. Für den VRR im großen Grenzverkehr kostet die Erweiterung 53,10 Euro. Zu den wichtigsten Fragen rund um das neue Ticket hat der VRS auf seiner Homepage eine FAQ-Liste erstellt: https://www.vrsinfo.de/tickets/vrs-abos/azubiticket.html

Neue Auszubildende für die BSAG

BSAG-Vorstand und Arbeitsdirektor Michael Hünig hat am vergangenen Donnerstag 28 junge Frauen und Männer begrüßt, die in diesem Jahr ihre Ausbildung bei der Bremer Straßenbahn AG (BSAG) beginnen. Insgesamt sind damit zurzeit 92 Menschen bei der BSAG in Ausbildung.  „Unser Engagement für die Ausbildung junger Menschen ist für uns ein selbstverständlicher Teil unserer sozialen Verantwortung in dieser Stadt“, betont Michael Hünig. „Als einer der größten Arbeitgeber in Bremen sichern wir damit aber auch langfristig unseren Nachwuchsbedarf und bauen spezialisiertes Fachwissen im Unternehmen weiter auf.“
Die große Bandbreite an Tätigkeiten zeigt, wie vielfältig die Anforderungen an die Mitarbeitenden und auch an den Nachwuchs in einem Verkehrsunternehmen wie der BSAG sind. So werden elf der neuen Mitarbeitenden in den nächsten Jahren zur Fachkraft im Fahrbetrieb ausgebildet. Am zweitgrößten ist die Gruppe der angehenden Kfz-Mechatronikerinnen und -Mechatroniker, die sich während ihrer Ausbildungszeit entweder auf System- und Hochvolttechnik oder auf Nutzfahrzeugtechnik spezialisieren. Sieben Auszubildende werden diese Berufe bei der BSAG erlernen.
Weitere junge Leute bildet die BSAG ab diesem Jahr zu Konstruktions-mechanikern/-innen, Holzmechanikern/-innen, Fahrzeuglackierern/-innen, Industriekaufleuten und Kaufleuten für Büromanagement aus.

Alstom modernisiert 26 Coradia Lint Regionalzüge der LNVG

Alstom modernisiert 26 Coradia Lint Regionalzüge der LNVG

Alstom hat den ersten modernisierten Regionalzug des Typs Coradia Lint 41 termingerecht an die Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen (LNVG) übergeben. Der Regionalzug wird ab August im Elbe-Weser-Netz der Eisenbahnen- und Verkehrsbetriebe Elbe-Weser GmbH (evb) unterwegs sein. Der Vertrag, der zu Beginn des Jahres zwischen Alstom und der LNVG unterschrieben wurde, beinhaltet die Modernisierung an insgesamt 26 Dieseltriebwagen bis Ende 2019. Modernisierung, Umrüstung und Abnahme erfolgen kontinuierlich an Alstoms Service-Standort in Braunschweig, teilten Alstom und die LNVG heute mit.
Die Coradia Lint Züge sind seit 2003 im Fahrgasteinsatz für die Nordwestbahn GmbH und die Eisenbahnen und Verkehrsbetriebe Elbe-Weser GmbH. Modernisiert wird nach 15 Jahren die Leittechnik und Bremsteuerung sowie die Innen- und Außengestaltung. Alstom rüstet die Fahrzeuge mit WLAN, LED-Beleuchtung, Videoaufzeichnung im Innenraum, Steckdosen und USB-Anschlüssen aus. Die Sitze sowie die Seitenwand- und Deckenverkleidung werden erneuert. Weiterhin wird die komplette Außenlackierung neu aufgebracht. Neue Türsysteme mit Lichtgitter und Spaltüberbrückung sowie verbesserte Mehrzweckbereiche incl. eines Rollstuhlplatzes mit Sprechstelle und Steckdose verbessern die Fahrgastsicherheit und -komfort. Für Fahrräder gibt es einen gesonderten Bereich mit Befestigungsmöglichkeiten. Durch den Einbau einer neuen Fahrzeugsteuerung wird auch die Elektronik des Zuges auf den neuesten Stand gebracht und ein möglicher Ersatzteilmangel in der Zukunft vermieden.
Ab Dezember 2019 werden dann insgesamt 15 der modernisierten Fahrzeuge im Elbe-Weser-Netz eingesetzt und elf auf der Weser-/Lammetalbahn.

HOCHBAHN-Offensive für mehr Busfahrerinnen

Die Sommermonate nutzt die Hamburger Hochbahn AG (HOCHBAHN) in diesem Jahr für eine besondere Offensive. Mit umfassenden Informations- und Werbemaßnahmen sollen insbesondere Frauen für den Fahrdienst im Busbetrieb gewonnen werden. Derzeit liegt die Frauenquote im Busbereich bei überschaubaren 10 Prozent. Mit der aktuellen Kampagne, die speziell weibliche Interessenten mit einem Augenzwinkern abholen soll, möchte die HOCHBAHN mögliche Hemmschwellen in Bezug auf den bislang männerdominierten Beruf abbauen.
Die Ausbilung zur Busfahrerin und zum Busfahrer kann innerhalb von nur drei Monaten abgeschlossen werden. Volles Gehalt gibt es schon ab dem ersten Arbeitstag. Auch der Erwerb des Busführerscheins ist dabei inbegriffen. Wachsende Fahrgastzahlen führen insgesamt zu einem steigenden Personalbedarf im Busbereich. Hier wird die HOCHBAHN bis Ende des Jahres noch rund 80 Stellen besetzen. Selbstverständlich sind im Bewerbungsprozess auch männliche Interessenten herzlich willkommen.
Weitere Informationen zur Ausbildung und zu Stellenangeboten unter:
http://dialog.hochbahn.de/unser-job-fuer-hamburg/busfahren-im-selbstversuch/

Begleitdienste im ÖPNV

Bedingt durch den demografischen Wandel nimmt die Anzahl älterer Menschen stetig zu. Mit zunehmendem Alter kommt eine Einschränkung der Mobilität einher. Mobilität aber ist ein Schlüsselfaktor für Lebensqualität, bedeutet individuelle Freiheit, und die Einschränkung der Mobilität kann zu Vereinsamung und Depressionen führen. Ein Erhalt der persönlichen Mobilität ermöglicht die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben und verbessert dadurch entscheidend die Lebensqualität älterer Menschen. IT-gestützte Begleitdienste bringen Menschen mit Menschen zusammen und ermöglichen so deren Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. Einige Städte bieten diesen Service bereits an, im Saarland entwickelt das Projekt mobisaar diese Dienstleistung für das gesamte Bundesland. Das Bruchsaler Unternehmen Demograph IT berät Städte und Nahverkehrsbetriebe bei der Einführung von Begleitdiensten im ÖPNV.

Weitere Informationen finden Sie” hier

Tariferhöhung beim VSB

Verschiedene Entwicklungen erfordern die Erhöhung der Ticketpreise für Bus und Bahn im Verkehrsverbund Schwarzwald-Baar GmbH (VSB) um 2,6 Prozent zum 1. August. So steigen aufgrund der Tarifabschlüsse im privaten Busgewerbe die Lohnkosten für die Beschäftigten in Höhe von 2,7 % für 2017 und 2,2 % für 2018 sowie der Tarifverhandlungen zwischen der DB und der Gewerkschaft der Lokführer (GdL) um 5 %. Etwa 50% der Kosten bei Verkehrsunternehmen bilden die Lohnkosten.