UITP Summit beendet

Der UITP Global Public Transport Summit ist am 17. Mai zu Ende gegangen und wagte einen umfassenden Blick in die Zukunft des öffentlichen Nahverkehrs. Die aktuellen Marktveränderungen standen dabei ebenso im Vordergrund wie Innovationen bei Produkten und Systemen. Auch einige Weltneuheiten wurden auf dem Summit präsentiert. 

13.000 Ausstellungsbesucher

Das Thema ‘Lead the TRANSITion’ unterstrich die Notwendigkeit, den Veränderungen im Markt aktiv zu begegnen und sich der Digitalisierung und neuen Wettbewerbern jetzt zu stellen. Das Motto schien anzukommen, denn mit 2500 Teilnehmern aus über 84 Ländern bewies der Kongress erneut seine globale Anziehungskraft. Auch die Ausstellung erwies sich als Besuchermagnet. 13.000 Branchenexperten kamen in den drei Tagen nach Montréal, um die Neuheiten von 330 Firmen aus insgesamt 30 Ländern auf einer Fläche von 25.000 m² zu sehen. 
Ein weiteres Highlight des Summits war die Ehrung der Gewinner der UITP Awards. Die Liste der Preisträger finden Sie hier. Die UITP freut sich bereits auf den nächsten Summit, der 2019 in Stockholm stattfinden wird.”

SWM Fuhrpark: 50 E-Autos ersetzen konventionelle Fahrzeuge

Tag für Tag nutzen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtwerke München (SWM) und der Münchner Verkehrsgesellschaft die firmeneigene Pkw-Flotte für Service- und Einsatzfahrten im Stadtgebiet und im Großraum München. In Zukunft werden sie noch umweltfreundlicher unterwegs sein, denn die SWM werden 50 Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor durch Elektro-Autos ersetzen. Das vergrößert die elektrische Pkw-Flotte der SWM auf 60 E-Autos und einen E-Transporter. Im Einsatz sind sie dann unter anderem für den Netzservice. Alle Fahrzeuge werden „sauber“ mit M-Ökostrom geladen.

15 Busse im AVV-Design gehen in Betrieb

Der Augsburger Verkehrs- und Tarifverbund (AVV) vergibt seit 2015 Schritt für Schritt alle AVV-Regionalbuslinien neu in wettbewerblichen Ausschreibungsverfahren. Mit der Vergabe des Linienbündels „Holzwinkel“ wird bereits 16 Monate nach der ersten Betriebsaufnahme im Januar 2016 das 100. Neufahrzeug im einheitlichen AVV-Design und entsprechend der AVV-Standards seinen Dienst aufnehmen. Das Bündel Holzwinkel, dessen Linien in den Landkreisen Augsburg, Dillingen und im Stadtgebiet Augsburg verlaufen, ist mit 980.000 Nutzwagen-Kilometer pro Jahr eines der stärksten Linienbündel mit einer hohen Laufleistung pro Fahrzeug im AVV-Verbundgebiet. Gewonnen hat die Ausschreibung ein mittelständisches Unternehmen aus der Region Augsburg: Die Firma Demmelmair Omnibus Betrieb GmbH & Co. KG aus Friedberg wird das Linienbündel in Kooperation mit den ebenfalls regional ansässigen Verkehrsunternehmen Egenberger, Gai und Magg bedienen.

Der Regionalverkehr muss warten

Die Zug-Durchsage kennt jeder regelmäßige ÖPV-Nutzer: "Leider verspätet sich die Weiterfahrt um wenige Minuten, wir müssen noch einen ICE vorbei lassen." Für Bahnreisende im Regionalverkehr ist die Vorfahrt für den Fernverkehr ein häufiges Ärgernis – und unnötig, wie Martin Hussmann findet. In der aktuellen Ausgabe der Nahverkehrs-praxis verrät der Vorstandssprecher der VRR AöR, warum die Vorrangregelung ein Relikt ist, dem sinnvollere Lösungen folgen könnten. Antworten auf Struktur-Probleme hat im Mai aber auch zum Beispiel Jürgen Fenske, Vorstandsvorsitzender der KVB.
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Tarifanpassung im RVF

Zum 1. August 2017 werden im Regio-Verkehrsverbund Freiburg (RVF) die Fahrpreise erhöht. Hintergrund für diese Tarifanpassung sind die deutlichen Kostensteigerungen, die bei den Verkehrsunternehmen im RVF angefallen sind. Die Personalkosten steigen kontinuierlich und die Kosten für Investitionen in neue Verkehrsangebote werden nur teilweise durch gestiegene Einnahmen ausgeglichen. Wie schon im Vorjahr bleibt der RVF mit seiner Tarifmaßnahme unter der Anpassung, die aufgrund des Kostennachweises möglich gewesen wäre. „Wir versuchen die Erhöhung so marktverträglich wie möglich zu gestalten.“, so Simone Stahl, Geschäftsführerin des RVF. „Dies ist zum Beispiel ein Grund, warum es keine Preiserhöhung bei den Einzelfahrscheinen gibt“. Beim RVF betont man, dass die Anpassung mit einer deutlichen Erweiterung des Angebots einhergeht. „Die Kunden bekommen mehr für ihr Geld. Die Stadtbahn Messe, die Nachtverkehre, die Buslinie zwischen Bad Krozingen und Breisach sind nur drei Beispiele für neue Verkehre“, sagt Dorothee Koch, ebenfalls Geschäftsführerin des RVF. „Wir achten darauf, die Qualität des Nahverkehrs und den Preis, den Kunden dafür bezahlen, in Einklang zu halten.“, so Koch weiter.

Ulrich Weber ist der neue Vorsitzende des UITP-EU-Komitees

Ulrich Weber, Leiter der Stabstelle Fördermittel/EU-Themen bei der Stuttgarter Straßenbahn AG (SSB) und zudem Geschäftsführer der VDV-Landesgruppe Baden-Württemberg, übernimmt in den kommenden zwei Jahren den Vorsitz im EU-Komitee der UITP (Union Internationale des Transports Publics). Die Bestätigung seiner Wahl erfolgte durch die UITP-Generalversammlung am 14. Mai 2017.
Weber hatte zuvor zehn Jahre lang als Policy-Experte des VDV (Verband Deutscher Verkehrsunternehmen) beim UITP in Brüssel gearbeitet und das dortige VDV-Büro geleitet. 
Im EU-Komitee entscheiden die Delegierten europäischer Nationen als Vertreter ihrer ÖPNV-Unternehmen die europaübergreifenden Fragestellungen und Themen in der UITP. Damit ist das UITP-EU-Komitee in Fragen des Nahverkehrs ein wichtiger Ansprechpartner für die EU-Kommission und das EU-Parlament. Die Amtszeit für den Vorsitz beträgt jeweils zwei Jahre.

Strategie zur Nahmobilität in Hessen vorgestellt

Fußgänger und Radfahrer sollen in der kommunalen Verkehrsplanung eine größere Rolle spielen – dies ist das Ziel der Hessischen Nahmobilitätsstrategie, die Wirtschafts- und Verkehrsminister Tarek Al-Wazir am Mittwoch in Frankfurt vorstellte „Wir wollen den Anteil des Fuß- und Radverkehrs auf Wegen innerhalb der Städte und Gemeinden deutlich erhöhen und damit die Lebensqualität verbessern“, sagte der Minister bei der Eröffnung des zweiten hessischen Nahmobilitätskongresses. „Dabei unterstützt das Land die Kommunen organisatorisch und finanziell. Speziell für Zwecke der Nahmobilität stellen wir vier Mio. Euro jährlich bereit. Hinzu kommen rund zehn Mio. Euro für Fuß- und Radwegprojekte aus dem kommunalen Straßenbau.“
Die Nahmobilitätsstrategie gliedert den Weg zum Ziel in konkrete Einzelschritte: Beispielsweise soll ein Konzept für ein Netz von Radschnellwegen entstehen. Fuß- und Radverkehr sollen besser mit dem ÖPNV verknüpft werden, eine Hessische Akademie für Nahmobilität soll Verwaltungskräfte und Verkehrsplaner fortbilden, und ein „Nahmobilitäts-Check“ soll Kommunen bei der Planung unterstützen.

30 weitere Stadtbahnen für Seattle

Der Regionalverkehrsanbieter Sound Transit hat bei Siemens weitere 30 Stadtbahnen vom Typ S70 (Light Rail Vehicle, LRV) bestellt. Sie sind für den Betrieb im Regionalnetz des Großraums Seattle und der Region Central Puget Sound im US-Bundesstaat Washington vorgesehen. Damit wird eine Option eines im Jahr 2016 unterzeichneten Vertrages eingelöst. Damals orderte Sound Transit 122 S70-Züge. Mit der neuerlichen Bestellung wächst die Anzahl der Siemens-Fahrzeuge für die Region Seattle auf insgesamt 152. Gebaut werden die Bahnen im Siemens-Werk in Sacramento, Kalifornien, wo derzeit die erste Tranche produziert wird. Die Auslieferung der jetzt bestellten LRV beginnt ab Anfang 2019.

Breites Bündnis fordert Halbierung der Schienenmaut

Die Forderung nach einer Halbierung der Schienenmaut wird immer lauter. Jetzt hat sich ein breites Bündnis – bestehend aus der Allianz pro Schiene, dem Netzwerk Europäischer Eisenbahnen, der Bahnindustrie, Mofair, BAG SPNV, VCD, VDV, VPI sowie der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft – in Berlin mit Nachdruck für eine entsprechende Entlastung des Verkehrsträgers Schiene ausgesprochen.  
„Die Verkehrsverlagerung von der Straße auf die Schiene kommt nicht voran. Stattdessen stagniert der Marktanteil des umweltfreundlichen Schienenverkehrs seit Jahren und war zuletzt sogar rückläufig", kritisierte Dirk Flege, Geschäftsführer der Allianz pro Schiene. Grund hierfür seien die von der Politik gesetzten Rahmenbedingungen – etwa die Absenkung der LKW-Maut oder die Erhöhung der EEG-Umlage für elektrisch betriebene Bahnen.
„Die Halbierung der Schienenmaut ist dringend erforderlich. Damit schaffen wir aber nur einen ersten Ausgleich für die Wettbewerbsnachteile, unter denen der Verkehrsträger Schiene seit langem leidet", sagte Flege. Es bedürfe darüber hinaus weiterer Anstrengungen der Politik, um die Marktanteile insbesondere des Schienengüterverkehrs deutlich zu erhöhen, so der Geschäftsführer der Allianz pro Schiene.

Akasol gründet zwei neue Produktionsstandorte

Mit über 3.000 Quadratmetern neuer Hallen- und Bürofläche im hessischen Langen sowie weiteren 700 Quadratmetern Hallenfläche am Hauptsitz Darmstadt nimmt der Li-Ionen-Batteriesystem-Pionier Akasol gleich zwei weitere Produktionsstandorte in Betrieb. Im zukünftig größten Werk Langen werden im ersten Schritt ab 2018 bis zu 150 Mitarbeiter Li-Ionen-Batteriesysteme für führende europäische Bushersteller in Serie montieren. Bis Ende 2017 wird dort die automatisierte und Automotive-taugliche Serienproduktionslinie eingerichtet und in Betrieb gehen. Im zweiten neuen Werk am Hauptsitz Darmstadt ist die Kleinserienproduktion für zahlreiche Aufträge aus den Bereichen Nutzfahrzeuge, Bahn und Marine bereits angelaufen. Im neuen Langener Werk wird das Unternehmen in der ersten Ausbaustufe ab 2018 Batteriesysteme für elektrisch betriebene Busse mit einer Gesamtkapazität von bis zu 300 MWh in Großserien herstellen. Damit lassen sich pro Jahr circa 1.500 E-Busse ausstatten. Im zweiten Schritt ist geplant die Kapazität auf bis zu 600 MWh pro Jahr auszubauen. Weitere Expansionsvorhaben lassen sich räumlich ebenso umsetzen, denn die Nutzung weiterer Hallenflächen auf dem Gelände ist möglich.