Die Bundesregierung will das CarSharing fördern. Ein entsprechender Gesetzentwurf wurde gestern vom Kabinett beschlossen. Er ermöglicht es Städten und Gemeinden, CarSharing-Stellplätze im öffentlichen Straßenraum rechtssicher einzurichten. Vor allem Innenstädte und städtische Wohnquartiere sollen so von hohem Parkdruck und unnötigem Pkw-Verkehr entlastet werden.
Der Gesetzentwurf sieht unterschiedliche Privilegierungsmöglichkeiten vor. Für CarSharing-Anbieter, die ihre Fahrzeuge an festen Stationen zur Verfügung stellen, können reservierte Stellplätze im öffentlichen Straßenraum eingerichtet werden. Diese werden einzelnen Anbietern unternehmensbezogen zugewiesen. Für stationsunabhängige („free-floating“) Angebote können zusätzlich allgemein zugängliche CarSharing-Stellplätze ausgewiesen werden. Diese können von allen als berechtigt gekennzeichneten CarSharing-Fahrzeugen genutzt werden. Die Kommunen können zudem Ermäßigungen oder Befreiungen von Parkgebühren für gekennzeichnete CarSharing-Fahrzeuge beschließen. Ob die Kommunen von dieser Ermächtigung Gebrauch machen und damit auf Einnahmen verzichten werden, steht jedoch – richtigerweise – in deren Entscheidungsbefugnis.
Knorr-Bremse übernimmt Vossloh Kiepe
Die Vossloh AG hat gestern einen Vertrag über die Veräußerung des als nicht fortgeführte Aktivitäten ausgewiesenen Geschäftsfelds Electrical Systems an die Knorr-Bremse Systeme für Schienenfahrzeuge GmbH, eine 100%ige Tochtergesellschaft der Knorr-Bremse AG, München, unterzeichnet. Als Gegenleistung erhält die Vossloh AG einen Barkaufpreis von 72,5 Mio.EUR. Darin enthalten ist eine variable Komponente in Höhe von 25 Mio.EUR, die künftigen Anpassungen unterliegt, sofern sich ein Projekt nicht entsprechend der derzeitigen Erwartung von Vossloh entwickelt. Zudem hat sich die Käuferin verpflichtet, sämtliche Garantien und Bürgschaften abzulösen, die Vossloh für das Geschäftsfeld Electrical Systems übernommen hat.
Aufsichtsrat stimmt zu
Der wirtschaftliche Übergang an Knorr-Bremse Systeme für Schienenfahrzeuge erfolgt rückwirkend zum 1. Juli 2016. Vossloh erwartet zum Zeitpunkt des Vollzugs der Transaktion einen Nettomittelzufluss in mittlerer zweistelliger Millionenhöhe. Der Aufsichtsrat der Vossloh AG hat der Transaktion bereits zugestimmt. Der Verkauf steht noch unter dem Vorbehalt der fusionskontrollrechtlichen Freigabe. Der Vollzug der Transaktion wird für das erste Quartal 2017 angestrebt.
Neue Leipziger XL-Straßenbahn ist angekommen
Die neue Leipziger XL-Straßenbahn ist am Mittwochmorgen im Technischen Zentrum Heiterblick angekommen. In den nächsten Monaten wird die XL als sogenannter Erlkönig durch Leipzig fahren und durch den Hersteller Solaris sowie den Verkehrsbetrieben ausgiebig getestet. Nach Abschluss der Inbetriebnahme, inklusive der Testfahrten im Netz, erfolgen die technische Zulassung durch die Aufsichtsbehörden sowie die Ausbildung der Fahrerinnen und Fahrer und des technischen Personals. Diese anspruchsvolle Projektphase bis zur ersten Fahrt mit Fahrgästen nimmt branchenüblich einen Zeitraum von ca. sechs Monaten in Anspruch.
Die Verkehrsbetriebe hatten 2015 einen Vertrag mit Solaris Bus & Coach zur Lieferung 41 neuer Straßenbahnen unterschrieben. Mit der Vertragsunterzeichnung wurden verbindlich fünf Fahrzeuge bestellt. Außerdem sieht der Vertrag Optionen für weitere 36 Fahrzeuge vor. Das komplette Beschaffungsprogramm ist bis 2020 geplant. Das neue Fahrzeug hat bei einer Breite von 2,3 Metern und einer Länge von ca. 38 Metern ähnlich wie die zuletzt beschafften XXL-Bahnen einen Niederfluranteil von 65 Prozent. Mit Platz für bis zu 220 Fahrgäste wurde das Fahrzeug auf den Bedarf der wachsenden Stadt Leipzig angepasst und somit neu konzipiert.
S-Bahn Homburg-Zweibrücken
Der rheinland-pfälzische Verkehrsminister Dr. Volker Wissing und seine saarländische Amtskollegin Anke Rehlinger haben sich darauf verständigt, die Entwurfsplanung für die S-Bahn-Strecke Homburg-Zweibrücken gemeinsam voranzubringen. „Wir sind in unseren Gesprächen einen entscheidenden Schritt weitergekommen. Wir haben vereinbart, gemeinsam die Leistungsphasen 3 und 4 der Honorarordnung für Architekten und Ingenieure beginnen zu lassen und die hierfür notwendige Planungsvereinbarung mit der DB AG zu verhandeln. Die S-Bahn-Verbindung zwischen Homburg und Zweibrücken ist ein wichtiges Infrastrukturprojekt, um die länderübergreifende Mobilität zu verbessern. Darüber hinaus gibt es vielfältige positive Aspekte, die die Region insgesamt strukturpolitisch stärken“, sagten Wissing und Rehlinger nach einem Treffen in Zweibrücken. Beide Minister kündigten an, zu Beginn des kommenden Jahres in ihren jeweiligen Ländern eine abschließende Befassung des Ministerrats zu dem Thema herbeizuführen.
Gegenstand der Leistungsphasen 3 und 4 sind die Entwurfsplanung inklusive der Kostenermittlung sowie die Erstellung der Unterlagen für das Planfeststellungsverfahren. Die Eisenbahnstrecke Homburg-Zweibrücken ist insgesamt 11,1 Kilometer lang. 7,5 Streckenkilometer liegen im Saarland im Abschnitt Homburg – Einöd. Der Streckenabschnitt Einöd – Zweibrücken ist 3,6 Kilometer lang, wovon 2,6 Kilometer auf rheinland-pfälzischem Territorium liegen.
VRS: Änderungen im Jahr 2017
Im kommenden Jahr greifen einige Neuerungen: Ab Januar gelten neue Preise für die Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel. Zum 1. Januar 2017 werden VRS-Tickets um durchschnittlich 1,4 Prozent, zum 1. Januar 2018 um 1,1 Prozent teurer. Einzeltickets für Erwachsene und Kinder bleiben preisstabil.
Für alle, die ein Ticket der Kurzstrecke lösen, heißt es ab 2017: „Einstieg + 4 Haltestellen – ohne Umstieg auf einer Linie“. Diese Neuregelung schafft jetzt eine klar verständliche und transparente Lösung. Bisher war es auch möglich, während einer Kurzstreckenfahrt umzusteigen. Ebenfalls neu ab 2017: Die Kindermitnahmeregelung wird weiter vereinheitlicht und auf das MonatsTicket und das Formel9Ticket im Einzelkauf ausgeweitet: Montags bis freitags ab 19 Uhr sowie an Wochenenden und Feiertagen können auch mit diesen Tickets bis zu 3 Kinder von 6 bis einschließlich 14 Jahren mitgenommen werden. Kinder unter 6 Jahren fahren im VRS grundsätzlich kostenlos.
Außerdem gelten ab 2017 alle Tickets der Preisstufe 5 im Ausbildungsverkehr im erweiterten VRS-Netz. Damit erhalten auch die bisher in ihrer Nutzung eingeschränkten Starter- und PrimaTickets dieser Preisstufen diesen erweiterten Nutzungsradius. In der Preisstufe 7 gelten alle Tickets im erweiterten VRS-Netz und zusätzlich auch im Netz des Aachener Verkehrsverbundes (AVV).
Erleichtert wird 2017 der verbundübergreifende Verkehr: Ein neues pauschales Anschlussticket, das EinfachWeiterTicket, löst 2017 das bisherige AnschlussTicket NRW im Übergang der drei Verbundräume von VRS, AVV und Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) ab. Es wird 6,40 Euro für die Einzelfahrt der 2. Klasse bei Erwachsenen kosten, Kinder zahlen die Hälfte (3,20 Euro). Im Interesse einer fairen Lösung für alle Fahrgäste entfällt damit gleichzeitig für VRS-ZeitTicket-Nutzer die Möglichkeit, im großen „Grenzverkehr“ nach Düsseldorf das VRS-AnschlussTicket zu lösen.
Im Kreis Euskirchen kann der für den TaxiBusPlus notwendige Zuschlag ab 2017 direkt für den ganzen Monat erworben werden. Durch den TaxiBusPlus kann das ÖPNV-Angebot auch auf schwach frequentierten Strecken bis hin zum Stundentakt aufrechterhalten werden. Der TaxiBusPlus fährt auf dem Linienweg und bedient die regulären Haltestellen. Wichtigster Unterschied zum Linienbus: Er fährt nur, wenn der Bedarf telefonisch vorab angemeldet wird.
Ab 2017 erhalten alle über das Smartphone erworbenen HandyTickets einen Rabatt von mindestens 3 Prozent. Der Ticketkauf via Handy ist also grundsätzlich immer günstiger als über andere Wege. Erhältlich sind hierüber EinzelTickets, TagesTickets und Wochen-, Monats- oder Formel9Ticket, jeweils in allen Preisstufen. Auch Tickets für Begleitperson sind via Smartphone zu erwerben.
Zusätzlich wurde der Verkauf von Online-Tickets im VRS generell ausgeweitet: Unter www.vrs-ticketshop.de sind Wochen-, Monats- und Formel9Tickets mit einer Gültigkeit ab Januar 2017 nun auch in allen Preisstufen zu erwerben. Bisher war dies nur bei den TagesTickets für 1 und 5 Personen möglich.
Mit Beginn des neuen Ausbildungsjahres am 1. August 2017 setzt der VRS ein neues Tarifkonzept für Azubis um, das das bisherige StarterTicket ablöst. Nach dem Vorbild von Job- oder SchülerTicket gibt es dann mehr ÖPNV für weniger Geld. Als solidarisches Angebot im Abo, das von allen Azubis einer Berufsschule abgenommen werden muss, kostet es monatlich 42,20 Euro und ist rund um die Uhr im gesamten Verbundraum gültig. Für den Fall, dass nicht alle Azubis ein Ticket abonnieren, wird es dazu alternativ ein frei zu erwerbendes Abo geben. Es gilt ebenfalls im ganzen VRS rund um die Uhr und kostet monatlich 58,40 Euro.
Elektromobilität: SWM Ladestationen jetzt in der App „MVG more“
Die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) baut ihre App „MVG more“ weiter aus und bietet damit noch mehr Mobilität aus einer Hand: Ab sofort werden in der App alle Ladestationen der Stadtwerke München (SWM) samt aktuellem Belegungsstatus der Ladepunkte angezeigt. Nutzer eines Elektrofahrzeugs finden so bequem die nächstgelegene freie Säule.
Der Zugang zu den Stationen erfolgt mittels SWM Ladekarte oder einer Partner-Ladekarte aus dem „Ladenetz"-Verbund. Geplant ist, künftig auch eine webbasierte Nutzung ohne Ladekarte zu ermöglichen. Ferner soll die App in Zukunft auch Ladesäulen von Roaming-Partnern im Umland anzeigen. Alle SWM Ladestationen werden mit M-Ökostrom betrieben.
Die App „MVG more“ zeigt neben den SWM Ladestationen – wie auch bisher schon – die Standorte der 1.200 MVG Räder, die Car-Sharing-Fahrzeuge verschiedener Partner und die Live-Abfahrtszeiten des ÖPNV an. Um den Service komplett zu machen, ist die „MVG more“ außerdem eng mit der klassischen ÖPNV-App „MVG Fahrinfo München“ vernetzt.
Tarifanpassungen im VRR
2017 bringt neue Tarife und Tickets im Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR). Ab dem 1. Januar 2017 erhöht der VRR die Ticketpreise um durchschnittlich 2,3 Prozent. Preisstabil bleibt das Einzelticket für Kinder sowie das per Smartphone erhältliche 10erTicket in allen Preisstufen. Leicht erhöht, wird dagegen das Einzelticket für Erwachsene um verbundeinheitlich 10 Cent. Beim SchokoTicket bleibt der Eigenanteil unverändert. Jedoch steigt der Ticketpreis bei Selbstzahlern um 1,9 Prozent. Der Preis für das Sozialticket wird auf 35,55 Euro angehoben.
Neue Tickets:
HappyHourTicket
(Nur als HandyTicket und im OnlineTicketshop): Täglich gültig von 18.00 Uhr bis 6.00 Uhr morgens, beliebig viele Fahrten im Stadtgebiet in der Preisstufe A für 2,99 Euro pro Person.
30 TageTicket
(Nur als HandyTicket und im OnlineTicketshop): Ersetzt die Monatskarten (Ticket1000, Ticket1000 9 Uhr, Ticket2000, Ticket-2000, 9 Uhr). Das Startdatum kann beliebig gewählt werden und ist dann 30 Tage gültig.
EinfachWeiterTicket
: AnschlussTicket zu einem Ziel bzw. VorlaufTicket von einem Startpunkt außerhalb des eigenen Verbundes (Verbundübergreifend vom/in VRR, VRS, AVV). Geltungsdauer: 4 Stunden. Nutzbar mit allen gültigen Zeitfahrausweisen und netzweitgültigen Kombi-Tickets.
U1-Haltestelle Klosterstern in Hamburg ist barrierefrei
Die U1-Haltestelle Klosterstern ist ab sofort barrierefrei zugänglich. Für Menschen mit Handicap, Eltern mit Kinderwagen und ältere Fahrgäste macht der neue Aufzug an der Einmündung des Eppendorfer Baum in den Klosterstern die Nutzung der U1 deutlich komfortabler. Im Zuge der Bauarbeiten wurden der Bahnsteig erhöht und mit taktilen Leitsystemen für sehbehinderte Fahrgäste versehen sowie die Rolltreppen erneuert. Die modernisierten Schalterhallen, Treppenzugänge und Läden geben der Haltestelle einen neuen und frischen Charakter.
VDL liefert 62 Citeas an Arriva Nederland
Für das Konzessionsgebiet Südost-Friesland und die niederländischen Watteninseln hat VDL Bus & Coach 62 Citea-Busse an Personenbeförderer Arriva Nederland geliefert. Die Lieferung besteht größtenteils aus Citeas vom Typ LLE-120. Von diesem Modell fahren seit dem 11. Dezember 2016, dem Startdatum der Konzession, 48 Busse fahrplanmäßig auf verschiedenen Linien in Friesland. 14 VDL Citea Electric sind für die Watteninseln bestimmt: zehn 12 Meter lange Citea SLF und vier 18 Meter lange Citea SLFA. Alle Citea-Elektrobusse werden mit einem Schnellladesystem über Pantograf ausgeführt.
Neuer EVAG-Service für Fahrgäste im Rollstuhl
Um mobilitätseingeschrängten Fahrgästen einen noch besseren Service zu bieten, testet die Essener Verkehrs-AG (EVAG) am Hauptbahnhof den Einsatz mobiler Klapprampen, wie sie auch in den barrierefreien S- und U-Bahnhöfen in Berlin erfolgreich zum Einsatz kommen. Die Rampem befinden sich an den U-Bahngleisen im vorderen Bereich neben der Notruf-Info-Einrichtung und werden bei Bedarf vom EVAG-Servicepersonal bedient. Anlass für den Test der Klapprampen waren Hinweise vom EVAG-Personal, dass Rollifahrer an bestimmten Bahnsteigen Probleme hatten in die Fahrzeuge zu gelangen.

