Zum Fahrplanwechsel am 11. Dezember übernimmt mit Arriva Personenvervoer Nederland ein neuer Betreiber den Betrieb des gesamten Nahverkehrs in der niederländischen Provinz Limburg. Arriva, eine Tochter der Deutschen Bahn, wird auch Mitglied im Aachener Verkehrsverbund (AVV). Vergangenen Freitag wurde in Aachen der Verbundvertrag zwischen den künftigen Partnern unterzeichnet.
Die Übernahme der Regionalkonzession durch Arriva bringt für den grenzüberschreitenden ÖPNV Verbesserungen mit. So wird die Linie 50, künftig Linie 350, von Aachen nach Maastricht bis in die Aachener Innenstadt zum Elisenbrunnen und Bushof verlängert. Die Buslinie 44 von Aachen nach Heerlen, die Arrvia gemeinsam mit der ASEAG betreibt, bekommt auf niederländischer Seite eine leicht veränderte Linienführung über die „Hogeschool Zuyd“. Im Kreis Heinsberg werden Lücken im grenzüberschreitenden Busnetz geschlossen. Die Buslinie SB 3 der WestVerkehr von Geilenkirchen nach Tüddern wird über die Grenze bis Sittard verlängert. Und Heinsberg erhält mit der neuen Buslinie 364 einen Anschluss an Roermond und das dortige Designer Outlet.
Zum Fahrplanwechsel am 11. Dezember werden zunächst Lücken im grenzüberschreitenden Verkehr geschlossen. In weiteren Schritten werden die Partner gemeinsam an einer weiteren Verbesserung und Vereinfachung des grenzüberschreitenden Nahverkehrs arbeiten. So soll 2018 der RE 18 grenzüberschreitend auf der Schiene zwischen Aachen, Heerlen und Maastricht verkehren. Mitte 2017 startet der Pilotversuch mit technisch erweiterten Chipkarten und EFM-Hintergrundsystemen im Rahmen des europäischen Horizon 2020 Projekts „European Travellers Club (ETC)“, um die Nutzung elektronischer Tickets über nationale Grenzen hinweg zu ermöglichen.
WBO-Award 2016 geht an Claus Schmiedel
„Herrn Claus Schmiedel, der stets ein offenes Ohr für das private Busgewerbe hatte und ein verlässlicher Partner des WBO war.“ So lautet die Inschrift auf dem auf der 70. Jahreshauptversammlung des Verbandes Baden-Württembergischer Omnibusunternehmer (WBO) in Ludwigsburg zum vierten Mal verliehenen WBO-Award. „Mit unserem „Oskar“ ehren wir ganz bewusst keine Mitglieder, sondern langjährige Partner, die ein Verband wie der WBO politisch geradezu lebensnotwendig braucht. … Dieses Jahr möchten wir eine Persönlichkeit der Landespolitik ehren, die sich in der politischen Arbeit immer zum WBO bekannt hat. Was für einen SPD-Politiker – wenn ich das so sagen darf – im Umgang mit dem knorrigen baden-württembergischen Bus-Mittelstand nicht ohne weiteres zu erwarten war“, so der WBO-Vorsitzende Klaus Sedelmeier in seiner Laudatio.
Nach dem früheren verkehrspolitischen Sprecher der CDU-Landtagsfraktion Winfried Scheuermann, dem damaligen Staatssekretär Ernst Burgbacher (FDP) und der ehemaligen Europaabgeordneten Elisabeth Jeggle (CDU) erhielt nun als vierter der langjährige SPD-Vorsitzende im Landtag von Baden-Württemberg Claus Schmiedel den Award für besondere Verdienste um das private Omnibusgewerbe.
Es gibt auch Verlierer
Aufbruchstimmung in den westdeutschen Ländern konstatiert der Bundesverband des DBV (Deutscher Bahnkundenverband). Sie würden von den deutlich erhöhten Zuweisungen des Bundes zur Finanzierung des ÖPNV („Regionalisierungsmittel") profitieren und das zu Recht. Der Nahverkehr in vielen Ballungsräumen sei heute eine Zumutung und bewege kaum einen zusätzlichen Autofahrer zum Umsteigen. Infrastruktur und Fahrzeugpark müssten deutlich verbessert und aufgestockt werden. Soweit die eine Seite der Medaille.
Die Verlierer der Einigung bei den Finanzen sitzen laut DBV östlich der Elbe. Sachsen-Anhalt, Sachsen, Thüringen, Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg heißen sie. In den Jahren bis etwa 2025 bekommen sie weniger Geld und im Durchschnitt steigt ab 2026 die Summe der Zuweisungen auf das heutige Niveau (Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt sind dann sogar die Verlierer auf der Verliererseite, denn sie erhalten weniger).
Für den DBV ist es unverständlich, wie die ostdeutschen Ministerpräsidenten diesem Kompromiss zustimmen konnten. Weniger Geld bedeute zwangsläufig ein Leistungsabbau, weil noch nicht einmal die jährlichen Preissteigerungen aufgefangen werden könnten. Gerade in den ländlichen Regionen wird es deshalb, so befürchtet der DBV, zu einer weiteren Angebotsausdünnung auf allen Ebenen kommen. WIe mit weniger Geld die Barrierefreiheit bis zum 31.12.2021 hergestellt werden soll, sei eine der offenen Fragen.
Der DBV fordert, dass die Fahrgäste in Zukunft an den ÖNV-Planungen beteiligt werden. Die bisher gepflegte Geheimhaltungsstrategie bei der Entscheidungsfindung auf politischer Ebene müsse ein Ende haben. Entscheidungen seien mit den Betroffenen vorher zu diskutieren.
Vorerst keine neue Unternehmenszentrale für die WSW
Es hat doch nicht gereicht. Die Wuppertaler Stadtwerke (WSW) haben von den Plänen Abstand genommen, mit der Unternehmenszentrale und einem zentralen Busbetriebshof auf das ehemalige Happich-Gelände zu ziehen. Weil auch nachts und an Feiertagen Busbetrieb stattfinden muss, waren die Anforderungen an den Lärmschutz extrem hoch. Lärmschutzgutachten haben dies belegt. Im Ergebnis wären Investitionskosten für den Busbetriebshof und die Verwaltungszentrale von insgesamt bis zu 100 Mio. Euro notwendig gewesen. Die Wirtschaftlichkeit des Vorhabens kann dadurch nicht mehr garantiert werden. Aufgrund der Beendigung des Projekts wird nun ein Zukunftskonzept für die beiden Busbetriebshöfe Varresbeck und Nächstebreck erarbeitet. Für die Verwaltungszentrale werden die parallel weiter geführten Pläne eines Neubaus auf dem Gelände an der Bromberger Straße weiter verfolgt. In der kommenden Woche werden die Teilnehmer des Architektenwettbewerbs das Baufeld besichtigen. Der Umzug soll dann 2019 erfolgen.
Mehr Geld für Bahnen und Busse in Nordrhein-Westfalen
Gute Nachrichten für Pendler in NRW: Für den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) wird in den kommenden Jahren deutlich mehr Geld zur Verfügung stehen. Der Bundesrat hat in seiner heutigen Sitzung dem Gesetzentwurf der Bundesregierung zur Änderung des Regionalisierungsgesetzes zugestimmt. Verkehrsminister Michael Groschek kommentierte die Bundesratsentscheidung so: „Mit viel Beharrlichkeit und Ausdauer und vor allem mit guten Argumenten haben wir es geschafft, dass Nordrhein-Westfalen deutlich mehr Regionalisierungsmittel für den ÖPNV erhält. Damit können wir in den kommenden Jahren viel für ein besseres Angebot bei Bussen und Bahnen erreichen.“
Rückwirkend ab Januar 2016 erhalten die Bundesländer nach dem jetzt endgültig verabschiedeten Gesetz 8,2 Milliarden Euro. Ab 2017 bis 2031 steigt dieser Betrag um jährlich 1,8 Prozent. Die Verteilung eines Betrages in Höhe von acht Milliarden Euro auf alle Bundesländer erfolgt nach den Festlegungen des „Kieler Schlüssels“, der sich je zur Hälfte aus den Einwohnern (Stand 2012) und den bestellten Zugkilometern (Anmeldungen 2015) zusammensetzt. Die Einigung zwischen allen Bundesländern und dem Bund konnte nach mehreren Verhandlungsrunden erst erreicht werden, nachdem den Ländern, die durch den Kieler Schlüssel Nachteile gegenüber dem alten Verteilungsschlüssel haben, Kompensationszahlungen zugestanden wurden.
Für Nordrhein-Westfalen bedeutet der Kieler Schlüssel, dass der bisherige Anteil NRWs an den Regionalisierungsmitteln von 15,76 Prozent schrittweise bis zum Jahr 2030 auf 18,99 Prozent angehoben wird. Nordrhein-Westfalen erhält demnach bis zum Jahr 2031 für den ÖPNV rund 26,4 Milliarden Euro.
Dobrindt: Größter Investitionshaushalt für Infrastruktur
Der Deutsche Bundestag hat heute den Haushalt für Verkehr und digitale Infrastruktur von Bundesminister Alexander Dobrindt beschlossen. Damit steht fest: In dieser Legislaturperiode werden 50 Milliarden Euro in die Infrastruktur investiert. Dobrindt: „Wir haben heute den größten Investitionshaushalt für die Infrastruktur beschlossen, den es je gab. Wir geben eine klare Finanzierungsperspektive für die Infrastruktur und läuten damit einen Paradigmenwechsel ein: Wir bauen nicht nur, was finanziell möglich ist, sondern finanzieren, was volkswirtschaftlich notwendig ist. Erstmals wird dabei gleichberechtigt in Milliardenhöhe in die Verkehrswege und den Breitbandausbau investiert. Damit machen wir Deutschland fit für die Zukunft und den Weg frei für die Gigabit-Gesellschaft.“
Digital unterwegs mit der Hamburger Hochbahn
Kostenfrei und bequem ins Internet – Fahrgäste der meistgenutzten Buslinie Deutschlands, der MetroBus-Linie 5, und die Nutzer der U3-Haltestellen Borgweg und Mönckebergstraße können dieses Angebot bereits seit Ende April des Jahres nutzen. Künftig können das alle HOCHBAHN-Fahrgäste. Nach dem erfolgreichen Abschluss des halbjährigen Pilotprojektes hat die HOCHBAHN entschieden, alle rund 1 000 Busse im Konzern und die 91 U-Bahn-Haltestellen mit einem kostenfreien WLAN-Zugang auszustatten. Der Zeitrahmen des Projektes ist ehrgeizig: Die Busflotte soll schon bis Ende 2017 nahezu komplett mit WLAN-Routern ausgestattet sein. Die U-Bahn-Haltestellen werden aufgrund der notwendigen Bauarbeiten etwas mehr Zeit in Anspruch nehmen: Ende 2018 haben alle Haltestellen einen Internetzugang per WLAN.
Bombardier präsentiert neuen TALENT 2 Triebzug für das Netz Gäu-Murr
Bombardier Transportation hat gestern an seinem Standort in Hennigsdorf der Öffentlichkeit erstmals den neuen Regionaltriebzug vom Typ TALENT 2 für das Netz Gäu-Murr vorgestellt. Zu den zahlreichen Teilnehmern der Zug-Präsentation zählten der Verkehrsminister von Baden-Württemberg, Winfried Hermann, der Vorsitzende DB Regio Baden-Württemberg, David Weltzien, und der Vorsitzende der Geschäftsführung der Bombardier Transportation GmbH, Germar Wacker. Neben Einblicken in die Fahrzeug-Produktion konnten sich die Teilnehmer während einer Probefahrt auf den Testgleisen von den Fahreigenschaften des Zuges überzeugen.
RMV gewinnt PR-Report-Award 2016
Für die Kommunikation während der Sperrung des Frankfurter S-Bahntunnels im Sommer 2015 und zu Ostern 2016 hat der RMV am 22. November 2016 in Berlin den renommierten PR Report Award in der Kategorie „Krisen PR, Issues And Reputation Mangement" gewonnen. Das Team des RMV setze sich dabei in einem Wettbewerb aus rund 300 Teilnehmern aus ganz Deutschland, Österreich und der Schweiz durch. Unter dem Motto „Ärmel hochkrempeln für Frankfurt RheinMain" war die Kommunikation rund um den eigens eingerichteten Internetauftritt „sbahnbaustelle.de" von einer international besetzen Jury in einer geheimen Wahl prämiert worden. Zuvor war die Kommunikation zum Baustellenmanagement schon für die Shortlist des Deutschen Preises für Online-Kommunikation 2016 nominiert worden.
Entschlossene Politik für mehr Schienenverkehr in Deutschland
Die acht Verbände der deutschen Eisenbahnbranche (Allianz pro Schiene e. V., Bundesarbeitsgemeinschaft der Aufgabenträger des SPNV e. V. (BAG-SPNV), mofair e. V., Netzwerk Europäischer Eisenbahnen e. V. (NEE), Verband der Bahnindustrie in Deutschland (VDB) e. V., Verband Deutscher Verkehrsunternehmen e. V. (VDV), Verkehrsclub Deutschland e. V. (VCD), Verband der Güterwagenhalter in Deutschland e. V. – VPI) haben heute drei gemeinsame politische Kernforderungen zur Bundestagswahl und für die kommende Legislaturperiode präsentiert. Zusammen mit den politischen Entscheidern im Bund und in den Ländern wollen sie sich in den kommenden Jahren für die Einführung des Deutschland-Takts, für die Halbierung der Schienenmaut und für die Förderung von Innovationen im Schienenverkehr einsetzen.
Der Eisenbahnsektor will sich durch Leistung, Qualität und Innovationen selbstbewusst dem Wettbewerb der Verkehrsträger stellen und seinen Marktanteil deutlich steigern. Um dies tun zu können, fordern die Branchenvertreter von der Politik entschlossene und konsequente Entscheidungen für den ökologisch und ökonomisch effizienten Verkehr auf der Schiene. Der Schienenverkehr braucht faire Rahmenbedingungen im Wettbewerb zu anderen Verkehrsträgern, eine ausreichende Finanzierung des Systems Schiene und ein nachhaltiges politisches Engagement für Forschung und Entwicklung.
Die globalen klima- und umweltpolitischen Herausforderungen, auf die Deutschland sich zuletzt durch den Klimaschutzplan der Bundesregierung richtigerweise verpflichtet hat, erfordern eine konsequente Politik der Verkehrswende. Dafür ist schnelles und deutliches politisches Handeln zugunsten eines effizienten und umweltfreundlichen Schienenverkehrs unumgänglich. Für mehr Kunden, braucht es die Einführung des Deutschland-Takts, für den fairen Wettbewerb die Halbierung der Schienenmaut und angesichts der zunehmenden Digitalisierung im Mobilitätsbereich, die Förderung von Innovationen.
In einer gemeinsamen Erklärung haben die acht Verbände ihre Kernforderungen zusammengefasst und werden diese mit der Politik diskutieren. Die Broschüre „Mobilität und Klimaschutz: Deutschland braucht eine entschlossene Politik für mehr Schienenverkehr“ kann bei den genannten Verbänden angefordert werden und steht unter anderem hier zum Download zur Verfügung: www.bahnindustrie.info (auf der Homepage unter „Positionen“)

