Das Bundeskabinett hat den vom Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur, Alexander Dobrindt, vorgelegten Nationalen Strategierahmen für den Aufbau der Infrastruktur für alternative Kraftstoffe beschlossen.
Dobrindt: „Wir unterstützen den Hochlauf der alternativen Antriebe. Wir wollen diese Entwicklung an der Spitze gestalten. Der Schlüssel dafür ist der Aufbau einer flächendeckenden Lade- und Tankinfrastruktur – für alle Verkehrsträger und wesentlichen Technologien: Elektromobilität, Brennstoffzelle und Erdgas. Wir haben deshalb mit dem Nationalen Strategierahmen eine Infrastrukturoffensive für die Antriebswende gestartet – und setzen uns mit rund einer Milliarde Euro an Investitionen europaweit an die Spitze. Damit bleibt Deutschland Vorreiter für die Mobilität 4.0 und hält Kurs auf unser Ziel von mehr Mobilität bei weniger Emissionen.“
Der Nationale Strategierahmen (NSR) formuliert die Ziele und Maßnahmen Deutschlands für den Infrastrukturaufbau der alternativen Kraftstoffe Strom, Wasserstoff und Erdgas. Deutschland erfüllt damit eine wesentliche Vorgabe der EU-Richtlinie 2014/94/EU.
Die Investitionen in Höhe von rund einer Milliarde Euro setzen sich wie folgt zusammen: 300 Millionen vom Förderprogramm Ladeinfrastruktur Elektromobilität, 140 Millionen Euro vom Förderprogramm „Elektromobilität vor Ort“, 247 Millionen Euro vom Nationalen Innovationsprogramm Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie (NIP) und 268 Millionen Euro aus der Mobilitäts- und Kraftstoffstrategie.
VDV bekennt sich zum aktuellen Personenbeförderungsgesetz und fordert notwendige Präzisierungen
Das Präsidium des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) hat sich heute im Rahmen seiner Sitzung in Ingolstadt zum aktuellen Personenbeförderungsgesetz (PBefG) und der darin enthaltenen marktwirtschaftlichen Ordnung bekannt. Zugleich fordert das VDV-Präsidium einige aus Sicht der Branche notwendige Präzisierungen im Gesetz, um mögliche Fehlentwicklungen im ÖPNV-Markt zu vermeiden.
„Der VDV bekennt sich weiterhin ausdrücklich zum aktuellen PBefG, dessen Novellierung 2013 maßgeblich durch einen Branchenkonsens zustande kam. Die marktwirtschaftliche Ordnung des PBefG ist ebenso richtig wie die zahlreichen weiteren Regelungen, die zu dem insgesamt gut funktionierenden ÖPNV-Markt geführt haben, wie wir ihn heute haben. Gleichwohl ist es aus Sicht des Branchenverbandes VDV an der Zeit, das Gesetz an wenigen Stellen zu präzisieren, um die erfolgreiche ÖPNV-Entwicklung in Deutschland nicht durch rechtliche Unsicherheiten zu gefährden“, so VDV-Präsident Jürgen Fenske.
Der VDV schlägt deshalb vor, die Vorgabe von sozialen Standards für Beschäftigte, die es bislang im Gesetz nicht gibt, ins PBefG aufzunehmen. Außerdem soll an anderer Stelle im Gesetzestext durch eine präzisiere Formulierung sichergestellt werden, dass das Verkehrsangebot vor Ort auch tatsächlich so erbracht wird, wie es in der Vorabbekanntmachung bekannt gegeben wurde. „Bürger, Mitarbeiter und politische Entscheider haben ein Recht darauf, dass der ÖPNV in Deutschland ein in allen Belangen verlässlicher und planbarer Partner ist. Wettbewerb darf nicht auf dem Rücken der Kunden oder zu Lasten der Beschäftigten stattfinden. Das ist seit jeher unsere Position und dies sollte sich auch im PBefG wiederfinden. Aus unserer Sicht ist dafür keine Novellierung, sondern lediglich eine Präzisierung des Gesetzes notwendig“, so Fenske abschließend. Auf weitere Änderungsvorschläge, die es innerhalb der VDV-Mitglieder gäbe und die durchaus nachvollziehbar seien, verzichte der Verband zunächst aufgrund einer dann schneller umzusetzenden PBefG-Präzisierung.
Shuttleservice will Stadtverkehr revolutionieren
Am 5. August startete in Berlin mit allygator shuttle ein neuer Service für den Stadtverkehr. Die Passagiere sind dabei nicht alleine, sondern teilen ihre Fahrt in einem komfortablen Kleinbus mit anderen Fahrgästen. Dadurch ist allygator shuttle preisgünstig, bequem, effizient und umweltschonend. Ein intelligenter Algorithmus berechnet den idealen Weg, der alle Mitfahrer schnell und bequem zu ihren individuellen Zielen bringt. Passagiere bestellen ihre Fahrt bequem per App, werden durch qualifizierte Fahrer direkt von ihrem Standort abgeholt und zum Ziel gebracht. Die Fahrer besitzen einen Personenbeförderungsschein und werden vom Unternehmen zusätzlich selbst geprüft und ausgewählt. allygator shuttle ist ein Angebot des Berliner Mobilitäts-Start-ups Door2Door. Der Service startet seine Testphase zunächst an den Wochenenden im inneren Berliner S-Bahnring und soll bald in weiteren Städten verfügbar sein – auch außerhalb Deutschlands.
„Mit allygator shuttle füllen wir eine Lücke im städtischen Verkehr: individuelle, günstige, geteilte und zugleich umweltschonende Fahrten. Wir zeigen in Berlin, wie die Zukunft von städtischer Mobilität aussehen wird. Unser Ziel ist es, eine Alternative zum eigenen Auto zu schaffen, denn die Mobilität befindet sich aufgrund neuer Technologien und steigender Ansprüche der Kunden gerade in einem enormen Wandel“, sagt Maxim Nohroudi, CEO und Mitgründer von Door2Door. “Wir haben den Wettbewerb der letzten Jahre genau beobachtet und unglaublich viel gelernt. Unser Ansatz ist es, fair und ausgerichtet auf die Zusammenarbeit mit den Kommunen und städtischen Verkehrsunternehmen vor Ort innovative Lösungen für den öffentlichen Personennahverkehr anzubieten.“
„Wir wollen allygator shuttle als weltweites Franchise etablieren. Durch Pilotprojekte, wie gerade in Berlin, zeigen wir in verschiedenen Regionen, dass unser System eine sinnvolle Ergänzung zum bestehenden Angebot im öffentlichen Nahverkehr darstellt. Damit andere Verkehrsunternehmen den Shuttle-Service selbst in ihren Städten einführen und betreiben können, stellen wir alle notwendigen Ressourcen zur Verfügung", erläutert Dr. Tom Kirschbaum, COO und Co-Founder von Door2Door. Der Grundgedanke ist es, Ressourcen gemeinsam zu nutzen und damit sowohl das Verkehrsaufkommen und die Umweltbelastung in den Städten zu verringern, als auch auf die individuellen Bedürfnisse der Fahrgäste einzugehen.
Zukunft ist Bus: bdo-Experten-Forum ÖPNV
Der Bundesverband Deutscher Omnubisunternehmer lud am 8. November zum Experten-Forum ÖPNV nach Berlin. Unter dem Motto "Zukunft ist Bus" diskutierten Vertreter der EU-Kommission, des EU-Parlaments und der deutschen Regierung sowie weitere Experten über die europäischen und deutschen Grundlagen für öffentliche Verkehre.
PBefG und Verordnung 1370 im Fokus
Gleich zu Beginn rüttelte Dr. Tom Kirschbaum (Door2Door) die Teilnehmer wach und machte deutlich, wie sich das Mobilitätsverhalten der Bevölkerung verändert. Der Gründer des allygator shuttles appellierte an die Anwesenden, nachfrageorientierte Verkehrsdienstleistungen zu erbringen und nicht angebotsorientierte. Ein vorgegebener Fahrplan mit festen Zeiten und Routen sei passé, so ” Kirschbaum.
Im Mittelpunkt stand danach die Ausübung der Verkehre im ÖPNV durch kommunale und private Unternehmen. Der bdo sieht in der momentanen Entwicklung eine Gefahr für den Erhalt bestehenden ÖPNV-Struktur in Deutschland. Während die Vertreter kommunaler Spitzenvereinigungen aktuelle eigenwirtschaftliche Anträge auf Stadtverkehre wie Pforzheim und Hildesheim mit Sorge betrachten, stellen die Vertreter des bdo auf der anderen Seite eine Ausdehnung kommunaler Strukturen einhergehend mit dem Marktverschwinden privater Unternehmen in dramatischem Ausmaße fest. Auf dem Branchentreff wurde daher umfassend über das PBefG und die Verordnung 1370 diskutiert.
Einen ausführlichen Nachbericht lesen Sie in der nächsten Ausgabe der Nahverkehrs-praxis.
Transdev Schweden entscheidet sich für IVU.rail
Transdev Sverige AB, die schwedische Niederlassung des weltweit operierenden Verkehrsunternehmens, plant die Züge aller Bahnkonzessionen ab Dezember 2016 mit der spezialisierten Standardsoftware IVU.rail. der IVU Traffic Technologies AG.
Mit mehreren Tochtergesellschaften im ganzen Land ist Transdev Sverige eines der größten Verkehrsunternehmen des Landes. Unter anderem betreibt es die Fernzugverbindung Snälltåget, die sich von Åre über Stockholm bis Malmö und im Sommer teilweise sogar bis Berlin erstreckt. Pünktlich zum diesjährigen Fahrplanwechsel wird nun IVU.rail für die Planung und Disposition aller Züge von Transdev Sverige implementiert.
IVU.rail ermöglicht es den schwedischen Planern, effiziente Fahrpläne, Umläufe und Laufpläne zu erstellen. Automatische Vorschläge und ein frei konfigurierbares Regelwerk beschleunigen die Planung. Das System berücksichtigt dabei Fristen und Zugstärken ebenso wie Gleis- und Depotkapazitäten. Disponenten erhalten alle wichtigen Informationen zur aktuellen Betriebssituation und können so rasch auf Störungen reagieren.
VDV-Präsidium bestellt neuen Geschäftsführer ÖPNV
Dr. Jan Schilling (37) wurde heute im Rahmen der Präsidiumssitzung einstimmig zum Geschäftsführer ÖPNV des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) bestellt. Schilling wechselt vom Verband kommunaler Unternehmen (VKU), bei dem er seit 2007 in verschiedenen Positionen tätig ist. Seit Januar 2015 leitet er dort als Geschäftsführer die VKU Consult GmbH. Schilling wird voraussichtlich zum 01. Januar 2017 seinen Dienst beim VDV beginnen.
Mit der Besetzung der seit Ende April vakanten Stelle ist die VDV-Geschäftsführung nun wieder komplett: Neben Hauptgeschäftsführer Oliver Wolff leiten Dr. Martin Henke als Geschäftsführer Eisenbahn, Martin Schmitz als Geschäftsführer Technik und Dr. Jan Schilling als Geschäftsführer ÖPNV künftig die Geschäfte des Branchenverbandes mit seinen rund 600 Mitgliedsunternehmen.
Abellio Rail Mitteldeutschland bildet im kommenden Jahr Triebfahrzeugführer aus
Mit Blick auf die Betriebsaufnahme des Dieselnetzes Sachsen-Anhalt im Dezember 2018 wird Abellio Rail Mitteldeutschland im kommenden Jahr beginnen Triebfahrzeugführer auszubilden. Der Startschuss für das Ausbildungsprogramm erfolgt im März 2017. Geplant sind vorerst zwei Lehrgänge, in denen insgesamt rund 30 Personen ihre Qualifikation zum Triebfahrzeugführer erlangen. „Ab Ende 2018 betreiben wir neben unseren heutigen zehn Linien des Saale-Thüringen-Südharz-Netzes weitere 13 Linien im Dieselnetz Sachsen-Anhalt. Dafür benötigen wir gut geschultes Personal“, erklärte der Geschäftsführer Betrieb von Abellio Rail Mitteldeutschland, Stephan Schreier.
Parallel zur Neuausbildung von Triebfahrzeugführern wird Abellio auch Personal von anderen Eisenbahnunternehmen übernehmen. Dazu hat sich Abellio bei den Mitarbeitern der heutigen Linien-Betreiber im künftigen Dieselnetz Sachsen-Anhalt als potenzieller Arbeitgeber vorgestellt. Insgesamt rund 80 der auf diese Weise angesprochenen Kundenbetreuer und Triebfahrzeugführer haben sich bereits jetzt für einen späteren Wechsel zu Abellio entschieden und schon Vorverträge abgeschlossen. Da es noch weitere Gespräche gibt, wird sich diese Zahl in den kommenden Wochen mit Sicherheit noch erhöhen.
Schaeffler: Starkes Automotive-Geschäft treibt positive Geschäftsentwicklung
Der Automobil- und Industriezulieferer Schaeffler hat dank seines starken Automobilgeschäftes auch im 3. Quartal 2016 seine positive Geschäftsentwicklung fortgesetzt. Der Umsatz wuchs in den ersten neun Monaten auf rund 10,0 Milliarden Euro (Vorjahr: rund 10,0 Milliarden Euro). Ohne Währungsumrechnungseffekte betrug das Wachstum 2,7 Prozent. Die EBIT-Marge verbesserte sich um 0,2 %-Punkte auf 12,8 Prozent (Vorjahr: 12,6 Prozent). Gleichzeitig erhöhte sich das Konzernergebnis um 29 Prozent auf 672 Millionen Euro (Vorjahr: 521 Millionen Euro). Haupttreiber für die positive Geschäftsentwicklung war das starke Automotive-Geschäft, während sich das Industriegeschäft in einem schwachen Marktumfeld weiter rückläufig entwickelte.
Hamburg: U2 Merkenstraße wird barrierefrei
In dieser Woche beginnt der barrierefreie Ausbau der Hamburger Haltestelle Merkenstraße auf dem östlichen Ast der U2. Nach den vorgezogenen Bahnsteigarbeiten seit Mitte Oktober starten nun die Arbeiten zum Einbau des Aufzuges und des taktilen Leitsystems für sehbehinderte Menschen. Ab Herbst 2017 können dann auch über die Haltestelle Merkenstraße ältere Menschen, Eltern mit Kinderwagen und Fahrgäste mit Handicaps einfach und bequem die U-Bahn nutzen. Im Zuge der Baumaßnahmen werden gleichzeitig die Zugänge und die Schalterhallen saniert. An den Zugängen wird eine neue, helle Brüstung gebaut. Die Haltestelle Merkenstraße wird täglich von rund 12 000 Fahrgästen genutzt. Die Investitionskosten für den Umbau belaufen sich auf rund 3,6 Millionen Euro, zwei Drittel (2,4 Millionen Euro) entfallen davon auf den barrierefereien Ausbau.
Großprojekt „Barrierefreier Ausbau“ läuft auf Hochtouren
Seit 2012 hat die Hochbahn das Tempo des barrierefreien Ausbaus verfünffacht. Möglich war dies durch das vom Senat der Freien und Hansestadt Hamburg finanzierte Großprojekt „Barrierefreier Ausbau“. Neben der Haltestelle Merkenstraße werden zeitgleich auch die U1-Haltestellen Klosterstern, Schmalenbeck, Buckhorn, Buchenkamp Ahrensburg West und Ahrensburg Ost sowie die U2-Haltestellen Joachim-Mähl-Straße und Hagendeel umgebaut. Ab Ende 2018 sind alle Haltestellen der U2 – wie jetzt auch schon der U4 – barrierefrei ausgebaut.
Dobrindt beschleunigt Planung von 21 Schienenprojekten
Bundesverkehrsminister Dobrindt beschleunigt die Planung von 21 neuen Schienenprojekten. Hierfür stellt Dobrindt 138 Millionen Euro aus dem Zukunftsinvestitionsprogramm der Bundesregierung bereit. Bei den Projekten handelt es sich um künftige Vorhaben aus dem derzeit geltenden Bedarfsplan für die Bundesschienenwege. Sie befinden sich bereits in der Vorplanung. Bund und Bahn haben eine Vereinbarung unterzeichnet, mit der nun die Entwurfs- und Genehmigungsplanungen finanziert werden.
Dobrindt: Mit dem Investitionshochlauf steht mehr Geld für die Infrastruktur bereit, als je zuvor. Um damit zügig Aus- und Neubauvorhaben auf der Schiene realisieren zu können, beschleunigen wir die Planung von 21 wichtigen neuen Projekten. Unser gemeinsames Ziel mit der DB ist es, Baurecht für diese Projekte zu schaffen. Anschließend können sie finanziert und begonnen werden.
Wichtiger Schritt für zukunftsfähige Infrastruktur
Rüdiger Grube, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bahn: Die Vereinbarung ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einer zukunftsfähigen Infrastruktur. So können wir die Planungen forcieren und die Infrastruktur im Sinne unserer Kunden weiterentwickeln.
Die Projekte haben ein Investitionsvolumen von insgesamt rund 10 Milliarden Euro. Zu den Vorhaben gehören der Ausbau von Knoten in Frankfurt, Hamburg, dem Rhein-Ruhr-Raum und München sowie die Auflösung von Engpässen zwischen Karlsruhe und Basel, Frankfurt und Mannheim, Hanau und Gelnhausen, Uelzen und Stendal sowie Ebensfeld und Nürnberg. Ebenso wird der Ausbau der Strecke München – Mühldorf – Freilassing sowie die Elektrifizierung von Hof über Marktredwitz bis zur deutsch-tschechischen Grenze zur Baureife gebracht.
Quelle: Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur