ÖPNV und E-Commerce – Dreamteam oder weit entfernt?

In der Online-Welt sind digitale Zahlungsprozesse längst etabliert, wie ist die Lage jedoch im ÖPNV? Sind neue Zahlungsstrukturen, Bonitätsprüfungen und Abrechnungsarten schon ebenso weit verbreitet wie elektronische Fahrplanauskünfte? Und welche Besonderheiten müssen Verkehrsbetriebe beachten, wenn es immer öfter heißt, erst fahren, dann bezahlen? Diese Fragen beantwortet die aktuelle Ausgabe der Nahverkehrs-praxis
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CHIP Hotlinetest 2016: KVB auf Platz 1

Guten Telefonsupport zu bekommen ist nicht selbstverständlich. Das zeigt der große Hotlinetest 2016 von CHIP. Zusammen mit dem Marktforschungsinstitut Statista hat das Technikmagazin 150 Unternehmen aus zwölf Branchen auf die Probe gestellt. Die Statista-Mitarbeiter versuchten unter anderem als Neukunden das beste Angebot für sich zu finden und nahmen zum ersten Mal ausgewählte Verkehrsbetriebe unter die Lupe. Ergebnis nach 1.668 Interviews, 9.185 Anrufen und über 14 Tagen in der Warteschleife: Die Branche macht einen besseren Eindruck als es die Wahrnehmung des öffentlichen Personennahverkehrs im Allgemeinen erwarten lässt. Trotz leichter Schwächen bei der Wartezeit fahren die Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) am Ende den Sieg vor dem Hamburger Verkehrsverbund (HVV) und den Dresdner Verkehrsbetrieben (DVB) ein.

Siemens baut 45 Stadtbahnen für San Diego

Siemens hat vom Betreiber San Diego Metropolitan Transit System (MTS) einen Auftrag über 45 Stadtbahnen vom Typ S70 erhalten. Mit diesem Auftrag steigt die Zahl der Siemens-Fahrzeuge in San Diego auf insgesamt 244. MTS ist damit der größte Stadtbahn-Kunde von Siemens in den Vereinigten Staaten. Mit den neuen Fahrzeugen kann MTS das Angebot auf den bestehenden Linien ausweiten und auch die rund 17 Kilometer lange Erweiterung der UC San Diego Blue Line bedienen, die derzeit gebaut wird. Die ersten Fahrzeuge sollen Ende 2018 ausgeliefert werden. Gebaut werden die S70 im Siemens-Werk in Sacramento, Kalifornien.
Die neuen Niederflur-Stadtbahnen werden über einen neu gestalteten Mittelteil verfügen, der den Fahrgastfluss und die Zugänglichkeit für Rollstühle verbessert sowie mehr Abstellmöglichkeiten für Fahrräder bietet.
MTS wird 36 der 45 neuen Stadtbahnwagen auf der Erweiterungsstrecke Mid-Coast Trolley einsetzen, die den Stadtteil University City anbindet. Mit den restlichen neun Fahrzeugen soll der Takt auf der UC San Diego Blue Line und der Orange Line erhöht werden.

Neugestaltete Züge für den „Prignitz-Express“ zum Fahrplanwechsel

Bahnfahren im Nordwesten Brandenburgs wird ab dem Fahrplanwechsel zum 11. Dezember komfortabler. Erstmals kommen auf der Regionalexpress-Linie RE6, dem „Prignitz-Express“, und der Regionalbahnlinie RB55 neu gestaltete Fahrzeuge der Bauart Coradia LINT 41 zum Einsatz. Der neugestaltete Prignitz-Express verfügt über erweiterte Stellmöglichkeiten für Rollstühle, Kinderwagen und Fahrräder. Steckdosen an den Plätzen und Monitore mit Echtzeitinformationen zu Anschlüssen tragen den Wünschen der Fahrgäste Rechnung. Für die steigende Zahl der Pendler und Ausflügler wurde das Sitzplatzangebot erhöht: Künftig stehen 120 bequeme Plätze samt Kopfstützen je Doppeltriebwagen zur Verfügung. Die hundertprozentige Zugbegleitquote sowie die Vollausstattung mit Videokameras tragen zu einem erhöhten Sicherheitsempfinden und besserer Servicequalität bei. Eine behindertengerechte Toilette ist künftig für Nutzerinnen und Nutzer von Elektrorollstühlen zugänglich.
Im Dezember wird etwa die Hälfte der umgestalteten Fahrzeuge zur Verfügung stehen. Auf der Linie RB55 verkehren ab dem 11. Dezember ausschließlich die neuen Fahrzeuge, auf der Linie RE6 kommen diese schrittweise zum Einsatz, bis alle Züge vom Hersteller neugestaltet ausgeliefert sind.

Smarte Tram der VGF

Auf eine erfolgreiche Aufrüstung bestehender Straßenbahnen mit moderner, digitaler Technologie verweisen die VGF (Verkehrsgesellschaft Frankfurt a. Main) und Siemens: Im Zuge einer gezielten Teilmodernisierung wurde ein sogenannter ‘R’-Wagen, der seit mehr als 20 Jahren in Betrieb ist, mit kostenlosem Passagier-WLAN, Condition Monitoring, Fahrgastinformation, Videoüberwachung und weiteren neuen Features ausgestattet. Der Prototyp wurde am 4. Juli vorgestellt und soll für etwa 1 Jahr im regulären Einsatz stehen, um für eine Flottennachrüstung bzw. spätere Neufahrzeug-Beschaffung erprobt zu werden. So lassen sich die neuen Systeme testen ebenso wie Rückmeldungen der Fahrgäste einholen. Um das Internet in den Zug zu bringen, kommt in diesem Projekt der NB3710 MultiRail Wireless Router von NetModule zum Einsatz. Im ‘R’-Wagen ist der Router für die mobile Datenkommunikation zwischen Straßenbahn und Zentrale zuständig.

100 NEOPLAN Skyliner für Rom

Das römische Verkehrsunternehmen Cotral Spa und MAN Truck & Bus Italien unterzeichneten ein Rahmenabkommen über die Lieferung von 100 NEOPLAN Skyliner in den nächsten vier Jahren. In Rom, dem Hauptsitz der Cotral Spa, verstärken künftig Doppeldecker der Klasse II, sprich mit Zulassung als Überlandfahrzeuge, die ÖPNV-Flotte. Cotral Geschäftsführer Arrigo Giana unterzeichnete Mitte Oktober bei MAN Truck & Bus Italia einen entsprechenden Rahmenvertrag über 100 NEOPLAN Skyliner. Die Lieferung der ersten Einheiten soll ab Ende dieses Jahres erfolgen.
Der Vertrag, der größte der jemals für diese Art von Bus in Italien unterzeichnet wurde, sieht die Lieferung der Doppeldecker in einer Langstreckenversion mit 90 Sitzplätzen, einer geschützten Fahrerkabine und Videoüberwachung vor. Hohe Leistung und niedrige Emissionen werden durch den bewährten Antriebsstrang garantiert, bestehend aus dem MAN D26 Sechszylindermotor mit 500 PS (368 kW) in Kombination mit dem automatisierten MAN TipMatic 12-Gang-Getriebe.

Hamburg: U4-Verlängerung

In der kommenden Woche starten die ersten sichtbaren Maßnahmen für den Bau der U4-Verlängerung auf die Horner Geest. Mit Hilfe sogenannter Baugrundaufschlüsse wird im Auftrag der Hamburger Hochbahn AG (HOCHBAHN) die Bodenbeschaffenheit entlang der geplanten U-Bahn-Trasse untersucht. Die Ergebnisse liefern wichtige Erkenntnisse für die laufende Vorentwurfsplanung. Insbesondere für den Bau der Strecke, der in offener Bauweise erfolgen soll, muss die Baugrundzusammensetzung im Vorfeld analysiert werden.
Die Bohrungen beginnen an der Horner Rennbahn und sollen bis Ende Januar 2017 bis zur Manshardtstraße/Ecke Sterntalerstraße fortgesetzt werden. Dabei wird an verschiedenen Bohrpunkten bis zu 45 Meter tief gebohrt. Pro Bohrpunkt sind etwa zwei bis vier Tage veranschlagt. Die Bohrungen finden in der Regel tagsüber auf öffentlicher Fläche statt. Die Anwohnerinnen und Anwohner werden per Hauswurfsendung informiert.
Für die U4-Verlängerung sind auf der rund 2,6 km langen Strecke zwei Haltestellen (Stoltenstraße und Dannerallee) vorgesehen. Der Anschluss der neuen Strecke an das Bestandsnetz erfolgt durch den Umbau der Haltestelle Horner Rennbahn. Damit erhält der Stadtteil Horn mit rund 40 000 Einwohnern auch im nördlichen Teil einen Schnellbahnanschluss. Im Frühsommer 2016 wurde die Machbarkeitsuntersuchung abgeschlossen. Aktuell läuft die Vorentwurfsplanung. Bei erfolgreichem Planungsverlauf könnte der Bau 2019 beginnen und die Inbetriebnahme Mitte der 2020er Jahre erfolgen.

Bahnhof Werdohl ist NRW-Wanderbahnhof des Jahres 2016

Der Bahnhof Werdohl trägt nun offiziell den Titel „NRW-Wanderbahnhof des Jahres 2016“, er setzte sich damit gegen viele Konkurrenten im Wettbewerb der Gemeinschaftskampagne „Busse & Bahnen NRW“ durch. Michael von der Mühlen, Staatssekretär im NRW-Verkehrsministerium, überreichte nun die begehrte Plakette an die Werdohler Bürgermeisterin Silvia Voßloh. Nach einer umfangreichen Modernisierung von 2011 bis 2013 präsentiert sich das historische Empfangsgebäude als wahres Schmuckstück an der Ruhr-Sieg-Strecke, die von Hagen nach Siegen führt. Darüber hinaus ist der Bahnhof Teil der Denkmalroute Märkische Straße Technischer Kulturdenkmäler.
Staatssekretär Michael von der Mühlen stellte als Vertreter des NRW-Verkehrsministeriums den frisch prämierten Bahnhof als ein Vorbild für Städte und Gemeinden vor. Gemeinsam mit Werdohls Bürgermeisterin Silvia Voßloh brachte er die Gewinner-Plakette an der Bahnhofsfassade an. Auch Vertreter aus Politik und Wirtschaft wie Volker Nicolaus, Geschäftsführung BahnflächenEntwicklungsGesellschaft NRW, oder Birgit Strecker von der Gemeinschaftskampagne „Busse & Bahnen NRW“ fanden zahlreiche positive Worte.

Kurt Lehmann wird erster CTO von Continental

Das internationale Technologieunternehmen Continental ernennt Kurt Lehmann (54) zum Corporate Technology Officer (CTO). Lehmann, der 1986 seine Karriere bei Continental in Auburn Hills, Michigan, USA, in der Entwicklung begann, ist seit dem 1. Januar 2016 Senior Vice President Corporate Systems & Technology bei Continental. Er berichtet direkt an den Vorstandsvorsitzenden Dr. Elmar Degenhart. „Der Arbeitsschwerpunkt dieser bei Continental erstmalig geschaffenen Funktion des Corporate Technology Officers dreht sich um die Gestaltung der langfristigen, technologischen Strategie unseres Unternehmens,“ erläutert Degenhart die Zielrichtung der neuen Funktion. Lehmann ist damit zentraler Ansprechpartner für Kunden und Geschäftspartner in strategischen Technologie- und Innovationsfragen.

Andreas Schell wird neuer Vorstandsvorsitzender von Rolls-Royce Power Systems

Rolls-Royce gibt heute die Ernennung von Andreas Schell zum Vorstandsvorsitzenden von Rolls-Royce Power Systems bekannt. Schell wird noch in diesem Jahr zu Rolls-Royce wechseln und an den Rolls-Royce-Vorstandsvorsitzenden Warren East berichten. Seine neue Aufgabe übernimmt er am 1. Januar 2017 als Nachfolger von Dr. Ulrich Dohle, der in den Ruhestand tritt.
Andreas Schell verfügt über umfangreiche Führungserfahrung im internationalen Umfeld, insbesondere in der Leitung großer und komplexer Spitzentechnologie-Unternehmen verschiedener Branchen – auch der Luft- und Raumfahrt sowie der Automobilindustrie – in Deutschland, Großbritannien und den USA. Andreas Schell hat Erfahrung mit Programmen zur betrieblichen Umstrukturierung sowie auf den Gebieten Strategie, Entwicklung neuer Geschäftsmodelle und Produkte und in der Erschließung neuer Märkte. Er wechselt von UTC Aerospace Systems zu Rolls-Royce und wird bis Jahresende mit Dr. Dohle zusammenarbeiten, um eine erfolgreiche Übergabe zu ermöglichen.