Mit der neuerlichen Finanzspritze des Bundes für die Bahn in Milliardenhöhe wird es nach Ansicht des Bundesverbandes Deutscher Omnibusunternehmer bdo immer schwieriger, nachvollziehbare Argumente für eine Fernbusmaut zu finden. „Der bdo unterstützt alle Pläne der Bundesregierung, den öffentlichen Verkehr zu stärken. Jeder hat ein Interesse an einem funktionierenden Verkehrssystem und zukunftsfähiger Infrastruktur“, sagte bdo-Hauptgeschäftsführerin Christiane Leonard am Dienstag in Berlin mit Blick auf die Sitzung des Verkehrsausschusses im Bundestag am Mittwoch.
In den kommenden Jahren sollen Medienberichten zufolge 2,4 Milliarden Euro an die Bahn gezahlt werden – zusätzlich zu den rund 18,5 Milliarden Euro, die jährlich aus Steuermitteln in die Schiene fließen. „Damit wird das Eisenbahnwesen für jeden der rund 82 Millionen Deutschen mit jährlich mehr als 200 Euro an öffentlichen Geldern bezuschusst. Der Bus kommt komplett ohne Subventionen aus. Er steht mit der Bahn im Wettbewerb, was das Fernverkehrsangebot für Fahrgäste deutlich attraktiver gemacht hat. Aber je mehr Geld der Bahn zufließt, desto mehr verschlechtert sich das Wettbewerbsverhältnis zulasten des Busses“, sagte Leonard. Bei einer Anhörung im Verkehrsausschuss zur Ausweitung der Maut auf alle Fernstraßen wird es auch um den Prüfauftrag für eine Fernbus-Maut gehen. Zwar sei es nachvollziehbar, dass der Bund als Eigentümer die Bahn, die in den zurückliegenden Jahren unter Streiks und Unwetter gelitten habe, unterstützt. Allerdings müsse berücksichtigt werden, dass der Bus seine Wegekosten auf eigenwirtschaftlicher Basis zu 130 Prozent deckt. Leonard: „Ich hoffe, dass die Experten das in ihren Ausschussberatungen berücksichtigen.“
SWK MOBIL startet mit neuer Möglichkeit zum Online-Kauf
Bis in die Verzweiflung kann einen das Studium der verschiedensten Ticket- und Fahrpreisalternativen für Bus und Bahn gelegentlich treiben. Diese Barriere will die SWK nun vor allem für spontane, Selten- und Neukunden abbauen. Wo bekomme ich mein Ticket und welches brauche ich überhaupt? Bei der SWK MOBIL gibt es grundsätzlich immer ein Ticket beim Fahrer. Die SWK verfügt über keine Ticketautomaten an Haltestellen und hat sich für den persönlichen Service entschieden. Nun geht sie noch einen weiteren Schritt, um den Kunden das Fahren mit Bus und Bahn zu erleichtern. Mit dem neuen Service entfallen Fragen wie: Was kostet mich so eine Fahrt? Benötige ich das Geld passend? Ab sofort braucht man in Krefeld nichts weiter als sein Smartphone, um spontan mit Bus und Straßenbahn unterwegs zu sein. Mit dem erhalten und bezahlen Fahrgäste ihr Ticket für ganz Krefeld – und zwar ratzfatz.
An den Haltestellen im Stadtgebiet von Krefeld finden sich ab sofort QR-Codes. Diese scannt man mit seinem Handy ein oder gibt alternativ die Internetseite ein: ratzfatz.swk.de. Auf dem Smartphone öffnet sich dann die entsprechende Seite im Internet-Browser, die automatisch die Mobilfunknummer des Benutzers erkennt. Sollte man sich im W-LAN befinden, muss man seine Handynummer erst noch separat eingeben. Nun fordert man über einen Button ein EinzelTicket für eine Fahrt im Stadtgebiet Krefeld an. Die SWK MOBIL sendet daraufhin einen Link per SMS. Diesen bestätigt man durch einen einfachen Klick – und schon ist man im Besitz eines gültigen EinzelTickets, gültig für eine Fahrt in ganz Krefeld. Der Fahrpreis wird mit der nächsten Mobilfunk-Rechnung abgebucht bzw. bei Smartphone-Besitzern mit Prepaid-Karte vom Guthaben abgezogen.
Bus.Hör.Stelle in Werne
Bus.Hör.Stelle. Was ist das überhaupt? Die einzigartige Einrichtung gibt es bereits seit einigen Jahren an sechs Haltestellen der VKU im Kreis Unna. Die Bus.Hör.Stelle sagt die Abfahrten der nächsten Stunde an der Bushaltestelle an, sie kündigt einfahrende Busse an und verfügt über einen Pilotton als Orientierungshilfe. Mit diesem Hilfsmittel vereinfacht das VKU-Projekt JederBus in Zusammenarbeit mit dem Kreis Unna und der Stadt Werne die Benutzung des ÖPNV für Menschen mit Beeinträchtigung.
Das vom Kreis Unna aus Landesmitteln finanzierte Inklusionsprojekt JederBus hat das Ziel, beeinträchtigte Menschen, die heute noch gar nicht oder nur eingeschränkt den Bus nutzen, „ÖPNV-mobiler“ zu machen.
Gestern wurde eine Bus.Hör.Stelle der nächsten Generation an der Haltestelle Werne Markt eingeweiht. Neben den Funktionen der „alten“ Bus.Hör.Stelle – ein Basistelefon mit zusätzlichen Tasten, die die Abfahrten an der Haltestelle vorlesen oder mit dem sprechenden Fahrplan verbinden – hat die neue Bus.Hör.Stelle weitere Features, die weitere kleine und große Probleme bei der Nutzung des ÖPNV von beeinträchtigen Menschen lösen. So lässt sich die Bus.Hör.Stelle für sehbehinderte Menschen leichter finden, da sie mit einem Pilotton ausgerüstet wird. Er vereinfacht die Orientierung. Außerdem werden die einfahrenden Busse an der Haltestelle angesagt.
Landrat des Kreises Unna und Aufsichtsratsvorsitzender der VKU, Michael Makiolla, ist besonders über die Verbesserungen erfreut: „Einfache Lösungen für alltägliche Probleme von Menschen mit Beeinträchtigungen – das wurde auch hier bei der Bus.Hör.Stelle umgesetzt. Denn die Projekte von JederBus werden mit den Betroffenen erarbeitet und sind so perfekt auf die Bedürfnisse der Zielgruppe abgestimmt. So wird die Nutzung des ÖPNV noch weiter vereinfacht und macht mehr selbstständige Mobilität möglich.“
Liebherr untersucht Klimaanlagen im Auftrag von CFTA Rhônexpress
Liebherr-Transportation Systems hat den Auftrag vom französischen Betreiber CFTA Rhônexpress erhalten, die Klimaanlagen der Lyon-Straßenbahnen vom Typ Stadler Tango zu untersuchen und eine Lösung zu erarbeiten, um die Leistungsfähigkeit und Zuverlässigkeit der Klimaanlagen eines Drittanbieters auch bei großen Temperaturunterschieden zu gewährleisten. Ist die Testphase erfolgreich, werden die Fahrgastbereiche und Fahrerkabinen der gesamten Flotte bis zum Sommer 2017 entsprechend umgerüstet.
Leuchtturmprojekt RegioMOVE
Der Karlsruher Verkehrsverbund (KVV) und der Regionalverband Mittlerer Oberrhein (RVMO) haben am Montag, 17. Oktober, von Staatssekretärin Katrin Schütz vom baden-württembergischen Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau die Zuwendungsbescheide für die Umsetzung des Projekts RegioMOVE erhalten.
Ziel des Projekts RegioMOVE ist es, den KVV in den kommenden Jahren von einem klassischen Verkehrsverbund zu einem Mobilitätsverbund weiterzuentwickeln. Das ÖPNV-Angebot im KVV besteht derzeit aus einer Vielzahl an Bus- und Bahnverbindungen, die jährlich von Millionen Kunden genutzt werden. Im Zuge von RegioMOVE soll das Mobilitätsangebot weiter vernetzt werden. Hierbei sollen vor allem Carsharing- und Leihfahrradanbieter in das bestehende System des KVV integriert werden.
An zentralen Punkten im Verbundgebiet werden zudem sogenannte Mobilitätsstationen aufgebaut. An diesen wird es künftig möglich sein, unkompliziert zwischen den verschiedenen Mobilitätsformen wechseln zu können. Wer an einer solchen Mobilitätsstation beispielsweise aus der Stadtbahn steigt, hat dort die Wahl, ob er seinen Reiseweg per Leihfahrrad, Leihauto oder mit dem Bus fortsetzen möchte. Letztendlich soll RegioMOVE für ein solches multimodales Mobilitätskonzept in der Technologieregion Karlsruhe die organisatorischen, technischen und infrastrukturellen Grundlagen schaffen.
Ein weiterer Bestandteil von RegioMOVE ist auch das Teilprojekt RegioMOVE_KOMM, für dessen Umsetzung beim Regionalverband Mittlerer Oberrhein (RMVO) die Fäden zusammenlaufen. RegioMOVE_KOMM steht als Begriff für sämtliche Aktivitäten, die mit der internen und externen Kommunikation des Gesamtprojekts zusammenhängen. Hierzu zählt unter anderem die Aufgabe, sämtlichen Projektbeteiligten sowie kommunalen und regionalen Entscheidungsträgern ein umfassendes Bild des Projekts RegioMOVE zu vermitteln.
VDV und DVF: ÖPNV-Finanzierung nachhaltig sichern
Nach 2019 wird es die Entflechtungsmittel, aus denen jahrzehntelang erfolgreich Um- und Ausbaumaßnahmen im kommunalen Verkehr finanziert wurden, in ihrer heutigen Form nicht mehr geben. Darauf einigten sich Bund und Länder im Rahmen der Neuordnung ihrer Finanzbeziehungen letzten Freitag. Die jährlich vom Bund an die Länder gezahlten rund 1,3 Milliarden Euro werden ab 2020 nicht mehr konkret für die Verbesserung der kommunalen Verkehrsinfrastruktur gezahlt, sondern nur noch im Rahmen von allgemeinen Zahlungen aus dem Umsatzsteueraufkommen. Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) und das Deutsche Verkehrsforum (DVF) fordern die Bundesländer auf, die Gelder weiterhin für verkehrliche Investitionen in den Kommunen zu verwenden. „Die Landesregierungen sind nun in der Pflicht, mit den zur Verfügung stehenden Mitteln die Verkehrsfinanzierung in den Kommunen nachhaltig zu sichern. Dies geht am besten über landesspezifische Gesetze zur Zweckbindung der ehemaligen Entflechtungsmittel“, so VDV-Präsident Jürgen Fenske und Dr. Ulrich Nußbaum, Präsidiumsvorsitzender des DVF.
Beide Verbände kritisieren, dass mit den Entflechtungsmitteln ausgerechnet ein Instrument abgeschafft werden soll, das seit Jahrzehnten den Kommunen durch zweckgebundene Zuweisungen unmittelbar bei der Bewältigung ihrer kommunalen Aufgaben helfe. In Zeiten, in denen die Steuereinnahmen auf Bundes- und Länderebene steigen, bei den Kommunen davon aber zu wenig ankomme, sei das genau der falsche Weg. „Gerade der kommunale Nahverkehr benötigt angesichts eines immensen Sanierungsstaus dringend die Planungssicherheit zweckgebundener Investitionen. Und auch die laut Gesetz bis 2022 herzustellende Barrierefreiheit im ÖPNV ist ohne ausreichende Mittel nicht zu schaffen Durch die verbesserte finanzielle Situation der Länder im Rahmen der beschlossenen Neuordnung sind entsprechende Spielräume für zweckgebundene Investitionen in den kommunalen Verkehr eindeutig vorhanden“, so Fenske und Nußbaum. VDV und DVF fordern: Die Festschreibung der Mittel durch entsprechende Landesgesetze ist zur Planungssicherheit dringender Projekte jetzt schnell in allen Bundesländern umzusetzen.
Neue DB Information in Berlin vorgestellt
Die DB hat die zentrale Anlaufstelle für Reisende und Besucher im Bahnhof komplett neu entwickelt. Dr. Rüdiger Grube, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bahn, stellte gestern den Prototyp der neuen DB Information im Bahnhof Berlin Südkreuz vor.
„Mit der neuen DB Information bieten wir unseren Kunden ein deutlich erweitertes Angebot. Dank der Digitalisierung werden Informationen einfacher, schneller und persönlicher zugänglich sein“, so Dr. Rüdiger Grube.
Die neue DB Information hat laut Unternehmen ein noch offeneres, kundenfreundliches Design. Auf einem großen Monitor sind bereits von Weitem Informationen zu geänderten Abfahrtszeiten, Fahrplanänderungen oder Informationen zu Anschlüssen sichtbar. Kundenmonitore unterstützen die persönliche Beratung. Neu sind auch Selbstbedienungsterminals, um Online-Tickets oder Bescheinigungen bei Verspätungen auszudrucken oder eine Mobilitätshilfe zu bestellen. Weitere Services sind geplant, zum Beispiel die Aufgabe einer Verlustanzeige.
Auch bei der Neuentwicklung der DB Information ging die DB neue Wege. Neben mehreren Startups wirkten auch Kunden, Mitarbeiter der DB, Behindertenverbände, die Bestellerorganisationen für den Nahverkehr und Eisenbahnverkehrsunternehmen mit. Die Bedürfnisse dieser Gruppen wurden im Rahmen von zahlreichen Werkstatt-Tests aufgenommen und in den Prototyp integriert.
Nun testet die DB den Prototyp erstmals am Berliner Bahnhof Südkreuz. Der Test endet im Februar 2017. Der Austausch aller 82 bestehenden DB Informationen bundesweit beginnt ab Herbst 2017 an folgenden Hauptbahnhöfen: Frankfurt, Hannover, München, Leipzig, Köln, Hamburg, Leipzig, Karlsruhe und Berlin sowie Berlin Ostbahnhof und soll bis Ende 2020 abgeschlossen sein.
Sicherheits-Management-System bei der AVG eingerichtet
Mit einer neuen Sicherheitsbescheinigung attestiert das Eisenbahn-Bundesamt der Albtal-Verkehrs-Gesellschaft, alle Anforderungen und Voraussetzungen als sicherer und zuverlässiger Partner im Schienenverkehr zu erfüllen. In den vergangenen Wochen hat der TÜV Rheinland der Albtal-Verkehrs-Gesellschaft bei der Entwicklung und Einrichtung eines Sicherheit-Management-Systems unterstützt. Die AVG muss dem Eisenbahn-Bundesamt als nationale Aufsichtsbehörde nachweisen, dass sie ein solches System eingerichtet hat, um dann mit einer Sicherheitsbescheinigung gemäß §7a des Allgemeinen Eisenbahngesetzes am öffentlichen Eisenbahnverkehr teilnehmen zu können.
Jochen Biesinger ist neuer Leiter des Teams für Vergabeverfahren beim VVS
Jochen Biesinger leitet seit Anfang Oktober das Team Vergabeverfahren beim Verkehrs- und Tarifverbund Stuttgart (VVS). Das Vergabeteam fungiert als Dienstleister für die Landkreise im VVS und unterstützt sie planerisch und konzeptionell bei den Vergabeverfahren im Busverkehr. Nach der EU-Verordnung 1370/2007 und dem novellierten Personenbeförderungsgesetz müssen ÖPNV-Leistungen nach einem förmlichen Verfahren vergeben werden. Hierzu haben die vier Verbundlandkreise alle regionalen Busverkehre in 50 Linienbündel aufgeteilt, die bis 2019 vergeben sein sollen.
Biesinger begann seine Tätigkeit im ÖPNV 1999 als örtlicher Betriebsleiter des Omnibus-Verkehrs Ruoff (OVR) am Standort Backnang. 2002 wechselte der 44-Jährige als Assistent der OVR-Geschäftsleitung nach Waiblingen, wo er drei Jahre später Prokura erhielt. Anschließend leitete er den Fachbereich Verkehr und Planung.
innogy eCarSharing
Mit dem neuen eCarSharing bietet innogy Kommunen und Unternehmen künftig eine günstige und klimafreundliche Lösung. Eine Flotte moderner Elektrofahrzeuge steht dafür zur Verfügung. Und weil beim eCarSharing an innogy Ladestationen ausschließlich Ökostrom in die Autos fließt, profitiert gleichzeitig auch die Umwelt.
Vor allem für Kommunen ist das neue eCarSharing von innogy attraktiv. Statt sich mit der Verwaltung eines eigenen Fuhrparks zu befassen, steht ab 18. Oktober eine umweltfreundliche und kosteneffiziente Alternative zur Verfügung. Das Prinzip ist einfach: Teilnehmer des innogy eCarSharings können über einen monatlichen Tarif bestimmte Zeitkontingente für moderne Elektrofahrzeuge wie BMW i3 oder Nissan Leaf buchen. Per Internet finden und reservieren sie über eine intuitiv bedienbare Buchungsplattform das passende Fahrzeug für den richtigen Zeitpunkt. Neben Kommunen können sich auch lokale Gewerbebetriebe mit innogy eCarSharing elektrische Mobilität für dienstliche Fahrten sichern. Selbstverständlich ist das Angebot für ein Elektroauto auf Zeit auch von Privatpersonen nutzbar.