Am 2. Juli 2016 wurde das neue Saarbahn Service Center – kurz SSC – im Herzen von Saarbrücken offiziell eröffnet. Bislang hatten die Saarbahn-Kunden zwei Anlaufstellen: das Kundenzentrum in der Dudweilerstraße und das Abo-Center im Busbetriebshof. Im neuen SSC sind alle Themen zum Kundenmanagement rund um Tickets und Tarife sowie Fahrpläne und Abo-Angelegenheiten gebündelt. „Fahrgastkunden erwarten von den Anbietern im öffentlichen Nahverkehr heute mehr als nur die reibungslose Beförderung von A nach B“, so Andreas Winter, Geschäftsführer der Saarbahn GmbH. Eine konsequente Kundenorientierung und ein verbesserter Service liegen im Fokus eines Verkehrsunternehmens.
Im Januar startete der Innenausbau der rund 400 Quadratmeter großen Räumlichkeiten. Über 75.000 Euro investierte die Saarbahn in das SSC mit 14 Arbeitsplätzen und einem Aufenthaltsraum für Busfahrer. „Es wächst zusammen, was zusammengehört. Das Verschmelzen des Kundenzentrums und des Abo-Centers zu einem Saarbahn Service Center als die zentrale Anlaufstelle im Herzen von Saarbrücken ist ein Plus für die Fahrgäste und ein wesentlicher Beitrag zur Verbesserung des ÖPNV“, sagt Charlotte Britz, Saarbrücker Oberbürgermeisterin und Aufsichtsratsvorsitzende der Saarbahn vor 80 Gästen.
BEG erteilt DB Regio Zuschlag im Vergabeverfahren „Dieselnetz Ulm Übergang“
Die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG), die den Schienenpersonennahverkehr (SPNV) in Bayern plant, finanziert und kontrolliert, beabsichtigt nach einem europaweiten, freihändigen Vergabeverfahren, die Verkehre auf den Linien des Dieselnetzes Ulm an den bisherigen Betreiber DB Regio zu vergeben. Der dreijährige Übergangsvertrag soll im Dezember 2016 in Kraft treten. Da es sich um eine Direktvergabe handelt, schreibt die EU-Verordnung 1370/2007 vor, dass eine Überkompensationsprüfung des Angebotspreises durchzuführen ist. Nach Abschluss dieser – durch eine Wirtschaftsprüfungsgesellschaft vorgenommenen – Prüfung kann der endgültige Zuschlag voraussichtlich im Laufe der nächsten zwei Monate vergeben werden.
ID-basiertes Ticketingsystem für die Niederlande
Scheidt & Bachmann hat den Auftrag erhalten, das niederländische Fahrgeldmanagementsystem von einem kartenbasierten zu einem ID-basierten System zu migrieren, das EMV-Bankkarten und andere kontaktlose ID-Medien für die Benutzung des öffentlichen Verkehrs in den Niederlanden akzeptieren wird. Der Vertrag umfasst außerdem das Management des bestehenden Backoffice-Systems.
Trans Link Systems BV (Transa) betreibt das landesweite Ticketingsystem der Niederlande, die OV-chipkaart, und hat Scheidt & Bachmann mit der Lieferung und Implementierung des Backoffice-Systems der nächsten Generation beauftragt, sowie mit umfassenden Managed Services für das aktuelle Clearing-House-System. Durch das Projekt wird das bestehende Smart-Card-System in ein Account- bzw. ID-basiertes Ticketingsystem der nächsten Generation überführt.
Transa, der als aktueller Service-Partner die OV-chipkaart betreibt, verarbeitet mehr als 2 Milliarden Transaktionen pro Jahr. Mit über 14 Millionen aktiven Karten und mehr als 60.000 aktiven Feldgeräten ist das niederländische Fahrgeldmanagementsystem ein Beispiel für ein betreiberübergreifendes, interoperables und landesweites Ticketingsystem. Das System arbeitet mit einer offenen Architektur, die eine Multi-Vendor-Politik gewährleistet. Derzeit verantwortet Transa die Zertifizierung der Lösungen aller Anbieter und ermöglicht so die Vernetzung des Systems.
Abellio übernimmt Los B der S-Bahn Rhein-Ruhr
Die Abellio Rail NRW GmbH wird das Los B der S‐Bahn Rhein‐Ruhr übernehmen. Der Zuschlag ist nun rechtsgültig, nachdem die gesetzliche Frist von zehn Tagen ohne Einspruch eines anderen Bieters abgelaufen ist. Der Verkehrsverbund Rhein‐Ruhr (VRR) hatte am 7. Juli 2016 angekündigt, den Zuschlag für das Los B an Abellio zu erteilen.
Ab Dezember 2019 übernimmt Abellio für 15 Jahre die Verkehrsdienstleistungen mit einem Volumen von jährlich rund 7,1 Mio. Zugkilometern. Dazu sollen rund 200 neue Arbeitsplätze entstehen. Wie üblich wird Abellio vorrangig auf motivierte Arbeitnehmer aus der Region setzen. Dabei möchte Abellio besonders den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des bisherigen Betreibers eine neue Perspektive geben. Auf den sechs Linien des Loses B der S‐Bahn Rhein‐Ruhr werden 29 Neufahrzeuge vom Typ FLIRT³ des Herstellers Stadler eingesetzt.
Virtuell in den Untergrund
Einfach mal einen Berliner U-Bahnhof erkunden, ohne dafür die heimische Couch zu verlassen: Das machen die Berliner Verkehrsbetriebe jetzt mit einem Pilotprojekt möglich. Ab sofort ist der U-Bahnhof Walther-Schreiber-Platz (U9) bei Google Street View der erste virtuell begehbare Bahnhof der BVG.
Für die digitale Panorama-Tour ist lediglich ein Computer oder ein mobiles Gerät mit Internetverbindung notwendig. Zu erreichen ist sie u.a. aus Google Street View heraus oder direkt über den Link www.bvg.de/u9. Die BVG stellt das Angebot in den kommenden Monaten testweise zur Verfügung und bittet um das Feedback ihrer Fahrgäste, das direkt online abgegeben werden” kann.
Während der am 20. Juli 2016 beginnenden Baumaßnahmen auf dem südlichen Ende der U9 zwischen Walther-Schreiber-Platz und Rathaus Steglitz dienen die Panoramaaufnahmen als zusätzliche Orientierungshilfe. Eine integrierte BVG-Karte sowie eine akustische Lenkung erleichtern den Fahrgästen die Navigation zwischen dem Bahnsteig des U-Bahnhofs Walther-Schreiber-Platz und der Haltestelle für die Buslinien in Richtung S+U-Bahnhof Rathaus Steglitz.
Das Pilotvorhaben der BVG entstand in Zusammenarbeit mit der Berliner Medienagentur BerlinFive. Eine Ausweitung auf weitere U-Bahnhöfe ist abhängig von den Ergebnissen der Testphase und den Rückmeldungen der Fahrgäste
Dobrindt plant Förderprogramm und Gesetz für autonomes Fahren
Wie das Handelsblatt berichtet, plant Verkehrsminister Dobrindt ein Gesetz für autonom fahrende Fahrzeuge und will den notwendigen Rechtsrahmen dafür schaffen. Nach dem Unfall, bei dem ein Tesla-Fahrer ums Leben gekommen ist, gibt es große Diskussionen um die Sicherheit und Ethik der selbstfahrenden Autos. Wie das Handelsblatt berichtet, sollen Fahrzeuge zugelassen werden, die den Fahrer anweisen, in bestimmten Situationen wieder die Kontrolle zu übernehmen, so dass dieser sich nie komplatt auf das System verlassen solle. Bei Haftungsfragen solle eine Black Box zum Einsatz kommen, die Fahrtdaten aufzeichnet. Weitere Informationen finden Sie hier.”
Dass das Thema Fahrt aufnimmt, zeigt sich auch im ÖPNV: Daimler präsentierte heute seinen autonomen Stadtbus in Amsterdam, in der Schweiz finden aktuell öffentliche Tests von Postbus statt, ZF präsentierte bei der Vorpressekonferenz zur IAA Nutzfahrzeuge ebenfalls Technik für automatisierte Fahrfunktionen und in Karlsruhe gibt es ein Testfeld, bei dem auch die Verkehrsbetriebe beteiligt sind.”
Bereits in der vergangenen Woche hatte Dobrindt angekündigt, ein Förderprogramm zum automatisierten und vernetzten Fahren auf digitalen Testfeldern zu initiieren. Bis 2020 stehen insgesamt 80 Millionen Euro für die Förderung von Forschungsvorhaben zur Verfügung.”
Die jetzt veröffentlichte erste Förderrichtlinie "Automatisiertes und vernetztes Fahren auf digitalen Testfeldern in Deutschland" dient der gezielten Förderung von anwendungsnahen, innovativen Lösungen auf digitalen Testfeldern. Dabei soll unter anderem geklärt werden, wie die Verkehrsinfrastruktur zukunftsfähig ausgestaltet werden kann.
Die Ergebnisse fließen in die Arbeit des BMVI bei der Umsetzung der Strategie automatisiertes und vernetztes Fahren ein. Automatisierte Fahrsysteme setzen sich Schritt für Schritt durch. Der automatische Bremsassistent oder die digitale Technik sind heute schon Realität. In fünf Jahren werden wir hochautomatisierte Systeme serienmäßig haben, die unsere Autos digital über die Autobahn lenken. Alexander Dobrindt: "Wir wollen unsere Erfolgsgeschichte beim Automobil digital fortschreiben und die Wachstums- und Wohlstandschancen der Mobilität 4.0 nutzen. Mein Ziel ist, dass Deutschland Leitanbieter für automatisierte und vernetzte Fahrzeuge ist und zum Leitmarkt wird."
Gefördert werden insbesondere Lösungen, die Erkenntnisse zur Anwendungsreife und zum Wirkungsgrad unterschiedlicher Automatisierungs- und Vernetzungskomponenten liefern. Im Fokus stehen auch innovative Infrastrukturelemente, die die Funktionalitäten auf digitalen Testfeldern aufwerten und das automatisierte und vernetzte Fahren unterstützen. In diesem Rahmen bilden das vernetzte Fahren mit der Vehicle-to-Infrastructure-(V2I) Kommunikation durch neuesten Übertragungsstandards zur Echtzeitkommunikation und der Einsatz modernster Sensorik thematische Schwerpunkte.
Antragsberechtigt sind insbesondere Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft sowie Forschungseinrichtungen.
Für die Förderung noch 2016 ist Stichtag für die Antragstellung 10.9.2016, spätere Anträge werden ab 2017 gefördert. Die Förderung von Forschungsprojekten erfolgt in zwei Zyklen: Einreichungen bis zum Stichtag 10.9.2016 werden noch beginnend mit dem zweiten Halbjahr 2016 gefördert. Danach können weitere Vorhaben mit Projektbeginn ab dem ersten Halbjahr 2017 eine Förderung erhalten.
Weitere Informationen zum Förderprogramm finden Sie hier.
Quellen: Handelsblatt/ BMVI
Weltpremiere: Daimler Buses präsentiert autonom fahrenden Stadtbus
Auf einer rund 20 km langen Strecke in Amsterdam hat der Mercedes-Benz Future Bus mit CityPilot seine erste autonome Fahrt im Stadtverkehr absolviert. Der Bus fährt auf einem Teilstück der längsten Expressbus-Linie Europas (Bus Rapid Transit, BRT) bis zu 70 km/h, hält zentimetergenau an Haltestellen und Ampeln, fährt automatisch an, durchquert Tunnel, bremst für Hindernisse sowie Fußgänger auf der Fahrbahn und kommuniziert mit Signalanlagen. Der Fahrer ist an Bord und überwacht das System, wird dabei aber erheblich entlastet. Daimler Buses ist der weltweit erste Hersteller, der einen Stadtbus im realen Verkehrsgeschehen automatisiert fahren lässt.
Der erste Schritt zum vollautomatisierten Fahren mit Bussen im Stadtverkehr bietet sich für BRT-Linien mit separaten Trassen an. Der Future Bus erkennt, ob die Strecke für automatisiertes Fahren geeignet ist und signalisiert dies dem Fahrer. Ein Tastendruck vom Busfahrer, schon ist der CityPilot aktiviert. Voraussetzung: Der Fahrer nimmt dabei den Fuß von Gas- oder Bremspedal und lenkt nicht, denn jede Fahreraktivität überlagert den CityPilot – der Fahrer bleibt stets Herr des Verfahrens und kann die Kontrolle übernehmen. Der CityPilot umfasst sowohl aktuelle Assistenzsysteme, die zum Beispiel für die Reisebusse von Mercedes-Benz verwendet werden, als auch zusätzliche Systeme, die teilweise von Daimler Trucks übernommen und für den Stadtverkehr weiterentwickelt wurden. Die Ausstattung umfasst Fern- und Nahbereichsradar, eine Vielzahl von Kameras sowie das satellitengesteuerte Ortungssystem GPS. Zukunftsweisend ist die intelligente Vernetzung der Kameras und Sensoren. Durch sie entsteht ein präzises Bild der Umgebung und der exakten Position des Omnibusses.
DING-App
Die Donau-Iller-Nahverkehrsverbund-GmbH (DING) integriert die Ticketing-Funktionalität von HandyTicket Deutschland in die DING-App. Seit Ende Juni können Endkunden nun direkt über die DING-App ÖPNV-Tickets für die Verkehrsregion Donau-Iller erwerben.
Sileo erhält Zuschlag für Beschaffung von drei Elektrobussen in Braunschweig
Die Kraftverkehrsgesellschaft mbH Braunschweig (KVG) startet mit drei rein elektrisch betriebenen Bussen der Marke Sileo in das Zeitalter der zukunftsweisenden Antriebsarten. Das ist das Ergebnis einer europaweiten Ausschreibung, welche die KVG auf Basis eines Aufsichtsratsbeschlusses durchgeführt hat. Zwei Elektrofahrzeuge des Typs Sileo S12 und ein Fahrzeug des Typs Sileo S10 sollen zum Jahresende 2016 an die KVG ausgeliefert werden. Deren garantierte Reichweite pro Batterieladung beträgt deutlich mehr als 200 km. Nach einer Erprobungsphase wird je ein Fahrzeug im Linienbetrieb des Stadtverkehrs Salzgitter, Wolfenbüttel und Helmstedt eingesetzt. KVG-Geschäftsführer Axel Gierga: „Die Entscheidung für die Elektrobusse von Sileo ist der Ausgangspunkt für den umfassenden Einsatz einer neuen Antriebstechnik. Wir werden uns in einer 2-jährigen Projektphase intensiv mit den Bussen auseinandersetzen, mit dem Ziel anschließend möglichst weitrechend Elektromobilität für die Menschen in unserem Verkehrsgebiet zu ermöglichen.“
Frank Klingebiel, Oberbürgermeister der Stadt Salzgitter, sagt: „Die KVG startet zum richtigen Zeitpunkt in das Zeitalter der Elektromobilität und hat dafür einen starken lokalen Partner gefunden, der auch deutschlandweit auf hohes Interesse stößt. Ich bin stolz, dass sich die in Salzgitter ansässige Sileo GmbH mit ihrer zukunftsweisenden Technologie in einer europaweiten Ausschreibung durchgesetzt hat. Dies zeigt deren Leistungsfähigkeit und stärkt den Mobilitätsstandort Salzgitter. Unsere international erfolgreichen Unternehmen sind Triebfeder für Salzgitters positive Stadtentwicklung.“
Das Batteriesystem des 10,7 Meter langen Busses verfügt über eine Kapazität von 200 Kilowattstunden. Diese wird in 300 einzeln überwachten Batteriezellen gespeichert. Es hat eine Kapazität von 230 Kilowattstunden, die in 340 Batteriezellen gespeichert wird. Die Motorleistung beträgt bei beiden Modellen 240 kW. Diese wird von zwei Elektromotoren mit jeweils 120 kW zur Verfügung gestellt. Der elektrische Antrieb punktet insbesondere mit einem abgasfreien und geräuscharmen Betrieb gegenüber den derzeit verwendeten Dieselmotoren. Der KVG-Aufsichtsratsvorsitzende Rolf Stratmann unterstreicht die Bedeutung der Elektrobusbeschaffung für die KVG: „Die Abkehr vom Diesel als Treibstoff von Linienbussen ist nur eine Frage der Zeit. Durch die garantierte hohe elektrische Reichweite haben Elektrobusse Marktreife erreicht. Für die KVG ist es daher Zeit Erfahrungen mit der alternativen Antriebsart zu sammeln. Durch den rechtzeitigen Start in das neue mobile Zeitalter wird die KVG ihre Fahrgäste auch in Zukunft zuverlässig befördern können.“
Vossloh Kiepe leitet zukunftsweisendes Projekt für den Einsatz flottentauglicher IMC Batteriebusse
Am 30. Juni 2016 hat die Euregio Rhein-Waal den Zuschlag für das Projekt „E-bus 2020 IMC“ erteilt. Arnheims Infrastruktur für Oberleitungsbusse soll zur Ladeinfrastruktur für e-busse werden. Zusätzlich werden die Oberleitungen das Rückgrat eines intelligenten Stromnetzes. Die neuen Trolleybusse werden in oberleitungsfreien Sektionen wie Batteriebusse betrieben. Die Nachladung erfolgt während die 18 Meter langen Batteriebusse unter der Oberleitung auf den sogenannten „Charging-Roads“ (c-roads) fahren. Arnheim beabsichtigt in Zukunft ein Großteil der mit Biogas betriebenen Busse durch IMC Busse zu ersetzen. Diese Gelenkelektrobusse können über 10 km oberleitungsfrei fahren.
Verbindungen zu den Vororten können so mit emissionsfreien Bussen realisiert werden. Gas oder Dieselbusse, die teilweise auf c-roads fahren, können durch IMC Busse ersetzt werden. Für diese spezielle Anwendung werden die Batterien mit hoher Leistung während der begrenzten Zeit unter der Oberleitung geladen.