VDV: Eine Maut für Fernbusse ist legitim und angemessen

Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) unterstützt die aktuellen Beschlussempfehlungen der Bundesratsausschüsse für Umwelt und Verkehr, künftig auch Fernbusse zu bemauten. „In Deutschland ist es üblich, dass Verkehrsteilnehmer für die Nutzung von Schiene, Straße und Wasserstraße eine entsprechende Nutzungsgebühr zahlen. Die Eisenbahn zahlt Trassenentgelte, die Binnenschiffe Kanalgebühren, der LKW zahlt Maut. Analog dazu sollte auch eine Maut für Fernbusse eingeführt werden. Der Fernbus ist drei  Jahre nach der Marktöffnung ein etabliertes Verkehrsmittel, das bei bestimmten Zielgruppen großen Anklang findet. Nun wird es Zeit, auch dieses Verkehrsmittel an die geltenden Regelungen und Maßstäbe der öffentlichen Verkehrsangebote insgesamt anzugleichen“, so VDV-Hauptgeschäftsführer Oliver Wolff.

NRW: Mehr Geld für Bus, Bahn und Straßenbahnen

Das Land Nordrhein-Westfalen will den ÖPNV stärken und künftig mehr Finanzmittel für Bus, Bahn und Straßenbahnen zur Verfügung stellen. Den entsprechenden Entwurf zur Änderung des Gesetzes über den öffentlichen Personennahverkehr hat das Kabinett gebilligt. Der Entwurf wird nun nach den Sommerferien im Landtag beraten. Mit den vom Bund in Aussicht gestellten zusätzlichen Mitteln sollen beispielsweise mehr Gelder für den ÖPNV in die Ballungsgebiete und den ländlichen Raum fließen und landesweit die Barrierefreiheit an den Haltestellen und in den Fahrzeugen erhöht werden.
 Verkehrsminister Michael Groschek: „In keinem anderen Bundesland pendeln so viele Menschen wie bei uns. Deswegen ist es so wichtig, dass der Bund NRW mehr Geld für den ÖPNV bereitstellen will. Das ist auch dringend nötig, denn wir wollen noch mehr Menschen von Bus und Bahn überzeugen und auch die Speckgürtel der Ballungszentren besser anbinden. Von dem neuen Gesetz werden die Kunden im ländlichen Raum genauso profitieren wie klamme Kommunen, die ihre Straßenbahnen nicht mehr allein sanieren können. Und wir wollen elektrobetriebene Linienbusse fördern. Ein Gesamtpaket, das wichtige Weichen für die Zukunft des ÖPNV stellen wird.“

MVG Rad

Das Mietradsystem der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) wird weiter ausgebaut und damit noch attraktiver: Die MVG hat soeben 16 weitere MVG Radstationen eröffnet. Damit sind nun 61 von insgesamt 125 geplanten Stationen in Betrieb, weitere folgen in den nächsten Wochen und Monaten.
An allen nun insgesamt 61 bestehenden Stationen können MVG Räder schnell und einfach ausgeliehen und mit Preisvorteil zurückgegeben werden. Für die Rückgabe an einer Station erhalten Nutzer nämlich bis zu 10 Freiminuten für künftige Fahrten. Selbstverständlich besteht auch weiterhin die Möglichkeit, dass die Kunden ihr Rad innerhalb des Rückgabegebiets frei im öffentlich zugänglichen Raum abstellen und dort die Miete beenden. Auch diese Räder können mit der App „MVG more“ schnell und einfach gefunden und gemietet werden. Für MVG Rad konnte die MVG seit Systemstart Anfang Oktober 2015 bereits mehr als 33.000 Kunden gewinnen. Inzwischen haben die Bikes der MVG fast 200.000 Fahrten absolviert.

Umschulungskurs von Abellio Rail NRW und VDEF

Am Montag, 4. Juli, haben 15 Teilnehmer ihre Umschulung zum Kundenbetreuer für die Abellio Rail NRW GmbH begonnen. Der Kurs läuft über knapp fünf Monate und wird in Essen in Kooperation mit dem VDEF, Verband Deutscher Eisenbahnfachschulen, durchgeführt und von der Agentur für Arbeit mittels Bildungsgutscheinen gefördert. Die Teilnehmer sind 15 Arbeitssuchende aus dem Raum Ruhrgebiet/Niederrhein, die sich zum Kundenbetreuer weiterbilden möchten. Einsatzregion für die neuen Zugbegleiter wird überwiegend das neue Niederrhein-Netz mit Dienstorten Emmerich und Wesel sein.
Die knapp fünfmonatige Ausbildung zum Kundenbetreuer gliedert sich in Theorie und Praxis, sowie eine Sprachausbildung Niederländisch. Zu den Unterrichtsinhalten gehören Schulungen zur Sicherheit im Zug und Gleisbereich, eine Tarifschulung, eine IHK-zertifizierte Sachkundeprüfung zum gewerblichen Bewachen, sowie mehrere Praxiseinheiten auf den Zügen der Abellio-Linien. Die Kundenbetreuer sollen bei erfolgreichem Abschluss der Ausbildung ab dem 1. Dezember 2016 für Abellio Rail NRW eingesetzt werden.

Erste Link-Züge in Deutschland

Erstmals gehen auf deutschen Gleisen Triebwagen des Typs Link in Betrieb. Die Fahrzeuge des polnischen Herstellers PESA werden von MTU-PowerPacks angetrieben. Die Niederbarminer Eisenbahn (NEB) wird nach der nun erfolgten Zulassung durch das Eisenbahnbundesamt insgesamt sieben zweiteilige Fahrzeuge mit je zwei MTU-PowerPacks des Typs 6H 1800 R85L im Regionalverkehr einsetzen. Die NEB hat zusätzlich zwei dreiteilige Link-Züge bestellt, die mit PowerPacks auf Basis der Baureihe 1600 ausgestattet sind. Die MTU-Antriebe beschleunigen die Fahrzeuge auf eine Höchstgeschwindigkeit von 140 km/h und sind dabei umweltfreundlich: Sie erfüllen die Emissionsrichtlinien der EU-Stufe IIIB.

bdo: Keine Maut für Busse

Der Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmer (bdo) hat mit allem Nachdruck die Länder aufgefordert, im Bundesrat gegen eine Millionenbelastung der mittelständischen deutschen Buswirtschaft zu stimmen. „Allein mehr als 1,2 Millionen Euro im Monat müssten die privaten Buspartner der großen Fernbusplattformen an Mehrbelastung verbuchen. Dazu kommen dann noch mehr als 80 Millionen jährlich für die Reisebusunternehmer in Deutschland. Das ist nicht hinnehmbar“, sagte Christiane Leonard, Hauptgeschäftsführerin des bdo, am Montag in Berlin.
Diese dreistellige Millionenbelastung sei nicht darstellbar, zumal der Bus als sicheres und klimafreundliches Verkehrsmittel nur 1,2 Prozent des Verkehrs auf den Bundesautobahnen ausmache, sagte Leonard. „Der Bus erspart zudem viel Verkehr auf der Straße und schont damit die Infrastruktur, weil ein Bus 20 Pkw auf der Straße ersetzt.“
„Für uns ist klar, es darf keine neuen Hürden für den Publikumsliebling Bus geben. Wer eine Maut für den Fernbus fordert, muss wissen, dass dann auch Reisebusse belastet werden und damit auch Schülerausflüge oder Kirchenfahrten“, sagte Leonard.

Befristete Binnengrenzkontrollen in Polen

Laut Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmer e. V. (bdo) führt die polnische Regierung aufgrund mehrerer Großveranstaltungen wie dem Nato-Gipfel in Warschau, dem Weltjugendtag in Krakau und dem Papstbesuch in der Zeit zwischen dem 4. Juli und dem 2. August befristet Binnengrenzkontrollen ein. Das Land greift hierfür auf eine Ausnahmeregel im Schengen-Abkommen zurück, um den störungsfreien und sicheren Ablauf der diversen Veranstaltungen zu garantieren. Fernbus-Reisende sollten unbedingt gültige Reisedokumente mitführen und sich durch die Einführung der Grenzkontrollen auf erheblich verlängerte Reisezeiten einstellen.

RMV-Zukunftsprojekte

Der Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) und seine Tochtergesellschaft, die Rhein-Main-Verkehrsverbund Service GmbH (rms) bündeln ihre Aktivitäten in Innovationsprojekten bereits seit einigen Monaten im HOLM (House of Logistics and Mobility) in Frankfurt am Main und haben dort nun auch Büroräume bezogen. Das HOLM mit seiner Verknüpfung von Hochschulen, Wirtschaft und Forschung, mit branchenübergreifenden Aktivitäten in Logistik und Mobilität bietet ideale Bedingungen, die eigenen Ansätze weiterzuverfolgen. Die feierliche Eröffnung ihrer Büroräume am heutigen Montag nahmen RMV und rms zum Anlass, ihre Projekte im Rahmen der Digitalisierung der Öffentlichkeit vorzustellen.

Metric mobility solutions saniert sich in Eigenverwaltung

Die Metric mobility solutions AG saniert sich über ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung. Das Technologieunternehmen hatte beim zuständigen Insolvenzgericht Hannover einen entsprechenden Antrag gestellt, dem das Gericht am Freitag folgte.

Geschäftsbetrieb läuft in vollem Umfang weiter

Der Geschäftsbetrieb des Unternehmens wird in vollem Umfang fortgeführt. Alle Aufträge werden weiter produziert und ausgeliefert. Die Löhne und Gehälter der 232 Mitarbeiter sind über das Insolvenzgeld für drei Monate gesichert. Die ausländischen Tochtergesellschaften sind von dem Insolvenzverfahren nicht unmittelbar betroffen.
Bei einem (vorläufigen) Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung bleibt die unternehmerische Verantwortung in den Händen der Geschäftsführung. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellte das Insolvenzgericht Dr. Rainer Eckert, Namenspartner der Kanzlei Eckert Rechtsanwälte. Die Bestellung eines vorläufigen Insolvenzverwalters statt – wie sonst bei Eigenverwaltungen üblich – eines vorläufigen Sachwalters war aus Sicht des Unternehmens notwendig. Andernfalls hätten nach der Rechtsprechung des zuständigen Insolvenzgerichts im vorläufigen Insolvenzverfahren keine rechtssicheren Lieferbeziehungen begründet werden können.

Kontakt zu Kunden und Lieferanten

„Die Metric mobility solutions AG ist ein im Kern zukunftsfähiges Unternehmen mit wettbewerbsfähigen Produkten“, betonte Eckert heute in Hannover. „Die Chancen für eine Sanierung des Unternehmens stehen deshalb gut.“  Eckert wird zudem in Kürze Kontakt zu Kunden und Lieferanten aufnehmen. Insolvenzrechtlich begleitet wird das Unternehmen von dem Sanierungsexperten Rechtsanwalt Manuel Sack von der Kanzlei Brinkmann & Partner, Hannover. Der Insolvenzantrag war notwendig, nachdem eine Überbrückungsfinanzierung zur Überwindung eines Liquiditätsengpasses kurzfristig abgelehnt wurde.
Quelle: Metric

“Verein zur Förderung einer durchgängigen elektronischen Fahrgastinformation (DELFI) e.V.“ gegründet

Am 1. Juli 2016 wurde der „Verein zur Förderung einer durchgängigen elektronischen Fahrgastinformation (DELFI) e.V.“ gegründet. Der Verein entstand aus der gemeinsamen Initiative aller 16 Bundesländer und des Bundes, die Grundlagen für eine aktuelle, verlässliche und flächendeckende Information über Busse und Bahnen im Nah- und Fernverkehr über möglichst viele Informationswege bereitzustellen. Deshalb wurde für die deutschlandweite elektronische Fahrplanauskunft (DELFI)  eine neue, zukunftsfähige Organisationsstruktur geschaffen. Zu den Gründungsmitgliedern des DELFI e.V. zählen die Beauftragten der Länder für den Betrieb der elektronischen Fahrgastinformationssysteme – in der Regel  vertreten durch Verkehrsverbünde oder Nahverkehrsgesellschaften. Zum Vorstand wurden Jürgen Roß vom Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg, Wolfgang Schroeder von der Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg mbH und Ludwig Kleintje von der Connect-Fahrplanauskunft GmbH, Niedersachsen, gewählt.