Reisebusfahrten in Frankreich mit Mehrfahrerbesetzung können ab sofort wieder EU-konform durchgeführt werden. „Frankreich gibt die umstrittene Kontrollpraxis auf“, sagte bdo-Hauptgeschäftsführerin Christiane Leonard am Donnerstag in Berlin. Die französischen Kontrollbehörden hatten in den letzten Wochen die Bereitschaftszeit bei der Mehrfahrerbesetzung neu interpretiert und die Pause für den zweiten Fahrer im fahrenden Fahrzeug nicht akzeptiert.
Leonard, die seit Januar diesen Jahres als CTP-Vizepräsidentin der IRU die Interessen der Busunternehmen auch auf internationaler Ebene vertritt, hatte die fehlerhafte Kontrollpraxis der französischen Behörden massiv kritisiert und das Thema in Genf und Brüssel mit höchster Priorität versehen. „Es ist eines unserer wichtigsten Ziele, die bestehende Kontrollpraxis in den EU-Staaten zu harmonisieren. Alleingänge von EU-Mitgliedern, wie jetzt in Frankreich geschehen, sind daher nicht hinnehmbar.“ sagte Leonard. „Deshalb freue ich mich umso mehr, dass EU-Kommissarin Violeta Bulc unseren Ansatz ausdrücklich unterstützt und dies in der letzten Woche anlässlich der 2016 Road Transport Conference der EU-Kommission ausdrücklich bekräftigte“, unterstreicht Leonard. Damit ist den vielen deutschen Reisebusunternehmen, die in der Hauptsaison Frankreichfahrten anbieten, sehr geholfen.
Ingo Wortmann wird neuer Geschäftsführer Verkehr in München
Die Stadtwerke München werden demnächst zwei langjährige und verdiente Geschäftsführer in den Ruhestand verabschieden: Herbert König, Geschäftsführer Verkehr, und Stephan Schwarz, Geschäftsführer Versorgung und Technik. Der Aufsichtsrat der Stadtwerke München GmbH hat nun in seiner Sitzung vom 28. April über die Nachfolgen entschieden: Herr Ingo Wortmann wird neuer Geschäftsführer Verkehr. Er tritt damit die Nachfolge von Herbert König an, dessen Vertrag am 31.10.2016 endet und der anschließend in den Ruhestand geht. Herr Wortmann (46) ist derzeit Geschäftsführer der SWU Verkehr GmbH und der SWU Nahverkehr Ulm/Neu-Ulm GmbH, der Verkehrstöchter der Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm. Nach einem Studium der Bautechnik in Fachrichtung Verkehrsplanung und Verkehrssysteme begann Herr Wortmann 1996 seine Karriere bei den Dresdner Verkehrsbetrieben, wo er über verschiedene Stationen bis 2002 zum Co-Leiter Verkehrsmanagement und Marketing aufstieg. 2003 wechselte er nach Ulm. Herr Wortmann ist seit 2000 in vielen Funktionen beim Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) aktiv, seit 2010 als Vizepräsident.
Elektromobilität in Bonn
Im Rahmen des von der Europäischen Union geförderten ZeEUS-Projektes (Zero Emission Urban Bus Systems) sind am Donnerstag, 28. April in Bonn sechs Elektrobusse in den dauerhaften Linieneinsatz gestartet. Im Projekt werden in zehn europäischen Städten Einsatztauglichkeit und Wirtschaftlichkeit von Elektrobussen im Vergleich zu Dieselbussen untersucht.
Der Startschuss für die Einführung von Elektrobussen in Bonn ist schon Anfang 2015 gefallen: Die zuständigen Aufsichtsräte haben sich zur Teilnahme an einem EU-Demonstrationsprojekt ZeEUS (Zero Emission Urban Bus Systems) entschlossen, das den Einsatz von Elektrolinienbussen mit unterschiedlichen Ladekonzeptionen finanziell fördert.
Die Entscheidung fiel in Bonn auf bereits sorgfältig bereiteten Boden. Die Stadtwerke Bonn hatten sich schon seit Jahren intensiv mit dem Thema Elektromobilität für den Bonner Buslinienverkehr befasst. Ende 2013 bestätigte das Fraunhofer-Institut für Verkehrs- und Infrastruktursysteme in einer Machbarkeitsstudie, dass nach dem Stand der Technik das gesamte Bonner Busliniennetz mit Ausnahme des Flughafenbusses für den Einsatz von Elektrobussen geeignet ist.
Eine Umstellung auf Elektrobusse im gesamten Liniennetz wäre bis etwa 2030 möglich, heißt es in der Studie weiter. In praktischen Tests mit Elektrobussen verschiedener Hersteller wurden die theoretischen Überlegungen bestätigt. Mit dem Zuschlag zur Teilnahme an dem EU-Förderprojekt ZeEUS mit sechs E-Bussen wurde die Entscheidung zum Kauf der zur Zeit noch teureren Fahrzeuge deutlich erleichtert.
AnrufBus Georgsmarienhütte „läuft“
Über 19 Monate ist er nun schon „auf Tour“ – und die am Projekt Beteiligten sind sehr zufrieden: „Seit dem 11. September 2014 fährt das neue StadtBus-System in Georgsmarienhütte. „In diesem System haben wir auch den AnrufBus neu eingerichtet. Dieser etabliert sich zunehmend und erfreut sich wachsender Beliebtheit“, so Klaus Schwarzer von der Planungsgesellschaft Nahverkehr Osnabrück (PlaNOS), die dieses neue Bussystem in Abstimmung mit der Stadt Georgsmarienhütte und den Partnerunternehmen Weser-Ems Bus, Firma Hummert und Stadtwerke Osnabrück der VOS – Verkehrsgemeinschaft Osnabrück Süd entwickelt hat. Die Fahrgastzahlen zeigen eine Steigerung im Jahresvergleich der jeweiligen Kalendermonate, gerade in den Herbst- und Wintermonaten nutzen viele Fahrgäste das Angebot. „100- 200 zusätzliche Fahrgäste im Vergleich der Monate Januar bis März 2015 und 2016 und die starke Zahl von 700 Fahrgästen allein im Monat Dezember zeigen, dass der StadtBus/AnrufBus in Georgsmarienhütte den Bedarf vor Ort nach regionaler Mobilität trifft“, analysiert Bürgermeister Ansgar Pohlmann.
VDV-Geschäftsführer Reiner Metz überraschend und plötzlich verstorben
Am 27. April 2016 ist der langjährige VDV-Geschäftsführer Reiner Metz im Alter von 55 Jahren völlig überraschend und plötzlich verstorben. Er war über zwanzig Jahre im Verband Deutscher Verkehrsunternehmen tätig, zunächst als Leiter des Fachbereichs „Personenbeförderungsrecht und Finanzierung“, seit dem 01. Juli 2003 als Geschäftsführer Personenverkehr. Der VDV blickt voller Dankbarkeit und Respekt auf Reiner Metz Lebensleistung für den Verband und für die ÖPNV-Branche.
Reduzierte Betätigungskraft bei der Baureihe 04
Das Design und die Ergonomie in den Fahrerarbeitsplätzen werden immer anspruchsvoller. Bei Tasten, die besonders häufig betätigt werden, ist die Betätigungskraft ein besonders wichtiger Faktor. Die Nachfrage nach Drucktasten mit einer leichten Betätigungskraft wurde immer größer, deswegen bietet EAO ab sofort Leuchtdrucktasten und Drucktasten der Baureihe 04 mit reduzierter Betätigungskraft an. Die Produkte sind mit der Hälfte der Betätigungskraft zuverlässig und sicher zu betätigen, somit wird ein ermüdungsfreieres Arbeiten dem Personal geboten. Das Besondere : Das gute taktile Schaltgefühl bleibt weiterhin bestehen.
In Erfurt kostenlos im Internet surfen
Sieben Monate lang hat die EVAG intensiv getestet und die Anzahl der mit WLAN ausgestatteten Erfurter Stadtbahnen kontinuierlich erhöht. Diese Phase ist jetzt vorbei. Denn das Pilotprojekt, das im vergangenen Jahr gestartet wurde, ist vorangekommen: Inzwischen sind alle 76 Niederflurstraßenbahnen mit WLAN ausgestattet und die Fahrgäste können kostenlos surfen.
„Mit dem Projekt unterstützen wir nicht nur das Aktionsprogramm für die Wirtschaft 4.0 in Thüringen für mehr öffentliches WLAN, wir bieten auch einen Mehrwert für unsere Fahrgäste. Das haben die steigenden Nutzerzahlen in den letzten Monaten gezeigt“, sagt Myriam Berg, Vorstand der EVAG.
Mit dem WLAN können die EVAG-Fahrgäste auf allen sechs Stadtbahn-Linien kostenlos ins Internet. Bisher nutzten über 1500 Fahrgäste am Tag das kostenlose Service-Angebot. Notwendig ist dafür nur ein WLAN-fähiges Smartphone oder Tablet. Und so funktioniert es: Einfach automatisch am Smartphone, Tablet oder Notebook ins WLAN einwählen, und mit „SWE für Erfurt“ verbinden. Nach Akzeptanz der Nutzungsvereinbarung über die Firma Hotsplots kann losgesurft werden. Rechtssicherheit und Rechtskonformität sind gewährleistet.
MVG eröffnet erste Schnellladestation für Elektrofahrzeuge
Am Arabellapark wurde jetzt die erste Schnelladestation der Stadtwerke München (SWM) und der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) in Betrieb genommen. Gängige Elektrofahrzeuge, wie der E-Golf, der BMW i3 und der Nissan Leaf, können hier schnell und einfach aufgeladen werden. Leere Batterien erreichen an der Schnellladesäule in nur 30 Minuten rund 80 Prozent ihrer Ladekapazität. Der Standort in der Englschalkinger Straße am Arabellapark wurde im Rahmen des von SWM und MVG geleiteten Projektes „VEM – Virtuelle Elektromobilität im Taxi- und Gewerbeverkehr München“ festgelegt. Gerade im Taxigewerbe gibt es einen Bedarf für die Schnellladung.
Vossloh: erstes Quartal 2016
Das EBIT des Vossloh-Konzerns verbesserte sich im ersten Quartal 2016 deutlich auf 2,3 Mio.EUR. Für das erste Quartal 2015 hatte der vergleichbare Wert bei -2,2 Mio.EUR gelegen. Die EBIT-Marge der ersten drei Monate des laufenden Geschäftsjahres war mit 1,0 % positiv (Vorjahr: -0,9 %). Bedingt durch Umsatzverschiebungen zwischen den Quartalen lag der Umsatz des Vossloh-Konzerns in den ersten drei Monaten 2016 mit 240,1 Mio.EUR um 7,6 % unter dem infolge der Veräußerung des Geschäftsfelds Rail Vehicles angepassten Vorjahreswert von 259,8 Mio.EUR. Der saisontypisch verhaltene Geschäftsverlauf in den ersten drei Monaten 2016 entsprach dabei den Erwartungen. Vossloh rechnet aber mit einer fortschreitend positiven Geschäftsentwicklung im weiteren Jahresverlauf. Hintergrund dafür ist auch der gute Auftragseingang im ersten Quartal. Dieser lag deutlich über den Umsatzerlösen und belief sich auf 289,6 Mio.EUR im Vergleich zu 265,5 Mio.EUR im Vorjahr. Mit 1.080,7 Mio.EUR blieb der Auftragsbestand des Konzerns am 31. März 2016 damit weiterhin auf hohem Niveau (Vorjahr: 1.147,7 Mio.EUR).
Im Geschäftsbereich Transportation, der aktuell noch die Geschäftsfelder Vossloh Locomotives und Vossloh Electrical Systems umfasst, wurden in den ersten drei Monaten 2016 Umsätze in Höhe von 65,5 Mio.EUR generiert (Vorjahr: 68,0 Mio.EUR). Das EBIT dagegen verbesserte sich von vergleichbaren -8,8 Mio.EUR im ersten Quartal2015 auf -2,4 Mio.EUR im diesjährigen Zeitraum. Dazu trug die konsequente Umsetzung der Restrukturierungsmaßnahmen wesentlich bei. Der Auftragseingang des Geschäftsbereichs wuchs im Vergleich zum Vorjahr deutlich auf 51,1 Mio.EUR (Vorjahr: 30,0 Mio.EUR). Dafür war unter anderem auch der Gewinn eines Folgeauftrags bei Vossloh Electrical Systems ausschlaggebend. Die Albtal-Verkehrs-Gesellschaft bestellte beim Konsortium Vossloh Kiepe und Stadler Rail (ehemals Vossloh Rail Vehicles) im März weitere 25 Stadtbahnen. Mit Ausübung dieser zweiten Option aus dem ursprünglich im Jahr 2011 geschlossenen Vertrag erhöht sich das Gesamtauftragsvolumen auf 75 Fahrzeuge. Auch in der Abarbeitung bestehender Aufträge kam Vossloh Electrical Systems weiter voran. Der Umsatz stieg um 8,2 % auf 51,0 Mio.EUR (Vorjahr: 47,1 Mio.EUR). Bei Vossloh Locomotives in Kiel verminderte sich der Umsatz aufgrund eines geringeren Geschäftsvolumens mit Gebrauchtlokomotiven auf 15,1 Mio.EUR (Vorjahr: 21,1 Mio.EUR). Der Auftragseingang des Geschäftsfelds lag mit 11,1 Mio.EUR unter dem Niveau des Vorjahres von 12,9 Mio.EUR.
VDV und DVF: Umsetzung von Bundesverkehrswegeplan und Nahverkehrsfinanzierung zügig vorantreiben
Das Präsidium des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) begrüßte heute im Rahmen seiner Sitzung in Bremen Dr. Ulrich Nußbaum, Präsidiumsvorsitzender des Deutschen Verkehrsforums (DVF), als Gast. Die Spitzenvertreter der deutschen Verkehrsbranche bewerteten und diskutierten aktuelle verkehrspolitische Fragestellungen und positionierten sich gemeinsam zu den Schienenprojekten im Entwurf des Bundesverkehrswegeplans (BVWP) 2030 und zur künftigen Nahverkehrsfinanzierung.
„Der aktuelle Entwurf des Bundesverkehrswegeplans setzt alles in allem die richtigen Schwerpunkte: Erhalt vor Neubau und Beseitigung von Engpässen, auch im Schienennetz, sind langjährige Forderungen der Branche. Sie stehen zurecht im Vordergrund des neuen Plans. Aber auch außerhalb der Engpassbeseitigung gibt es eine Reihe wichtiger Projekte, die umgesetzt werden müssen. Bund und Länder müssen darauf achten, dass die zur Verfügung stehenden Finanzmittel auch tatsächlich zuerst in die verkehrlich dringenden Maßnahmen fließen“, so Dr. Nußbaum und VDV-Präsident Jürgen Fenske.
Die Schienenprojekte sind laut VDV und DVF im Entwurf des BVWP 2030 überzeichnet. „Bei den Schienenprojekten des neuen Bundesverkehrswegeplans müssen im Einzelfall die Prioritäten im weiteren Verlauf der parlamentarischen Beratungen dringend nochmal überprüft werden. Die Projektliste darf auch nicht durch zusätzliche Begehrlichkeiten verwässert werden“, so Nußbaum und Fenske. Auch fehlten im vordringlichen Bedarf, also bei den Projekten mit hoher Priorität, wichtige Maßnahmen zum Ausbau des Schienennetzes, wie insbesondere die durchgängige Befahrbarkeit durch lange Güterzüge. Außerdem müssen die Maßnahmen zur Steigerung der Leistungsfähigkeit der Großknoten möglichst zügig konkretisiert und bewertet werden.
Einig sind sich Nußbaum und Fenske auch bei den noch immer offenen Finanzierungsfragen im Nahverkehr: „Die Anschlussregelungen für das Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz und für die Entflechtungsmittel sind überfällig. Die Fortführung des GVFG wurde bereits beim Flüchtlingsgipfel im September 2015 zwischen der Bundeskanzlerin und den Ministerpräsidenten vereinbart. Der entsprechende Gesetzesentwurf für die Anschlussregelung muss noch in diesem Jahr vorgelegt und verabschiedet werden, denn die Kommunen brauchen dringend Planungssicherheit. Jede weitere Verzögerung verschärft den Investitionsstau der Kommunen und Nahverkehrsunternehmen. Auch die von der Verkehrsministerkonferenz kürzlich geforderte Erhöhung der GVFG-Mittel ist sinnvoll, denn das Programm ist heute bereits zwanzigfach überzeichnet.“
Eine Nachfolgeregelung für die 2019 endenden Entflechtungsmittel steht für die Verbände ebenfalls noch in dieser Legislaturperiode auf der bundespolitischen Agenda. „Ohne die Fortführung der Entflechtungsmittel können die Kommunen und Verkehrsunternehmen weder die notwendigen Investitionen für die Sanierung noch für den weiteren Ausbau ihrer Verkehrswege finanzieren. GVFG und Entflechtungsmittel sind keine Auslaufmodelle, sondern sichern auch künftig einen qualitativ hochwertigen und modernen Nahverkehr in Deutschland“, so Fenske und Nußbaum.
Die gleiche Planungssicherheit bräuchte allerdings auch der Schienenpersonennahverkehr (SPNV). „Sockelbetrag und Dynamisierung stehen fest. Bund und Länder müssen sich jetzt schnell auf eine faire und bedarfsgerechte Verteilung der Mittel und einen langfristigen Finanzierungsplan für den SPNV einigen. Die provisorische Praxis der lediglich jährlichen Fortschreibung muss ein Ende haben.“