Landrat Dr. Christoph Schnaudigel und die kaufmännischen und technischen Geschäftsführer der Albtal-Verkehrs-Gesellschaft mbH (AVG) Dr. Alexander Pischon und Ascan Egerer haben am vergangenen Dienstag langfristige Verträge über die Schienenverkehrsleistungen sowie zur Beschaffung neuer Stadtbahnfahrzeuge unterzeichnet. Im Einzelnen handelt es sich um die Linien S1/S11 zwischen Hochstetten und Bad Herrenalb/ Ittersbach, die Linie S2 zwischen Spöck und Rheinstetten, die Linie S31/S32 zwischen Bruchsal und Menzingen/Odenheim sowie um Mehrverkehre auf den Linien S31/S32, S4, S5 und S9, die vom Landkreis über das Angebot des Landes hinaus als notwendig erachtet werden. „Damit haben wir Planungssicherheit für die nächsten Jahre und Kostentransparenz, weil wir jetzt genau wissen, welche Summen für jede Leistung auf jeder einzelnen Strecken fällig wird“, freute sich Landrat Dr. Christoph Schnaudigel. Insgesamt 108 Millionen Euro zahlt der Landkreis innerhalb der Vertragslaufzeit bis 2022 als Betriebskostenzuschuss an die AVG. Als Gegenleistung wird das gewohnte Schienenverkehrsangebot zeitgemäß aufrechterhalten.
Jens Nielsen neuer COO von Thales Deutschland
Jens Nielsen (53) ist seit Anfang Januar neuer Chief Operating Officer (COO) und Vice President Operations Germany von Thales Deutschland. Er folgt auf Dr. Yves Joannic, der als Vice President die konzernweite Gesamtverantwortung der Business Line Main Line Signalling von Thales und der nationalen Business Domain in Deutschland übernommen hat. Jens Nielsen und Dr. Yves Joannic berichten an Dr. Christoph Hoppe, den Vorsitzenden der Geschäftsführung von Thales Deutschland. Der diplomierte Ingenieur der Luft- und Raumfahrttechnik der Technischen Universität München kommt von Airbus Defence and Space, wo er zuletzt als Senior Vice President Unmanned Aerial Systems (UAS) für die Geschäftsaktivitäten mit unbemannten Luftfahrzeugen in Deutschland, Frankreich und Spanien verantwortlich zeichnete.
Kurzstrecke im VRR
Heute hat der Verwaltungsrat im Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) die Entscheidung getroffen, ab dem 1. Juni 2016 ein 10erTicket Kurzstrecke für 13,60 Euro anzubieten. Das 10erTicket ist gegenüber dem Kurzstrecken-EinzelTicket 15 Prozent günstiger. So kostet eine Kurzstreckenfahrt mit dem 10erTicket nur noch 1,36 Euro gegenüber 1,60 Euro mit dem EinzelTicket. Mit seiner Einführung Anfang Juni dieses Jahres werden auch die Auskunft und der Verkauf des Tickets über die elektronischen Vertriebswege möglich. Das Ticket kann dann über die VRR-App und die Apps der Verkehrsunternehmen sowie die Ticketshops erworben werden.
Mitsubishi-Klimatechnik für den RRX
Mitsubishi Electric hat von der Siemens AG den Zuschlag zur Lieferung von Klimatisierungssystemen für die Elektrotriebzüge des Typs Desiro HC (Desiro High Capacity) erhalten. Die Züge werden auf dem Streckennetz des Rhein-Ruhr-Express (RRX) eingesetzt, welches Städte und Gemeinden in ganz Nordrhein-Westfalen miteinander verbindet. Insgesamt liefert Mitsubishi Electric 328 Klimatisierungssysteme für die insgesamt 164 Mittelwagen in 82 Zugeinheiten. Der Auftrag beläuft sich über eine Summe von ca. 13,6 Millionen Euro. Dies ist zugleich der erste Auftrag der Siemens AG für die Klimatisierung von Eisenbahnfahrzeugen an Mitsubishi Electric.
Hessen: Zukunft des lokalen Nahverkehrs sichern
In einer gemeinsamen Erklärung fordern der Hessische Städtetag, der Hessische Landkreistag, der Hessische Städte- und Gemeindebund und die Landesarbeitsgemeinschaft ÖPNV (LAG ÖPNV) das Land Hessen auf, durch Landesmittel die Finanzierungslücke im öffentlichen Nahverkehr zu schließen. „Rund 500 Millionen Euro sind für den neuen Finanzierungszeitraum 2017 bis 2021 nach Berechnungen der Fachleute zusätzlich notwendig“, so Dr. Jürgen Dieter, Direktor des Hessischen Städtetages, „um das bestehende Angebot zu sichern und dringend erforderliche Mehrverkehre in den Ballungsräumen zu finanzieren.“ Mit der Genehmigung der Nahverkehrspläne durch das Land Hessen sieht er das Land auch in der Finanzierungspflicht. Der Vorsitzende der LAG ÖPNV, Dr. Hans-Jörg v. Berlepsch, ergänzt: „Wir würdigen die Erfolge des Landes Hessen bei der Revision des Regionalisierungsgesetzes im vergangenen Jahr.“ Ministerpräsident und Verkehrsminister sei es gelungen, alle 16 Länder auf eine gemeinsame Forderung zu vereinen. Matthias Drexelius, Direktor des Hessischen Landkreistages, stellt fest, „dass die Kommunen diese zusätzlichen Lasten alleine nicht schultern können.“ Seiner Ansicht nach sei das Land in der Pflicht. „Die Fortführung des Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetzes und die Sicherung der Entflechtungsmittel für den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) weisen in die richtige Richtung und sollten durch landesrechtliche Regelungen festgeschrieben werden.“
Uwe Koch, stellvertretender Vorsitzender der LAG, wirbt für eine finanzielle Unterstützung des Landes zur Gewährleistung einer ausreichenden Verkehrsbedienung in der Fläche: „Mit der Etatisierung dieser Mittel würde das Land sein Bekenntnis für einen leistungsfähigen, umweltverträglichen und wettbewerbsfähigen Nahverkehr untermauern“.
Karl-Christian Schelzke, Direktor des Hessischen Städte- und Gemeindebundes, appelliert an das Land zur finanziellen Absicherung des öffentlichen Nahverkehrs: „Eine Integration von Flüchtlingen kann nur gelingen, wenn es auch diesen Menschen möglich ist, mobil zu sein. Bei der Finanzierung sind auch die lokalen Verkehre hinreichend zu berücksichtigen.“
Die Vertreter der kommunalen Spitzenverbände waren Gastredner auf der jährlichen Mitgliederversammlung der LAG ÖPNV Hessen, der Interessenvertretung der kommunalen Aufgabenträgerorganisationen des öffentlichen Personennahverkehrs in Hessen. Auch Vertreter aller Landtagsfraktionen waren anwesend und sicherten ihre Unterstützung für den öffentlichen Nahverkehr zu. Die Inhalte der Erklärung werden von allen mitgetragen.
In seiner Begrüßung hatte der LAG-Vorsitzende, Dr. v. Berlepsch, mit Hinweis auf die lang laufenden Verkehrsverträge und finanziellen Verpflichtungen eine „vorausschauende Verkehrspolitik zugunsten des ÖPNV statt einer Fahrt auf Sicht“ vom Land eingefordert.
bdo-Konjunkturbarometer
Die mittelständischen Busunternehmen in Deutschland haben Nachhaltigkeit und Digitalisierung fest im Blick. Das geht aus dem aktuellen Konjunkturbarometer des bdo hervor, das anlässlich der Reisemesse ITB am Donnerstag in Berlin veröffentlicht wurde.
„Trotz eines konjunkturell gesehen guten Jahres blickt die Busbranche allerdings schwierigen Zeiten entgegen“, sagte der Präsident des Bundesverbandes Deutscher Omnibusunternehmer, Wolfgang Steinbrück. Gelegenheitsverkehr und ÖPNV sehen der bdo-Konjunkturumfrage zufolge das Jahr 2016 mehrheitlich negativ, der Fernlinienverkehr ausgeglichen.
Dabei sahen alle drei Säulen der Busbranche 2015 die allgemeine Geschäftslage noch besser. Besonders stark ist der Kontrast im Gelegenheitsverkehr, bei dem im Gegensatz zum Mietomnibusverkehr und Ausflugsverkehr die eigen veranstaltete Reise im negativen Bereich lag. „Im privaten ÖPNV zeigte 2015 nach drei Jahren Novellierung des Personenbeförderungsgesetzes das bdo-Stimmungsbarometer erstmals wieder nach unten“, unterstrich Steinbrück.
Immer mehr Unternehmen, die Mitglied in einem der bdo-Landesverbände sind, greifen auf zukunftsfähige, umweltschonende Unternehmenskonzepte zurück. Rund 62 Prozent der Betriebe, und somit 9 Prozent mehr als im Vorjahr, setzen auf Nachhaltigkeit. Zudem steigt seit Jahren die Popularität von klimaneutralen Reisen. Rund 18 Prozent der Unternehmen bieten ihren Kunden die Möglichkeit einer klimaneutralen Busreise an.
Das Thema Digitalisierung nimmt innerhalb der Busbranche weiterhin an Interesse zu. „Immerhin um die 60 Prozent prognostizieren einen wirtschaftlichen Mehrwert durch die Auswirkung der Digitalisierung“, sagte Steinbrück. „Das ist ein beachtlicher Wert für eine mittelständisch und traditionell geprägte, regional verwurzelte Branche.“
Auch wenn 2015 im Mietomnibusverkehr gute Ergebnisse erzielt wurden und der Tagesausflugsverkehr respektable Ergebnisse brachte, deutete sich im klassischen Geschäft der veranstalteten Busreise schon der Stimmungsabschwung im gesamten Gelegenheitsverkehr an. Die gewerbesteuerliche Hinzurechnung von Hotelleistungen drückt auf die Stimmung.
Zum ersten Mal, seitdem das neue Personenbeförderungsgesetz gültig ist, geht die Stimmung beim ÖPNV wieder bergab. Die Querelen um eigenwirtschaftliche Verkehre und Allgemeine Vorschriften dürften hier ihre Auswirkungen zeigen. Dementsprechend ist auch die Zahl der privaten ÖPNV-Unternehmen, die im Vorjahr über eine eigene Konzession verfügten, von 49 auf 46 Prozent (von 2014 auf 2015) zurückgegangen.
Die Fernbusunternehmen gehen nach einer rundweg positiven Prognose im Vorjahr wieder verhaltener in die Zukunft. Anhaltende Mautdiskussionen und weiter anstehende Investitionen in neue Busse dürften die zurückhaltende Zukunftsaussicht der Unternehmer beeinflusst haben. Auch die Debatten über Innenstadthalte schlagen bei den Fernbus-Plattformen ins Kontor.
Neue S-Bahnen für mehr Pünktlichkeit
Noch immer kämpft die S-Bahn in Stuttgart mit Verspätungen und Störungen – laut Stuttgarter-Zeitung.de sollen weitere Züge das Problem mildern. Gleichzeitig denkt der Verband Region Stuttgart (VRS) darüber nach, wie das Angebot mit längeren Zügen und häufigeren Fahrten attraktiver werden könnte. Von Juli bis Jahresende sollen zehn neue S-Bahnen ausgeliefert werden – sie werden eingesetzt, um die Unpünktlichkeit vieler Züge zu verringern. Konkret warten vier der Züge künftig an den Stationen Schorndorf, Filderstadt, Weil der Stadt und Vaihingen, um bei Verspätungen eines einfahrenden Zuges gleich losfahren zu können. Daneben sollen Züge mit den neuen Wagen verlängert werden – welche, das tüftelt die DB Regio derzeit aufgrund der Fahrgastzahlen aus. Ebenfalls beschlossen ist, dass die sechs S-Bahnlinien von Dezember an in den Wochenendnächten im Einstundentakt durchfahren.
Mitarbeiter streiken für Sicherung der Arbeitsplätze
Die Gewerkschaft Verdi hat heute die 240 Mitarbeiter des Stadtverkehrs Pforzheim zu einem 24-stündigen Streik aufgerufen. Ziel sei, die Arbeitsplätze zu sichern und die Kündigung aller Beschäftigten zum 31. Dezember 2016 zu vermeiden. Zu diesem Zeitpunkt übernimmt die DB-Tochter Regionalbusverkehr Südwest den gesamten Stadtverkehr.
NetLiner erschließt Monschau
Im Eifelort Monschau hat die ASEAG Aachen jetzt einen dreimonatigen Rufbus-Testbetrieb aufgenommen. Der „NetLiner“ verkehrt dabei ohne feste Fahrtrouten und Fahrplanzeiten. Zum Einsatz kommen zwei Kleinbusse mit je 14 Sitzen. Die Fahrten können per Telefon, App oder Internet bestellt werden. Die Fahrtrouten werden anschließend automatisch berechnet, die Fahrgäste anschließend per SMS oder E-Mail über die berechnete Abfahrtszeit informiert.
“Zukunft Bahn” – erste Ergebnisse des Qualitätsprogramms
Drei Monate nach dem Start des Konzernprogramms „Zukunft Bahn“ für mehr Qualität kann die Bahn erste Ergebnisse vorweisen. Die Deutsche Bahn stellt vorhandene Zugzielanzeiger auf bundesweit 120 Fernbahnhöfen auf neue, mehrzeilige Multizuganzeigen um. Ab heute informieren neue Multizuganzeigen die Reisenden an den Bahnhöfen Leipzig Hbf und Leipzig/Halle Flughafen sowie in Karlsruhe Hbf. Reisende bekommen an den Bahnsteigen alle Informationen über die nächsten drei Abfahrten. Auch Gleisverlegungen von Folgezügen können so angezeigt werden. Die Umrüstung der ersten 60 Bahnhöfe läuft seit Mitte Februar bis Anfang April. Bis Ende des Jahres ist die Umstellung abgeschlossen.
Neue Multizuganzeigen im Einsatz
Damit werden bis Ende dieser Woche an insgesamt 40 Fernbahnhöfen in fünf Bundesländern die neuen Multizuganzeigen im Einsatz sein. In Bayern wurden neben den Hauptbahnhöfen München, Nürnberg, Passau und Regensburg bisher folgende Fernbahnhöfe umgestellt: Ansbach, Augsburg, Bayreuth, Donauwörth, Erlangen, Garmisch-Partenkirchen, Günzburg, Hof, Kempten, Rosenheim und Treuchtlingen. In Baden-Württemberg ist die Multizuganzeige bereits im Einsatz an den Fernbahnhöfen Baden-Baden, Heidelberg, Mannheim, Ulm, Vaihingen und Weinheim (Bergstraße). In Sachsen sind es die Fernbahnhöfe Dresden Hbf und Dresden Neustadt und in NRW Aachen, Bochum, Duisburg, Essen, Gelsenkirchen, Mönchengladbach, Mülheim (Ruhr), Münster, Oberhausen und Rheine. In Hessen folgen in Kürze Frankfurt/Main Hbf und Flughafen Fernbahnhof sowie Hanau Hbf und Wiesbaden Hbf.
Intensivere Bahnhofsreinigungen
Um den Komfort für die Kunden weiter zu steigern, werden seit Februar Bahnhöfe intensiver gereinigt. Von dieser Reinigungsoffensive profitieren 2016 die Reisenden an 53 großen und mittleren Bahnhöfen, deren Sauberkeit in Kundenumfragen als verbesserungswürdig bewertet wurde. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Grundreinigung sowie der Glasreinigung, insbesondere von Hallendächern. Dafür stehen in diesem Jahr 3,8 Millionen Euro zusätzlich bereit. Die Bahnhöfe Hildesheim Hbf, Oberhausen Hbf, Gütersloh Hbf, Bensheim, Donauwörth und Minden wurden bereits mit Hochdruck- oder Dampfreinigungsverfahren grundgereinigt. Graffitis wurden mit Spezialgeräten entfernt. Es folgen noch diesen Monat die Bahnhöfe München Ost, Berlin Gesundbrunnen, Duisburg Hbf, Augsburg Hbf und Braunschweig Hbf.