Bei einer Routineuntersuchung wurde bei den Verbindungsstangen, die Drehgestell und Fahrzeugrahmen miteinander verbinden, in den vergangenen Tagen bei einem Eisenbahnunternehmen, das ebenfalls die Fahrzeuge vom Typ Regio-Shuttle RS1 im Einsatz hat, gravierende Mängel entdeckt. Da angenommen werden muss, dass der Fehler auch bei anderen Eisenbahnunternehmen auftreten könnte, die diesen Fahrzeugtyp im Einsatz haben, lässt agilis momentan die komplette Fahrzeugflotte in einer außerplanmäßigen Untersuchung prüfen.
Im Dieselnetz in Oberfranken hat die agilis-Verkehrsgesellschaft 38 Züge des Typs Regio-Shuttle RS1 im Einsatz. Erste Analysen haben gezeigt, dass von 18 getesteten Fahrzeugen neun fehlerhaft waren. Bei 20 Fahrzeugen steht die Untersuchung noch aus. Man rechnet mit einer Ausfallquote von ca. 50-60%. Die Mängel können nur durch ein spezielles Prüfverfahren erkannt werden. Durchgeführt werden die Überprüfungen bei der Firma OWS in Weiden.
Austauschen konnte agilis die fehlerhaften Bauteile bislang nicht, da der Hersteller die notwendigen Teile nicht vorrätig hat. Aus diesem Grund müssen defekte Züge zunächst komplett aus dem Verkehr gezogen werden. Man hofft nun auf eine "schnelle Lieferung der Ersatzteile, damit so viele Züge wie möglich wieder auf die Strecke gebracht werden können", so Dietmar Knerr, Geschäftsführer bei agilis. "Wie es scheint, liegt die Ursache in einer kaputten Charge aus dem Jahr 2010/2011. Neuere bzw. ältere Bauteil-Typen sind wohl nicht betroffen", so Knerr weiter.
Acht neue Südbadenbusse in Waldshut
Acht neue Linienbusse hat Südbadenbus für den Landkreis Waldshut in den letzten 12 Monaten in Betrieb genommen und damit seine Flotte am Hochrhein erheblich verjüngt. Diese Investition bedeutet für das Unternehmen einen großen Schritt auf dem Weg, den Nahverkehrsplan des Landkreises Waldshut kontinuierlich umzusetzen.
Neben den neuen Südbadenbussen sind auch sieben Niederflurfahrzeuge von mittelständischen Busunternehmen im Auftrag von Südbadenbus am Hochrhein, im Südschwarzwald und im Hotzenwald unterwegs. Ob Midibus, 12-Meter-Bus oder Gelenkbus – alle neuen Fahrzeuge entsprechen mit modernster Abgastechnik der Euro-VI-Norm und sind mit intelligenten kraftstoffsparenden Getrieben besonders umweltfreundlich. Sie verbrauchen im Durchschnitt fünf Liter weniger Diesel als ihre Vorgänger. Bereits die Hälfte aller Linienbusse im Landkreis Waldshut erfüllen mindestens die Abgasnorm Euro V.
ÖPNV-Zugänglichkeit: Einfach und klar muss es sein
Ob Groß-, Mittel- oder Kleinstadt – neben Preis und Takt entscheiden gute Informationen darüber, ob der Nahverkehr genutzt wird. Deutsche Städte haben Nachholbedarf, so das Ergebnis des VCD-Tests zur Benutzerfreundlichkeit des Nahverkehrs.
Um herauszufinden, welche Bedeutung den sogenannten „weichen“ Faktoren im Nahverkehr aktuell eingeräumt wird, hat der ökologische Verkehrsclub VCD sechs Nahverkehrsregionen untersucht. Im Fokus der Tests in den Großstädten Köln und Hannover, den Mittelstädten Bamberg und Lutherstadt Wittenberg sowie in den beiden Landkreisen Meißen (Sachsen) und Vogelsbergkreis (Hessen) standen Angebot und Qualität von Informationen, Erscheinungsbild von Halte- und Verkaufsstellen, Bedienungsfreundlichkeit, Barrierefreiheit sowie die Verknüpfung mit anderen Verkehrsmitteln des Umweltverbundes.
Zentrales Ergebnis ist: Die Informationen an Haltestellen und in den Fahrzeugen, sei es zu Tarifen, Linienverlauf oder Umsteigemöglichkeiten, ist nicht ausreichend. Fast alle Untersuchungsgebiete bieten zwar per Internet und App gute bis sehr gute Vorab-Informationen an, doch an Haltestellen fehlen vielfach grundlegende Informationen, wie z.B. Liniennetz- und Umgebungspläne und in den Fahrzeugen Anzeigen oder Durchsagen.
Gregor Kolbe, VCD-Projektleiter des ÖPNV-Zugänglichkeitscheck: „Gute und umfangreiche Informationen vor und während der Fahrt sind elementar für den ÖPNV. Sie dürfen nicht einfach auf dem Weg zur Haltestelle enden. Insbesondere Fahrgäste, die den Nahverkehr eher selten nutzen, stehen immer wieder vor bekannten Problemen. Was ist das richtige Ticket für mich, wo muss ich umsteigen? Sehen sich diese Fahrgäste mehrfach mit schwer lösbaren Problemen konfrontiert, wenden sie sich vom ÖPNV ab.“
Ein zweites großes Defizit zeigt sich bei der Verknüpfung vorhandener Verkehrsmittel. Ob fehlende Fahrradständer an Haltestellen, mangelhafte Informationen zur Radmitnahme im ÖPNV oder den Umstiegsmöglichkeiten zu Carsharing-Anbietern – Angebote fehlen.
Neben den gemeinsamen Schwächen bei der Fahrgastinformation und der Verkehrsmittel-verknüpfung gibt es aber auch Stärken. So überzeugt das Erscheinungsbild des ÖPNV in Köln, Hannover, Meißen und im Vogelsbergkreis. Positiv hervorzuheben ist zudem die Barrierefreiheit des Nahverkehrs in Köln und Hannover.
Insgesamt überwiegt aber der Handlungsbedarf. So erhält der Nahverkehr von Köln, Hannover, Meißen und dem Vogelsbergkreis die Gesamtnote „Befriedigend“ für ihre Nutzerfreundlichkeit – aufgrund der oben genannten Defizite. Für Bamberg und Lutherstadt Wittenberg reicht es insgesamt nur zu einem „Ausreichend“. In Lutherstadt Wittenberg konnte der ÖPNV auch über die Kriterien Information und Verkehrsmittelverknüpfung hinaus in keinem Merkmal zur einfachen Nutzung überzeugen. In Bamberg konnte zumindest die Qualität der Verkaufsstellen mit gut bewertet werden.
Die detaillierten Untersuchungsergebnisse des ÖPNV-Zugänglichkeitscheck finden Sie hier. ”
MVV sucht Testpersonen für neue Funktionen der MVV-App
Im Rahmen des vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) geförderten Projekts „Dynamische, nahtlose Mobilitätsinformation“, kurz DYNAMO, arbeitet die Münchner Verkehrs- und Tarifverbund GmbH (MVV) mit deutschlandweit acht Partnern aus Wissenschaft und Wirtschaft an neuen Funktionen zur Verbesserung der Fahrgastinformation.
Das Forschungsprojekt DYNAMO setzt dabei seine Schwerpunkte auf die Themen Echtzeit, Verbesserung von Routing und Navigation, Barrierefreiheit, Car- und Bikesharing sowie detaillierte Wegbeschreibungen und optimierte Kartendarstellungen. Die dazu entwickelten Funktionen und Dienste sollen im Anschluss an das Forschungsprojekt schrittweise in die MVV-Auskunft und die MVV-App überführt werden und allen Fahrgästen zur Verfügung stehen.
Gemeinsam mit den Projektpartnern konnte nun eine erste Testversion der DYNAMO-App vorgelegt werden. Um sicherzustellen, dass bei der weiteren Entwicklung der neuen Funktionen auch die Bedürfnisse und Wünsche der Fahrgäste optimal zum Tragen kommen, sucht der MVV Testpersonen, die die erste Testversion der DYNAMO-App im Rahmen einer Nutzerbefragung auf Herz und Nieren prüfen. Als Dankeschön werden unter allen Testteilnehmern ein Smartphone sowie zahlreiche Sachpreise aus dem MVV Shop verlost.
Weitere Infos zum Forschungsprojekt und zur Teilnahme am Test und Gewinnspiel gibt es unter www.mvv-muenchen.de/dynamo.”
traffiQ präsentiert Geschäftsbericht 2014
Die städtische Nahverkehrsgesellschaft traffiQ Frankfurt am Main hat jetzt ihren Geschäftsbericht 2014 vorgelegt. Die Gesellschaft, die sich zu 100 Prozent in direktem städtischem Eigentum befindet, handelt als Aufgabenträgerorganisation der Stadt Frankfurt am Main gemäß dem Hessischen ÖPNV-Gesetz. „Wir verantworten für die Stadt den gesamten öffentlichen Nahverkehr mit U-Bahnen, Straßenbahnen und Bussen, wobei ein Volumen an Erträgen und Aufwendungen in Höhe von rund 545 Millionen Euro durch unsere Bücher fließt“, erklärt Geschäftsführer Dr. Hans-Jörg v. Berlepsch. „Fast 215 Millionen Fahrten führten die Kunden von traffiQ im vergangenen Jahr mit den öffentlichen Verkehrsmitteln durch. Damit konnte ein vorläufiger neuer Höchststand erreicht werden“.
Im gedruckten Teil des Geschäftsberichts zieht traffiQ die inhaltliche Bilanz des Jahres 2014. Dazu gehört neben den hohen Fahrgastzahlen die seit Jahren bundesweit überdurchschnittliche Zufriedenheit der Kunden. Dazu trägt auch das nach der Direktvergabe des U-Bahn und Straßenbahnverkehrs an die VGF im Jahr 2011 aufgebaute Qualitätsmanagement Schiene bei. Die Umsetzung des politischen Beschlusses, zukünftig ein Teil des Busverkehrs direkt zu vergeben, zeigt die Flexibilität des so genannten „Frankfurter Weges“, der auf eine handlungsstarke städtische Aufgabenträgerorganisation setzt.
Die finanziellen Daten und Fakten sind beim Geschäftsbericht auf einer eigenen CD beigefügt. So wurde in 2014 im Einnahmenmanagement von traffiQ über ein Volumen an Erträgen und Aufwendungen in Höhe von rund 545 Millionen Euro treuhänderisch Buch geführt, von denen nach Verrechnung der kassentechnischen Fahrgeldeinnahmen aller im lokalen Verkehr Frankfurts tätigen Verkehrsunternehmen (rund 252 Millionen Euro) in der Gewinn- und Verlustrechnung 293 Millionen Euro ihren Niederschlag finden.
Die Stadt steuerte zur Abdeckung der aus der Bestellung von Verkehrsleistung gegenüber Busverkehrsunternehmen, Gebietskörperschaften oder dem Rhein-Main-Verkehrsverbund resultierenden finanziellen Verbindlichkeiten einen Zuschuss in Höhe von 21,2 Millionen Euro bei.
Den vollständigen Bericht können Sie hier” herunterladen.
Hamburger Buslinie 36 wird 60 Jahre alt
Am 30. Oktober 1955 nahm die Hamburger Hochbahn AG (HOCHBAHN) die Linie 36 zwischen Hauptbahnhof und Blankenese in Betrieb. Eine besondere Perle ist die 36 nicht nur aufgrund ihrer Streckenführung, die unter anderem den Hamburger Westen von seinen schönsten Seiten zeigt. Die Geschichte der Linie liest sich außerdem rückblickend wie ein Spiegel der Entwicklung des Bussystems: Pendler profitierten über Jahrzehnte davon, dass neue betriebliche und technische Errungenschaften oft zuerst auf den Schnellbuslinien, zu denen die 36 bis heute gehört, zum Einsatz kamen, bevor sie auf andere Linien übertragen wurden.
Als umsteigefreie und vor allem schnelle Verkehrsverbindung in die Innenstadt für Fahrgäste aus den Außenbezirken geschaffen, bot die Linie 36 „bequem wie der eigene Wagen“ (Werbebotschaft aus dem Jahr 1958) Erste-Klasse-Service und Sitzplatz-Garantie. Als 1966 mit dem HVV die Tarifeinheit kam, wurde der Schnellbus aufgrund dieser besonderen Merkmale zuschlagpflichtig. Die Musik in den Bussen und die weißen Handschuhe der Busfahrer gehören seit Jahrzehnten der Vergangenheit an – der besondere Sitzkomfort hat bis heute Bestand.
Für die Inbetriebnahme waren 1955 zehn Busse des Typs Daimler Benz O 321 beschafft worden, die auf der Strecke von vorne herein im sogenannten Einmannbetrieb gefahren wurden – der Fahrer verkaufte also zugleich auch Fahrkarten. Bis 1959 setzte sich das Prinzip dann auf allen Buslinien durch.
Ab 1963 führte die Hochbahn zudem schrittweise den Sprechfunkverkehr zwischen den Bussen und den Disponenten an den Umsteigeanlagen ein. Als Weiterentwicklung folgte 1965 die automatische Standortübermittlung per Funk, auf deren Basis die Leitstelle Unregelmäßigkeiten bemerken und bei Bedarf Ersatz- oder Ergänzungsbusse anfordern konnte. Dieses System startete auf den Schnellbuslinien und wurde dann auf die Stadtbusse übertragen. Die Kombination aus Standortübermittlung und Funkkontakt stellte eine der wichtigsten Grundlagen für ein umfassendes Busüberwachungsystem dar, das 1978 einen weiteren Entwicklungssprung nahm: Der Datenfunk wurde durch das rechnergesteuerte Betriebsleitsystem (RBL) ersetzt.
Mitte der 90er der nächste große Meilenstein: Die „30er“ Linien werden als erste Busse der Hochbahn barrierefrei. Die Streckenführung der 36 passte sich über die Jahre der Stadtentwicklung an. Aufgrund der Bedienung weiterer Haltestellen auf dem Linienweg hat sich die Fahrzeit inzwischen den zuschlagfreien Linien angeglichen. Das Schnellbus-Konzept steht deshalb aktuell auf dem Prüfstand. Bis zur Entscheidung profitieren auf der 36 weiterhin rund 4 600 Fahrgäste täglich von der Linie.
Relaunch von hochbahn.de
Die Hamburger Hochbahn AG (HOCHBAHN) zeigt sich ab sofort auf hochbahn.de von einer neuen Seite: Eine optimierte Struktur und ein übersichtlicheres Layout sorgen dafür, dass Fahrgäste, Job- und Hamburg-Interessierte für sie relevante Inhalte schneller finden. Die Navigation wurde auf Basis der Suchanfragen der bisherigen Seite so angepasst, dass die meisten Besucher ihr Ziel mit einem Klick erreichen können. Besonders gefragt und deshalb gleich auf der Startseite zu finden sind beispielsweise Stellenangebote und geplante Fahrplanänderungen. Ein zentral integrierter Twitter-Ticker informiert Fahrgäste außerdem über größere kurzfristige Betriebsmeldungen.”
Balfour Beatty überträgt Geschäftsbereich Elektrifizierung auf die Rail Power Systems GmbH
Mit Wirkung zum 1. November 2015 hat die Balfour Beatty Rail GmbH den Geschäftsbereich Elektrifizierung, das bedeutet die Bereiche Ausrüstung und Bahnenergieversorgung inklusive Mitarbeiter und Vermögenswerte, auf die Rail Power Systems GmbH, ein Tochterunternehmen der Balfour Beatty Rail GmbH, übertragen.
Dieser Schritt dient dazu, das Unternehmen nach einigen Jahren der Konsolidierung für die Herausforderungen eines wachsenden Marktes mit steigendem internationalem Wettbewerb auszurichten.
Thomas Vorwerk neuer Vice President Sales & Marketing bei Thales Deutschland
Thomas Vorwerk (51) ist seit Anfang November neuer Vice President Sales & Marketing bei Thales Deutschland und in dieser Funktion verantwortlich für die Vertriebsaktivitäten aller Geschäftsbereiche in Deutschland und aus Deutschland heraus in weltweite Märkte. Er folgt auf Hartmut Jäschke, der das Unternehmen verlassen hat. Der diplomierte Nachrichtentechniker kommt von der Frequentis AG, wo er seit Anfang 2013 als Head of Cluster Sales Europe für das internationale Sales Management aller Domains und Business Units des Unternehmens in allen europäischen Ländern verantwortlich zeichnete.
Der Hamburger Verkehrsverbund wird 50
Am 29. November 2015 wird der Hamburger Verkehrsverbund (HVV) 50 Jahre alt. Aus diesem Anlass hat der HVV eine große Ausstellung konzipiert, die vom 6. bis 21. November 2015 in der Europa-Passage zu sehen ist und den HVV in seiner Geschichte, seinem Alltag und seiner – auch zukünftigen – Bedeutung für Stadt, Region und Menschen erleb- und anfassbar macht.
Die Ausstellung bietet neben einem Museumsbereich mit Exponaten aus 50 Jahren HVV-Geschichte ein Kino, in dem ein Dokumentationsfilm zu sehen ist. In einem „verrückten Bus“ steht die Welt Kopf, während man sich im HVV-Wohnzimmer in das Lebensgefühl der 1960er Jahre zurückversetzt fühlt.