VRR zeigt Unverständnis über erneuten Ausfall von Klimaanlagen

Der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) hat für den erneuten Ausfall von Klimaanlagen in einigen Nahverkehrszügen der DB Regio NRW kein Verständnis und äußert Kritik an den offensichtlich wiederholten Versäumnissen, die Geräte für heiße Sommertage einsatzbereit zu halten.
"Es ist für mich nicht nachvollziehbar, wieso die DB Regio es in den vergangenen Jahren nicht schafft, die Geräte so zu warten und instand zu halten, dass diese in den heißen Tagen die Fahrzeuge auf eine für die Fahrgäste akzeptable Temperatur runter kühlen können", erklärt VRR-Vorstandssprecher Martin Husmann. "Es kann doch niemand den Fahrgästen plausibel erklären, wieso es über Jahre hinweg bei Hitze immer wieder zum Ausfall der Systeme kommt. Ich appelliere daher dringend an die DB Regio, hier Abhilfe zu schaffen und den Fahrgästen erträgliche Temperaturen in ihren Zügen anzubieten", so Husmann weiter.
Im Rahmen von Ausschreibungen und Wettbewerbsverfahren gibt der VRR an, auf den Einsatz von neuen und modernen Fahrzeugen im SPNV zu achten. Dabei gehören Klimaanlage in den vergangenen Jahren ebenso zur Standardausstattung wie z. B. Videoüberwachung, dynamische Fahrgastinformationssysteme oder Mehrzweckabteile für Fahrräder etc. Auf 44 der insgesamt 50 SPNV-Linien im VRR sind Fahrzeuge mit Klimaanlagen unterwegs.

Tobias Hundhausen verstärkt Abellio-Geschäftsführung

Tobias Hundhausen ist neuer Geschäftsführer Betrieb der Abellio GmbH. Seit 1. Juli 2015 erweitert er die Abellio-Geschäftsführung um Stephan Krenz, Dirk Snel und Dr. Roman Müller. Als Geschäftsführer Betrieb verantwortet Hundhausen alle operativen Belange des privaten Bahnunternehmens Abellio.
Hundhausen (39) studierte u.a. Betriebswirtschaftslehre an der WHU – Otto Beisheim School of Management, dem Institut Commercial de Nancy sowie an der Southern Methodist University / Cox Business School in Dallas. Anschließend arbeitete der Diplom-Kaufmann als Controller bei der Deutschen Lufthansa AG sowie als Büroleiter des Vorsitzenden des Vorstands der Lufthansa Cargo AG, bevor er 2008 als Senior Consultant bei Roland Berger Strategy Consultants tätig wurde. In den vergangenen fünf Jahren arbeitete Hundhausen bei airberlin technik, zuletzt als Senior Vice President Technical Operations. In dieser Funktion verantwortete er u.a. die Bereiche Instandhaltung, Planung, Engineering, Logistik sowie Qualitätsmanagement.

Sechs Elektrobusse auf Bonns Straßen

Sechs Elektrobusse werden ab Anfang 2016 dauerhaft im Liniennetz der SWB Bus und Bahn in Bonn im Einsatz sein. Gemäß eines Aufsichtsratsbeschlusses vom Februar 2015 beteiligt sich SWB Bus und Bahn damit an dem durch die Europäische Union geförderten Demonstrationsprojekt ZeEUS (Zero Emission Urban Bus Systems), in dem Erkenntnisse über die Wirtschaftlichkeit und Einsatztauglichkeit von Elektrobussen im direkten Vergleich zu Dieselbussen gesammelt werden, aber auch „weiche Faktoren“, wie die Kundenzufriedenheit, bewertet werden. Nach einem europaweiten Ausschreibungsverfahren wurden für das Projekt jetzt sechs Fahrzeuge des Herstellers Sileo aus Salzgitter bestellt. Das Modell ist ein 12-Meter-Standardbus und bietet Raum für 80 Fahrgäste.

Reise-App der DB komplett überarbeitet

Die Reise-App DB Navigator der Deutschen Bahn (DB) wurde vollständig überarbeitet und bietet ein neues Design und zahlreiche neue Funktionen. So erhalten Kunden über die Rubrik „Meine Reise“ unterwegs einen schnellen Überblick über die aktuelle Fahrt mit Abfahrts- und Umsteigezeiten, Gleisangaben und Echtzeitinformationen. Die Informationen aus „Meine Reise“ mit Details zum Reiseplan werden auch direkt auf der Apple Watch angezeigt. Über die Favoritenfunktion in der Smartphone-App können häufig befahrene Strecken und Fahrzeiten abgespeichert und zukünftig geplante Reisen abgelegt werden. Über den ebenfalls neuen Menüpunkt „Regionale Angebote“ können Länder-Tickets, das Quer-durchs-Land-Ticket und das Schönes-Wochenende-Ticket direkt ausgewählt und als Handy-Ticket gebucht werden.
„Der DB Navigator ist der persönliche Reisebegleiter für unsere Kunden. Bei der Neuentwicklung haben wir den Fokus auf eine einfache und situative Benutzerführung gelegt“, sagt Birgit Bohle, Vorsitzende der Geschäftsführung der DB Vertrieb GmbH.
Drei Stunden vor Abfahrt gelangen Nutzer bereits beim Öffnen der App über den Schnellzugang mit nur einem Klick zu ihrem gebuchten, aktuellen Ticket. So wird die Reise mit dem Handy-Ticket noch einfacher und bequemer. Bei der Planung und auf der Reise bietet der Menüpunkt „Karte“ den Kunden eine schnelle Orientierung. Sie zeigt nicht nur nahegelegene Stationen an, sondern auch freie Fahrzeuge und Räder der DB-Angebote Faster und Call a Bike. Mit einem Klick auf das entsprechende Symbol wird der Kunde in die jeweilige App zur Buchung weitergeleitet.
Das Update des DB Navigators vereinheitlicht das Design von Android- und iPhone-Version sowie der mobilen Buchung auf m.bahn.de. Der DB Navigator für iPhone und Android steht ab sofort in den jeweiligen Appstores zum kostenlosen Herunterladen bereit. Die neuen Funktionen können Nutzer in einem Tutorial direkt in der App entdecken.

„Sprechende“ Busse und Straßenbahnen helfen im öffentlichen Nahverkehr in Jena

Liniennummer und Fahrziel können Fahrgäste des Jenaer Nahverkehrs jederzeit an den Bussen und Straßenbahnen ablesen, vorausgesetzt sie haben gute Augen und verfügen über ausreichend Sehvermögen. Schwierig zu erkennen sind jedoch die in Leuchtschrift dargestellten Zahlen und Buchstaben im Oberbereich der Fenster für all diejenigen, deren Sehkraft eingeschränkt ist. Für sie ist es nicht immer leicht, in die richtige Straßenbahn oder den richtigen Bus zu steigen, ohne vorher mit dem Fahrer Rücksprache genommen zu haben. Das neue System der automatischen Außenansagen, das seit dem 2. Juli 2015, in den Bussen und Bahnen scharf geschaltet ist, schafft hier Erleichterung. Es ist ein wichtiger Schritt für das Jenaer Verkehrsunternehmen in Richtung zu mehr Barrierefreiheit.
"In enger Abstimmung mit dem Jenaer Blinden- und Sehbehindertenverband und dem Behindertenbeauftragten der Stadt stellten wir nach dem Prinzip ‘So wenig wie möglich, aber so viel wie nötig.’ eine Liste der Haltestellen zusammen, an denen die Orientierung schwerfällt und akustische Ansagen hilfreich sind. Wir sind froh, diesen Service ab sofort anbieten zu können", sagte Nahverkehrs-Geschäftsführer Andreas Möller bei der Vorstellung des Systems am gestrigen Vormittag.
Insgesamt erfolgen die automatischen Ansagen zukünftig an 63 Straßenbahnhaltestellen, 64 Bushaltestellen sowie an 70 einzelnen Haltestellen, an denen auch der Regionalverkehr abfährt. Dafür wurde die Bordrechner-Software in 38 Straßenbahnen und 37 Bussen des Nahverkehrs installiert. Um die Lautstärke im Vorfeld angemessen einstellen zu können, lud der Nahverkehr bereits im Mai Vertreter des Blinden- und Sehbehindertenverbands zu einer Vorführung des Systems ein. Außerdem ist die Ansagezeit begrenzt auf werktags zwischen 5 Uhr und 21 Uhr.

Neue ÖPNV-Auskunft “naturtrip.org” zeigt Ausflugsziele für Bus und Bahn in Berlin und Brandenburg

naturtrip.org ist die erste ÖPNV Auskunft, bei der man das Ziel nicht kennen muss. Es reicht, seinen Standort einzugeben und wieviel Zeit man höchsten unterwegs sein will. 30 Minuten, 60 Minuten oder 90 Minuten. Anders als bei anderen ÖPNV-Apps muss man nur eingeben, was man vorhat, also essen, oder in der Therme entspannen. Sofort wird einem auf einer interaktiven Karte gezeigt, welcher Kletterwald, Biergarten, Badestrand oder Kanuverleih in der gewünschten Reisezeit inklusive Fußweg zu erreichen ist. Und zwar immer klimafreundlich mit Zug, Tram, Bus oder Fahrrad. Schon jetzt sind über 300 Ausflugsziele auf der Karte eingetragen. Die Tipps und Fotos kommen von Brandenburger Touristikern, dem Reiseführerverlag terra press oder von der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten. Aber schon jetzt kann jeder Bilder vom letzten Ausflugsziel hochladen. Und auch touristische Betriebe können ihr Angebot auf naturtrip.org kostenlos präsentieren
Viele namhafte Kooperationspartner unterstützen das Projekt ideell – als Beitrag zu einer ökologischen Verkehrswende. Mit dabei sind der Verkehrsverbund Berlin Brandenburg VBB, der BUND Berlin, die GRÜNE LIGA Berlin, der ökologische Verkehrsclub VCD, die Allianz pro Schiene e.V., der Verband Deutscher Verkehrsbetriebe VDV, der Deutsche Alpenverein DAV Sektion Berlin, der Deutsche Naturschutzring DNR, die Naturfreunde Deutschlands, co2online und der Tourismusverband Seenland Oder-Spree e.V. Finanziert wird naturtrip.org für zwei Jahre im Rahmen der Nationalen Klimaschutz Initiative des Bundesumweltministeriums.

Der neue Service für Fahrgäste ist bisher nur in Berlin und Brandenburg möglich, weil der VBB im Rahmen der Open Data Strategie seine Fahrplandaten für StartUps freigegeben hat. Die Big Data Software hinter naturtrip.org macht bis zu 18 Mio. Abfragen pro Sekunde. Dafür braucht es die Rohdaten aller Verkehrsbetriebe in Berlin und Brandenburg, also alle Züge, Straßenbahnen, S-Bahnen, Busse, U-Bahnen. Das neue Erreichbarkeits-Routing wurde in Potsdam entwickelt.
Quelle: naturtrip.org

Vier weitere Citylink-Fahrzeuge für Chemnitz

Die verbindliche Zusage durch den Freistaat Sachsen für eine Förderung der Fahrzeugbeschaffung ermöglicht die Anschaffung von vier weiteren Citya-Fahrzeugen. Diese Bahnen werden für den Betrieb der Stufe 2 des Chemnitzer Modells Chemnitz –  Thalheim – (Aue) benötigt.
Die Gesamtkosten für die Anschaffung der vier Fahrzeuge betragen 23,7 Mio. EUR. Der Freistaat Sachsen fördert etwa 75 Prozent der Summe aus Landesmitteln. „Neben dem Ausbau der S-Bahnsysteme in Dresden und Leipzig ist das Chemnitzer Modell in Chemnitz eines der wichtigsten ÖPNV-Neubauvorhaben im Freistaat. Das Chemnitzer Modell ist ein hervorragendes Beispiel für die Mobilität der Zukunft. Durch das System erfolgt eine innovative, kunden – und umweltfreundliche Verknüpfung mit dem Chemnitzer Umland“, erklärt Verkehrsminister Martin Dulig.

Die Verbandsversammlung des Zweckverbandes Verkehrsverbund Mittelsachsen (ZVMS) hat auf Grundlage der gesicherten Finanzierung in ihrer Sitzung die Anschaffung der vier weiteren Citya-Fahrzeuge des Herstellers Vossloh beschlossen. Der Eigenanteil des Verkehrsverbundes Mittelsachsen beträgt fast 6 Mio. EUR.

Barbara Ludwig, stellvertretende Verbandsvorsitzende des ZVMS, betont: „Wir sind sehr froh, dass der Freistaat Sachsen nach intensiven Gesprächen eine Möglichkeit gefunden hat, die Anschaffung von vier weiteren Fahrzeugen für das Chemnitzer Modell zu sichern. Damit sind auch die Weichen gestellt, dass wir 2018 sofort nach Fertigstellung der Bauarbeiten an der Stufe 2 den Linienbetrieb starten können.“  

Im Rahmen des Vergabeverfahrens zur Beschaffung der Zweisystemfahrzeuge für das Chemnitzer Modell hatte sich der VMS vom Hersteller Vossloh ein Optionsrecht für bis zu vier weitere baugleiche Fahrzeuge einräumen lassen. Eine Fertigungsunterbrechung mit erheblichen Folgekosten kann mit der nun bestätigten Anschaffung vermieden werden. Die zusätzlichen Fahrzeuge sollen bis 31. Oktober 2017 und damit rechtzeitig zum Start der Stufe 2 des Chemnitzer Modells geliefert werden.

Quelle: Verkehrsverbund Mittelsachsen

Qualitätsbericht SPNV NRW 2014 veröffentlicht

Der Qualitätsbericht SPNV NRW 2014 liegt vor und fasst auf 60 Seiten die Situation der Betriebs- und Infrastrukturqualität in Nordrhein-Westfalen in einem landesweiten Bericht zusammen.
„Der Bericht zeigt wie schon in den Vorjahren die Heterogenität des Zugverkehrs in Nordrhein-Westfalen. Äußerst zuverlässig betriebene Linien gehören ebenso zum Bild des SPNV wie Linien mit erheblichem Verbesserungspotenzial. Allerdings sind es insbesondere die bedeutenden Regional-Express-Linien mit hohen Fahrgastaufkommen, welche sich wie schon in den Vorjahren besonders verspätungsanfällig zeigten“, so Christian Manz, Verbandsvorsteher des Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL). Das beim NWL ansässige Kompetenzcenter Integraler Taktfahrplan (KC ITF NRW) ist Herausgeber des Berichtes, welcher jährlich im Auftrag des Ministeriums für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr des Landes NRW (MBWSV) erstellt wird.
In Sachen Pünktlichkeit gibt es über alle Linien des Nahverkehrs betrachtet gegenüber 2013 keine nennenswerten Verbesserungen oder Verschlechterungen. Die messbaren Qualitätsquoten stagnieren bei den Produktgruppen RegionalExpress, RegionalBahn und S-Bahn auf Vorjahresniveau: Die RegionalExpress-Linien stellen nach wie vor die Gruppe mit den durchschnittlich höchsten Verspätungsquoten dar. Die Ursachen sind sehr vielfältig: Neben Trassenkonflikten v. a. mit Zügen des DB-Fernverkehrs führen ebenso Infrastrukturengpässe wie auch verlängerte Fahrgastwechselzeiten bei stark nachgefragten Linien zu Verspätungen. Insbesondere die RegionalExpress-Linien mit langen Laufwegen wie die Linien RE 5 (Koblenz – Emmerich), RE 1 (Aachen – Paderborn) und RE 6 (Minden – Düsseldorf) sind hiervon besonders betroffen.
Mit insgesamt 57 betriebenen Linien im nordrhein-westfälischen Nahverkehr ist die Deutsche Bahn AG weiterhin das führende Verkehrsunternehmen in NRW, mit einem Marktanteil von insgesamt rund 70 Prozent. Beim Blick auf die Produktgruppe der RE-Linien zeigt sich, dass die Pünktlichkeit bei Direktvergaben z.T. deutlich hinter jener aus den wettbewerblich vergebenen Linien zurückfällt. Hier sind in erster Linie die seit Jahren verspätungsanfälligen RE-Linien RE 1, RE 5, RE 6 und RE 7 der DB AG zu nennen. Im Jahr 2014 haben zwei wesentliche Ereignisse dazu geführt, dass die Quote der ausgefallen Züge so hoch war wie lange nicht mehr: Zum einen störte das Pfingstunwetter mit Sturm Ela massiv über mehrere Tage den Bahnverkehr in NRW unternehmensübergreifend. Darüber hinaus haben die Streikphasen der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer GDL im Herbst den Betrieb vieler Deutsche Bahn-Linien beeinträchtigt.
Der Bericht zeigt auch die Ergebnisse der landesweiten Stationserhebungen im Jahr 2014. Hier zeigt sich gegenüber ein positiver Trend: 655 der insgesamt 752 erfassten und nach den Kriterien Sauberkeit, Funktionalität und Graffiti bewerteten Stationen weisen ein Erscheinungsbild auf, welches als akzeptabel bzw. noch akzeptabel eingestuft wird (87%). Bei 13% der Stationen besteht jedoch dringender Verbesserungsbedarf.
Hier finden Sie die Lang- und Kurzfassung der Qualitätsberichte zum Download.”
Quelle: Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL)

Solaris Elektrobusse für die Linie 204 in Berlin vorgestellt

Mit vier Elektrobussen vom Typ Solaris Urbino 12 electric wird demnächst der Betrieb der Berliner E-Bus-Linie 204 aufgenommen. Am Mittwoch, den 1. Juli 2015, haben die Partner des Schaufensterprojekts die neuen Fahrzeuge offiziell vorgestellt und auf eine erste Proberunde über den BVG-Betriebshof Indira-Gandhi-Straße eingeladen. Dort werden die Neulinge in der Berliner Busflotte auch in Zukunft stationiert sein. Tagsüber jedoch werden sie zwischen den Bahnhöfen Südkreuz und Zoologischer Garten/Hertzallee die erste Buslinie in einer Hauptstadt bedienen, auf der ausschließlich kabel- und kontaktlos geladene Elektrofahrzeuge zum Einsatz kommen. Möglich machen dies die PRIMOVE Technologie von Bombardier und das elektrische Antriebssystem von Vossloh Kiepe. Das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur fördert das Projekt mit insgesamt rund 4,1 Millionen Euro, wissenschaftlich begleitet wird es von der Technischen Universität Berlin.
Erste Tests zur Vorbereitung der Zulassung haben bereits begonnen, noch im Sommer soll die neue E-Bus-Flotte in den Linienverkehr gehen. Dann sind die Fahrgäste der BVG außer mit U- und Straßenbahnen sowie den vier Solarfähren auch auf Berlins Straßen elektrisch unterwegs – und das dank der jüngsten Umstellung auf Grünstrom noch dazu besonders umweltfreundlich. Im Rahmen der wissenschaftlichen Begleitforschung hat die TU Berlin im Vorfeld erforderliche Ladezeiten sowie notwendige Kapazitäten der Hochleistungsbatterien bestimmt. Derzeit führt sie eine technisch-wirtschaftliche Gesamtbewertung des Projekts durch. Die Betriebsphase der Linie 204 im Rahmen des "Internationalen Schaufensters Elektromobilität Berlin-Brandenburg" läuft bis Ende September 2016.
Quelle: Berliner Verkehrsbetriebe (BVG), Bombardier Transportation, Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI), Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt, Solaris Bus & Coach S.A., Technische Universität Berlin und Vossloh Kiepe GmbH

Deutsche Bahn – GDL: Einjähriger Tarifkonflikt beendet

Die Schlichtung zwischen Deutscher Bahn und GDL ist unter der Führung von Ministerpräsident a.D. Matthias Platzeck und Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow erfolgreich beendet worden. Beide Tarifparteien haben dem Schlichterspruch zugestimmt. Parallel zum Schlichtungsverfahren wurden Verhandlungen aufgenommen, so dass die Tarifrunde gestern am späten Abend abgeschlossen werden konnte.
DB-Personalvorstand Ulrich Weber: „Wir haben intensiv am Schlichter- und Verhandlungstisch gearbeitet und ein faires Kompromisspaket geschnürt. Damit befrieden wir nach harten Monaten endlich die Situation bei der DB. Die Streikgefahr ist gebannt. Das ist ein wichtiges Signal für unsere Kunden, unsere Mitarbeiter und das gesamte Unternehmen. Ich danke beiden Schlichtern ausdrücklich für ihren Beitrag.“
Verständigt haben sich DB und GDL auf ein Gesamtpaket mit Lohnerhöhungen, einem Vertrag über eine Langfrist-Perspektive der GDL als Tarifpartner mit einem verbindlichen Schlichtungsverfahren sowie einem umfassenden Programm zur Belastungsreduktion und zum Abbau von Überstunden. Außerdem wird die Referenzarbeitszeit ab dem Jahr 2018 um eine Stunde auf 38 Wochenstunden gesenkt. Gleichzeitig wird das Arbeitszeitsystem reformiert.
„Alle Ergebnisse und Vereinbarungen fügen sich inhaltlich in die bestehenden Regelungen ein. Damit erreichen wir unser Ziel, für ein und dieselbe Berufsgruppe nicht nach Gewerkschaftszugehörigkeit unterscheiden zu müssen, wenn es um Arbeitszeit, Pausenregelungen oder Vergütung geht“, so Weber weiter.
Der Tarifabschluss im Einzelnen:

  • Entgelterhöhungen und Einmalzahlung wie schon mit der EVG am 27. Mai 2015 vereinbart: Insgesamt 5,1 Prozent in zwei Stufen: 3,5 Prozent zum 1. Juli 2015 (mindestens 80 Euro) und 1,6 Prozent zum 1. Mai 2016 (mindestens 40 Euro. Dazu kommt eine Einmalzahlung, auf die eine bereits im Februar geleistete Vorschusszahlung angerechnet wird. Damit werden im Juli noch 350 Euro ausgezahlt. Der Tarifvertrag gilt bis zum 30. September 2016 (Laufzeit 27 Monate).
  • Langfrist-Garantie der GDL als Tarifpartner bei der DB bis 2020 sowie ein neues Schlichtungsverfahren: Die GDL erhält damit unabhängig von gesetzlichen Neuerungen eine Langfrist-Perspektive bei der DB. Zudem wurde bis 2020 auch ein verbindliches Schlichtungsverfahren vereinbart. Künftig kann die Schlichtung nicht nur einvernehmlich von beiden Seiten, sondern auch nur von einer Seite angerufen werden, wenn die Verhandlungen gescheitert sind oder Streiks angekündigt werden.
  • Umfassendes Programm zur Reduzierung der Belastung von Lokführern: Bis 31. Dezember 2017 sollen eine Million der über Jahre aufgelaufenen Überstunden abgebaut werden. Um dies zu erreichen, werden 300 zusätzliche Triebfahrzeugführer beschäftigt. Die Arbeitnehmer erhalten außerdem die Option, sich die Überstunden ganz oder teilweise auszahlen zu lassen. Zudem kann auch eine geringere Arbeitszeit vereinbart werden. Abstriche beim Entgelt werden dann durch die Auszahlung von Überstunden kompensiert. Ältere Lokführer können außerdem künftig auch von der bei der DB angebotenen besonderen Teilzeit im Alter profitieren (81 Prozent Arbeitszeit bei 88,5 Prozent Einkommen).
  • Absenkung der Referenzarbeitszeit um eine Wochenstunde ab 2018: Die Referenzarbeitszeit, nach der sich das Entgelt bemisst, wird zum 1. Januar 2018 um eine Stunde auf 38 Stunden gesenkt. Dafür wird gleichzeitig das Arbeitszeitsystem reformiert. Die Wahlmöglichkeit, einen Zeitzuschlag in Höhe von 15 Minuten pro Überstunde anstelle einer Überzeitzulage wählen zu können, entfällt. Der bisherige „Zinseszins-Effekt“ auf die aus den Vorjahren aufgelaufenen Überstunden wird ausgeschaltet. Die Absenkung der Referenzarbeitszeit greift erst nach dem Auslaufen der jetzigen Tarifabschlüsse mit GDL und EVG. Damit bleibt genügend Zeit, dies in den nächsten Tarifverhandlungen ab 2016 zu berücksichtigen.
  • Ein Bundesrahmentarifvertrag für das GDL-Zugpersonal und vier DB-Haustarifverträge für Lokführer, Zugbegleiter/Bordgastronomen, Disponenten und Lokrangierführer: Der neue „BuRa-ZugTV“ beinhaltet übergeordnete Themen wie beispielsweise Entgelt und Arbeitszeit. In den Haustarifverträgen werden die DB-spezifischen Regelungen abgebildet. Alle Regelungen sind widerspruchsfrei zu bereits bestehenden Tarifverträgen gestaltet.