Zum Abschluss des ÖPNV-Innovationskongresses in Freiburg wurden die Preisträger des diesjährigen ÖPNV-Innovationspreises ausgezeichnet. Mit dem ÖPNV-Innovationspreis würdigt das Land besonders innovative Projekte für einen zukunftsgerichteten Nahverkehr. Der Preis wird in drei Kategorien verliehen und ist mit je 2.000 Euro dotiert. Zusätzlich wurde noch ein ebenfalls mit 2.000 Euro dotierter Sonderpreis vergeben.
Unter dem Motto "Innovative Ideen für ein zukunftsweisendes öffentliches Verkehrsangebot" waren erfolgreich: Die Stadt Böblingen mit Maßnahmen zur Beschleunigung von Busverkehren; die Fa. Albert Rexer, Calw und der Landkreis Calw mit CENTRO; das Projekt Fahrrad2Go des Rems-Murr-Kreises und der Fa. Omnibusverkehr Ruoff aus Waiblingen und der e-Tarif Heidelberg des Verkehrsverbundes Rhein-Neckar und der Stadt Heidelberg.
In der nächsten Ausgabe der Nahverkehrs-praxis stellen wir Ihnen die Projekte der Preisträger ausführlich vor.
Coradia-Lint-Regionalzüge von Alstom in Ottawa in Betrieb genommen
Die von Alstom an OC Transpo gelieferten diesel-betriebenen Regionalzüge des Typs Coradia Lint sind am zweiten März auf der acht Kilometer langen Trillium-Strecke der O-Train-Stadtbahnlinie in Ottawa, Kanada, in Betrieb genommen worden. Im Jahr 2012 beauftragte OC Transpo, die Verkehrsgesellschaft von Ottawa, Alstom mit der Lieferung von sechs Coradia-Lint-Zügen. Die gute Fahrgastkapazität und Flexibilität der diesel-betriebenen Regionalzüge sollen dabei helfen, die wachsende Fahrgastzahl und Nachfrage auf der erweiterten O-Train-Trillium-Strecke zu decken.
Jeder in Ottawa eingesetzte Coradia-Lint-Zug von Alstom ist 41 Meter lang und kann 260 Passagiere transportieren. Die Niederflur-Züge wurden dazu entworfen, durch einfachen Zugang, großzügige Sitze und Gänge, große Panoramafenster und Stellplätze für Fahrräder verbesserten Fahrgastkomfort und ein verbessertes Fahrgasterlebnis zu bieten.
JEC Award 2015 für MAN-Ingenieure und Munich Composites
Die Vorentwicklung von MAN hat gemeinsam mit dem Kohlefaser-Spezialisten Munich Composites einen Luftfederbalgträger aus carbonfaserverstärktem Kunststoff (CFK) für Busse entwickelt. Das Projekt wurde mit dem JEC Innovation Award Europe in der Kategorie „Transportation“ ausgezeichnet.
JEC ist der größte Industrieverband für Composite-Werkstoffe. Der Award zeichnet herausragende Entwicklungen aus faserverstärkten Kunststoffen aus und wurde am 10. März auf der größten Fachmesse der Kohlefaserbranche in Paris überreicht. Die MAN-Entwickler Norbert Elbs und Susanne Rübsamen nahmen die Auszeichnung gemeinsam mit Martin Stoppel, Kaufmännischer Leiter von Munich Composites, entgegen.
Ziel des gemeinsamen Projektes war eine deutliche Gewichtseinsparung bei dem rund 1,60 Meter langen Träger an der Hinterachse. Der heutige Standard im Fahrzeugbau sind Träger aus Stahl. Sie tragen über die verbundenen Luftfederbälge das Gewicht des Busses. An jeder Hinterachse sind zwei Luftfederbalgträger mit einem Gewicht von je 83 kg verbaut. Die Tragstruktur des Luftfederbalgträgers hat ein Gewicht von rund 53 kg. Der Prototyp für diese Tragstrukturmit einem CFK-Hohlprofil ist rund 70 Prozent leichter, und würde damit die Nutzlast eines Busses um einen Fahrgast erhöhen. Im Anschluss an die Prototypenentwicklung müssen die Komponenten nun in harten Praxistests ihre Alltagstauglichkeit beweisen. Darüber hinaus gilt es die Wirtschaftlichkeit zu bewerten.
BOGESTRA investiert ca. 200 Millionen Euro in neue Bahnen für das Ruhrgebiet
Der Aufsichtsrat der BOGESTRA hat in einer Sondersitzung am 6. März 2015 unter dem Vorsitz der Bochumer Oberbürgermeisterin Dr. Ottilie Scholz einstimmig beschlossen, dass die BOGESTRA im Rahmen einer Ersatzbeschaffung vorzeitig 42 neue Straßenbahnen in einem europaweiten Ausschreibungsverfahren zeitnah einkaufen wird, dazu kommen acht Optionsfahrzeuge. Grund dafür ist das hohe Alter der bisher eingesetzten NF6D-Fahrzeuge, die in zwei Chargen 1992 und 1994 beschafft wurden, und deren Anfälligkeit. Das Ausschreibungsverfahren beginnt noch im März. Die Auslieferung der ersten Fahrzeuge ist für 2016, die Auslieferung der letzten Fahrzeuge für 2020 geplant. Die Optionsfahrzeuge könnten 2023 bis 2024 geliefert werden.
In der Aufsichtsratssitzung am 6. März 2015 wurden auch Investitionen beschlossen, um die rund 25 Jahre alten Fahrzeuge der U35 (Typ B-Wagen) in den kommenden Jahren zu modernisieren. Der Aufsichtsrat beschloss daher die Beschaffung von E-Technik-Ausrüstung für 25 Fahrzeuge für die Jahre 2023 bis 2027. Um die Modernisierung in dieser Zeit zu realisieren und keine Qualitätseinbußen beim Verkehr der U35 CampusLinie zu erleiden, ist es erforderlich den Fahrzeugbestand der U35 zu erweitern. So wurde außerdem die Beschaffung von sechs Regelspur-Schienenfahrzeugen beschlossen. Sie sollen in den Jahren 2021 und 2022 ausgeliefert werden.
Insgesamt werden in die Ersatzbeschaffung für NF6D und die Modernisierung der U35-Fahrzeuge/Beschaffung Regelspurbahnen ca. 200 Millionen Euro investiert.
Siemens stabilisiert Schwedens Bahnstromnetz mit neuem Frequenzumrichter
Das schwedische Ministerium für Verkehr und Infrastruktur sucht nach einer energie- und kosteneffizienten Lösung, um die Stromversorgung im wachsenden Schienenverkehr sicher zu stellen. Zur Verstärkung des Bahnstromversorgungsnetzes hat die lokale Transportbehörde Trafikverket nun Siemens beauftragt, einen Bahnstromumrichter der Reihe Sitras SFC plus zu errichten, um Strom aus dem öffentlichen 50-Hz-Versorgungsnetz in das 16,7-Hz-Bahnstromversorgungsnetz einzuspeisen. Das Auftragsvolumen beträgt rund 17 Millionen Euro. Im Frühjahr 2017 soll der Umrichter in Betrieb gehen.
Das Besondere an den Umrichtern Sitras SFC plus ist ihre Multilevel-Stromrichtertechnik: Sie funktioniert mit einem modularen Aufbau mehrerer in Reihe geschalteter Leistungstransistorbauelementen (IGBT) und Kondensatoren, die die gewünschte Spannung aus kleinen Stufen zusammensetzen. Dadurch verringern sich die Schaltfrequenzen und folglich der Leistungsverlust um rund zehn Prozent, verglichen mit bisherigen Systemen. Auch der Geräuschpegel wurde gesenkt, wovon die Anwohner profitieren. Zudem brauchen die Multilevel-Anlagen etwa 20 Prozent weniger Platz, weil sie kompakter gebaut werden können als andere auf dem Markt angebotene Lösungen.
CiteeCar im Ruhrgebiet zieht positive Bilanz
Sechs Monate nach dem offiziellen Start im Ruhrgebiet zieht CiteeCar eine ausnahmslos positive Bilanz: Das Angebot des Carsharers in Bochum, Dortmund, Essen und Gelsenkirchen wird laut Aussage des Unternehmens mit Begeisterung angenommen – und bereits im Dezember 2014 wurde die Flotte um weitere 50 CiteeCars auf nun 150 Fahrzeuge aufgestockt. Auch in Herne, Bottrop und Recklinghausen können seit Ende letzten Jahres CiteeCars gebucht werden. „Wie erwartet, ist auch in der Ruhr-Region der Bedarf an umweltfreundlicher und gleichzeitig kostengünstiger Mobilität groß, sodass es die absolut richtige Entscheidung war, hierher zu kommen. Zu unserem kleinen Jubiläum freuen wir uns über eine gute Fahrzeug-Auslastung sowie stetig steigende Nutzerzahlen“, so CiteeCar-Chef Bill Jones. CiteeCar bietet als erstes Unternehmen Carsharing flächendeckend im Ruhrgebiet an und wagt sich dafür auch aus den Großstädten in kleinere Städte.
Stadtbahnen Düsseldorf und Köln: Bombardier erhält Zuschlag
Der Zuschlag für die gemeinsame Beschaffung von Stadtbahnwagen der Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) und der Düsseldorfer Rheinbahn an Bombardier, der Ende des letzten Jahres geplant war, konnte aufgrund eines Nachprüfungsantrags von Siemens-Kiepe nicht erteilt werden. Dieser Nachprüfungsantrag wurde nun zurückgenommen. Somit kann der Auftrag nun unwiderruflich an Bombardier vergeben werden.
Bei der rund 200 Mio. Euro schweren Ausschreibung werden die KVB 20 und die Rheinbahn 42 mit einer Option auf 16 Fahrzeuge bestellen. Es handelt sich um 28 Meter lange und 2,65 Meter breite Hochflurfahrzeuge, die insbesondere die alten Stadtbahnwagen vom Typ GT8SU ersetzen werden.
Bahnhöfe und Züge immer sicherer
Die Deutsche Bahn hat anlässlich der Vorstellung ihres Sicherheitsberichts 2014 eine positive Bilanz gezogen: Gewalt und Vandalismus gehen weiter deutlich zurück.
„In den vergangenen Jahren haben wir stark in die Sicherheit investiert und es so geschafft, die Bahnhöfe und Züge noch sicherer zu machen“, sagte der für die Konzernsicherheit zuständige DB-Vorstand Gerd Becht. Der Sicherheitschef der DB, Gerd Neubeck, fasst zusammen: „Die konsequente Arbeit an unseren Sicherheitskonzepten zahlt sich aus. Auch weiterhin hat die Bahn eine bedeutend geringere Kriminalitätsbelastung als der sonstige öffentliche Raum.“
Besonders erfreulich ist der Rückgang bei Körperverletzungsdelikten: So registrierte die Bundespolizei im vergangenen Jahr einen Rückgang der Taten um etwa 7 Prozent auf rund 13.650. Das entspricht bundesweit im Schnitt 37 Fällen täglich in allen Zügen und Bahnhöfen, also auch in Zügen der Wettbewerber der DB. Zum Vergleich: Niedersachsen hat etwa gleich viele Einwohner wie die Bahn täglich Kunden befördert, registriert jedoch täglich rund 145 Körperverletzungsdelikte. „Wir ruhen uns auf diesen guten Werten nicht aus“, erklärte Neubeck weiter. So kündigte der Sicherheitschef an, die Videotechnik an mehr als 100 Bahnhöfen bundesweit auszubauen. Zugriff auf die Aufnahmen habe allein die Bundespolizei.
Bei der Bekämpfung der Buntmetallkriminalität verzeichnet das Unternehmen weitere Erfolge: Die Fallzahlen sind im vergangenen Jahr um weitere 15 Prozent gegenüber 2013 auf etwa 1.500 Taten zurückgegangen. Seit 2011 sind die Diebstähle damit um mehr als 50 Prozent rückläufig. 2014 waren rund 9.000 Züge (-10 Prozent gegenüber 2013) mit 146.000 Verspätungsminuten (+ 8 Prozent) betroffen. Der materielle Schaden lag bei etwa 17,1 Millionen Euro und ging damit leicht zurück.Der Vandalismus in Form beschädigter Sitze, zerkratzter Scheiben oder zerstörter Fahrstühle ging im vergangenen Jahr um weitere 7 Prozent auf 11.050 Fälle zurück. 2013 lag der Rückgang gegenüber dem Vorjahr sogar bei 30 Prozent. Diese Entwicklung ist vor allem auf eine verstärkte Präsenz der Sicherheitskräfte und spezielle Einsatzteams zurückzuführen. Auch der Einsatz von Videotechnik in Zügen wie beispielsweise in der S-Bahn München wird positiv bewertet. Der materielle Schaden lag im Jahr 2014 bei rund 27 Millionen Euro (-10 Prozent).
Bei Graffiti registriert die DB einen Anstieg um 25 Prozent auf 19.350 Taten (2013: 15.500). Allein 2014 entstand ein Schaden von 8,1 Millionen Euro (2013: 6,6 Millionen, + 23 Prozent). Zurückzuführen ist dies unter anderem auf die Lokführerstreiks Ende des Jahres, aufgrund derer viele Züge nicht an den üblichen Anlagen abgestellt werden konnten. Die Anzahl der aufgebrochenen Fahrkartenautomaten ist im vergangenen Jahr um etwa 30 Prozent zurückgegangen (2014: 380 Taten, 2013: 560 Taten). Allein 2014 entstand bei Aufbrüchen an den Automaten ein Schaden von 6,7 Millionen Euro. Durch spezielle Ermittlungen seitens der Bundespolizei konnten mehrere Tätergruppen erfolgreich gestellt werden. Zudem setzt die DB auf verkürzte Entleerungszyklen und stattet ihre Automaten mit Farbpatronen aus, was jeden Aufbruch sinnlos macht.
Den vollständigen Bericht finden Sie hier.
Fahrgäste zufrieden mit der Berliner S-Bahn
Die Fahrgäste sind mit den Leistungen der Berliner S-Bahn wieder zufriedener. Dies bestätigt die neueste der durch die VBB Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg GmbH regelmäßig durchgeführten Befragungen. Demnach liegt der im November 2014 ermittelte und nun veröffentlichte Fahrgastzufriedenheitswert bei 2,46 (Schulnotensystem von 1 = sehr zufrieden bis 5 = sehr unzufrieden). Das ist das zweitbeste Ergebnis seit Beginn der Messungen 1996.
Bessere Bewertungen vergaben die befragten Fahrgäste insbesondere bei der Sauberkeit der Fahrzeuge und der Stationen. Hier zeigt sich der Erfolg der in den letzten Jahren durch die S-Bahn Berlin GmbH intensivierten Reinigung. Zufriedener waren die Fahrgäste auch mit den Informationen zum Zugverkehr. Seitdem wieder mehr und längere Züge unterwegs sind, sind für die Fahrgäste wieder mehr Sitzplätze verfügbar. Das schlägt sich in der Bewertung positiv nieder. Ebenfalls erfreulich: für die Service- und Verkaufsstellen und die Freundlichkeit des Personals gab es gute Noten.
Deutlichen Handlungsbedarf sehen die Fahrgäste allerdings unverändert in der Pünktlichkeit der Züge, dem nach wie vor für sie wichtigstem Kriterium. Aktuell beträgt die Pünktlichkeit 95,66 Prozent.
Quelle: VBB
Wieder VDL Citea LLE für Koiviston Auto in Finnland
VDL Bus & Coach wird wieder Busse vom Typ VDL Citea LLE an Koiviston Auto liefern. Der größte Personenbeförderer Finnlands hat 30 Citea LLE bestellt. Im Sommer 2014 lieferte VDL Bus & Coach bereits 78 Citea LLE an Koiviston Auto. Dies war der größte Auftrag, den VDL Bus & Coach jemals für den finnischen Markt ausgeführt hat.
"Die positiven Erfahrungen, die wir in den letzten Monaten mit diesen Leichtbussen in den Städten Kuopio, Lahti und Jyväskylä vor allem in Bezug auf Kraftstoffverbrauch, Fahrkomfort und Wartungskosten gemacht haben, haben uns bewogen, wieder Busse des Typs Citea LLE zu bestellen", sagt Antti Norrlin, CEO Koiviston Auto. 25 Busse sind für die Stadt Jyväskylä bestimmt, die mit 136.000 Einwohnern die siebtgrößte Stadt des Landes ist; 5 Busse gehen nach Oulu, der mit gut 196.000 Einwohnern größten Stadt Nordfinnlands. Geliefert wird in den Monaten August und September 2015.
Quelle: VDL