Die nordrhein-westfälischen Aufgabenträger für den Schienenpersonennahverkehr – der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR), go.Rheinland und Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) – laden heute zum fünften NRW-Mobilitätsforum nach Gelsenkirchen ein.
Die laufende Veranstaltung bietet eine Plattform für den offenen Dialog zwischen Fachleuten aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik. Ziel ist es, aktuelle Herausforderungen im Mobilitätssektor zu beleuchten, innovative Lösungsansätze vorzustellen und Denkanstöße für die Mobilität der Zukunft zu geben.
Geboten wird ein abwechslungsreiches Programm mit spannenden Impulsen und Keynotes, interdisziplinärem Austausch und einem hochkarätig besetzten Podium. Vor Ort vertreten oder zugeschaltet sind zum Beispiel Oliver Krischer, Minister für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen sowie Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder.
Im Fokus stehen spannende Branchenthemen wie die zukünftigen Rahmenbedingungen im SPNV, die ÖPNV-Digitalisierungsoffensive NRW, alternative Antriebe oder die Zukunft des Deutschlandtickets.
Die VAG Verkehrs-Aktiengesellschaft Nürnberg ist bei der Mobilitäts- und Antriebswende, Umwelt- und Klimaschutz auf Kurs. Sie nimmt in diesen Tagen ihren 100. eBus in Betrieb.
Mit dem 100. sowie weiteren 30 eCitaro G, die bis zum Sommer von Mercedes Benz geliefert werden, wächst die Zahl der batterieelektrischen Busse auf 123. Mehr als die Hälfte der VAG-Busse sind damit besonders nachhaltig, lokal wie auch global emissionsfrei und zudem sehr leise. Da die VAG die eBusse mit Ökostrom lädt – überwiegend aus einer Photovoltaikanlage in Unterfranken –, ist das ein zusätzliches Plus beim Thema Nachhaltigkeit. Rüdiger Kappel, Leiter Vertrieb ÖPNV Deutschland bei Daimler Buses, hat die magische 100 bei der VAG gerne zum Anlass genommen, den 100. eBus persönlich zu übergeben. Insgesamt sind 77 der bald 123 eBusse der VAG von Mercedes Benz.
Umwelt- und klimafreundlicher eAntrieb
Tim Dahlmann-Resing, Sprecher des Vorstandes der VAG, ist davon überzeugt, dass die Entscheidung des kommunalen Verkehrsunternehmens im Jahr 2019 künftig bei den regulären Busbeschaffungen ganz auf eMobilität zu setzen, richtig war. Die VAG hat 2018 – nachdem sie zuvor schon über viele Jahre immer wieder eBusse verschiedener Hersteller testen konnte – ihren ersten eBus, einen Solaris Urbino 12 electric, in Betrieb genommen. 2020 folgten weitere sechs eBusse von Solaris und schließlich in den Jahren 2021 bis 2024 innovative eBusse von MAN und Mercedes Benz.
„In dem Zusammenhang das Stichwort Ökonomie, Wirtschaftlichkeit: Es mag zunächst (zu) teuer erscheinen, als öffentliches Verkehrsunternehmen in die E-Mobilität auch im Busbereich zu investieren. Aber, und das betone ich hier nachdrücklich, mittel- und langfristig zahlen sich diese Investitionen unter den verschiedenen Aspekten und Pluspunkten, die der ÖPNV hat, aus. Die Investitionen sind gut angelegtes Geld. Ich nenne nur die Stichworte nachhaltig, umwelt- und klimafreundlich, bessere Luft, weniger Lärm und insgesamt mehr Lebensqualität in der Stadt.“ so der VAG-Aufsichtsratsvorsitzender Christian Vogel.
Gute Klimabilanz
Insbesondere das fürs Klima schädliche CO2 sowie Luftschadstoffe fallen beim Betrieb von eBussen weg. Bei einer planmäßigen Laufleistung von rund 60.000 Kilometern pro Jahr reduziert ein eSolobus den CO2-Ausstoß pro Jahr um ca. 52 Tonnen und ein eGelenkbus um rund 68 Tonnen CO2. Beides verglichen mit einem modernen Euro-6-Dieselbus. Im vergangenen Jahr summierte sich die CO2-Einsparung für alle im Betrieb befindlichen eBusse bei der VAG bereits auf rund 6.300 Tonnen. Wenn die VAG nächstes Jahr weitere 21 bereits bestellte eBusse von MAN in Betrieb nehmen wird, kann sie mit ihren dann 144 eBussen pro Jahr fast 10.000 Tonnen CO2 pro Jahr einsparen.
Modernisierung des Busbetriebshofes Schweinau
Mit dem Kauf der Fahrzeuge ist es aber nicht getan. Mit wachsender eBus-Flotte investiert die VAG in den Ausbau wie die Modernisierung ihres Betriebshofes Schweinau. An diesem zentralen Standort werden die Busse auch künftig geladen, gewartet und repariert, gesäubert und für den nächsten Einsatz eingeplant.
„Zunächst haben wir einige wenige Ladestationen an unserer Abstellhalle aus den 1980er Jahren installiert. Dann folgte der Bau unseres neuen eBus-Ports auf einer Freifläche bei unserer Buswerkstatt. Ihn haben wir bereits 2021 in Betrieb genommen. Hier können wir 39 eBusse unter zwei offenen Dächern laden. Immer 20 parallel. Aktuell modernisieren und ertüchtigen wir unserer Abstellhalle aus den 1980er Jahren. Durch die Nutzung der vorhandenen Bausubstanz sparen wir Kosten, werden zudem unserem Grundsatz der Nachhaltigkeit, des Ausgleichs zwischen Ökonomie und Ökologie gerecht“, so Dahlmann-Resing.
Der Bau des ersten speziell für autonom fahrende Shuttles konzipierten Betriebshofs der Hamburger Hochbahn beginnt. Im Rahmen des Projekts Alike entsteht in Hamburg eine Infrastruktur, die den Betrieb einer Flotte autonomer On-Demand-Shuttles ermöglicht. Die Bauarbeiten starten ab Mitte Mai und bereits in der zweiten Jahreshälfte werden erste Fahrzeuge von diesem Standort aus in den Testbetrieb auf Hamburgs Straßen gehen.
Mit dem neuen, rund 2.000 Quadratmeter großen Betriebshof in Hamburg wird die Infrastruktur geschaffen, um eine Flotte autonomer Shuttles im städtischen Raum betreiben zu können. Der Hub bietet Platz für bis zu zehn Fahrzeuge und liegt zentral im 37 Quadratkilometer umfassenden Betriebsgebiet, was einen effizienten Betrieb ermöglicht. Neben den Stellplätzen und der notwendigen Ladeinfrastruktur für die Fahrzeuge umfasst der Betriebshof eine Werkstatt sowie ein Verwaltungsgebäude. Sehr viel Wert legt die Hochbahn beim Bau auf das Thema Nachhaltigkeit: Dachbegrünung, Photovoltaikanlagen zur Eigenstromerzeugung und eine modulare Bauweise des Verwaltungsgebäudes ermöglichen einen flexiblen und ressourcenschonenden Bau.
Die autonomen Shuttles des Herstellers Holon (ein Tochterunternehmen von Benteler), die von der Hochbahn betrieben werden, führen ab Mitte 2025 erste Testfahrten mit einer Sicherheitsfahrerin oder einem Sicherheitsfahrer in Hamburg durch, allerdings noch ohne Fahrgäste. In 2026 wird eine geschlossene Nutzergruppe die autonomen Shuttles über die Apps hvv switch und Moia digital buchen können. Die barrierefreien Fahrzeuge verfügen über eine Kapazität von bis zu 15 Personen.
Das Projekt Alike wird vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr mit 26 Millionen Euro gefördert und gilt als Blaupause für die Umsetzung der Mobilitätswende in deutschen Städten. Ziel ist es, ein flexibles, nachhaltiges und inklusives Mobilitätsangebot zu schaffen, das den klassischen ÖPNV ergänzt und neue Maßstäbe für nachhaltige Mobilitätslösungen setzt.
Mit dem Bündnis Gebäudewende bringt die dena (Deutsche Energie-Agentur) führende Akteure aus Verbänden, Unternehmen und Forschungseinrichtungen zusammen. Ziel ist es, praxisnahe Lösungsansätze für die Energiewende im Gebäudesektor zu entwickeln.
Der Gebäudesektor spielt eine zentrale Rolle, wenn Deutschland seine Klimaziele erreichen will. Mit dem neu gestarteten Bündnis Gebäudewende hat die dena einen Raum für den fachlichen Austausch und politischen Dialog geschaffen. Knapp 20 Verbände, Unternehmen und Forschungseinrichtungen aus unterschiedlichen Bereichen des Gebäudesektors haben sich in dem von der dena initiierten und koordinierten Bündnis zusammengeschlossen. Es verbindet wissenschaftliche Expertise mit einer praktischen Perspektive und richtet sich gezielt an politische Entscheidungstragende. Im Zentrum stehen konkrete marktbasierte Lösungen zur Erhöhung der Sanierungsrate, zum beschleunigten Einbau klimafreundlicher Heizsysteme und der Digitalisierung von Gebäuden.
Corinna Enders, Vorsitzende der dena-Geschäftsführung: „Die Umsetzung der Energiewende in Gebäuden stellt Politik, Gesellschaft und Wirtschaft weiter vor große Herausforderungen. In den vergangenen Jahren wurden viele gesetzliche Leitplanken im Gebäudebereich gesetzt. Diese gilt es nun mit Mut und Entschlossenheit weiterzuentwickeln und mit Branchenexpertise zu flankieren. Das Bündnis Gebäudewende schafft hierfür einen verlässlichen und sicheren Rahmen, um konkrete Fortschritte beim klimafreundlichen Bauen und Sanieren zu ermöglichen.“
Die Mitglieder des Bündnisses eint das Ziel, wirksame Maßnahmen zur Beschleunigung der Energiewende im Gebäudesektor zu erarbeiten – unter gleichzeitiger Berücksichtigung ökologischer, ökonomischer und sozialer Anforderungen. Politisch Verantwortliche und weitere zentrale Stakeholder sollen gezielt mit anwendungsorientierten Handlungsvorschlägen sowie fundierten Erkenntnissen aus Wissenschaft und Praxis dabei unterstützt werden, tragfähige Entscheidungen für die Umsetzung der Gebäudewende zu treffen. Vorgesehen sind unter anderem regelmäßige Veröffentlichungen und Austauschformate mit Politik, Wirtschaft, Forschung und der interessierten Fachöffentlichkeit.
Wie können verlassene Bahnhofsgebäude in Brandenburg zu lebendigen Orten des Austauschs und der Gemeinschaft werden? Mit dieser Frage haben sich die Architekturstudentinnen Therese Rackwitz und der Architekturstudent Wojtek Szczepanik in ihrer Masterarbeit an der TU Berlin auseinandergesetzt – und ein zukunftsweisendes Konzept erarbeitet.
Ausgangspunkt war eine umfassende Bestandsaufnahme: 44 leerstehende Bahnhofsgebäude in Brandenburg wurden analysiert, bewertet und typologisch eingeordnet. Das Ergebnis zeigt großen Handlungsbedarf, aber auch enormes Potenzial: Während der Bahnbetrieb weiterläuft, verfallen vielerorts die historischen Empfangsgebäude.
Rackwitz und Szczepanik plädieren für eine nachhaltige und partizipative Reaktivierung dieser Gebäude – mit Fokus auf Bauen im Bestand und der Nutzung grauer Energie. Ihr Vorschlag: Die Umwandlung ehemaliger Empfangshallen in sogenannte „Dritte Orte“ – offene Treffpunkte, die Kultur, Bildung und soziales Leben vereinen sowie Netzwerke zwischen Stadt und Land fördern.
Zukunftsbahnhof Jüterborg
Das Konzept sieht digital vernetzte Zukunftsbahnhöfe vor, die über Veranstaltungen und Streamingformate miteinander kommunizieren. Ergänzend erstellten die angehende Architektin und der angehende Architekt Leitfäden, Werkzeuge und Beispiele zur schrittweisen Umsetzung. Ein konkretes Anwendungsszenario spielen sie am Bahnhof Jüterbog durch, der sich zum Bildungs- und Kulturzentrum mit Co-Working, Atelierflächen, Workshopangeboten und interkulturellem Treffpunkt entwickeln könnte. Ergänzend entwickelten sie ein Leerstandsquartett, das auf spielerische Art und Weise den Umgang mit Leerstand vermittelt. Was genau ein „Dritter Ort” ist, welche Rolle eine Tischlerei und Altholz spielen – und wie ein Bahnhof zu einem lebendigen Ort für Konzerte, Workshops und Hausaufgabenbetreuung werden kann, lesen Sie im vollständigen Interview.
Am 21. Mai 2025 laden die Erfurter Verkehrsbetriebe zu einem speziellen Training für Senioren und mobilitätseingeschränkte Fahrgäste ein.
Wer schlecht zu Fuß ist, sich mit Rollator, Rollstuhl oder Gehhilfe im Alltag bewegt, kennt die Herausforderungen im Alltag und auch dem öffentlichen Nahverkehr. Genau hier setzt das Mobilitätstraining der EVAG an: Es macht fit für die sichere und selbstständige Nutzung von Bus und Bahn. Am 21. Mai 2025, um 14 Uhr lädt die Erfurter Verkehrsbetriebe AG interessierte Fahrgäste an die Haltestelle Thüringenhalle zum Mobilitätstraining ein. Das Angebot ist kostenfrei, aber eine Anmeldung ist erforderlich.
Tipps aus der Praxis – direkt vor Ort
Wie steige ich mit dem Rollator sicher in die Bahn? Wo finde ich den besten Platz im Bus? Was bedeuten die Taster und Piktogramme in den Fahrzeugen? Antworten auf all diese Fragen gibt es im direkten Kontakt mit den Fachleuten der EVAG – verständlich erklärt und praxisnah vermittelt. Das Training findet direkt an einer regulären Haltestelle statt, inklusive Übungen an echten Fahrzeugen. Wer möchte, kann gleich selbst ausprobieren, wie sich der Einstieg meistern lässt, wo man während der Fahrt am sichersten steht und wie man sich im Ernstfall bemerkbar macht.
„Wir wollen Menschen ermutigen, sich mit einem guten Gefühl vor allem sicher im öffentlichen Nahverkehr zu bewegen. Mobilität darf kein Hindernis sein, sie soll verbinden“, sagt Mario Laube, Vorstand der EVAG. „Unser Training zeigt: Mit ein paar einfachen Tipps und etwas Übung lässt sich viel erreichen.“
Alle Details zum Mobilitätstraining finden Sie hier.
Freiburg war in den letzten Tagen erneut Treffpunkt der Nahverkehrsbranche: Der ÖPNV-Kongress 2025, ausgerichtet vom Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg und der Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg, bringt alle zwei Jahre Fachleute, Entscheider und Akteure aus ganz Deutschland zusammen. Unter dem Leitthema „Neue Mobilitätskultur entwickeln“ wurde diskutiert, wie der öffentliche Nahverkehr zukunftsfähig und gesellschaftlich verankert gestaltet werden kann. Ziel ist es, Impulse für eine echte ÖPNV-Kultur zu setzen – eine, die weit über Fahrpläne und Fahrzeuge hinausgeht.
Das diesjährige Messeprogramm vereinte hochkarätige Keynotes mit tiefgehenden Praxis-Sessions und lebendigen Diskussionsrunden. Dabei nahmen vor allem die Themen Finanzierung, Klimaschutz, On-Demand-Verkehr, Autonomes Fahren, Strategische Kommunikation, Barrierefreiheit und KI eine zentrale Rolle ein.
In seinem Impulsvortrag betonte Winfried Hermann, Verkehrsminister von Baden-Württemberg, unter anderem die zentrale Rolle des ÖPNV für eine zukunftsfähige Mobilität. Der Kongress sei ein Ort der Begegnung und des Aufbruchs, so Hermann – mit dem Ziel, eine „neue Mobilitätskultur“ zu entwickeln, in der Bus und Bahn nicht nur nützlich, sondern auch attraktiv, modern und „kultig“ sind. Angesichts steigender Investitionen – rund 3,3 Milliarden Euro im Jahr 2024 – forderte er neue Finanzierungswege wie Sonderkredite oder den Mobilitätspass, ein bundesweit einzigartiges Konzept. Konkret hieße das: Jeder Euro, den Nutzerinnen und Nutzer in den Mobilitätspass einzahlen, wird ihnen als ÖPNV-Guthaben gutgeschrieben. Die so gesammelten Mittel fließen direkt in den Ausbau und die Verbesserung von Bus- und Bahnverbindungen vor Ort – zum Nutzen von Klima und Gemeinschaft.
Zugleich betonte Hermann, dass nicht nur die Soft- sondern auch die Hardware stimmen müsse – technische Modernisierung, gute Takte und eine verlässliche Infrastruktur seien Grundvoraussetzungen für einen starken ÖPNV. Hermann sprach sich für mehr Tempo beim Klimaschutz aus und plädierte für gute und faire Löhne im Nahverkehr. Zudem gab er Einblick in den Zukunftsfahrplan 2040 und unterstrich die Bedeutung von autonomer Mobilität sowie des Deutschland- und Jugendtickets in Baden-Württemberg.
„Eine neue Mobilitätskultur entsteht, wenn wir Mobilität nicht länger nur als Transport von A nach B begreifen, sondern als Teil einer lebenswerten, klimafreundlichen Bewegungskultur, als bewegte Zukunft. Dafür braucht es Mut, Kreativität – und vor allem: gemeinsames Handeln.“
Winfried Hermann MdL (Minister für Verkehr des Landes Baden-Württemberg)
Freiburgs Baubürgermeister Martin Haag, betonte in seinen Ausführungen unter anderem, dass Energie- und Mobilitätswende Hand in Hand gehen und Bürgernähe – etwa durch Fotowettbewerbe und lokale Aktionen – entscheidend sei. „In der Summe liegt die Kraft für die Verkehrswende“, so sein Fazit, das die Mobilitätskultur als Veränderung in den Köpfen begreift. In der Gesamtbetrachtung sei Verkehrsvermeidung immer das oberste Ziel.
Praxisprogramm und Innovationsmesse
Dieses Jahr ergänzte ein breites Praxisprogramm die Impulse und Keynotes: In 15 Workshops, aufgeteilt in drei Themenblöcke, konnten die Teilnehmenden tief in aktuelle Fragestellungen und Lösungsansätze eintauchen – von Angebotsausbau über Finanzierung und Künstliche Intelligenz bis hin zu Anschlusssicherung und Personalgewinnung. Dabei lag der Fokus noch stärker auf der Vermittlung von Praxiswissen, das unmittelbar in die tägliche Arbeit übertragbar ist. Der große Zuspruch bestätigt: Der Bedarf an Austausch und konkreter Diskussion ist hoch.
Parallel zum Kongress präsentierten Unternehmen und Institutionen aus dem ÖPNV sowie angrenzenden Branchen ihre innovativen Produkte, Dienstleistungen und Lösungen. Die Ausstellung bot spannende Einblicke in Trends und Technologien, die den Nahverkehr der Zukunft mitgestalten.
Impulsvortrag von Minister Winfried Hermann MdL (Ministerium für Verkehr BW) (Foto: NahverkehrsPraxis).Diskussionsrunde mit Verkehrsminister Winfried Hermann MdL (Ministerium für Verkehr BW), Gerd Hickmann (Abteilungsleiter ÖV, Ministerium für Verkehr BW), Landrat Dr. Christoph Schnaudigel (Landkreis Karlsruhe), Bürgermeister Raoul Schmidt-Lamontain (Stadt Heidelberg) und Franz Schweizer (Präsident, Verband Baden-Württembergischer Omnibusunternehmen) (Foto: NahverkehrsPraxis).
Vianova Technologies liefert seit dem ersten Quartal 2025 komplett integrierte Systeme für Busse und Bahnen des ÖPNV, die neben der Fahrgastinformation und Fahrgastunterhaltung auch Fahrgastzählung, flächendeckendes WLAN On-Board und Videoüberwachung mit einem einzigen integrierten Server realisieren. Das System arbeitet mit allen wesentlichen standardisierten Kommunikationsschnittstellen – der Wildwuchs verschiedener Schnittstellen für vier separate Systeme wird eliminiert.
Das Vianova System basiert auf modernster Hardware- und Software-Technologie, der modularen Displayfamilie, dem leistungsfähigen Server MS-700 (Bild 2) sowie der mächtigen Software LISA von BitCtrl. Bild 1 zeigt den Komfort moderner Fahrgastinformation.
Bild 2: Die dynamische FGI für den Schienenersatzverkehr der DB ist in den zwei Anzeigebeispielen im Vianova Twin-Display dargestellt. (Foto: Vianova).
Zwei Jahre nach Einführung des Deutschlandtickets zieht die Allianz pro Schiene eine positive Bilanz. Das Ticket sei mit aktuell rund 13,5 Millionen Abonnentinnen und Abonnenten ein Riesen-Erfolg bei den Fahrgästen. Es habe außerdem einen nennenswerten Verlagerungseffekt und trage so entscheidend zur Einsparung von CO2 im Verkehrssektor bei.
Das Bekenntnis der neuen Bundesregierung zum Deutschlandticket und die angekündigte Preisstabilität machten das Deutschlandticket noch attraktiver. Ziel muss es dem Verkehrsbündnis zufolge sein, die Nutzerzahlen des Tickets weiter zu erhöhen, insbesondere durch ein größeres Angebot an Jobtickets.
Der Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, Dirk Flege, sagte am Mittwoch in Berlin: „Gleich mehrere Studien belegen es inzwischen ganz deutlich: Das Deutschlandticket hat das Fahren mit Bus und Bahn deutlich einfacher gemacht und viele Menschen zusätzlich zum Umsteigen bewegt. Es ersetzt Millionen Autofahrten, sodass bis zu 6,5 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr und externe Kosten in Milliardenhöhe eingespart werden. Lange wurde das Deutschlandticket diesbezüglich unterschätzt. Doch wir sehen schon jetzt: Das Potenzial ist riesig, und mit steigenden Nutzerzahlen ist noch deutlich mehr möglich.“
Insbesondere durch ein breites Angebot an Jobtickets könnten viele weitere Abonnentinnen und Abonnenten hinzugewonnen werden. „Wenn Arbeitgeber ihren Beschäftigten standardmäßig ein Jobticket anbieten, kann das der entscheidende Anreiz sein, das eigene Auto häufiger stehen zu lassen. Das verbessert dann nicht nur weiter die CO2-Bilanz im Verkehr. Eine größere Abonnenten-Zahl generiert auch höhere Einnahmen und erleichtert die künftige Finanzierung des Deutschlandtickets – eine echte Win-win-Situation.“ Zusätzlich zum regulären Deutschlandticket und dem vergünstigten Jobticket braucht es aus Sicht der Allianz pro Schiene auch ein deutschlandweites Sozialticket. „Alle sollen vom Deutschlandticket profitieren können, auch die Menschen, die sich 58 Euro im Monat nicht leisten können“, so Flege. Ein solches zusätzliches Sozialticket müsse dann solide aus dem Sozialhaushalt finanziert sein. Überdies könne eine Option zur Mitnahme von Kindern dazu beitragen, Freizeitfahrten von der Straße auf den öffentlichen Verkehr zu verlagern.
Nach dem nahezu landesweiten Stromausfall auf der Iberischen Halbinsel am Montagmittag ist die Versorgung wiederhergestellt. Die Ursache ist weiter unklar. Laut dem Sprecher der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, sei ein solches Szenario in Deutschland eher unwahrscheinlich.
In Spanien und Portugal war am Montagmittag flächendeckend der Strom ausgefallen. Die Folge war ein riesiges Chaos mit massiven Verkehrsproblemen und dem Ausfall von Telekommunikationssystemen. In weiten Teilen der beiden Länder kam das öffentliche Leben praktisch zum Erliegen: U-Bahn-Netze, Telefonleitungen, Ampeln und Geldautomaten versagten den Dienst; zahlreiche Flüge blieben am Boden, Reisende strandeten. Auch Südwestfrankreich und Marokko waren kurzzeitig betroffen. Erst nach Stunden konnte die Stromversorgung wiederhergestellt werden.
In einem Statement bei der Tagesschau stellte Klaus Müller, Sprecher der Bundesnetzagentur klar, solch ein flächendeckender und langanhaltender Stromausfall sei in Deutschland sehr unwahrscheinlich. Er erklärte weiter: Deutschland sei für einen solchen Fall gut vorbereitet. Das deutsche Stromnetz sei redundant ausgelegt und habe mehrere Sicherungssysteme. So könnten zum Beispiel so genannten schwarzstartfähige Kraftwerke das Netz nach einem Stromausfall ohne externe Stromversorgung wieder hochfahren.