Quantron startet nach Insolvenz neu

Das Start-up für emissionsfreie Transportlösungen im Bereich Nutzfahrzeuge geht gestärkt aus dem Insolvenzverfahren hervor und startet mit klarem Fokus in die Zukunft. Ziel ist es, praxisnahe Lösungen zu bieten, die ökologische und wirtschaftliche Vorteile für Kunden vereinen.

Die Quantron AG wurde zum 1. April 2025 durch die Andreas Haller Holding GmbH übernommen. Dies soll den Erhalt der Marke und eine zukunftssichere Fortführung des Geschäfts ermöglichen. Nach einer herausfordernden Phase sei das Unternehmen nun dank gezielter Maßnahmen zur Effizienzsteigerung, einem gesunden Kostenmanagement sowie der Unterstützung von Mitarbeitern und Partnern bereit für ein neues Kapitel – nachhaltig, stabil und wachstumsorientiert.

„Wir haben die Weichen gestellt, um Quantron langfristig resilient, profitabel und gesund aufzustellen – und gleichzeitig mit Zuversicht und Tatendrang unsere Vision der Transformation des Transportwesens weiter voranzutreiben“, sagt Andreas Haller, Gründer und Inhaber von Quantron.

Trotz der Herausforderungen der vergangenen Monate nutzte das Unternehmen die Zeit, um sich kritisch zu hinterfragen, Prozesse zu überdenken und gezielt zu optimieren. Mit innovativen Lösungen, einer klaren strategischen Ausrichtung und einem gestärkten Team will Quantron seine Rolle als Vorreiter für emissionsfreie Transportlösungen weiter ausbauen. Der Fokus liegt nun auf nachhaltigem Wachstum, internationalen Partnerschaften und dem kontinuierlichen Ausbau technologischer Kompetenz.

„Unser wichtigstes Asset sind unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Ihr unermüdlicher Einsatz, ihr Durchhaltevermögen und ihr Glaube an unsere Vision waren in dieser Phase entscheidend. Dafür gebührt ihnen unser tiefster Dank – ebenso wie unseren treuen Kunden, zuverlässigen Partnern und engagierten Lieferanten, die uns mit unerschütterlichem Vertrauen in dieser Zeit unterstützt haben. Ihre Loyalität und wertvolle Zusammenarbeit waren und sind ein wesentlicher Erfolgsfaktor.“

Andreas Haller (Gründer und Inhaber von Quantron)

Quantron wird in den kommenden Wochen über weitere Entwicklungen informieren und plant im zweiten Quartal 2025 eine Pressekonferenz, um Details zur zukünftigen Strategie und neuen Projekten vorzustellen.

evb beschließt erweiterte Führungsstruktur

Auf seiner Sitzung am 24. März 2025 hat der Aufsichtsrat der Eisenbahnen und Verkehrsbetriebe Elbe-Weser GmbH (evb) eine erweiterte Führungsstruktur für das Verkehrsunternehmen im Mehrheitsbesitz des Landes Niedersachsen beschlossen.

Der bisherige Geschäftsführer Christoph Grimm wird im Amt bestätigt und für weitere fünf Jahre bestellt. Die neu geschaffene Position des kaufmännischen Geschäftsführers übernimmt Matthias Herten. Sprecher der Geschäftsführung wird Christoph Grimm. Den ÖPNV-Bereich der evb leitet ab Juni 2025 Jörg Lettau.

Fachkräftemangel, wachsende wirtschaftliche Herausforderungen für Verkehrs- und Logistikunternehmen, der auch auf die evb abstrahlende Nachholbedarf in der bundesweiten Schieneninfrastruktur sowie evb-spezifische Themen wie das Management der ersten Wasserstoffzugflotte der Welt sind nur einige Beispiele für die zu meisternden Aufgaben.

„Die Herausforderungen im Verkehrs-, Logistik- und Infrastrukturbereich nehmen zu, die zu bewältigenden Themen werden immer komplexer. Das erkennen wir an und schaffen neue Voraussetzungen. Durch die Doppelspitze ermöglichen wir der Geschäftsführung zudem, sich in der Person Christoph Grimms noch stärker auf den sich verändernden SPNV-Markt zu fokussieren.“

Dr. Christoph Wilk (Aufsichtsratsvorsitzender der evb)

Neben der Bestätigung und weiteren Bestellung des bisherigen Geschäftsführers Christoph Grimm unterstützt das Land die evb, indem Matthias Herten aus seiner aktuellen Funktion als Leiter des landeseigenen Schieneninfrastruktur-Unternehmens SinON heraus die Position des Geschäftsführers Finanzen und Infrastruktur übernimmt.

In dieser Rolle fokussiert sich Herten auf Finanzen, Infrastruktur und Verwaltung, während Grimm als Geschäftsführer Produktion und Markt die Entwicklung in SPNV, Logistik, ÖPNV und Schienenfahrzeugtechnik vorantreibt. Zusätzlich verantwortet er die Aspekte Compliance, Kommunikation und Beteiligungen.

Als Infrastruktur-Experte mit ausgeprägtem kaufmännischen Know-how bringt Matthias Herten langjährige Berufserfahrung mit. Im Rahmen seiner Geschäftsführertätigkeit bei der Schieneninfrastruktur Ost-Niedersachsen GmbH (SinON) mit Sitz in Celle trägt er Verantwortung für das rund 250 Kilometer umfassende Streckennetz und das Personal.

Als weitere Weichenstellung für die Zukunft stimmte der Aufsichtsrat der Einstellung von Jörg Lettau als neuem Leiter des evb-Bereichs ÖPNV und Geschäftsführer der Omnibusbetrieb von Ahrentschildt GmbH ab 1. Juni 2025 zu. Seine Befähigung für diese Aufgabe hatte Lettau zuletzt seit 2015 für ein Busunternehmen in Mecklenburg-Vorpommern unter Beweis gestellt.

go.Rheinland startet Eröffnung seiner 18 Kundencenter

An den Standorten Köln-Mülheim und Troisdorf hat go.Rheinland gestern seine ersten beiden go.Center eröffnet. Bis zum Herbst sollen insgesamt 18 Kundencenter in Betrieb sein. Darunter sieben große Kundencenter – u. a. in Köln Hbf, Köln Messe/Deutz, Bonn Hbf und Aachen Hbf – sowie elf kleinere Kundencenter.

Die Dachmarke go.Rheinland ist Aufgabenträger für den Schienenpersonennahverkehr, Fördergeber für Investitionen in den ÖPNV und den SPNV sowie Träger regionaler Mobilitätskonzepte im Rheinland. Die neu eröffneten go.Center erstrahlen im modernen und freundlichen Look von go.Rheinland. Damit wird die Marke erstmals auch stationär für die Fahrgäste sichtbar. Erhältlich sind in den go.Centern die Tickets für den Nahverkehr (Bus, Stadtbahn, Regionalexpress-, Regionalbahn- und S-Bahn-Linien) sowie für den Fernverkehr der Deutschen Bahn. Darüber hinaus erhalten Kundinnen und Kunden Unterstützung bei Fragen zu Abonnements und zum allgemeinen Mobilitätsangebot in der Region – so informieren die Mitarbeiter der go.Center beispielsweise über die nächstliegende Mobilstation, geben Auskunft über P+R-Angebote und reservieren Fahrradstellplätze.

„Mit der Eröffnung unserer go.Center setzen wir als erlösverantwortlicher Aufgabenträger ein weiteres Zeichen für kundennahe Servicequalität und moderne Mobilitätsangebote in der Region. Unser Hauptaugenmerk liegt in der bestmöglichen Beratung der Fahrgäste.“

Marcel Winter (go.Rheinland-Geschäftsführer)

Betrieben werden die go.Center von der Transdev Vertrieb GmbH. Im Jahr 2024 hatte go.Rheinland als Federführer einer gemeinsamen europaweiten Ausschreibung mit dem Nordhessischen Verkehrsverbund (NVV), dem Zweckverband SPNV Rheinland-Pfalz Nord (SPNV-Nord) und dem Zweckverband ÖPNV Rheinland-Pfalz SÜD (ZÖPNV RLP Süd) Aufträge für Vertriebsdienstleistungen an das Unternehmen vergeben. Im Rahmen dessen wurde Transdev auch mit dem personenbedienten Verkauf in den 18 go.Centern betraut. „Wir freuen uns sehr, an der Umsetzung dieses innovativen Projekts beteiligt zu sein“, so Martin Hörl, Geschäftsführer der Transdev Vertrieb GmbH.

Neben den regulären Öffnungszeiten der Serviceschalter (montags bis freitags, 8 bis 12 Uhr und 12:30 bis 17:30 Uhr) hat go.Rheinland für eine noch bessere Erreichbarkeit auch eine neue Servicehotline eingerichtet, die für Informationen, Hinweise, Störungen und Beschwerden unter der Nummer 0800/1800647 erreichbar ist.

„Zukunft in Fahrt“: Kickoff des Gemeinschaftsprojekts zur Personalgewinnung

bwegt – die Landesinitiative für Mobilität – und die Bundesagentur für Arbeit in Baden-Württemberg kooperieren im Rahmen des Bündnisses für Fachkräftegewinnung im ÖPNV. Am 24.03.25 ist anlässlich des einjährigen Bestehens im Berufsinformationszentrum (BiZ) in Karlsruhe der Startschuss des gemeinsamen Projektes gefallen.

„In Stellwerken, Werkstätten, Führerständen oder im Kundenservice – überall fehlen Mitarbeitende. Deswegen hat sich vor genau einem Jahr das Bündnis für Fachkräftegewinnung im ÖPNV gegründet. Das breite Bündnis aus Politik, Wirtschaft oder Gewerkschaften arbeitet seitdem Hand in Hand daran, die Jobs bei Bus und Bahn sichtbarer zu machen und die Arbeitsbedingungen zu verbessern“, sagte Elke Zimmer, Staatssekretärin im Landesverkehrsministerium, bei der Pressekonferenz. „Eines der gemeinsamen Projekte im Bündnis ist Zukunft in Fahrt. Die Besucherinnen und Besucher mehrerer BiZen im Land lernen dabei spielerisch die gängigsten Berufe bei Bus und Bahn kennen und können dabei gleich überprüfen, ob die Jobs für sie passen.“

Seit der Gründung arbeiten 16 Organisationen aus den Bereichen Politik, Wirtschaft, Gewerkschaft und Verbänden Hand in Hand, um die notwendigen Fachkräfte auch für die Zukunft zu sichern. Die drei Hauptaufgaben: die Sichtbarkeit der Berufe erhöhen, Mehrwerte für die Beschäftigten sowie die Rahmenbedingungen schaffen.

It’s a match: bwegt-Spiel hilft bei der Suche des passenden Jobs

In den Warteräumen mehrerer BiZen in Baden-Württemberg können Besucherinnen und Besucher das bwegt-Quiz It’s a match spielen. Das digitale Quiz stellt 16 Fragen zu Interessen, Stärken und Talenten, die für die Berufe Lokführerin, Busfahrer, Werkstattmitarbeiterin oder Kundenbetreuer gebraucht werden. Per Wisch nach rechts oder links geben die Spielenden ihre Antworten, erhalten am Ende Berufsempfehlungen und gelangen dann über einen Link zur bwegt-Jobbörse mit Karriere-Chancen bei den bwegt-Partnern (Eisenbahnverkehrsunternehmen, Verbünde, Busunternehmen et cetera). Ziel des Quiz ist, spielerisch auf Berufe im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) aufmerksam zu machen.

Demografischer Wandel: Fachkräftemangel wird sich noch weiter verschärfen

Ausbau und Attraktivität des ÖPNV sind wichtig für die Mobilitätswende. Damit diese gelingen kann, braucht es genügend Fachkräfte, die Busse und Bahnen fahren, warten und verwalten.

Gut 31.300 Menschen arbeiten heute im Service, in technischen Bereichen, der Wartung und Leitung oder hinter dem Steuer. Trotzdem fehlen bereits jetzt 2.600 Busfahrerinnen und Busfahrer in Baden-Württemberg. Auch im Schienenpersonennahverkehr (SPNV) sind bei etwa 2.600 Lokführerinnen und Lokführer im Land derzeit fast 20 Prozent der Stellen unbesetzt. Der Fachkräftemangel in der Branche wird sich künftig noch verschärfen. Denn mehr als die Hälfte der Busfahrerinnen und Busfahrer ist älter als 50 Jahre. Wird der SPNV wie vom Land beabsichtigt ausgebaut, fehlen weitere über 600 zusätzliche Lokführerinnen und Lokführer. Für den wachsenden Busverkehr müssten weitere 800 Fahrerinnen und Fahrer pro Jahr dazu kommen.

„Der Fachkräftemangel in Deutschland gefährdet die Ziele der klimafreundlichen Verkehrswende. Auch wir haben zuletzt unsere Recruiting- und Personalmarketingmaßnahmen deutlich intensiviert, um neues Personal zu gewinnen und dieses für eine Karriere im öffentlichen Nahverkehr zu begeistern.“

Kerstin Leible (Teamleitung Recruiting bei AVG)

Als wachsendes Berufsfeld für Mobilitätswende und Klimaschutz bietet der ÖPNV zahlreiche Chancen; gerade für Quereinsteigerinnen und Quereinsteiger – zum Beispiel für Menschen mit Migrationshintergrund. 40 Prozent der Beschäftigten im Fahrpersonal stammen aus dem Ausland und tragen wesentlich zur aktuellen und Angebotssicherung bei. Gleichzeitig ist der Frauenanteil mit 17 Prozent im ÖPNV und nur neun Prozent in der Fahrzeugführung sehr gering.

VAG Freiburg bezieht Ökostrom von nahegelegenem Windpark

Ein starkes Zeichen für nachhaltige Mobilität: Erstmals bezieht die VAG Strom direkt aus regionaler Windkraft. Ein neuer Liefervertrag sichert der Schauinslandbahn und dem Straßenbahnfuhrpark grünen Strom vom Taubenkopf.

Umfassende Mobilität ist ein wichtiger Pfeiler der lebenswerten „Green City“ Freiburg. Damit sie noch grüner und nachhaltiger wird, erhält die Freiburger Verkehrs AG (VAG) ab sofort pro Jahr zwei Millionen Kilowattstunden grünen Strom von den Windenergieanlagen (WEA) auf dem Taubenkopf am Rande Freiburgs. Das macht etwa zehn Prozent des gesamten Strombedarfs der VAG aus. Davon kann die VAG künftig die Schauinslandbahn – Deutschlands längste Umlaufbahn – vollständig betreiben. Der Reststrom wird für den Straßenbahnfuhrpark und das Betriebsgelände verwendet.

Beim gemeinsamen Pressetermin am 24. März 2025 wurde der Direktstromvertrag zwischen der VAG und der Ökostromgruppe Freiburg, der Betreiberin der Anlagen, offiziell gefeiert – auf dem Taubenkopf am Fuße der Windenergieanlage E-160, die derzeit größte WEA im Schwarzwald. Freiburgs Oberbürgermeister Martin Horn sieht das Projekt „als gelebte Energie- und Mobilitätswende: Lokaler Ökostrom, der gleichzeitig nachhaltige Mobilität antreibt – eine Win-Win-Situation für Umwelt und Stadt und ein innovativer Ansatz, der perfekt zu Freiburg passt.“

„Der Gemeinderat hat mit der Windkraft-Offensive im Herbst 2023 eine Verzehnfachung des Stroms aus Windkraft bis zum Jahr 2030 auf Gemarkung Freiburg beschlossen. Die Windräder am Taubenkopf bringen uns diesem Ziel einen großen Schritt näher. Als Kommune sind wir bei der Energiewende auf innovative und verlässliche Partner vor Ort angewiesen.“

Christine Buchheit (Umweltbürgermeisterin Freiburg)

Es ist das erste Mal, dass die VAG einen direkten Stromliefervertrag mit einem Stromproduzenten abschließt. Keine Selbstverständlichkeit in der Verkehrsbranche. Der PPA-Vertrag (power puchase agreement) zwischen der VAG und der Ökostromgruppe wurde von der badenova Energie, dem lokalen Energieversorger, vermittelt. Jonatan Holzäpfel, der den Vertrag mit erarbeitet hat, freut sich im Namen seiner Vertriebskollegen, dass „wir dieses innovative PPA-Projekt als verlässlicher Partner gemeinsam mit der Ökostromgruppe und der VAG umgesetzt haben. Wir liefern hier erstmals Strom direkt aus einem regionalen Windpark an einen Abnehmer vor Ort und sorgen damit dafür, dass Wertschöpfung und Nutzen in unserer Region verbleiben.“

E-Busse kostengünstig laden und effizient einsetzen

Die Ertüchtigung der Betriebshöfe für die Anforderungen der Elektromobilität stellt Verkehrsunternehmen vor zahllose Herausforderungen. Ziel ist es, die E-Bus-Flotte kostengünstig und batterieschonend zu laden und die Prozesse im Betriebshof so effizient wie möglich zu steuern, damit die Busse optimal auf den nächsten Einsatz vorbereitet und den Umläufen des nächsten Tages zugeordnet werden können. Genau dies ermöglichen das Depotmanagementsystem eMOBILE-DMS und das Lademanagementsystem MOBILEcharge vom Lieferanten INIT im Zusammenspiel.

Besucher der mobility move können sich vom 1. bis 3. April 2025 am INIT Messestand Nummer 40 in der Convention Hall I des Estrel Berlin über diese beiden Systeme, aber auch über alle anderen Elektromobilitätslösungen der INIT Gruppe informieren.

Gute Gründe für IT-gestützte Abläufe

Die geforderte Verkehrsleistung muss zuverlässig erbracht werden. Mit möglichst geringen Energiekosten und mit einem optimierten Fahrzeugeinsatz. Auch dann, wenn kurzfristig auf Störungen aller Art reagiert werden muss, wie zum Beispiel einen abgebrochenen Ladevorgang. Ladezeiten müssen präzise geplant werden,
denn es ist möglich, dass ein E-Bus mit sehr viel niedrigerer Restreichweite ins Depot zurückkommt als geplant oder kurzfristig der Ladebedarf steigt, zum Beispiel wegen eines Kälteeinbruchs. Dann reicht die ursprünglich für den nächsten Umlauf geplante Ladezeit nicht aus und die Ladezeiten und der Ladeplan müssen angepasst werden. Diese Anforderungen sind in ihrer neuen Komplexität auch für die versiertesten Disponenten eine Herausforderung, die sie nur mit der Unterstützung durch geeignete IT-Systeme meistern können.

Wasserstoff – Durchbruch oder Rohrkrepierer?

Wasserstoff als praktikabler und nachhaltiger Energiespeicher ist schon seit den frühen 90er Jahren in der Branche akut. 2024 wurden mit 378 Bussen satte 82 Prozent mehr Wasserstoffbusse zugelassen als im Vorjahr – freilich auf einem homöopathischem Niveau. Trotzdem schauen wir näher hin und stellen die Frage nach dem Status Quo.

Mit dem Thema Wasserstoff geht es zyklisch auf und ab wie an der Börse. Dabei steht der Grad der Aufmerksamkeit, der dem Thema in Hype-Phasen zuteil wird, immer noch in einem starken Kontrast zu den homöopathischen Zulassungszahlen in Europa, auch wenn 2024 eine Steigerung von rund 82 Prozent verzeichnet werden können. Aber 378 von insgesamt 14.405 Bussen in Europa mit alternativen Antrieben bedeuten nicht mehr als schmale 2,6 Prozent (Quelle der Zulassungszahlen: European Bus Data, DVV Verlag 2025).

Im Falle der kaum noch medial relevanten Erdgas- bzw. Hybridbusse sind es immerhin 23,5 bzw. 19,5 Prozent. Und mit zunehmender Marktdurchdringung der reinen Batteriebusse (54,4 Prozent vom Markt der alternativen Busse) werden immer mehr kritische Stimmen laut, die sich vor allem auf die vermutete Unwirtschaftlichkeit des innovativen Antriebs beziehen. Diese Stimmung mag auch den Aktienkurs von Ballard, dem bekanntesten kanadischen Brennstoffzellenhersteller seit 2021 stetig in Richtung Ramschniveau geschickt haben.

Neue Umfragen wecken Zweifel So hat eine aktuelle Befragung von 300 Entscheidungsträgern im ÖPNV ergeben, dass 83 Prozent der Befragten die „Dekarbonisierung des ÖPNV ohne den Wasserstoffantrieb für möglich halten“, auch wenn die Fragestellung schon eine Skepsis gegenüber dem Thema impliziert. So lautet das Ergebnis der Studie „The Road Ahead“, die im Auftrag des Spezialmaschinenbauunternehmens „IMI“ durchgeführt wurde und die Rolle der Dezentralisierung bei der Erschließung von Wasserstoff als Kraftstoff im ÖPNV untersucht hat. Außerdem sind die teilnehmenden Entscheidungsträger im Rahmen der Studie gefragt worden, wie sie den Sektor Wasserstoff sehen und welche Herausforderungen und Schritte für eine breitere Akzeptanz als Kraftstoffquelle aus ihrer Sicht erforderlich sind. Die Studien-Autoren kommen zu dem Ergebnis, dass es eine Reihe technischer und finanzieller Hindernisse gibt, die der Einführung des Wasserstoffantriebs im öffentlichen Verkehr entgegenstehen, was die aktuelle Sicht der Branche auf den Energieträger prägt. Trotz einiger Zurückhaltung bestehe jedoch immer noch Interesse an dem Kraftstoff und seiner Rolle bei der Antriebswende.

Den gesamten Artikel finden Sie in unserer neuen Ausgabe der Nahverkehrs-Praxis: 03/2025.

Fachkräfte aus Kenia bei Aktiv Bus – Ein Modellprojekt für die Mobilität von Morgen

Die Sicherung der Mobilität von morgen stellt den öffentlichen Nahverkehr in Deutschland vor große Herausforderungen. Angesichts der sich immer stärker entwickelnden Fachkräftelücke sind gezielte Maßnahmen zur Gewinnung und Integration internationaler Mitarbeiter ein Teil der Lösung. Ein Beispiel, wie dies gelingen kann, liefert die Aktiv Bus Flensburg GmbH mit ihrem wegweisenden Pilotprojekt zur Rekrutierung von Busfahrern und -fahrerinnen aus Kenia.

Die VDV-Branchenumfrage Personal 2024 unter 135 Mitgliedsunternehmen zeigt, dass der Personalbedarf in deutschen Bus- und Bahnunternehmen weiterhin hoch ist und bis 2030 weiter steigen wird. 75 Prozent der Unternehmen meldeten einen steigenden Personalbedarf. In Deutschland sind derzeit rund 100.000 Busfahrer im ÖPNV gewerblich beschäftigt. Fast die Hälfte der Unternehmen musste den Betrieb schon zeitweise aufgrund von Personalmangel einschränken. Laut VDV-Präsident Ingo Wortmann liegt das Durchschnittsalter im Fahrdienst mit über 50 Jahren deutlich höher als in technischen Berufen oder der Verwaltung.

Die Novellierung des Fachkräfteeinwanderungsgesetzes erleichtert die Gewinnung ausländischer Fachkräfte für den Bus- und Bahnsektor. Dennoch gibt es bislang kaum Vorzeigeprojekte. Die Vorgaben der Fahrerlaubnisverordnung und des Berufskraftfahrerqualifikationsgesetzes sind streng. Ausländische Fahrer müssen Theorie- und Praxisprüfungen ablegen, um eine EU Fahrerlaubnis der Klasse D zu erhalten. Das Risiko erscheint vielen Unternehmen noch hoch. Zusätzlich gibt es wenig Erfahrung mit den notwendigen Schritten von der Auswahl geeigneter Kandidaten über die Regelung aller bürokratischen Notwendigkeiten bis hin zur späteren Integration und Einarbeitung.

Paul Hemkentokrax von Aktiv Bus Flensburg war deshalb gespannt, als er auf das Angebot einer jungen Vermittlungsagentur stieß, die genau hier einen Partner für ein Pilotprojekt suchte.

Den gesamten Artikel finden Sie in unserer neuen Ausgabe der Nahverkehrs-Praxis: 03/2025.

Mobilität – Quo vadis?

„Mobilität von Morgen“ lautet das Leitthema der vorliegenden Ausgabe. Dabei haben wir, die Redaktion der NahverkehrsPraxis, uns gefragt: Wo stehen wir denn eigentlich heute und was kommt auf die Nahverkehrsbranche zu?

Die Mobilität der Zukunft wird durch vier zentrale Megatrends geprägt: Nachhaltigkeit, Digitalisierung, Automatisierung und neue Mobilitätskonzepte. Hier sind die wichtigsten Entwicklungen und Herausforderungen:

1. Nachhaltigkeit und alternative Antriebe

• Elektromobilität: Der Umstieg auf Elektrofahrzeuge (EVs) wird weltweit vorangetrieben, unterstützt durch strengere Emissionsvorgaben und technologische Fortschritte bei Batterien.
• Wasserstoff und Brennstoffzellen: Auch für den Schwerlastverkehr und Flugzeuge vielversprechend.
• Sharing und On-Demand-Mobilität: Carsharing, Bikesharing und Ride-Pooling reduzieren den CO2-Ausstoß und optimieren die Nutzung von Fahrzeugen.

2. Digitalisierung und Vernetzung

• Smart Cities und vernetzte Infrastruktur: Intelligente Verkehrsleitsysteme und Sensoren steuern den Verkehr effizienter, vermeiden Staus und optimieren Routen.
• Mobility-as-a-Service (MaaS): Plattformen wie Moovit oder Jelbi in Berlin verknüpfen verschiedene Verkehrsmittel zu einem nahtlosen System als Mobility Hub.

Den gesamten Artikel finden Sie in unserer neuen Ausgabe der Nahverkehrs-Praxis: 03/2025.

Karlsruhe treibt Mobilitätswende vernetzt und digitalisiert voran

Der Karlsruher Verkehrsverbund (KVV) hat mit seiner App KVV.regiomove für seine Fahrgäste binnen weniger Jahre ein Angebot geschaffen, das man in ähnlicher Form bisher nur aus Großstädten wie Hamburg (HVV Switch-App) oder Berlin (Jelbi-App) kennt. Die „Fächerstadt“ im Südwesten Deutschlands ist im Vergleich mit ihren rund 300.000 Einwohnern zwar deutlich kleiner, verfügt mit KVV.regiomove aber über eine intermodale Mobilitätsplattform, die sich in puncto moderner Funktionalität und vielfältigem Serviceangebot keineswegs vor den „Großen“ verstecken muss.

Digitale Vernetzung und physische Ports

Wenn man über KVV.regiomove spricht, muss man zwei Dinge unterschieden: die innovative KVV.regiomove-App und die physischen KVV.regiomove-Ports in der Region. Aus diesen beiden „Säulen“ besteht die Regiomove-Idee, über die neben klassischen Tarifprodukten auch alternative Sharing-Angebote wie KVV.nextbike, Stadtmobil oder Voi-Scooter in einer App unkompliziert verfügbar sind. Zahlreiche Tarifprodukte für Gelegenheitsfahrgäste und Abonnenten sind elektronisch über die App buchbar. Im Zuge der kontinuierlichen Weiterentwicklung der regiomove-App wurde in den zurückliegenden Jahren auch das bestehende Fahrkartenangebot des Verbunds angepasst. Mann könnte auch umgekehrt sagen: Die App hat zu jeder Zeit „Schritt gehalten“ mit den Tarifneuerungen und bisweilen durchaus rasanten Änderungen innerhalb der ÖPNV-Branche.

Multimodal durch die ganze Region

Bei den Regiomove-Ports handelt es sich um die physische Ergänzung des digitalen Angebots. Die neue und wegweisende Idee bei der Entwicklung von KVV.regiomove war von Anfang an, multimodale Verkehrsangebote nicht mehr allein auf die Stadt begrenzt zu haben, sondern Mobilität für die ganze Region zu „denken“ und damit sämtliche verfügbaren Mobilitätsangebote ganzheitlich zu berücksichtigen und möglichst einfach zur Verfügung zu stellen. Gemäß dem selbst gewählten Motto „Alles außer beamen“ vernetzt der KVV über regiomove zusammen mit zahlreichen
Projektpartnern die verschiedenen Mobilitätsangebote am Mittleren Oberrhein. Ende November 2021 fiel am Bahnhof in Baden-Baden beispielsweise der offizielle Startschuss für den Bau des ersten von insgesamt sieben Regiomove-Ports, die bereits in den darauffolgenden Monaten in der Region errichtet wurden. Die Initialzündung wurde damit von sieben Städten und Gemeinden gegeben, die sich gemeinsam dafür entschieden hatten, das innovative Mobilitätsprojekt durch die Realisierung der Ports „in die Fläche zu bringen“.

Den gesamten Artikel finden Sie in unserer neuen Ausgabe der Nahverkehrs-Praxis: 03/2025.