Sondervermögen für Infrastruktur: BSN begrüßt Sondierungseinigung

Union und SPD haben sich auf eine Verankerung eines Infrastruktur-Sondervermögens von 500 Milliarden Euro im Grundgesetz geeinigt. Der Bundesverband SchienenNahverkehr sieht darin einen wichtigen Schritt, mahnt aber das Schaffen eines klaren Regelwerks zur Steuerung aller Maßnahmen an.

Der Bundesverband SchienenNahverkehr (BSN) als Vertreter der Länder und Aufgabenträger für den Schienenpersonennahverkehr (SPNV) in Deutschland begrüßt die Einigung zu einem auf zehn Jahre angelegten Infrastruktur-Sondervermögen zwischen Union und SPD.

„Dies ist ein wichtiges Signal für die Schiene in Deutschland“, sagt BSN-Präsident Thomas Prechtl. Sofern die Grundgesetzänderung durch den Bundestag komme, werde damit endlich ein dringend notwendiger Schritt gegangen.

„Der BSN unterstützt den jetzt eingeschlagenen Kurs, mit einer langfristigen und gesetzlich verankerten finanziellen Absicherung den Rahmen für die Umsetzung weitreichender Infrastrukturmaßnahmen zu schaffen. Es gibt schließlich viel aufzuholen was den Erhalt und die Modernisierung der vorhandenen Infrastruktur angeht.“

Thomas Prechtl (BSN-Präsident)

Wichtig sei nun aber, so Prechtl weiter, dass nicht nur der finanzielle Rahmen gesteckt, sondern für die kommenden zehn Jahre auch ein klares und verbindliches Regelwerk zur Verwendung der Mittel sowie zur effizienten Steuerung aller Maßnahmen geschaffen werde.

„Es darf jetzt keine langwierigen Verteilungskämpfe geben. Viel mehr braucht es klare Ansagen und Zuständigkeiten. Der Bund als Finanzmittelgeber muss einen ‚Infraplan‘ gesetzlich verankern und der DB InfraGo als Bereitsteller der Infrastruktur verbindliche Vorgaben machen, in welchem Zeitraum welche Maßnahmen umzusetzen und welche Qualitätsstandards künftig einzuhalten sind. Das ist entscheidend dafür, dass die Länder, Aufgabenträger und nicht zuletzt die Verkehrsunternehmen eine verlässliche und langfristige Planbarkeit bekommen und die Zuverlässigkeit in den SPNV zurückkehrt“, erklärt Prechtl. Neben allen wichtigen Infrastrukturmaßnahmen gelte es allerdings auch, die Finanzierung des laufenden Betriebs langfristig sicherzustellen.

„Die Länder und Aufgabenträger brauchen Planbarkeit auch in Bezug auf die Regionalisierungsmittel. Die Verkehre, die in den kommenden Jahren auf der erneuerten Infrastruktur fahren sollen, müssen nämlich schon heute geplant werden.“

Thomas Prechtl (BSN-Präsident)

Nur wenn die Themen Finanzierung der Infrastruktur und Finanzierung des künftigen Betriebs parallel gedacht werden, könne es perspektivisch gelingen, mehr Verkehr auf die Schiene zu bringen. Das sei schließlich zur Erreichung der einzuhaltenden Klimaziele unbedingt erforderlich, so der BSN-Präsident abschließend.

VRR übergibt Zuwendungsbescheid für mehr Barrierefreiheit

Der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) fördert die grundlegende Modernisierung und den barrierefreien Ausbau von 27 Bushaltestellen in Dortmund. Dafür hat der Verbund in der vergangenen Woche einen Zuwendungsbescheid in Höhe von rund 1,6 Millionen Euro an die Stadt Dortmund übergeben, die dabei vom Drei-Jahres-Programm für Bushaltestellen profitiert. Im Rahmen des Sonderprogramms fördert der VRR die zuwendungsfähigen Ausgaben, die für den barrierefreien Ausbau von Bushaltestellen entstehen, zu 100 Prozent. Der VRR trägt mit dieser Förderung dazu bei, die Attraktivität des Nahverkehrsangebotes weiter zu erhöhen und Menschen mit Mobilitätsbeeinträchtigungen eine selbstbestimmte Lebensführung und Mobilität zu ermöglichen.

Investitionen in eine moderne Infrastruktur in Dortmund

Die 27 Bushaltestelle sind über das gesamte Stadtgebiet verteilt und werden für einen stufenlosen Ein- und Ausstieg mit Buskapsteinen sowie mit einem Blindenleitsystem ausgerüstet. Dort wo es die Platzverhältnisse zulassen erhalten die Haltestellen einen modernen beleuchteten Fahrgastunterstand mit Sitzgelegenheit. An Haltestellen mit hohen Fahrgastzahlen und vielen Abfahrten werden dynamische Fahrgastinformationsanzeiger installiert. Diese Anzeiger sind ebenfalls barrierefrei. Auf Knopfdruck können die im digitalen Display angezeigten Information mittels Sprachausgabe abgerufen werden. Bereits umgebaut ist die Haltestelle Haferfeldstraße an der Geschwister-Scholl-Gesamtschule, die von mehreren Schülerinnen und Schülern besucht wird, die in ihrer Mobilität körperlich eingeschränkt sind. Die Haltestelle wird demnächst um einen Fahrgastunterstand erweitert. Die Stadt Dortmund plant, in den nächsten Jahren weitere 130 Bushaltestellen umzubauen.

VRR setzt auf Deutschlandticket und eezy.nrw

Für die Fahrgäste im Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) ist die Fahrt in Bus und Bahn seit dem 1. März 2025 erheblich einfacher: Um rund 75 Prozent hat der VRR sein Ticketsortiment reduziert und bietet künftig statt bisher sieben nur noch drei Preisstufen an. So hat der Verbund nach der Devise „weniger ist mehr“ rigoros den Rotstift angesetzt: Rund 500 von 650 Ticketoptionen fallen künftig weg. Tragende Säulen der Reform sind das Deutschlandticket und eezy.nrw, der sich besonders gut für Gelegenheitsfahrende und Kurzstrecken eignet. Mit besserer Übersicht, attraktiven Tarifen und einer neuen Struktur will der VRR noch mehr Menschen für den klima- und umweltfreundlichen ÖPNV gewinnen.

„Wir tun das, was sich unsere Fahrgäste wünschen: Kein Tarifdschungel mehr, stattdessen ein leichter, einfacher Zugang zum ÖPNV. Dabei setzen wir auf die Fortführung des Deutschlandtickets – heute und auch in Zukunft.“

Oliver Wittke (Vorstandssprecher des VRR)

Seit 1. März ist alles einfacher

Der tiefgreifende Umbruch in der Tariflandschaft ist bundesweit einmalig: Als erster Verbund in Deutschland vereinfacht der VRR seine Tarife und Strukturen. Die Reform ist auch eine Konsequenz aus der Einführung des Deutschlandtickets: Über 95 Prozent der VRR-Stammkunden sind in die Deutschlandticket-Produktfamilie gewechselt.

Eine wichtige Rolle neben dem beliebten Deutschlandticket spielt auch eezy.nrw bei der Vereinfachung von Tarifen und Struktur: Der NRW-weit gültige Tarif ist eine lohnende und faire Alternative für Fahrgäste, die nur gelegentlich mit Bus und Bahn unterwegs sind und kein Abonnement eingehen möchten. eezy.nrw berechnet die jeweils zurückgelegten Luftlinienkilometer und wird über das Smartphone genutzt. Da sich der Verkauf von Nahverkehrstickets immer mehr in digitale Kanäle verlagert, investieren die im Verkehrsverbund Rhein-Ruhr zusammengeschlossenen Unternehmen in die Digitalisierung. Der bargeldlose Kauf soll gestärkt und gleichzeitig der Beratungsaufwand reduziert werden.

Auch die Preisstufen haben sich im Zuge der Tarifreform geändert: Für Fahrten innerhalb einer Stadt gibt es die Preisstufe A, für Fahrten bis in die Nachbarstadt sowie das direkte Umland die Preisstufe B, die Preisstufe C schließlich umfasst die VRR-weite Gültigkeit.

574.000 Abos im VVS – Deutschland-Ticket sorgt für neuen Rekord

Deutschland-Ticket und D-Ticket JugendBW sorgen für eine steigende Zahl an Fahrten. Rund 95 Prozent der Fahrgäste im VVS sind sehr zufrieden mit dem D-Ticket, 70 Prozent lassen deswegen sogar das Auto stehen.

Der Verkehrs- und Tarifverbund Stuttgart (VVS) und seine Partner blicken auf ein äußerst erfolgreiches Jahr 2024 zurück. Das Deutschland-Ticket hat dafür gesorgt, dass der VVS mit knapp 574.000 Abos einen neuen Rekord verbucht hat. Dank des günstigen Abos für 49 Euro im Monat sind im Vorjahr rund 40.000 Menschen mehr regelmäßig mit Bus und Bahn gefahren. Das sind 7 Prozent mehr als im Jahr zuvor.

„Der Erfolg des Deutschland-Tickets zeigt, dass attraktive Angebote die
Menschen dazu bewegen, das Auto stehen zu lassen und mehr mit den
Öffentlichen zu fahren. Wir sind stolz darauf, diesen Rekord erreicht zu haben und danken unseren treuen Fahrgästen für ihr Vertrauen.“

Cornelia Christian (VVS-Geschäftsführerin)

Im Jahr 2024 wurden im VVS insgesamt knapp 375 Millionen Fahrten mit Bussen und Bahnen unternommen – 9,1 Prozent mehr als 2023. Das Deutschland-Ticket hat damit dazu geführt, dass die Fahrgastzahlen auf dem Niveau von vor Corona liegen. Dazu hat auch das neue D-Ticket JugendBW beigetragen, das seit einem Jahr in ganz Deutschland gilt.

Jedes dritte D-Ticket im Land wird im VVS gekauft

Auch die Einnahmen im VVS sind 2024 um 9,1 Prozent gestiegen – das sind rund 40 Millionen Euro mehr als im Jahr zuvor. „Wir sind ein wichtiger ÖPNV-Akteur im Land. Jedes dritte D-Ticket in Baden-Württemberg wird im VVS verkauft. Damit tragen wir einen großen Teil zur Finanzierung des Deutschland-Tickets bei. Der Dank geht an die Verkaufsstellen und Unternehmen, die die Kundinnen und Kunden betreuen“, betont Cornelia Christian.

Politik muss sich für einen starken ÖPNV einsetzen und richtungsweisende Beschlüsse fassen

„Wenn wir auf die Rahmenbedingungen schauen, haben wir aber nach wie vor große Herausforderungen, die wir und unsere Partner, wie Aufgabenträger und Verkehrsunternehmen, meistern müssen: Bei den Verkehrsunternehmen sind die durchschnittlichen Kosten um 8 Prozent gestiegen – Bahnstrom, Diesel, höhere Gehälter und Löhne. Außerdem macht uns die Hängepartie um die Finanzierung des D-Tickets zu schaffen.“

Cornelia Christian (VVS-Geschäftsführerin)

Bund und Länder müssen für 2024 3,5 Milliarden und 2025 3,0 Milliarden Euro ausgleichen. Diese Summe nehmen die Verkehrsunternehmen durch das günstige D-Ticket weniger ein. „Um den Erfolg des Deutschland-Tickets und die Weiterentwicklung des öffentlichen Nahverkehrs langfristig zu sichern, ist die Politik für eine auskömmliche und dauerhafte Finanzierung verantwortlich“ “, stellt Cornelia Christian klar. Der VVS appelliert deshalb an die politischen Entscheidungsträger, einen klaren rechtlichen Rahmen für das Deutschland-Ticket zu schaffen. „Wir brauchen ein gutes Angebot. Die Devise ist Ausbau, nicht Kürzung. Der ÖPNV ist eine Gemeinschaftsaufgabe im Sinne der Daseinsvorsorge!“

Damit der öffentliche Nachverkehr zukunftsfähig bleibt, sind die weiteren
Forderungen des VVS:
• Nachhaltige Finanzierung und Rechtsklarheit für das Deutschland-Ticket (Anwendungsbefehl des Landes, Änderung des Regionalisierungsgesetzes auf Bundesebene)
• Ausbau und Sanierung der Infrastruktur im Nah- und Eisenbahnverkehr
• finanzielle Unterstützung des Bundes bei der Umstellung auf alternative Antriebe und Elektrifizierung
• Beschleunigung von Planungs-, Genehmigungs- und Zulassungsverfahren auf Bundes-/Länderebene
• Anpassung der Rahmenbedingungen für die Personalbeschaffung und -entwicklung, um den öffentlichen Nahverkehr zukunftsfähig zu gestalten, wie den Busführerschein

Seit dem Deutschland-Ticket nutzen Fahrgäste kaum noch andere Tickets

Rund 80 Prozent der Fahrten werden mit dem Deutschlandticket oder dem D-Ticket JugendBW zurückgelegt. Die bisherigen VVS-Abos spielen kaum mehr eine Rolle. Wochen- und Monatstickets für einzelne Zielgruppen werden selten gekauft. „Selbst Fahrgäste, die nur gelegentlich mit Bus und Bahn fahren, haben wegen des günstigen Preises und der bundesweiten Gültigkeit ein Deutschland-Ticket gekauft“, sagt Cornelia Christian über das Ticket, das die Hälfte aller Kunden auf mobilen Endgeräten nutzt. „Rund 70 Prozent der Nutzer sagen, dass das D-Ticket ein Grund ist, das Auto stehen zu lassen.“

Fast zwei Drittel nutzen Bus und Bahn öfter

„Das Deutschlandticket hat den Nerv der Zeit nach günstiger und umweltfreundlicher Mobilität getroffen“, erinnert Cornelia Christian. “Knapp 95 Prozent der Nutzer sind mit dem Ticket zufrieden und 60 Prozent der Fahrgäste fahren öfter als früher.“ Eine Marktforschung im Auftrag des VVS hat auch ergeben, dass fünf Prozent der Nutzer zuvor nie mit Bus und Bahn gefahren sind. Zudem würden 83 Prozent das Deutschland-Ticket weiterempfehlen. Diese Zahlen verdeutlichen, wie das beliebte Ticket zur Förderung des öffentlichen Nahverkehrs beiträgt und gleichzeitig umweltfreundliche Mobilität unterstützt.

Rabattiertes D-Ticket Job beliebt

Jedes fünfte D-Ticket ist ein rabattiertes D-Ticket. Viele Behörden und Unternehmen wie Landeshauptstadt Stuttgart und das Land Baden-Württemberg sowie Daimler oder Porsche bezuschussen das Deutschland-Ticket oder übernehmen die Kosten ganz. Mittlerweile haben knapp 120.000 Fahrgäste im VVS ein Job-Ticket – ein Plus von knapp 16 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Vor dem Start des D-Tickets waren es rund 73.000. Das Angebot: der VVS gibt einen Rabatt von 5 Prozent auf das Deutschland-Ticket, wenn der Arbeitgeber mindestens ein Viertel der Kosten für das Abo übernimmt. „Durch den Zuschuss wird das D-Ticket für Angestellte noch attraktiver. Sie zahlen jetzt je nach Arbeitgeberzuschuss höchstens 40,60 Euro pro“, rechnet Cornelia Christian vor. „Toll ist, dass das Jobticket nachthaltige Mobilität für alle Fahrten bietet – egal ob im Beruf oder der Freizeit“.

Jugend-Ticket: 15.000 Abos mehr

Das D-Ticket JugendBW richtet sich an Schüler, Auszubildende, Studierende sowie für alle Jugendlichen unter 21 Jahren. Das D-Ticket JugendBW für einen Euro pro Tag, hat dazu geführt, dass noch mehr junge Menschen Bahnen und Busse im VVS nutzen. Die Fahrtenzahlen im Ausbildungsverkehr sind im Vergleich zu 2023 um zwölf Prozent gestiegen. Dass das Ticket in ganz Deutschland gilt, hat dazu beigetragen, dass weitere 15.000 junge Menschen ins Abo eingestiegen sind.

Grüne Welle für den Bus – Frankfurter C-ITS-Pilotprojekt im Aufbau

Ein C-ITS-Pilotprojekt soll in Frankfurt für mehr Tempo und Effizienz im innerstädtischen Busverkehr sorgen. Von der EU mit 6,4 Millionen Euro gefördert, startet das Vorhaben jetzt mit der Metrobuslinie M32.

Noch ist der Bus der Metrobuslinie M32 mehrere hundert Meter von der Kreuzung mit der U-Bahnlinie U5 an der Nationalbibliothek entfernt, die Ampel an der Kreuzung zeigt rot. Der Busfahrer fährt gleichmäßig in der Geschwindigkeit weiter, die ihm die Informationsanzeige am Fahrerpult empfiehlt. Er sieht noch, wie der letzte Wagen der U5 die Kreuzung passiert. Dann schaltet die Ampel auf Grün und der Metrobus rollt ohne anzuhalten in gleichmäßigem Tempo über die vielbefahrene Kreuzung.

So könnte in einigen Jahren der Frankfurter Stadtbusverkehr fließen – energiesparend, schadstoffreduziert, ohne unnötige Wartezeiten an Ampeln und vor allem pünktlich und komfortabel für die Fahrgäste. „C-ITS“ heißt das Zauberwort, Cooperative Intelligent Transport Systems. Mit dieser vielseitig einsetzbaren Technologie werden Verkehrsinfrastruktur und Fahrzeuge – in diesem Projekt Busse mit Ampelanlagen – digital vernetzt; der öffentliche Nahverkehr erhält Vorfahrt vor dem Individualverkehr. Für U-Bahn und Straßenbahn befindet sich das System im Rahmen des Projekts „Digital Train Control System – Frankfurt“ (DTC) bereits im Aufbau.

„In einer wachsenden Stadt mit zunehmendem Verkehr und immer mehr verschiedenen Verkehrsarten, die sich den begrenzten Straßenraum teilen müssen, ist C-ITS ein schlagkräftiges Steuerungswerkzeug für Effizienz im Verkehr. Um einen Verkehrskollaps zu vermeiden, müssen wir – wie im Masterplan Mobilität definiert – alle Möglichkeiten nutzen, die Attraktivität der nachhaltigen Mobilitätsformen zu steigern. Innovative Technologien, wie wir sie in unseren aktuellen Digitalisierungsprojekten einsetzen, sind wesentlich für eine Umsetzung der Mobilitätswende.“

Stadtrat Wolfgang Siefert (Dezernent für Mobilität der Stadt Frankfurt am Main)

Dem Straßenverkehrsamt, der Verkehrsgesellschaft Frankfurt (VGF) und traffiQ ist es Ende letzten Jahres gelungen, für die Ausweitung auf den Busbereich eine Förderung durch die Europäische Union in Höhe von etwa 6,4 Millionen Euro, das sind 50 Prozent der Gesamtkosten, zu erreichen. Das Pilotprojekt startet jetzt mit der Metrobuslinie M32. Sie wurde ausgewählt, um auch das Zusammenspiel zwischen Bus, Schiene (U-Bahnlinie U5) und Ampeln zu testen. Neben der Ausstattung von 60 Bussen mit sogenannten On-Board-Units werden auch 32 Lichtsignalanlagen entlang des Linienweges vom Ostbahnhof über den Alleenring bis zum Westbahnhof umgerüstet.

Prof. Dr.-Ing. Tom Reinhold, Geschäftsführer von traffiQ, merkt an: „Guter Nahverkehr ist schnell, pünktlich, komfortabel und umweltschonend. Modernen Technologien kommt dabei eine Schlüsselrolle zu. Mit C-ITS steigern wir die Attraktivität des Frankfurter Nahverkehrssystems, indem Bahnen und Busse freie Fahrt haben und nur noch an den Haltestellen halten müssen.“

„Bereits seit vielen Jahren ist unsere Verkehrstechnik digitalisiert, werden Verkehrsströme und die Priorisierung von Bussen und Bahnen von Verkehrsrechnern gesteuert. Nun gehen wir gemeinsam mit unseren Partnern den nächsten Schritt und vernetzen die Systeme, um noch mehr Nutzen – gerade für die Fahrgäste unseres öffentlichen Nahverkehrs – zu erzielen.“

Petra Lau (Leiterin des Straßenverkehrsamts der Stadt Frankfurt am Main)

Bis ins Jahr 2027 soll das Pilotprojekt umgesetzt sein und dann ab 2028 in den Regelbetrieb übergehen. Im Anschluss, so die derzeitigen Überlegungen, soll unter Einbezug von Fördermitteln das Konzept über die ganze Stadt ausgerollt werden.