Schnieder: 166 Milliarden für Verkehrsinfrastruktur

Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder zum heutigen Kabinettsbeschluss:

„Mit dem heutigen Tag geht es richtig los: Wir beenden den Sanierungsstau bei der Verkehrsinfrastruktur. Wir werden in dieser Legislaturperiode 166 Milliarden Euro für Verkehrsinvestitionen bereitzustellen. Davon fließen 107 Milliarden Euro in die Schiene, 52 Milliarden Euro in die Bundesstraßen und 8 Milliarden Euro in die Wasserstraßen. Zum Vergleich: In den fünf Jahren davor (2020-2024) waren es 102 Milliarden Euro. Wir haben es aus dem Stand geschafft, die Verkehrsinvestitionen um mehr als 60 Prozent zu steigern. Jetzt gilt: Planen, Bauen, Ausgeben – und das möglichst schnell. Wir alle werden uns an noch mehr Baustellen gewöhnen müssen, um die Verkehrsinfrastruktur auf Vordermann zu bringen. Zunächst stehen Sanierung und Erhalt im Vordergrund, insbesondere beim Schienennetz und den Autobahnbrücken. In den nächsten Haushalten müssen wir unseren Blick dann auch auf einen verstärkten Neubau von Straßen und Schienenwegen richten.“

Und hier die Zahlen des Bundesministeriums für Verkehr:

Verkehrsinvestitionen20252026202720282029Summe
2. RegE 2025/ Eckwerte in Milliarden Euro33,533,733,033,332,6166,1
Schiene20252026 – 2029Summe
2. RegE 2025/ Eckwerte in Millionen Euro21.78184.767106.548
Straße20252026 – 2029Summe
2. RegE 2025/ Eckwerte in Millionen Euro10.03541.86851.903
Wasserstraße20252026 – 2029Summe
2. RegE 2025/ Eckwerte in Millionen Euro1.6305.9827.612

Kazenmaier ist Leasingpartner von JBM Electric Vehicles

Die Kazenmaier Leasing GmbH begleitet den Markteintritt von JBM Electric Vehicles in Deutschland. Die Kooperation wurde auf dem UITP Global Public Transport Summit 2025 in Hamburg bekanntgegeben. Dort stellte JBM das vollelektrische Busmodell Ecolife vor, das für den Einsatz im europäischen Stadtverkehr entwickelt wurde.

Kazenmaier übernimmt in diesem Rahmen die Leasingabwicklung in Deutschland. Ziel ist es, Städten und Verkehrsunternehmen einen einfachen Zugang zu elektrischen Busflotten zu ermöglichen. Neben der Finanzierung umfasst das Angebot auch die Ladeinfrastruktur und eine persönliche Betreuung während der gesamten Projektlaufzeit.

„Unsere Mission ist es, den öffentlichen Verkehr zu dekarbonisieren, indem wir neue und nachhaltige globale Maßstäbe setzen. Bei JBM EV glauben wir daran, dass die Zukunft der grünen Mobilität in Fahrzeugen liegt, die Innovation, Nachhaltigkeit und nutzerzentriertes Design nahtlos vereinen. Unsere Elektromobilitätslösungen zielen nicht nur darauf ab, den CO2-Fußabdruck zu verringern – sie sollen die Lebensqualität von Menschen und Gemeinschaften verbessern, indem sie den Verkehr intelligenter, sicherer und zugänglicher machen“, erklärt Nishant Arya, Vice Chairman der JBM Group.

JBM Electric Vehicles ist Teil der international tätigen JBM Group. In Frankfurt wurde eine neue Zentrale eingerichtet, von der aus die Aktivitäten in Europa gesteuert werden. Kazenmaier ist Ansprechpartner für den deutschen Markt und begleitet die Umsetzung vor Ort.

„Als Leasinggesellschaft mit klarem Fokus auf grüne Mobilitätsfinanzierung haben wir in JBM Electric Vehicles einen idealen Partner gefunden, um das Ökosystem für die Mobilität der Zukunft aktiv mitzugestalten. Unsere Vision ist es, die Mobilität von morgen zu finanzieren – und mit JBM EV haben wir den richtigen Partner für diese Aufgabe. Gemeinsam treiben wir nachhaltige Mobilität im öffentlichen Verkehr voran. Der Schlüssel liegt in einer ganzheitlichen Lösung, die Bus, Ladeinfrastruktur und Leasing verbindet. Die Technologie von JBM und unsere Leasing-Expertise schaffen einen einfachen Zugang zu emissionsfreien Buslösungen“, sagt Max Nastold, Geschäftsführer der Kazenmaier Leasing GmbH.

Die Zusammenarbeit ergänzt das bestehende Angebot von Kazenmaier im Bereich nachhaltiger Mobilität. Neben E-Fahrzeugen, Wasserstofffahrzeugen und Fahrrädern im Dienstradmodell kommen auch E-Busse hinzu. Die Abwicklung erfolgt digital, einfach und mit persönlichen Ansprechpersonen. Das Ziel bleibt dabei klar: Unternehmen und öffentliche Träger bei der Einführung praxistauglicher Mobilitätslösungen zu begleiten.

Digitaler Schulterschluss – naveo Core wächst über Aachener Region hinaus

Die digitale Vertriebs- und Vernetzungsplattform naveo Core, die der Aachener Verkehrsverbund (AVV) gemeinsam mit seinen Partnerunternehmen umsetzt und das verbundweit einheitliche System für die App naveo bildet, wächst über die Grenzen des Verbundgebiets hinaus. Im Rahmen der gemeinsamen Ausschreibung eines „Online-Vertriebsdienstleister“ (oVDL) setzen nun auch die vier SPNV-Aufgabenträger go.Rheinland, Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL), Zweckverband Schienenpersonennahverkehr Rheinland-Pfalz Nord sowie Zweckverband Öffentlicher Personennahverkehr Rheinland-Pfalz Süd auf die bewährte Systemarchitektur aus der Region Aachen. Damit wird naveo Core als zentrale Vernetzungsplattform künftig in weiteren ÖPNV-Apps eingesetzt – darunter auch in der neuen myGo-App von go.Rheinland.

Die von der AVV GmbH betriebene, mandantenfähige Plattform naveo Core übernimmt zentrale Funktionen im digitalen Vertrieb – von Ticketing und Abo-Management über eTarife bis hin zu multimodalen Diensten. Durch die modulare Struktur ist das System flexibel erweiterbar und bietet auch anderen Verkehrsregionen eine zukunftssichere Grundlage für die digitale Kundenansprache.

„Mit der Anbindung weiterer Apps an unsere Plattform naveo Core schaffen wir erstmals eine technische Infrastruktur, die verschiedene Aufgabenträger in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz überregional miteinander vernetzt“, so Hans-Peter Geulen, Geschäftsführer des AVV. „Die von allen Partnern gemeinsam getragene zentrale Plattform macht den Zugang zum Nahverkehr für Fahrgäste einfacher, komfortabler und einheitlicher.“

Der Aufbau und Betrieb von naveo Core ist ein zentraler Bestandteil der Digitalisierungsstrategie des AVV und seiner Partner. Ziel ist es, über alle Partner hinweg eine einheitliche, nutzerfreundliche und sichere Plattform anzubieten, um Insellösungen zu vermeiden und Synergien zu schaffen – sowohl organisatorisch als auch finanziell.

Mit inzwischen über 50.000 registrierten Nutzenden, mehr als fünf Millionen Euro Gesamtumsatz und einer durchgängigen Integration des Deutschlandtickets hat sich die Vertriebsplattform naveo Core im AVV fest etabliert. Die Nutzung durch weitere Regionen markiert einen bedeutenden Meilenstein auf dem Weg zu einem interoperablen und flächendeckend digitalen Nahverkehrsangebot. Mit der konzeptionellen Planung ist der Grundstein für die nächste Entwicklungsphase der Plattform bereits gelegt. Die technische Umsetzung steht in den Startlöchern und wird in den kommenden Jahren sukzessive realisiert.

S-Bahn Hannover nimmt neue Werkstatt in Betrieb

Mit einem feierlichen Akt hat die S-Bahn Hannover am 23. Juni 2025 gemeinsam mit der Osthannoverschen Eisenbahn AG (OHE) die neue Werkstatt in Celle offiziell eröffnet. Zahlreiche Gäste aus Politik, Wirtschaft und Medien nahmen an der Veranstaltung teil, um sich ein Bild von dem modernen Infrastrukturprojekt zu machen.

Zum Auftakt begrüßte Ralph Müller-Beck, Leiter Außen- und Regierungsbeziehungen der Transdev GmbH die Anwesenden und betonte: „Der heutige Tag markiert einen Aufbruch. Mit der neuen Werkstatt schaffen wir moderne Voraussetzungen für einen zuverlässigen und zukunftsfähigen Bahnbetrieb. Sie ist weit mehr als nur ein neues Gebäude – sie ist ein Meilenstein für die Zukunft der S-Bahn Hannover. Die Werkstatt ist ein zentrales Element, um unsere Qualitätsversprechen gegenüber den Fahrgästen nachhaltig einzulösen – hier in Celle und im gesamten Netz der S-Bahn Hannover.“

Hartmut Körbs, Geschäftsführer der Transdev Hannover GmbH skizzierte in der Folge das Bauvorhaben und erläuterte: „Wir freuen uns, dass die Werkstatt nach einer unplanmäßig verlängerten Bauphase nun endlich in Betrieb genommen werden kann. Sie ist ein zentraler Baustein zur Sicherstellung unseres Fahrzeugfuhrparks im Netz der S-Bahn Hannover. Mit der neuen Werkstatt erweitern wir unsere Instandhaltungskapazitäten, optimieren Abläufe und leisten so einen direkten Beitrag zur Qualität unseres Fahrgastangebots.“

Nicole Mrotzek, Erste Stadträtin der Stadt Celle und zuständig für die Wirtschaftsförderung der Stadt nahm in Vertretung des Oberbürgermeisters Dr. Jörg Nigge an der Veranstaltung teil und würdigte mit ihrer Anwesenheit die Bedeutung des neuen Standorts für die Infrastrukturentwicklung und den Schienenpersonennahverkehr in der Region Hannover.

Als zukünftige neue kaufmännische Geschäftsführerin der Transdev Hannover GmbH nahm auch Nicole Grummini an der feierlichen Werkstatteröffnung teil, durchschnitt gemeinsam mit weiteren Vertretern der S-Bahn Hannover, der OHE sowie geladene Gäste das symbolische Band und alle gaben damit den offiziellen Startschuss für das neue Gebäude. Im Anschluss führten Wilhelm Fritsch (Werkstattleiter OHE) und Marcel Rathmann (Leiter Technik Transdev Hannover GmbH) durch die neue Werkstatt und gaben Einblicke in die Werkstatttechnik sowie die Fahrzeuge. „Die neue Werkstatt ist ein hervorragendes Beispiel dafür, was durch enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Verkehrsunternehmen, Aufgabenträgern und politisch Verantwortlichen erreicht werden kann. Gemeinsam haben wir die Voraussetzungen geschaffen, um uns noch zuverlässiger sowie leistungsfähiger aufzustellen“ so die Pressestelle der S-Bahn Hannover.

MAX – Die App für maximale Mobilität

Die beiden Nahverkehrsunternehmen Hamburger Hochbahn AG und Berliner Verkehrsbetriebe arbeiten gemeinsam an einer städteübergreifenden Plattform, die sämtliche Mobilitätsangebote in einer App vereint. Grundlage hierfür ist ein Memorandum of Understanding (MoU), das beide Städte unterzeichnet haben. Die App mit dem Namen „MAX“ soll im Laufe des Jahres 2026 an den Start gehen.

Entwickelt von BVG und Hochbahn, bringt die neue App das Beste aus Berlin und Hamburg zusammen. Mit MAX bekommt man einen Assistenten für unterwegs: Routenplanung, Echtzeitinformationen, Ticketkauf und sämtliche Sharing-Optionen – alles in einer Anwendung. Intuitiv, übersichtlich und ohne den Wechsel zwischen verschiedenen Apps. Im Mittelpunkt steht die einfache, digitale Nutzung öffentlicher Mobilität – nutzerfreundlich, regional verankert und überregional anschlussfähig.

Auch das Deutschlandticket ist vollständig in MAX integriert – buchbar, verwaltbar und überall nutzbar. Durch die Synergien der teilnehmenden Verkehrsunternehmen senken sich digitale Vertriebskosten und die Entwicklungskapazitäten werden gebündelt. Die App soll zum neuen digitalen Standard für den ÖPNV werden – eine Einladung an Städte und Regionen, gemeinsam die digitale Verkehrswende zu gestalten.

UITP-Summit 2025: Hamburg wird zur Bühne der Mobilität

Der erste von zwei UITP-Summits ist in vollem Gange. Vom 15. bis 18. Juni bringt der Weltkongress gemeinsam mit der VDV-Jahrestagung (Verband Deutscher Verkehrsunternehmen) die gesamte Branche in der Hansestadt zusammen. Erstmals gab es am Auftaktwochenende auch ein öffentliches „Mobility Festival“ am zentralen Jungfernstieg an der Innenalster, an dem sich Verkehrsunternehmen und Hersteller schon vorab der Öffentlichkeit präsentieren konnten.

Wir sind vor Ort und haben erste Eindrücke der Veranstaltung – zum Beispiel zum Panel „Security of City Transport Networks: Insights and Measures Against Gender-Based Violence” durch AES oder zum Stand von Women in Mobility – für Sie in unserer Bildergalerie festgehalten.

Weichen stellen für die Mobilitätswende

Das Jahr 2024 verzeichnete einen neuen Fahrgastrekord bei der Hochbahn. Im Jahresverlauf nutzten 551 Millionen Fahrgäste die Busse und U-Bahn des deutschen Nahverkehrsunternehmens. Im Vorjahr waren es 527 Millionen. Das entspricht einer Steigerung um 4,6 Prozent. Das Geschäftsjahr 2024 der Hochbahn war von einer positiven Umsatzentwicklung aufgrund steigender Kompensationszahlungen für das Deutschlandticket geprägt. Besonders zu Buche schlagen hier die Ausgleichszahlungen für die Schüler-Tickets in Höhe von 16,4 Millionen Euro. In der Folge stieg der Umsatz von 587,7 Millionen Euro (2023) um 14 Prozent auf 669,6 Millionen Euro (2024).

Die positive Umsatzentwicklung und unternehmerische Maßnahmen zur Kostenbegrenzung ermöglichten der Hochbahn, ein mit dem Vorjahr vergleichbares Wirtschaftsergebnis zu erreichen. Der Ausgleichsbetrag der Freien und Hansestadt Hamburg lag für das Jahr 2024 bei 286,6 Millionen Euro, nach 295 Millionen Euro im Vorjahr.

Rekordinvestitionen im Jahr 2025: 1,37 Milliarden Euro  

Im Jahr 2024 hat die Hochbahn auf Rekordniveau investiert: 658,4 Millionen Euro flossen in den Ausbau der Infrastruktur und der Fahrzeugflotte – sowohl im Bus- als auch im U-Bahnsektor. Die Realisierungsquote lag bei knapp 70 Prozent. Weniger investieren als geplant musste die Hochbahn im vergangenen Jahr vor allem im Bereich U-Bahn100 und DT6-Anschaffung, weil hier die Zeitpläne mit der U4-Verlängerung synchronisiert wurden. Für das laufende Jahr sind Investitionen in Höhe von rund 1,37 Milliarden Euro geplant. Bei einer ähnlich hohen Realisierungsquote würde die Hochbahn dann erstmals rund 1 Milliarde Euro innerhalb eines Jahres in den Ausbau des Mobilitätsangebotes in Hamburg investieren. 

Mit den Investitionsmitteln werden der Bau der U4 und U5 vorangetrieben, die ersten U-Bahn-Fahrzeuge der neuen DT6-Generation sowie die Umstellung auf eine emissionsfreie Busflotte finanziert und die dafür notwendigen infrastrukturellen Voraussetzungen geschaffen. 

„Mit diesen hohen Investitionen schaffen wir die notwendigen Voraussetzungen für die Mobilitätswende. Allein unser U-Bahn-Netz erweitern wir um rund ein Drittel. Gleichzeitig wollen wir unsere Busflotte auf emissionsfreie Antriebe umstellen. Das hat aber auch Konsequenzen. Mit den Investitionen in Milliardenhöhe werden die daraus folgenden Abschreibungen und Zinszahlungen das Wirtschaftsergebnis der kommenden Jahre nachhaltig belasten. Das gut mit der Freien und Hansestadt Hamburg durchzusteuern, wird eine der wesentlichen Herausforderungen der kommenden Dekade sein.“ 

Merle Schmidt-Brunn (Hochbahn-Vorständin für Finanzen und Nachhaltigkeit)

E-Bus-Strategie wird fortgeschrieben 

Seit 2020 bestellt die Hochbahn ausschließlich emissionsfreie Busse. Der erste serienreife Bus fuhr ab 2019 in Hamburg. Diese Spitzenstellung hat Hamburg weiter ausgebaut. Ende 2024 fuhren in Hamburg 567 emissionsfreie Busse von Hochbahn und vhh mobility. Erst mit weitem Abstand folgten Köln (247), Berlin (227), Wiesbaden (120) und Frankfurt (93). 

Im laufenden Jahr wird die Hochbahn weiter massiv in den Ausbau der Flotte investieren, auch wenn die Kosten für die emissionsfreien Busse entgegen den Erwartungen nicht gesunken sind. Sie betragen immer noch das 2,5-3-fache konventioneller Dieselbusse. Gleichzeitig herrscht noch keine Klarheit über die Fortsetzung und Ausgestaltung der erforderlichen Bundesförderung.  

Um die finanziellen Belastungen im Rahmen zu halten, hat die Hochbahn ihre E-Bus-Strategie fortgeschrieben und ein Maßnahmenpaket geschnürt: Sie setzt weiterhin auf emissionsfreie Busse und verlängert die Nutzungsdauer ihrer Fahrzeuge auf bis zu 15 Jahre. Parallel wird mit der Industrie an emissionsfreien Alternativen für die aktuell eingesetzten 21-Meter-Großraumbusse gearbeitet. Zudem sollen alle verbliebenen Dieselbusse ab dem kommenden Jahr schrittweise auf den klimafreundlicheren Kraftstoff HVO umgestellt werden – abgeschlossen ist dieser Prozess bis 2029.

Schmitt eröffnet Woche des Wasserstoffs und überreicht KIPKI-Förderbescheid

Ab dem 23. Juni findet in Rheinland-Pfalz sowie bundesweit die Woche des Wasserstoffs statt. Zum Auftakt überreicht Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt einen KIPKI-Förderbescheid in Höhe von rund 9 Millionen Euro zur Wasserstoffnutzung an die Mainzer Stadtwerke und deren Projektpartner Hy2Gen AG. Die Projektpartner wollen mit den Fördermitteln eine regionale Wasserstoff-Pipeline sowie einen Elektrolyseur nahe des Mainzer Industrie-Zollhafen-Areals errichten. Darüber können sodann vor Ort Industrie und Gewerbe sowie eine Wasserstoff-Tankstelle für Nutzfahrzeuge (Busse, Müllfahrzeuge) mit Wasserstoff versorgt werden. Der Termin findet statt am:

Montag, 23. Juni 2025,
um 13 Uhr bis ca. 13.50 Uhr,
Mainzer Stadtwerke AG,
Rheinallee 41, 55118 Mainz, 11. Etage.

Anwesend ist auch Dr. Stefan Stückrad, der seit 2024 bei der Innovationsagentur Rheinland-Pfalz die Wasserstoff-Koordinierungsstelle leitet und Unternehmen im Land zum Thema Wasserstoff berät und vernetzt. Die Fördermittel stammen aus dem KIPKI-Block Wasserstoff, den das MWVLW betreut. KIPKI steht für Kommunalen Investitionsprogramms Klimaschutz und Innovation.

Im Rahmen der Woche des Wasserstoffs wird Staatssekretärin Petra Dick-Walther zudem das „H2 Innovation Camp“ der IHK Koblenz eröffnen am:

Donnerstag, 26. Juni 2025, um 13 Uhr,
bei der IHK Koblenz,
Schlossstraße 2, 56068 Koblenz.

Regiotram geht in die nächste Planungsphase

Es ist soweit: Die Vorplanung der Regiotram von Aachen nach Baesweiler beginnt. Die drei Unternehmen Obermeyer Infrastruktur GmbH und Co. KG, Schüßler-Plan Ingenieurgesellschaft mbH und Bernard Gruppe ZT GmbH haben den Zuschlag für die Grundlagenermittlung und Vorplanung der Regiotram erhalten. Die renommierten Planer haben bereits andere Straßenbahnprojekte, wie die Verlängerung der Linie 5 in Köln oder die Straßenbahn-Neubaustrecke Alexanderplatz – Potsdamer Platz in Berlin, erfolgreich entwickelt.

Momentan sind die Straßen zwischen Aachen und dem Norden der Städteregion mit täglich rund 70.000 Pendlerfahrten stark belastet: Staus, Lärm und viele Luftschadstoffe sind die Folge. Die umweltfreundliche Regiotram könnte einen Großteil der Pendler komfortabel, schnell und verlässlich befördern. Sie ist ein gemeinschaftliches Projekt von Stadt und StädteRegion Aachen mit Würselen, Alsdorf und Baesweiler sowie dem Aachener Verkehrsverbund (AVV), der die Projektleitung für die Grundlagenermittlung und Vorplanung übernimmt. „Wir freuen uns, dass die Vergabe der Vorplanung nun abgeschlossen ist. Mit diesen drei erfahrenen Planungsbüros gehen wir den nächsten Schritt Richtung Realisierung der Regiotram“, freut sich Hans-Peter Geulen, Geschäftsführer des AVV.

„Der Start der nächsten Planungsphase ist ein gutes Signal für unsere Region“, sagt Städteregionsrat Dr. Tim Grüttemeier, „denn eine Tram ist schneller, verlässlicher und bequemer als ein Bus, sie entlastet die Straßen und sorgt damit für weniger Staus und Lärm, reduziert Schadstoffe in der Luft und ist somit ein Plus für den Klimaschutz.“ Die Regiotram werde nicht nur einen Großteil der Pendlerinnen und Pendler zwischen Aachen, Würselen, Alsdorf und Baesweiler deutlich komfortabler als bisher aus der Region in die Stadt und zurückbringen, sondern perspektivisch auch den Forschungsflugplatz Merzbrück anknüpfen sowie eine Verbindung bis Übach-Palenberg an die Hauptstrecke Aachen-Mönchengladbach schaffen.

Für diesen Streckenverlauf erfolgt jetzt die Vorplanung zu verkehrsplanerischen Aspekten, Straßen- und Schienenanlagen, erforderlichen neuen Bauwerken und der Betriebstechnik. Dabei wird zunächst untersucht, ob – und wo genau – es oberleitungsfreie Abschnitte geben wird. Danach erfolgt die detaillierte Prüfung und Planung der rund 20 Kilometer langen Trasse, wobei kritische und technisch schwierige Punkte wie der Annapark in Alsdorf und die Aachener Innenstadt zuerst unter die Lupe genommen werden. Im nächsten Schritt wird die Planung der Ingenieurbauwerke wie Brücken vertiefend betrachtet.

Der Planungsprozess wird durch einen intensiven Dialog mit der Öffentlichkeit begleitet. Erste Ergebnisse der Vorplanung werden auf einem Infomarkt am 2. Dezember 2025 präsentiert und diskutiert. Ab dem nächsten Jahr wird es Planungswerkstätten geben, bei denen sich Bürgerinnen und Bürger beteiligen können.

Im Anschluss erfolgt die Überprüfung des Betriebskonzeptes sowie die Anpassung der Haltestellenplanung. Abschließend werden die Kosten ermittelt und die Wirtschaftlichkeit erneut untersucht. Im Ergebnis der rund zweijährigen Vorplanung werden ein festgelegter Trassenverlauf und eine ermittelte Straßenraumaufteilung vorliegen. Auch die Lage und Ausstattung der Haltestellen, ein konkreter Kostenrahmen für den Bau sowie Erkenntnisse zur Stromversorgung und Oberleitungsfreiheit sollen bis Mitte 2027 feststehen.

Die anschließenden Planungs- und Bauphasen werden rund weitere zehn Jahre in Anspruch nehmen, so dass in den 2030er Jahren die Regiotram durch Stadt und StädteRegion Aachen fahren könnte. Die Gesamtbaukosten des Projekts Regiotram belaufen sich auf etwa 330 Millionen Euro. Die Infrastruktur soll über das Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (GVFG) mit bis zu 95 Prozent der Fördermittel von Land und Bund finanziert werden.

ÖPNV der Zukunft fährt autonom – Hamburg und die Branche stehen bereit

Auf der VDV-Jahrestagung in Hamburg setzt die Branche ein klares Signal: Der öffentliche Verkehr auf der Straße steht vor dem nächsten großen Schritt der Transformation – dem autonomen Fahren. VDV-Präsident Ingo Wortmann: „Autonomes Fahren für derzeit 48 Millionen Pkw löst unsere Verkehrs- und Flächenproblem nicht – nur der ÖPNV kann mit seinem Bündelungseffekt tragfähige Zukunftslösungen herbeiführen. Die Branche steht dafür bereit. Deutschland muss zum Leitmarkt für autonomes Fahren im ÖPNV werden – und die Bundesregierung muss dieses Ziel, das sie sich im Koalitionsvertrag gesetzt hat, jetzt entschlossen umsetzen.“ Sowohl Branchenverband als auch Hochbahn legten entsprechende Positions- und Umsetzungspapiere vor.

Gastgeberin des vom 17. bis 19. Juni stattfindenden Branchentreffs ist die Hamburger Hochbahn AG. Als einer der größten deutschen Mobilitätskongresse zieht die Veranstaltung über 800 Teilnehmende aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Branche an. 2025 mit einem Novum: Die Tagung findet gleichzeitig zum UITP-Summit des ÖPNV-Weltverbandes statt. Unter dem Leitthema: „Transformation braucht Verlässlichkeit – Der Mobilität in Deutschland eine Richtung geben“ tagt die Branche dieses Jahr in der Hansestadt. Im Fokus stehen die Zukunft der Mobilität, Digitalisierung, Effizienzerhöhung, innovative Lösungen und weitere zentrale Themen.

Neben Hamburg gibt es bundesweit weitere Pilotprojekte zum autonomen Fahren, wie etwa das Projekt Kira im Rhein-Main Verkehrsverbund (RMV). Dort werden aktuell erstmals autonome Level 4-Fahrzeuge für den Einsatz im ÖPNV getestet. Doch bislang fehlt eine bundesweit koordinierte, langfristig finanzierte Strategie und ein durch öffentliche Mittel unterstützter Markthochlauf, um den Leitmarkt im Land zu etablieren. Im Koalitionsvertrag von CDU, CSU und SPD heißt es: „Wir machen Deutschland zum Leitmarkt für autonomes Fahren und werden mit den Ländern Modellregionen entwickeln und mitfinanzieren.“ Der VDV stellt dafür erstmals konkrete Zahlen für ein Finanzierungskonzept vor.

Ingo Wortmann: „Wir wollen uns auf ein bundesweites Projekt konzentrieren. Wir brauchen keine Fördervielfalt, sondern eine gemeinsame Kraftanstrengung der Branche mit Unterstützung der Politik. Dafür benötigen wir zunächst eine Milliarde Euro als Anschubfinanzierung, um die Mehrkosten der Projektphase aufzufangen. Das umfasst Leasingraten für die neuen Fahrzeuge, die Finanzierung von Projektpersonal, den Aufbau der Ladeinfrastruktur und Investitionen in Forschung und Entwicklung. Hinzu kommen im weiteren Verlauf zwei Milliarden Euro, die wir für den realen Linien- und Linienbedarfs-Betrieb benötigen: für die Integration in gemischte Flotten, den Ausbau von Betriebshöfen und die Einrichtung von Leitstellen. Mit dieser Anschubfinanzierung von drei Milliarden Euro kann die Transformation vom Pilotprojekt zum Regelbetrieb gelingen.“

Robert Henrich, Vorstandsvorsitzender der Hamburger Hochbahn AG, betonte: „Es zeichnet sich klar ab, dass autonomes Fahren große Chancen für den ÖPNV der Zukunft bietet. Im Alike-Projekt, das wir gemeinsam mit Volkswagen, Moia, Holon und weiteren Partnern vorantreiben, werden wir wichtige erste Erkenntnisse gewinnen. Aber dabei bleiben wir nicht stehen: die Hochbahn hat eine Zukunftsbild entworfen, wie das fahrerlose Fahren optimal eingesetzt werden kann, um Angebotsqualität und Fahrgastzahlen des ÖPNV weiter zu steigern. Mit diesem Zukunftsbild unterstreichen wir die Rolle Hamburgs als Modellregion Mobilität – und setzen einen Impuls für die ÖPNV-Branche, indem wir es als Whitepaper publizieren. Zudem gehen wir den nächsten Schritt in Richtung einer praktischen Umsetzung und werden in den kommenden Jahren „RoboShuttles“ und „Robomidibusse“ im öffentlichen Linienbetrieb erproben. Denn wir sind überzeugt: Gerade im Linienverkehr kann fahrerloses Fahren perspektivisch einen großen Beitrag zur Mobilitätswende leisten.“

On-Demand-Verkehre: Brückentechnologie für das autonome Fahren

Der ÖPNV ist bereit für das autonome Fahren. Die Politik hat mit weitsichtigen Vorentscheidungen zum On-Bedarf-Betrieb und für das Autonome Fahren die gesetzlichen Voraussetzungen geschaffen, so der Branchenverband. Politik und Verwaltung müssen nun die Voraussetzungen für Skalierung, Standardisierung und sichere Inbetriebnahme schaffen – und den angekündigten Leitmarkt Realität werden lassen. „Die On-Demand-Verkehre von heute sind nicht nur ein Element der Mobilitätswende, sondern vor allem eine Brückentechnologie für den Hochlauf des autonomen Fahrens im ÖPNV“, betont VDV-Hauptgeschäftsführer Oliver Wolff. Fast die Hälfte der Angebote ist bereits tariflich integriert, doch viele Projekte stehen mangels Mitteln vor dem Aus. Der VDV fordert daher ein bundesweites „Deutschland-Angebot“, mit verbindlichen Standards, Mitfinanzierung durch den Bund und Anreizmodellen der Länder. Ziel ist es, 15 Millionen Menschen mit täglich bis zu 6.000 zusätzlichen Fahrplanstunden zu versorgen.