Von der Schreibmaschine zur Niederflurstrassenbahn

Viele technische Errungenschaften, die wir heutzutage als selbstverständlich ansehen, wurden einmal speziell für die Bedürfnisse mobilitätseingeschränkter Menschen entwickelt. Heute profitieren aber viel mehr Anwender davon. Eine kleine Kulturgeschichte der Barrierefreiheit in Zeiten, in denen der regionale ÖPNV immer noch mit der Umsetzung dieser gesetzlichen Maxime zu kämpfen hat.

Es war 1974 als eine Gruppe Rollstuhlfahrer in Frankfurt die Weiterfahrt einer Straßenbahn verhinderte. Sie konnten die hochflurige Straßenbahn nicht nutzen, ein Rollstuhlfahrer versuchte aber dennoch in die nicht barrierefreie Bahn mit Stufen und einer Mittelstange mit seinem Rollstuhl einzusteigen. Andere blockierten für etwa 20 Minuten die Gleise. Es war der Beginn einer Zeit, in der immer mehr behinderte Menschen nicht mehr einfach hinnehmen wollten, aus öffentlicher Infrastruktur ausgeschlossen zu werden. Es begann ein langsames Umdenken in der Verkehrspolitik und bei der Entwicklung von Straßenbahnen und Bussen.

Während die ersten Niederflurbusse bereits seit Ende der 80er Jahre in Deutschland unterwegs waren, mussten behinderte Fahrgäste noch bis 1990 warten, bis sie ebenerdig in eine Straßenbahn einsteigen konnten. So wurde 1986 bei der Bremer Straßenbahn AG gemeinsam mit einem Fahrzeughersteller eine Bahn umgebaut, mit dem Ziel, einen niedrigflurigen Waggon zu schaffen.

Aus den Erfahrungen entwickelte die Fahrzeugindustrie die weltweit erste Straßenbahn mit durchgehend niedrigem Fußboden. Aus einem 80 Zentimeter hohen Einstieg in die Bahn wurden 30 Zentimeter. Die Fahrgäste konnten fast ebenerdig einsteigen. Die Bremer schrieben mit der Entwicklung weltweit Verkehrsgeschichte. Und längst werden niederflurige Fahrzeuge nicht nur von behinderten Menschen geschätzt, sie erleichtern allen Fahrgästen ein sichereres und bequemeres Einsteigen, ob mit Kinderwagen, Gepäck oder auf Krücken nach einem Skiunfall.

Den gesamten Artikel finden Sie in unserer neuen Ausgabe 04/2025 der NahverkehrsPraxis.

Wegfall der Fördertöpfe führt zu erheblicher Verunsicherung

Katrin Eder (Bündnis 90/Die Grünen) leitet seit dem 15. Dezember 2021 das Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität (MKUEM) des Landes Rheinland-Pfalz in Mainz, wo sie auch schon vorher als Staatssekretärin tätig war. Von 2011 bis 2021 bekleidete sie das Amt der Dezernentin für Umwelt, Grün, Energie und Verkehr der Landeshauptstadt Mainz. Wir haben Sie nach den aktuellen Themen aus dem Land, das seit 2016 von einer Ampelkoalition geführt wird und in dem 2026 gewählt wird, befragt.

NahverkehrsPraxis: Frau Eder, hat sich aus Ihrer Sicht die Aufteilung der Mobilitätsthemen in Rheinland-Pfalz zwischen Verkehrsministerium und Umweltministerium bewährt?

Katrin Eder: Das Zukunftsthema ÖPNV wird im Klimaschutz- und Mobilitätsministerium in einer eigenen Abteilung bearbeitet. Dies sorgt dafür, dass der Ausbau einer klimafreundlichen Mobilität, für die Busse und Bahnen unverzichtbar sind, mit der notwendigen Priorität vorangetrieben wird. Dieser positive Effekt spiegelt sich auch in den enormen Haushaltszuwächsen im ÖPNV-Bereich wider. Wir haben also einen Effizienzgewinn und kaum Reibungsverluste, weil beide Häuser gut zusammenarbeiten.

NahverkehrsPraxis: Wie wird die Steigerung der Finanzierung des regionalen Verkehrs auf 116,4 Millionen Euro im nächsten Jahr finanziert und wird das auch möglich sein, sollte der Bund die Förderung des Deutschlandtickets von seiner Seite aus beenden? Und wie steht es um dessen Einnahmeaufteilung?

Katrin Eder: Das Land gibt künftig rund 190 Millionen Euro mehr an Landesmitteln in den Nahverkehr, da die Regionalisierungsmittel nicht mal mehr für den SPNV ausreichen. Das Deutschlandticket sorgt für mehr Fahrgäste. Sollte der Bund aus der Finanzierung des D-Tickets aussteigen, dann würde es kein D-Ticket mehr geben können, denn ansonsten müssten die Ländern zur Finanzierung des Tickets am Angebot sparen. Ohne das Ticket könnte das Land auf der anderen Seite, die entsprechenden Landesmittel in das Angebot investieren. Die geplante einheitliche digitale Erfassung von Fahrgastzahlen allein reicht nicht aus, um eine regionale Aufteilung der Einnahmen aus dem Deutschlandticket vornehmen zu können. Durch die automatisierte Erfassung von Fahrgastzahlen erhalten wir zwar Informationen über die Nutzung und Auslastung der Busse und Bahnen, wir wissen aber noch nicht, ob für die Fahrt ein Deutschlandticket oder zum Beispiel ein lokal gültiger Einzelfahrschein genutzt wurde. Technische Lösungen, um auch diese Information möglichst einfach und flächendeckend zu erheben, werden derzeit diskutiert und geprüft.

Das gesamte Interview lesen Sie in unserer neuen Ausgabe der NahverkehrsPraxis: 04/2025.

Erhellende Komplettlösungen

Der Norka-Geschäftsführer Florian Schönfeld spricht im Interview mit der NahverkehrsPraxis über Lichttechnik im ÖPNV und die Anforderungen an die neue Bundesregierung.

NahverkehrsPraxis: Der ÖPNV gilt häufig als „Angstraum“. Wie kann Beleuchtung dazu beitragen, dies zu verändern?

Florian Schönfeld: Wir sprechen hier über das Thema „Achluophobie“, also die Angst im Dunkeln. Diese Angst ist ein normaler Schutzmechanismus von uns Menschen, dem wir mit einer gut ausgeleuchteten Situation stark entgegenwirken können. Aber „Helligkeit“ reicht allein nicht aus. Hier spielen auch andere Aspekte einer guten Beleuchtung eine große Rolle: Gleichmäßigkeit und damit die Vermeidung von dunklen Passagen, Reduzierung der Blendung und damit immer eine optimale Wahrnehmung der Umgebung sowie die Wahl einer angemessenen Lichtfarbe.

NahverkehrsPraxis: Warum ist der Bereich ÖPNV für Norka strategisch von Bedeutung?

Florian Schönfeld: Norka beschäftigt sich seit über 70 Jahren mit der Beleuchtung im Bereich ÖPNV und hat in dieser Zeit sehr viele Erfahrungen sammeln können. Wir haben uns auf diesen Bereich stark spezialisiert und liefern nicht nur Qualität in Form von langlebigen Leuchten, sondern auch in Form von kompetenter Beratung bei Produktauswahl und Lichtplanung.

Das gesamte Interview lesen Sie in unserer neuen Ausgabe der NahverkehrsPraxis 04/2025.

Der mobile Angestellte

In Deutschland gehen 42 Prozent des Verkehrs auf beruflich zurückgelegte Fahrten zurück. Arbeitgebern kommt dementsprechend eine Schlüsselrolle im Rahmen der nachhaltigen Verkehrswende zu: Sie prägen mit ihren Angeboten für Mitarbeiter einerseits bereits heute das Verkehrsaufkommen, vor allem aber können sie durch die Einführung innovativer Mobilitätsangebote Einfluss auf die Entwicklung des Mobilitätsverhaltens vieler Menschen nehmen. Wie Unternehmen diese Chance und Verantwortung nutzen und welche Bedürfnisse Arbeitnehmer aktuell haben – das hat das Institut für Mobilität der Universität St.Gallen in Kooperation mit der Kommunikationsagentur fischerAppelt im Rahmen des Future Mobility Lab untersucht.

Insgesamt wurden 983 Arbeitgeber und 2.922 Arbeitnehmer in Deutschland und der Schweiz befragt. Zudem wurden ausgewählte Unternehmen über einen Zeitraum von sechs bis elf Monaten in der Entwicklung ihrer Mobilitätsangebote begleitet. Die Mehrheit der befragten Unternehmen gibt an, sich bereits in einem Transformationsprozess ihres Mobilitätsangebots zu befinden. In Deutschland bedeutet das unter anderem eine Ausweitung des Angebots für Dienstrad-Leasing (bei 77 Prozent der befragten Unternehmen), die Elektrifizierung der Pkw-Flotte (72 Prozent), eine Ausweitung der Homeoffice-Optionen (62 Prozent) oder das Angebot eines Deutschlandtickets (52 Prozent).

Arbeitgeber wissen wenig über die Wünsche ihrer Angestellten

Das Erstaunliche: Die befragten Arbeitgeber wissen in vielen Fällen nur wenig über die genauen Wünsche ihrer Angestellten (43 Prozent); auch herrscht nur wenig Transparenz über die zurückgelegten Arbeitswege, die hierfür genutzten Verkehrsmittel und dementsprechend verursachte Emissionen (66 Prozent). Diese Intransparenz ist aus mehreren Gründen problematisch. Gefragt nach der Wichtigkeit potenzieller „Fringe Benefits“ (also Zusatzleistungen des Arbeitgebers) werden attraktive Mobilitätsangebote von den Arbeitnehmern bereits an zweiter Stelle genannt – nur geschlagen von zusätzlichen Urlaubstagen. Wer also nicht explizit auf die Wünsche der Belegschaft eingeht, lässt großes Potenzial beim Thema Arbeitgeberattraktivität liegen und somit bei der Bindung bestehender Mitarbeiter und der Gewinnung neuer Talente. Zudem erschwert die Unkenntnis der zurückgelegten Wege in einigen Fällen eine optimale Ausgestaltung alternativer Mobilitätsangebote sowie ein exaktes Controlling und Reporting der verursachten Emissionen.

Auch herrscht hinsichtlich regulatorischer Bestimmungen in vielen Unternehmen Unsicherheit. In Deutschland bilden (steuer-)rechtliche Fragestellungen mit 43 Prozent das größte Hindernis bei der Weiterentwicklung ihrer Angebote (im Vergleich sind dies in der Schweiz lediglich 22 Prozent).

Den gesamten Artikel lesen Sie in unserer neuen Ausgabe der NahverkehrsPraxis: 04/2025.

Zweiter ÖPNV- Zukunftskongress

Der ÖPNV-Zukunftskongress findet 2025 zum zweiten Mal im Kongresszentrum Konzerthaus in Freiburg im Breisgau statt. Das Motto in diesem Jahr: „Neue Mobilitätskultur entwickeln“.

Der ÖPNV steht allen Menschen im Land zur Verfügung. Er leistet einen zentralen Beitrag zur nachhaltigen Mobilität und zur Entlastung der Straßen. Er macht die Städte und Dörfer insgesamt lebenswerter, stärkt die gesellschaftliche Teilhabe und den Zusammenhalt vor Ort. Nicht zuletzt leistet der ÖPNV einen unverzichtbaren Beitrag zum Klimaschutz. Noch vor wenigen Jahren kannte die ÖPNV-Branche nur eine Richtung: Es ging aufwärts. Die Fahrgastzahlen stiegen auf Rekordniveau, die Ziele und erforderlichen Maßnahmen für den ÖPNV fanden einen breiten Konsens in der Branche und in der Gesellschaft.

Aufgrund der Auswirkungen der Corona-Pandemie und des russischen Angriffskriegs in der Ukraine haben sich die Rahmenbedingungen jedoch drastisch verändert: Erhebliche Kostensteigerungen, zunehmender Personalmangel und eine äußerst angespannte Haushaltslage der öffentlichen Hand haben zu verschärften Herausforderungen geführt. Gleichzeitig war der Sommer 2024 der heißeste Sommer seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Extremwettereignisse treten spürbar häufiger auf. Die Klimakrise verschärft sich rasant. Der Beitrag des ÖPNV zum Klimaschutz und zur Stärkung der gesellschaftlichen Teilhabe ist daher wichtiger denn je.

Gerade vor dem Hintergrund dieser Herausforderungen braucht es einen Austausch darüber, wie wir dem gemeinsam begegnen können und den ÖPNV wieder auf die Erfolgsspur bringen. Dies zu diskutieren, hat sich der ÖPNV-Zukunftskongress zum Ziel gesetzt. Wie können wir eine neue Mobilitätskultur im Land, eine echte ÖPNV-Kultur entwickeln? Der Kongress 2025 steht daher unter dem Motto „Neue Mobilitätskultur entwickeln“.

Den gesamten Artikel lesen Sie in unserer neuen Ausgabe der NahverkehrsPraxis 04/2025.

Hendrickson und Voith kündigen strategische Partnerschaft an

Hendrickson Truck Commercial Vehicle Systems und Voith US Inc. kündigen eine strategische Partnerschaft an – mit dem Ziel, die jeweiligen fachlichen Kompetenzen der beiden Unternehmen für die Entwicklung neuer Produkttechnologien in der Nutzfahrzeugbranche zu nutzen.

Diese Partnerschaft kombiniert die 110-jährige Geschichte in der Entwicklung innovativer Fahrzeuglösungen von Hendrickson mit dem 155-
jährigen industriellen Erfindungsgeist und der langjährigen Erfahrung im Bereich der elektrischen Antriebssysteme von Voith. Damit soll sie den Grundstein für bedeutende Fortschritte im schnell wachsenden Bereich der Elektro- und Null-Emissions-Fahrzeuge legen.

Matt Joy, CEO von Hendrickson, erklärt: „Diese Partnerschaft ist ein wichtiger Schritt in unserem Engagement für Innovation und Nachhaltigkeit in der Nutzfahrzeugindustrie. Durch die Bündelung unserer Stärken wollen wir bahnbrechende Technologien auf den Markt bringen, die die Zukunft des Transportwesens prägen werden.“

Dr. Gregor Wiche, CEO der Division Commercial Vehicles bei Voith, ergänzt: „Wir freuen uns sehr auf die Zusammenarbeit mit Hendrickson. Diese Partnerschaft ermöglicht es uns, unser kollektives Fachwissen zu bündeln – und somit die Entwicklung innovativer Lösungen voranzutreiben, die den sich wandelnden Anforderungen des Marktes gerecht werden.“

Sächsischer Haushaltsentwurf gefährdet ÖPNV der Zukunft

Der Fahrgastverband Pro Bahn Mitteldeutschland kritisiert mit Nachdruck die geplanten drastischen Mittelkürzungen im sächsischen Landeshaushalt für die Jahre 2025 und 2026. Besonders hart trifft es den Bereich Investitionen im öffentlichen Verkehr – und damit besonders die ohnehin benachteiligte Region Westsachsen. Statt Mobilität zu ermöglichen, setzt der Haushaltsentwurf ein verheerendes Zeichen des Stillstands.

„Der Freistaat bremst die Mobilitätswende aus, noch bevor sie richtig begonnen hat“, erklärt Markus Haubold, Vorsitzender des Fahrgastverbands Pro Bahn Mitteldeutschland. „Der Rückgang der Investitionen um über 100 Millionen Euro ist keine Einsparung, sondern ein Rückschritt auf Kosten kommender Generationen.“

Besonders betroffen ist auch das zentrale Ausbauprojekt der Bahnstrecke Leipzig – Chemnitz: Eine weitgehend eingleisige und nicht elektrifizierte Verbindung zwischen zwei Großstädten, deren Modernisierung und Ausbau längst überfällig ist. Mit den geplanten Mittelkürzungen drohen massive Verzögerungen sowie erneut eine Sparvariante mit längeren eingleisigen Abschnitten. „Wenn dieses Vorhaben jetzt ins Stocken gerät, wird Chemnitz auf Jahre vom schnellen Bahnverkehr abgeschnitten bleiben“, warnt Haubold. „Die Stadt ist heute schon die größte in Deutschland ohne angemessenen Fernverkehrsanschluss – das ist nicht nur ein Infrastrukturproblem, sondern ein eklatantes Gerechtigkeitsdefizit und hat massive Auswirkungen auf den Wirtschaftsstandort. Zudem bricht man die Zusage, welche der Region erst vor wenigen Monaten gegeben wurde: Die Strecke mit hoher Priorität auszubauen. Besonders bitter ist die Nachricht, da sie ausgerechnet zu einem Zeitpunkt kommt, wo Chemnitz als Europäische Kulturhauptstadt besonders im überregionalen Fokus steht.“

Der Haushaltsentwurf sieht für 2025 einen Investitionsrückgang von 100 Millionen Euro und für 2026 von weiteren 70 Millionen Euro vor. „Es braucht einen verlässlichen finanziellen Rahmen für Gleise, Züge, Stationen – und das auf Jahre. Nur mit Investitionen in die Infrastruktur erhalten und schaffen wir das Fundament für ein künftiges Mobilitätsangebot, welches von allen Bürgerinnen und Bürgern genutzt werden kann.“ stellt Haubold fest. Der Fahrgastverband Pro Bahn erinnert daran, dass Investitionen auch ein Signal an den Bund und private Anbieter sind: Wenn das Land nicht mitzieht, wird sich auch kein anderer engagieren.

Der Fahrgastverband fordert den Sächsischen Landtag auf, die geplanten Kürzungen im Haushaltsbereich Investitionen rückgängig zu machen, allerdings nicht zu Lasten des Angebots und den notwendigen Zuschüssen zum Betrieb des ÖPNV. Stattdessen braucht es ein ambitioniertes Landesmobilitätsprogramm – mit klarem Fokus auf Streckenausbau und -reaktivierung, Elektrifizierung, Taktverdichtung und Barrierefreiheit.

iaf präsentiert Innovationen für Mobilität von morgen

In wenigen Wochen ist es so weit: Vom 20. bis 22. Mai 2025 öffnet die Internationale Ausstellung Fahrwegtechnik (iaf) zum 29. Mal ihre Tore in Münster. Unter dem Leitthema „Track to the Future“ versammelt die weltweit führende Messe für Fahrwegtechnik erneut die wichtigsten Akteure der Branche und präsentiert zukunftsweisende Technologien, Maschinen und Lösungen für den modernen Gleisbau und Schieneninstandhaltung im Messe und Congress Centrum Halle Münsterland.

Die iaf hat sich als zentrale Plattform für Innovationen und technologischen Austausch etabliert. Erwartet werden mehr als 15.000 Fachbesuchende aus mehr als 60 Ländern und über 180 Ausstellende aus 16 Ländern. Auf einer Ausstellungsfläche von 12.000 Quadratmetern, zusätzlichen 5.800 Quadratmetern Outdoor-Ausstellungsfläche sowie über 3.000 Metern Gleis am Bahnhof Münster-Ost der WLE erleben Besuchende die gesamte Bandbreite moderner Fahrwegtechnik – von Großmaschinen über intelligente Softwarelösungen bis hin zu neuesten Mess- und Analyseverfahren.

Fokus auf Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Infrastruktur

Im Mittelpunkt der Messe stehen die Digitalisierung der Bahninfrastruktur, Nachhaltigkeit und CO2-Reduktion, Fachkräftesicherung sowie die Reaktivierung und der Ausbau von Bahnstrecken. Prof. Dr.-Ing. Birgit Milius, Präsidentin des Veranstalters Verband Deutscher Eisenbahn-Ingenieure e.V. (VDEI), betont: „Mit unserem Motto ‘Track to the Future‘ richten wir den Fokus auf die Verbindung von Maschinentechnologie und digitalen Lösungen, um die Effizienz und Nachhaltigkeit im Gleisbau weiter zu steigern.“

Münster als bewährter Messestandort

Das Messe- und Congress Centrum Halle Münsterland bietet mit modernen Messehallen, einem exzellent ausgestatteten Tagungsräumen optimale Bedingungen für die iaf, denn das Messegelände liegt direkt an den Gleisen des Schienennetzes der Westfälischen Landes Eisenbahn (WLE). Zudem übernimmt das Team des Messe und Congress Centrums mit ihrer Expertise auch 2025 Teile des Aussteller- und Teilnehmermanagement für den Veranstalter VDEI.

Neues Solarkraftwerk auf U6-Station Michelbeuern-AKH eröffnet

Volle Sonnenkraft voraus: 2021 erfolgte der Startschuss für die Photovoltaik-Offensive der Wiener Linien in Kooperation mit Wien Energie. Die U3-Station Ottakring war die erste, die mit einer PV-Anlage ausgestattet wurde. Insgesamt sind nun bereits 20 PV-Anlagen auf Öffi-Dächern in Betrieb. Diese liefern Strom unter anderem für die Beleuchtung, Rolltreppen und Lifte in den Stationen.

Mit der Eröffnung der Anlage am Dach der U6-Station Michelbeuern-AKH ging das mittlerweile 20. Öffi-Solarkraftwerk in Betrieb. An sonnigen Tagen wird damit mehr Strom produziert als vor Ort für das Stationsgebäude und den angrenzenden Bahnhof samt Waschanlage und Hebebühne benötigt wird. Der überschüssige Strom wird ins öffentliche Netz eingespeist. Verbaut wurden 843 blendarme Module aus Österreich, die in Summe eine Maximalleistung von 362 Kilowatt-Peak (kWp) erreichen.

Gudrun Senk, technische Geschäftsführerin der Wiener Linien, kündigt an: „Wir setzen in jeglicher Hinsicht auf Nachhaltigkeit und prüfen bei allen Bauprojekten, ob Photovoltaikanlagen möglich sind. 2025 werden wir unsere Sonnenstrom-Offensive gemeinsam mit Wien Energie fortsetzen und rund zehn weitere Solarkraftwerke in Betrieb nehmen. Öffi-Fahren wird damit noch nachhaltiger!“

19 Kilometer PV-Module

Die PV-Module auf den Dächern von U-Bahn-Stationen, Busgaragen und Werkstätten erreichen bisher eine Gesamtleistung von 4.753 Kilowatt. Damit können umgerechnet rund 2.400 Wiener Durchschnittshaushalte ein Jahr lang mit Ökostrom versorgt werden. Alle Solarmodule der Wiener Linien aneinandergereiht würden eine Länge von 19 Kilometern ergeben.

„Wir machen die Dächer der Stadt zu Ökostrom-Kraftwerken. In enger Partnerschaft mit den Wiener Linien erzeugen wir sauberen Strom auf bislang ungenutzten Flächen – und zwar dort, wo er direkt gebraucht wird. Schritt für Schritt und Dach für Dach sorgen innovative Lösungen für eine klimaneutrale zukunftsfitte Energieversorgung unserer Stadt“, berichtet Karl Gruber, Geschäftsführer von Wien Energie.

Ökostrom von der Alten Donau bis nach Simmering

Eine der ersten PV-Anlagen wurde am Dach der U1-Station Alte Donau errichtet, die größten Anlagen stehen auf der Busgarage Leopoldau und der Hauptwerkstätte in Simmering. Gemeinsam erzeugen die beiden größten Solarkraftwerke mehr als ein Drittel der aktuellen Gesamtleistung. Die Betriebsstätten der Wiener Linien verbrauchen ihren Strom fast vollständig selbst – entweder vor Ort oder über ein eigenes internes Stromnetz. Überschüsse werden ins öffentliche Netz eingespeist. Die U-Bahn selbst wird über ein separates Stromnetz, ebenfalls mit Ökostrom, betrieben.

Stadler liefert Triebzüge für Mittelthüringer Akku-Netz

Thüringen erreicht einen bedeutenden Meilenstein für den klimafreundlichen Schienenpersonennahverkehr: DB Regio bestellt 19 batterieelektrische Triebzüge vom Typ Flirt Akku für das Mittelthüringer Akku-Netz bei Stadler.

Mit dem geplanten Einsatz der Flirt Akku-Fahrzeuge wird ein großer Schritt zur Dekarbonisierung des Schienenpersonennahverkehrs in Thüringen gemacht. Diese Bestellung ist Teil eines neuen Verkehrsvertrags der DB Regio, der von Dezember 2028 bis Dezember 2043 läuft und ein jährliches Leistungsvolumen von ca. 3,6 Millionen Fahrplankilometern umfasst. Die neuen batterieelektrischen Fahrzeuge können Streckenabschnitte ohne Oberleitung von bis zu 80 km überbrücken, indem sie die während des Oberleitungsbetriebs gespeicherte Energie nutzen. Dies ermöglicht eine erhebliche Reduktion der CO2-Emissionen und trägt zu einem lokal emissionsfreien Betrieb bei.

Moderne Ausstattung, hoher Komfort und zukunftweisendes Design

Die neuen Flirt Akku-Fahrzeuge bieten mehr Sitzplätze, barrierefreie Einstiege, großzügige Sitzabstände, WLAN, Videoüberwachung und eine moderne elektronische Fahrgastinformation. Mit 160 Sitzgelegenheiten in den Fahrzeugen in Form von 148 festen Sitzplätzen und 12 Anlehnhilfen sowie separaten klappsitzfreien Bereichen für Fahrräder, Rollstühle und Kinderwagen wird den Fahrgästen ein hoher Komfort geboten.

Zudem wurde in Thüringen für die Fahrzeuge erstmals ein verbindliches Innen- und Außendesign vorgegeben, das nach und nach auch in anderen Landesteilen Thüringens zur Wiedererkennbarkeit des Schienenpersonennahverkehrs angewandt werden soll.

Stadler baut Marktführerschaft weiter aus

Stadler hat sich als Marktführer im Bereich der alternativen Antriebstechnologien etabliert. Allein in Europa stammen 50 Prozent aller Schienenfahrzeuge mit alternativen Antrieben von Stadler. Das Unternehmen hat bedeutende Fortschritte bei der Entwicklung und Implementierung von batteriebetriebenen Zügen gemacht. Diese Züge bieten eine umweltfreundliche Alternative zu herkömmlichen Dieselantrieben und sind besonders für Strecken geeignet, die teilweise nicht elektrifiziert sind. Mit mehreren erfolgreichen Projekten und Aufträgen und insgesamt 151 Flirt Akku-Zügen in Deutschland, hat Stadler seine führende Position weiter ausgebaut.