Neues Solarkraftwerk auf U6-Station Michelbeuern-AKH eröffnet

Volle Sonnenkraft voraus: 2021 erfolgte der Startschuss für die Photovoltaik-Offensive der Wiener Linien in Kooperation mit Wien Energie. Die U3-Station Ottakring war die erste, die mit einer PV-Anlage ausgestattet wurde. Insgesamt sind nun bereits 20 PV-Anlagen auf Öffi-Dächern in Betrieb. Diese liefern Strom unter anderem für die Beleuchtung, Rolltreppen und Lifte in den Stationen.

Mit der Eröffnung der Anlage am Dach der U6-Station Michelbeuern-AKH ging das mittlerweile 20. Öffi-Solarkraftwerk in Betrieb. An sonnigen Tagen wird damit mehr Strom produziert als vor Ort für das Stationsgebäude und den angrenzenden Bahnhof samt Waschanlage und Hebebühne benötigt wird. Der überschüssige Strom wird ins öffentliche Netz eingespeist. Verbaut wurden 843 blendarme Module aus Österreich, die in Summe eine Maximalleistung von 362 Kilowatt-Peak (kWp) erreichen.

Gudrun Senk, technische Geschäftsführerin der Wiener Linien, kündigt an: „Wir setzen in jeglicher Hinsicht auf Nachhaltigkeit und prüfen bei allen Bauprojekten, ob Photovoltaikanlagen möglich sind. 2025 werden wir unsere Sonnenstrom-Offensive gemeinsam mit Wien Energie fortsetzen und rund zehn weitere Solarkraftwerke in Betrieb nehmen. Öffi-Fahren wird damit noch nachhaltiger!“

19 Kilometer PV-Module

Die PV-Module auf den Dächern von U-Bahn-Stationen, Busgaragen und Werkstätten erreichen bisher eine Gesamtleistung von 4.753 Kilowatt. Damit können umgerechnet rund 2.400 Wiener Durchschnittshaushalte ein Jahr lang mit Ökostrom versorgt werden. Alle Solarmodule der Wiener Linien aneinandergereiht würden eine Länge von 19 Kilometern ergeben.

„Wir machen die Dächer der Stadt zu Ökostrom-Kraftwerken. In enger Partnerschaft mit den Wiener Linien erzeugen wir sauberen Strom auf bislang ungenutzten Flächen – und zwar dort, wo er direkt gebraucht wird. Schritt für Schritt und Dach für Dach sorgen innovative Lösungen für eine klimaneutrale zukunftsfitte Energieversorgung unserer Stadt“, berichtet Karl Gruber, Geschäftsführer von Wien Energie.

Ökostrom von der Alten Donau bis nach Simmering

Eine der ersten PV-Anlagen wurde am Dach der U1-Station Alte Donau errichtet, die größten Anlagen stehen auf der Busgarage Leopoldau und der Hauptwerkstätte in Simmering. Gemeinsam erzeugen die beiden größten Solarkraftwerke mehr als ein Drittel der aktuellen Gesamtleistung. Die Betriebsstätten der Wiener Linien verbrauchen ihren Strom fast vollständig selbst – entweder vor Ort oder über ein eigenes internes Stromnetz. Überschüsse werden ins öffentliche Netz eingespeist. Die U-Bahn selbst wird über ein separates Stromnetz, ebenfalls mit Ökostrom, betrieben.

Stadler liefert Triebzüge für Mittelthüringer Akku-Netz

Thüringen erreicht einen bedeutenden Meilenstein für den klimafreundlichen Schienenpersonennahverkehr: DB Regio bestellt 19 batterieelektrische Triebzüge vom Typ Flirt Akku für das Mittelthüringer Akku-Netz bei Stadler.

Mit dem geplanten Einsatz der Flirt Akku-Fahrzeuge wird ein großer Schritt zur Dekarbonisierung des Schienenpersonennahverkehrs in Thüringen gemacht. Diese Bestellung ist Teil eines neuen Verkehrsvertrags der DB Regio, der von Dezember 2028 bis Dezember 2043 läuft und ein jährliches Leistungsvolumen von ca. 3,6 Millionen Fahrplankilometern umfasst. Die neuen batterieelektrischen Fahrzeuge können Streckenabschnitte ohne Oberleitung von bis zu 80 km überbrücken, indem sie die während des Oberleitungsbetriebs gespeicherte Energie nutzen. Dies ermöglicht eine erhebliche Reduktion der CO2-Emissionen und trägt zu einem lokal emissionsfreien Betrieb bei.

Moderne Ausstattung, hoher Komfort und zukunftweisendes Design

Die neuen Flirt Akku-Fahrzeuge bieten mehr Sitzplätze, barrierefreie Einstiege, großzügige Sitzabstände, WLAN, Videoüberwachung und eine moderne elektronische Fahrgastinformation. Mit 160 Sitzgelegenheiten in den Fahrzeugen in Form von 148 festen Sitzplätzen und 12 Anlehnhilfen sowie separaten klappsitzfreien Bereichen für Fahrräder, Rollstühle und Kinderwagen wird den Fahrgästen ein hoher Komfort geboten.

Zudem wurde in Thüringen für die Fahrzeuge erstmals ein verbindliches Innen- und Außendesign vorgegeben, das nach und nach auch in anderen Landesteilen Thüringens zur Wiedererkennbarkeit des Schienenpersonennahverkehrs angewandt werden soll.

Stadler baut Marktführerschaft weiter aus

Stadler hat sich als Marktführer im Bereich der alternativen Antriebstechnologien etabliert. Allein in Europa stammen 50 Prozent aller Schienenfahrzeuge mit alternativen Antrieben von Stadler. Das Unternehmen hat bedeutende Fortschritte bei der Entwicklung und Implementierung von batteriebetriebenen Zügen gemacht. Diese Züge bieten eine umweltfreundliche Alternative zu herkömmlichen Dieselantrieben und sind besonders für Strecken geeignet, die teilweise nicht elektrifiziert sind. Mit mehreren erfolgreichen Projekten und Aufträgen und insgesamt 151 Flirt Akku-Zügen in Deutschland, hat Stadler seine führende Position weiter ausgebaut.

vlexx-Triebfahrzeugführer ist Landessieger bei „Eisenbahner mit Herz“

Große Ehre für einen außergewöhnlichen Eisenbahner: Der vlexx-Triebfahrzeugführer Andreas Frank ist Landessieger beim bundesweiten Wettbewerb „Eisenbahner mit Herz“. Ausgezeichnet wurde er für seine gereimten Durchsagen, mit denen er Fahrgästen regelmäßig ein Lächeln ins Gesicht zaubert.

Andreas Frank, auch bekannt als „Eisenbahnpoet“, nahm den Preis am Mittwoch (09.04.2025) in Berlin bei einer feierlichen Gala entgegen. Das gemeinnützige Verkehrsbündnis Allianz pro Schiene vergibt den Preis jedes Jahr an engagierte Mitarbeitende aus Eisenbahnverkehrsunternehmen in ganz Deutschland. Für vlexx ist dies die dritte Auszeichnung.

„Ich freue mich sehr, dass Andreas Frank als Landessieger beim Wettbewerb Eisenbahner mit Herz ausgezeichnet worden ist. Mit seinen reimenden Durchsagen bringt er täglich Freude in den Zug. Das zeigt, wie viel Wirkung kleine Gesten im Alltag haben können. Sein Engagement macht ihn zu einem echten Botschafter für Kundenfreundlichkeit in den vlexx-Zügen. Wir sind im Unternehmen stolz, solch engagierte Mitarbeitende in unseren Reihen zu haben und danken ihm stellvertretend für alle Kolleginnen und Kollegen herzlich für seinen Einsatz“, sagt vlexx-Geschäftsführer Frank Höhler.

Eine Fachjury aus der Branche hat die diesjährigen Eisenbahnerinnen und Eisenbahner mit Herz aus mehr als 200 Einsendungen ausgewählt. Die Auszeichnung wurde dieses Jahr zum 15. Mal vergeben. Mit dem Titel soll der Einsatz sowie die besonderen Leistungen des Personals aus Eisenbahnunternehmen aus ganz Deutschland gewürdigt werden. 

Zukunftsinvestitionen brauchen Schnellstart

DVF-Präsidiumsvorsitzender Frank Dreeke begrüßt die Einigung auf einen Koalitionsvertrag zwischen CDU/CSU und SPD und pocht auf einen Schnellstart in die Regierungsarbeit und eine rasche Umsetzung der angekündigten Maßnahmen.

Mit Blick auf die Einigungen im Koalitionsvertrag setzt Frank Dreeke auf weiterführende Strukturreformen: „Wenn die Mittel aus dem Sondervermögen tatsächlich in mehr und schnellerer Bautätigkeit ankommen sollen, dann führt kein Weg an Strukturreformen in der Finanzierung vorbei. Das bedeutet eine Abkehr vom kameralistischen jährlichen System hin zu Fonds und mehrjährigen Finanzierungszusagen. Damit wird eine langfristige Verlässlichkeit für Planungs- und Baufirmen geschaffen, in Maschinen und Personal zu investieren. Auch die Infrastrukturbetreiber benötigen diese Planungssicherheit, um die Verfügbarkeit und Kapazitäten im Netz mit den Baustellen zu koordinieren.“ Ebenso wichtig seien laut Dreeke Planungs- und Genehmigungsbeschleunigung und ein massiver Bürokratieabbau. „Der große Wurf muss gelingen, sonst geht das Vertrauen in die Handlungsfähigkeit der Regierung verloren.“

Bewertung wesentlicher Details aus dem Koalitionsvertrag:

Planungs- und Genehmigungsbeschleunigung: Das DVF sieht im Koalitionsvertrag wesentliche Vorschläge zur Planungs- und Genehmigungsbeschleunigung aufgegriffen. Die Beschleunigungspotenziale von Regelungen wie Stichtage für den Rechtsrahmen, die umfassende Ausnahme des Ersatzneubaus von Planfeststellungsverfahren, die Plangenehmigung als Regelverfahren, eine Bündelung der Beteiligung oder die Standardisierung des materiellen Umweltrechts, müssen nun schnellstmöglich über gesetzliche Grundlagen wie ein Infrastruktur-Zukunftsgesetz gehoben werden. Nur so können die Mittel aus dem Sondervermögen Infrastruktur auch zügig in Zukunftsinvestitionen und die Sanierung der Verkehrswege umgesetzt werden.

Finanzierung: Auch die vom DVF geforderten Strukturreformen für die Finanzierung der Verkehrswege sind im Koalitionsvertrag erkennbar. Dazu gehören Maßnahmen wie der Schienenfonds, der Infraplan, die begrenzte Kreditfähigkeit der Autobahn GmbH, die Einbeziehung privaten Kapitals (auch im Zuge des Deutschland-Fonds) und Nutzung von öffentlich-privaten Partnerschaften (ÖPP) ebenso wie die angekündigte stabile Finanzierung für Straßen und Wasserstraßen und die Digitalisierung der Infrastrukturen. Ebenso wichtig ist die zugesicherte Kontinuität unter anderen beim Deutschlandticket bis 2029, bei den Regionalisierungsmitteln für den Schienenpersonennahverkehr, bei der Leistungs- und Finanzierungsvereinbarung und bei den Flottenumrüstungen im ÖPNV. Der Modernisierungspakt für den ÖPNV muss entsprechend noch mit einer nachhaltigen Finanzierung unterlegt werden. Es fehlen zudem klare Aussagen zur Förderung des Radverkehrs.

Wichtig ist, dass sich die angekündigten Erhöhungen der Verkehrsinvestitionen einschließlich der Sanierungsaufwendungen der einzelnen Verkehrsträger so auch im Haushaltsplan als zusätzliche Mittel wiederfinden. Angesichts der angekündigten Finanzierungskreisläufe bleibt offen, wie die Kontinuität bei Schiene und Wasserstraße gewährleistet wird. Kritisch ist vor diesem Hintergrund auch die unklare Ausgestaltung des Klima- und Transformationsfonds KTF und damit die unsichere mehrjährige Mittelbindung für die Transformationsprojekte des Mobilitätssektors, da die Einnahmen des KTF grundsätzlich dem Gesamthaushalt zur Verfügung stehen sollen.

Bürokratieabbau: Auch die Agenda zum Bürokratieabbau enthält vielversprechende Ansätze, wie gebündelte Berichtspflichten, konsequente Nutzung der digitalen Identität und den Datenaustausch zwischen Behörden. Hier kommt es jetzt darauf an, die von der Wirtschaft genannten konkreten Kritikpunkte wie Eichvorschriften von Ladesäulen, parallele Melde- und Registrierungspflichten oder Vorschriften der Papierform auch tatsächlich zu beseitigen. Ebenso sollte die Reduktion der Bürokratiekosten nicht am Einmaleffekt, sondern an der dauerhaften Entlastungswirkung gemessen werden.

Standortpolitik: Die Bundesregierung bekennt sich zum Automobilstandort und zum Prinzip der Technologieoffenheit. Das angekündigte Paket mit Nutzungsanreizen für E-Mobilität, Ladeinfrastruktur und Wasserstoff enthält dafür konkrete Impulse. Es ist gut, dass der Bund künftig E-Busse im ÖPNV wieder fördern will. Die Koalitionspartner haben sich die Wiederherstellung planbarer und wettbewerbsfähiger Energiekosten zum Ziel gesetzt. In diesem Zusammenhang muss auch eine spürbare Senkung der Stromkosten im Mobilitätsbereich umgesetzt werden. Die Prozesse bei Netzanschlüssen und der Genehmigung von Ladeinfrastruktur müssen deutlich schneller werden.

Klimapolitik: Das DVF begrüßt die programmatische Aussage, dass Deutschland Industrieland bleiben und klimaneutral werden soll – und dass die CO2-Einnahmen an die Verbraucher und Unternehmen im Mobilitätssektor zurückgegeben werden. Der angekündigte umgehende Gesetzesbeschluss zum Carbon Management ist sehr wichtig. Auch eine unbürokratischere Handhabung des Klima- und Beihilferechts der EU hilft der Wirtschaft. Die Stärkung der Forschungslandschaft auch in finanzieller Hinsicht, ein digitaler One-Stop-Shop für Gründer und der Deutschlandfonds zur Mobilisierung von Innovationskapital sind weitere positive Ansätze.

Erste Reaktionen zum Abschluss der Koalitionsverhandlungen

Gut sechs Wochen nach der Wahl haben sich Union und SPD im Rahmen ihres Koalitionsvertrags auf eine Vielzahl von Maßnahmen für die nächsten vier Jahre geeinigt. Nun gibt es erste Reaktionen aus der Branche.

Der Branchenverband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) sieht gute Ansätze im verkehrspolitischen Teil. Allerdings komme es jetzt es auf eine schnelle Umsetzung an. Eine erstes Statement des VDV-Präsidenten Ingo Wortmann:

„Unsere Forderung an eine neue Bundesregierung war es, der Mobilität in Deutschland endlich wieder eine klare Richtung zu geben. Dafür haben wir konkrete Vorschläge unterbreitet. Der nun vorliegende Koalitionsvertrag von Union und SPD zeigt viele richtige und notwendige Ansätze: mehr Investitionen in die Verkehrsinfrastrukturen inklusive der Modernisierung im ÖPNV und bei der Eisenbahn; eine Reform der wettbewerbsschädlichen Trassenpreise; Erhöhung der Regionalisierungsmittel; Wiederaufnahme der Förderung für klimafreundliche Elektrobusse; stärkerer Fokus auf das autonome Fahren und natürlich die Finanzierungszusage für den Fortbestand des Deutschland-Tickets mindestens bis 2029. Diese Punkte zeigen, dass die kommende Bundesregierung den Bedarf und die Notwendigkeiten unserer Branche erkannt hat und angehen will. Wir stehen dafür bereit. Nun gilt es, diese Vereinbarungen mit den nötigen finanziellen Mittel aus dem Bundeshaushalt zu hinterlegen und so schnell wie möglich mit der Umsetzung zu beginnen Am Ende werden wir alle – Politik und Branche – am Erfolg gemessen und nicht an guten Absichten. Vor allem eine verlässliche, dauerhafte Finanzierung ist dafür dringend geboten.“

Prof. Dr. Thomas Siefer, Vorsitzender Wissenschaftlicher Beirat des VDV zeigt sich entschlossen und fordert von der neuen Koalition, einen bundesweit einheitlichen Mobilitäts-Grundstandard für alle zu definieren:

„Wissenschaftliche Erkenntnisse sind die Basis für jede verantwortungsvolle politische Entscheidung, gerade im Bereich Mobilität. Die Verkehrsentwicklung wurde zuletzt vom Bund einfach fortgeschrieben ohne Berücksichtigung der eigenen Klimaschutzziele. Die neue Koalition ist gefordert, den sachgerechten Weg einzuschlagen. Nun kommt Klimaneutralität sogar ins Grundgesetz – damit wird klar: Deutschland braucht nach Jahren des Lebens von der Substanz eine entschlossene, schnelle Modernisierung und den Ausbau des öffentlichen Verkehrs. Doch Infrastruktur allein reicht nicht – es muss auch etwas verlässlich, regelmäßig und für alle nutzbar darauf fahren. In der aktuellen Debatte wird der Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs mit verbindlichen Mindest-Bedienstandards in den Städten und Dörfern vernachlässigt. Dabei ist ein bundesweit einheitlicher Mobilitäts-Grundstandard für alle Regionen essenziell für Klimaschutz und soziale Teilhabe. Ein stärkeres Angebot ist unerlässlich für eine Mobilität für alle, die auch Kinder, Mobilitäts-Eingeschränkte sowie Seniorinnen und Senioren einbezieht. Bund, Länder und Kommunen müssen hier gemeinsam deutlich mehr Verantwortung übernehmen – nicht nur finanziell, sondern auch durch klare Anforderungen an Standardisierung von Prozessen, Fahrzeugen und Angebotsqualität. Der ÖPNV ist kein Randthema, sondern die tragende Säule eines modernen, inklusiven und klimaneutralen Verkehrssystems als Ausdruck eines funktionierenden Staates. Die Wohlfahrtseffekte erstrecken sich zudem auf den Wirtschaftsstandort Deutschland bis hin zur Festigung unserer Demokratie.“

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) zieht ein verheerendes Fazit zum Ergebnis der Koalitionsverhandlungen: Obwohl Klima- und Biodiversitätskrise massiv voranschreiten, planen Union und SPD einen klimapolitischen Rückfall noch hinter den Stand der Merkel-Ära. DUH kritisiert dies scharf und kündigt an, notwendige Klimaschutzmaßnahmen insbesondere in den Bereichen Gebäude und Verkehr notfalls gerichtlich durchzusetzen. Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der DUH erklärt:

„Im Automobilsektor planen Union und SPD massive Fehlanreize für den Bau übergroßer und klimaschädlicher Pkw mit Verbrennungsmotor – unter dem Deckmantel der Technologieoffenheit. Die Einbeziehung von Plug-In-Verbrennern und die Ausdehnung der steuerlichen Förderung auf bis zu 100.000 Euro teure Luxus-Elektrofahrzeuge sind ein milliardenschweres Geschenk an die Automobilindustrie. Nachdem Klimaschutz in der Vorgängerregierung auf drei Ministerien verteilt und damit zerstückelt wurde, ist die Wiederzusammenführung in einem starken Umweltministerium ein Lichtblick. Auch das Bekenntnis zur personellen Neuaufstellung des gescheiterten Bahnvorstandes, die Abschaffung der Nutzen-Kostenberechnung bei Elektrifizierungsvorhaben und die Stärkung der Schiene auch jenseits der ICE-Strecken in der Fläche sind ein Schritt in die richtige Richtung. Hieran werden wir die neue Bundesregierung messen!“

Laut dem Vorsitzenden der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) Martin Burkert setzt der gestern veröffentlichte Entwurf des Koalitionsvertrags richtige Schwerpunkte. Die Notwendigkeit von weiteren massiven Investitionen in die Bahn bleibe jedoch bestehen. Weiter heißt es in seinem Statement:

Die Weichen sind gestellt. Mit der überjährigen Finanzierung von Investitionen in die Schiene, dem Fokus auf die Modernisierung von Stellwerken, dem Ausbau des grenzüberschreitenden Schienenverkehrs, der Reform des Trassenpreissystems und der Fortführung des Deutschlandtickets setzen die angehenden Koalitionäre richtige Schwerpunkte. Wir begrüßen, dass der konzernweite Arbeitsmarkt bei der DB erhalten bleibt. Klar ist aber auch: Aus der angekündigten Reform der Deutschen Bahn darf keine Zerschlagung light werden. Änderungen im Gesellschaftsrecht lassen keinen Zug pünktlicher fahren. Die Probleme der Bahn werden mit massiven Investitionen gelöst und nicht mit lähmenden Strukturdiskussionen. Die neue Person an der Spitze des Verkehrsministeriums wird in vier Jahren daran gemessen werden, ob Personal und Fahrgäste wieder stolz auf ihre Bahn sein können. Wir sind bereit, dabei zu helfen und konstruktiv an der Zukunft der Bahn mitzuarbeiten.“

Wiener Linien erzielen neuen Rekord an Stammkunden

Knapp 1,3 Millionen Stammkundinnen und Stammkunden sind ein neuer Höchstwert. Auch die Fahrgastzahlen stiegen im Vorjahr deutlich. Für die Wiener Linien sind diese Zahlen ein Ansporn für die Zukunft: Insgesamt werden dieses Jahr 909 Millionen Euro in den Ausbau und die Modernisierung der Öffis investiert.

Die Wiener Linien treiben die Mobilitätswende in der Stadt weiter unermüdlich voran und werden dafür mit der Treue von ihren Kunden belohnt. Rund 1,3 Millionen Menschen sind bereits Stammkunden, der Großteil davon sind Besitzer von Jahreskarten, gefolgt von Klimatickets, Top-/Jugendtickets oder Semesterkarten. Damit gibt es in Wien weit mehr Menschen mit einer Jahreskarte oder einem anderen Dauerticket als PKWs.

Auch die Fahrgastzahlen sind weiter stark gestiegen. 2024 konnten die Wiener Linien 873 Millionen Fahrgäste begrüßen, das sind fast 2,4 Millionen Fahrgäste pro Tag. Gegenüber 2023 ist das ein Plus von 6,8 Prozent. Hinweis: Nach einem Systemfehler wurden die Zahlen für 2023 neu berechnet und auf 817 Millionen Fahrgäste aktualisiert.

Autoverkehr geht zurück

Das Plus an Fahrgästen hat auch Auswirkungen auf den kürzlich präsentierten Modal Split, der das Mobilitätsverhalten der Menschen in Wien misst. Demnach werden 34 Prozent der Wege mit den Öffis zurückgelegt, ein Plus von 2 Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahr. Gleichzeitig konnte der Anteil des Autoverkehrs erstmals auf 25 Prozent gesenkt werden.

Personaloffensive 

Um die hohe Qualität des Öffi-Angebots zu halten, investieren die Wiener Linien nicht nur in die Infrastruktur, sondern auch in die Ausbildung. 2024 haben die Wiener Linien 337 Straßenbahnfahrer, 105 U-Bahn-Fahrer und 199 Buslenker neu ausgebildet. Dazu kommen insgesamt 309 Lehrlinge in zehn Lehrberufen. Auch in den nächsten Jahren werden viele neue Mitarbeiter aufgenommen, um die Babyboomer, von denen viele demnächst in Pension gehen, adäquat nachzubesetzen. Unter anderem wurde vor kurzem ein neues Schulungszentrum für angehende Straßenbahnfahrer eröffnet und es wird regelmäßig zu innovativen Recruiting-Events eingeladen.

Modernisierungen & Zukunftsprojekte

2024 haben die Wiener Linien ihre Modernisierungsoffensive mit Fokus auf Gleiserneuerung gestartet. 2024 und 2025 werden insgesamt 76 Millionen Euro in die Modernisierung von 20 Kilometern Gleisen und 100 neuen Weichen investiert. Insgesamt haben die Wiener Linien vergangenes Jahr 100 Baustellen abgewickelt – besonders bei Großprojekten wie der Wiedner Hauptstraße oder Universitätsstraße sind die Verbesserungen deutlich für die Fahrgäste spürbar.

2025 werden darüber hinaus gleich mehrere Meilensteine für eine klimafreundliche Zukunft gesetzt. Dieses Jahr investieren die Wiener Linien 909 Millionen Euro in den Ausbau und die Modernisierung des Öffi-Netzes, in die Anschaffung neuer, moderner Fahrzeuge und die Umsetzung zahlreicher Mobilitätsprojekte. Im Sommer werden erstmals Wasserstoffbusse in den Linienverkehr sowie Batterie-Wasserstoff-Busse in der Innenstadt starten.

Ab Herbst 2025 wird die neue Straßenbahnlinie 12 vier Wiener Bezirke miteinander verbinden und rund 250.000 Anrainerinnen und Anrainer noch mehr Flexibilität bieten. Ebenfalls ab Herbst wird die Linie 27 die Donaustadt und Floridsdorf verbinden. Für die Verlängerung der Linie 18 bis zur U2-Station Stadion starten die Bauarbeiten Mitte 2025. Auch das bestehende Netz wird weiter modernisiert.

polisMOBILITY 2025 wird abgesagt

Wie die Verantwortlichen mitteilten, wird die polisMOBILITY expo & conference nicht wie geplant am 11. und 12. Juni 2025 stattfinden. Nach sorgfältiger Abwägung aller Umstände ist die Koelnmesse zu dem Entschluss gekommen, die Veranstaltung abzusagen.

Damit reagiert die Koelnmesse auf die aktuell herausfordernde Marktsituation in der Mobilitätsbranche. Die unklaren politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen führen derzeit zu einer spürbaren Zurückhaltung innerhalb der Branche, was sich auch im Buchungs- und Anmeldeverhalten für die polisMOBILITY niedergeschlagen hat.

Viele Städte und Kommunen sehen sich mit angespannten Budgetlagen konfrontiert und erlassen teilweise Haushaltssperren. Dies setzt auch die Privatwirtschaft unter Druck: Ausschreibungen bleiben aus, Investitionsentscheidungen werden zurückgestellt und Marketingbudgets entsprechend gekürzt. Gleichzeitig sorgt die globale Wirtschaftslage dafür, dass sich wirtschaftlich angeschlagene OEMs und andere große Akteure zunehmend aus dem Mobilitätssektor zurückziehen. Zudem sind mögliche positive Auswirkungen des in der Politik geplanten Infrastrukturpakets derzeit noch ungewiss.

Quelle: polisMOBILITY

Ridesharing-Dienst swaxi erweitert Flotte mit zwei eAutos

Das swaxi erweitert das Mobilitätsangebot der Stadtwerke Augsburg (swa) und soll vor allem in Zeiten und Gebieten, in denen nicht viele Straßenbahnen und Busse unterwegs sind, den ÖPNV ergänzen. Ab sofort sind für den Ridesharing-Dienst der swa auch zwei eAutos im Einsatz. Die neuen Fahrzeuge der Marke Opel Zafira bieten Platz für bis zu acht Passagiere.

Die swa bietet Nutzerinnen und Nutzern jetzt neu die Buchung eines swaxis über die Website der swa an. Wer bereits ein Benutzerkonto in der swaxi-App hat, kann sich mit seinen Anmeldedaten einfach über die Seite swa.to/swaxibuchen anmelden und so auch über den Webbrowser seine Buchungen vornehmen und einsehen. Zudem ist es möglich, sein swaxi über die Website auch ohne App-Installation zu buchen – per E-Mail-Adresse oder Handynummer. Über die Website lässt sich das swaxi genau wie in der App via PayPal, Kreditkarte oder SEPA-Lastschrift bezahlen.

Das swaxi ist noch bis Ende dieses Jahres in einer Ausbau- und Entwicklungsphase und wird vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) durch das Förderprogramm „Modellprojekte zur Stärkung des ÖPNV“ unterstützt und durch die Stadt Augsburg mitfinanziert. Auf das Förderprogramm hat sich die Stadt Augsburg beworben und den Zuschlag für die Fördergelder erhalten.

Das swaxi ist im Augsburger Stadtgebiet mit einem dynamischen Preismodell unterwegs, der Preis ist also von verschiedenen Faktoren abhängig. Das bedeutet: Ist die gewählte swaxi-Strecke beispielsweise genauso schnell mit dem vorhandenen ÖPNV zurückzulegen, weil parallel eine Straßenbahnstrecke verläuft, steigt der swaxi-Preis automatisch. Auch der Zeitpunkt der Fahrt beeinflusst den Preis. Nachts, wenn es kein ÖPNV-Angebot gibt, kann es sein, dass die gleiche Strecke mit dem swaxi wesentlich weniger kostet als untertags. Tagsüber lohnt es sich also, den errechneten swaxi-Preis mit dem ÖPNV-Preis zu vergleichen. So hilft der dynamische swaxi-Preis, Bus und Straßenbahn optimal zu ergänzen. Der Mindestpreis für eine Fahrt mit dem swaxi beträgt vier Euro – genauso viel wie ein ÖPNV-Einzelticket im Stadtgebiet kostet.

DSW21-Gruppe kommt stabil durch turbulentes Jahr

Die Dortmunder Stadtwerke AG (DSW21) hat das Geschäftsjahr 2024 mit einem Ergebnis nach Steuern in Höhe von 192,7 Millionen Euro abgeschlossen.

Die Konzernmutter der kommunalen 21-Gruppe konnte wichtige Bilanz-Parameter verbessern, obwohl sich das Betriebsergebnis Verkehr – bei steigenden Fahrgastzahlen und Verkehrserlösen – auf 90,1 Millionen Euro verschlechtert hat und die Unregelmäßigkeiten bei der DEW21-Tochter stadtenergie im zweiten Jahr in Folge ein Loch in die Kasse gerissen haben: Die Bankverbindlichkeiten wurden deutlich heruntergefahren, die Eigenkapitalausstattung wurde gestärkt. Darüber hinaus hat DSW21 große und wichtige Investitionsvorhaben auf den Weg gebracht. Gegen den bundesweiten Trend wird das Programm Dortmund mobil für eine signifikante Ausweitung des ÖPNV-Angebots sorgen. Während Verkehrsunternehmen in vielen anderen Städten zum Teil drastische Angebotseinschränkungen vornehmen, investiert DSW21 massiv in Fahrzeuge, Technik, Infrastruktur – und in Personal. Vor allem durch die Einstellungsoffensive im Fahrdienst kletterte die Zahl der Beschäftigten auf durchschnittlich 2.222.

Verursachter Schaden für DSW21 summiert sich

Nachdem im Frühjahr 2024 bei der DEW21-Tochter stadtenergie Unregelmäßigkeiten im Zusammenhang mit Kunden-Abrechnungen aufgefallen waren, ergaben die anschließenden Untersuchungen für die Konzernmutter DSW21 einen Schaden in Höhe von rund 46 Millionen Euro. Um diese Summe musste die vorläufige Bilanz für 2023 nachträglich korrigiert werden. Sie setzt sich zusammen aus der entfallenen Ergebnisübernahme von DEW21 (30 Millionen Euro), der Übernahme der Garantiesumme an den kleineren DEW21-Gesellschafter Westenergie durch DSW21 (11,7 Millionen Euro) sowie aus steuerlichen Effekten. Teilweise kompensiert wurde der Schaden durch das Vorziehen von 30 Millionen Euro aus dem Verkauf der STEAG-Anteile in die Bilanz 2023.

Für das Geschäftsjahr 2024 hatte DSW21 eine Ergebnisübernahme von DEW21 in Höhe von 32,3 Millionen Euro eingeplant. Auch diese reduziert sich deutlich – auf lediglich 0,5 Millionen Euro. Damit summiert sich der Schaden durch die stadtenergie und die Beschaffungsstrategie von DEW21 während der Energiekrise für die Konzernmutter auf rund 78 Millionen Euro. Immerhin: Die Zahlung der Garantiesumme an Westenergie hat DEW21 2024 selbst übernommen. In der Folge der Vorgänge bei stadtenergie und der Diskussion über die Beschaffungsstrategie hat der Aufsichtsrat von DSW21 personelle Konsequenzen gezogen.

Transformationsvereinbarung lotst DEW21 zurück in die Erfolgsspur

Ab 2025 wird DEW21 wieder Gewinne erwirtschaften, die bis zum Jahr 2030 kontinuierlich auf 80 Millionen anwachsen sollen. Grundlage ist eine Transformationsvereinbarung der Gesellschafter DSW21 und Westenergie mit DEW21. Sie sieht bis zum Jahr 2029 auch Kostensenkungen in Höhe von mindestens 25 Millionen Euro pro Jahr vor.

„Auch wenn wir bei DSW21 und in der 21-Gruppe sehr solide aufgestellt sind: Die von stadtenergie verursachten Schäden sind keine Kleinigkeit. Sie tun uns richtig weh“, sagt DSW21-Vorstandsvorsitzender Jörg Jacoby und meint damit neben dem materiellen auch den Image- und Vertrauensverlust. „Wir arbeiten mit dem Geld der Bürgerinnen und Bürger. Als kommunales Unternehmen haben wir eine besondere Verantwortung“. Jacoby betont, dass DEW21 inzwischen alle stadtenergie-Kunden vollumfänglich entschädigt hat.

ÖPNV: Diskrepanz zwischen Erwartungen an DSW21 und finanzieller Ausstattung

Eine der größten Herausforderungen für DSW21 bleibt die Finanzierung des ÖPNV. Zwischen der berechtigten Erwartungshaltung von Bürgern und Kommunalpolitik an einen leistungsstarken Nahverkehr einerseits und dessen finanzieller Ausstattung durch Bund und Land andererseits besteht eine deutliche Diskrepanz. Zwar erhielt DSW21 32,8 Millionen Euro in 2024 als Ausgleich der durch das DeutschlandTicket verursachten Mindererlöse. Stand heute ist aber weder die Finanzierung des D-Tickets über das Jahresende 2025 hinaus geklärt, noch wurde die gestoppte E-Bus-Förderung wieder in Gang gesetzt. Verbindliche Zusagen, in welcher Größenordnung der ÖPNV vom Sondervermögen Infrastruktur partizipieren wird, sind erst nach der Regierungsbildung zu erwarten.

Das Betriebsergebnis Verkehr blieb zwar unter den befürchteten -103 Millionen Euro, stieg aber gegenüber 2023 deutlich um 12 Prozent. Seit 2019 hat es sich massiv nach oben entwickelt, von -51,3 Millionen Euro zu -90,1 Millionen Euro im Jahr 2024. Der Entgelt-Tarifabschluss aus dem Frühjahr 2023 und die Effekte aus der Manteltarifrunde 2024 – Stichwort: Entlastungstage – schlagen sich in den Zahlen nieder.

Überaus erfreulich bleibt die Entwicklung am Dortmund Airport, der am 16. Dezember 2024 erstmals die Schallmauer von drei Millionen Fluggästen in einem Jahr durchbrach. Das Defizit sank von -3,6 Millionen Euro auf nur noch -1,8 Millionen Euro. Operativ schrieb der Flughafen mit einem EU-Betriebsergebnis von 9,9 Millionen Euro nun schon im dritten Jahr nacheinander tiefschwarze Zahlen.

Linienverkehr verzeichnet 5 Prozent mehr Fahrgäste

Im Jahr 2024 waren in Deutschland rund 5 Prozent mehr Fahrgäste im Linienverkehr mit Bussen und Bahnen unterwegs als im Vorjahr. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) nach vorläufigen Ergebnissen mitteilt, stieg das Fahrgastaufkommen auf rund 11,4 Milliarden Fahrgäste. 2023 waren es noch 10,9 Milliarden. Dagegen war das Fahrgastaufkommen im Bahnfernverkehr streikbedingt um 4 Prozent niedriger als im Vorjahr.

Fahrgastaufkommen im ÖPNV steigt in allen Verkehrsmitteln deutlich

Im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV), der 99 Prozent des Linienverkehrs ausmacht, wuchs das Fahrgastaufkommen im Jahr 2024 ebenfalls um 5 Prozent. Hierzu dürfte das Deutschlandticket beigetragen haben, das seit seiner Einführung im Mai 2023 zu Fahrgastzuwächsen geführt hatte und im gesamten Jahr 2024 genutzt werden konnte. Dabei stieg die Zahl der Fahrgäste im Eisenbahnnahverkehr um 6 Prozent auf 2,7 Milliarden. Die Fahrgastzahl im Nahverkehr mit Straßenbahnen nahm um 5  Prozent auf 3,9 Milliarden zu.

Die derzeit gemeldeten Daten für den Nahverkehr mit Bussen weisen für das Jahr 2024 einen Anstieg von 4 Prozent auf 5,2 Milliarden Fahrgäste aus. Allerdings bilden diese Zahlen möglicherweise den tatsächlichen Zuwachs nicht vollständig ab, da Busse vergleichsweise selten mit automatischen Fahrgastzählsystemen (AFZS) ausgestattet sind, die besonders zuverlässige Angaben liefern.

Durchschnittliche Reiseweite im Eisenbahnnahverkehr steigt

Alle Reisenden im Eisenbahnnahverkehr legten im Jahr 2024 zusammen 63 Milliarden Kilometer zurück, das waren 11 Prozent mehr als im Vorjahr. Im Schnitt fuhren Fahrgäste im Eisenbahnnahverkehr pro Reise 23 Kilometer weit, 2023 waren es noch 22 Kilometer gewesen. Die durchschnittliche Reiseweite erhöhte sich somit um 5 Prozent. Dies könnte darauf hindeuten, dass das Deutschlandticket den Eisenbahnnahverkehr auch für mittlere Entfernungen attraktiver macht.

Fahrgastaufkommen im Linienfernverkehr gesunken

Im Fernverkehr sank das Fahrgastaufkommen im Jahr 2024 auf 153 Millionen Reisende und damit um 4 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Dabei waren rund 142 Millionen Reisende mit Eisenbahnen unterwegs, 4 Prozent weniger als 2023. Der leichte Rückgang der Fahrgastzahl im Bahnfernverkehr ist unter anderem auf die streikbedingten Ausfälle im 1. Quartal 2024 zurückzuführen. Dagegen stieg die Fahrgastzahl im Fernverkehr mit Bussen im Vergleich zum Jahr davor um 1 Prozent auf über 10 Millionen.