„LeipzigMove“ verzeichnet fast 570.000 registrierte Nutzer

Mit fast 570.000 registrierten Nutzerinnen und Nutzern feiert die Mobilitäts-App LeipzigMove der Leipziger Verkehrsbetriebe heute ihr fünfjähriges Bestehen – und blickt auf eine beeindruckende Entwicklung zurück.

Seit dem Launch hat sich LeipzigMove zur zentralen Plattform für urbane Mobilität in Leipzig etabliert. Die App bündelt verschiedenste Mobilitätsangebote und ermöglicht Leipzigerinnen und Leipzigern sowie Besucherinnen und Besuchern, sich nahtlos und flexibel durch die Stadt zu bewegen. Was 2019 als innovatives Projekt begann und seit 2020 zur Verfügung steht, ist heute eine leistungsstarke All-in-One-App, die sämtliche Mobilitätsangebote der Stadt intelligent vernetzt – benutzerfreundlich, digital und nachhaltig.

Das bietet die App heute:

  • Kauf von ÖPNV-Tickets, Leipzig und Regio Card, Fahrplanauskunft und Echtzeitinformationen,
  • Buchung von Flexa-Fahrten,
  • Check-in/Check-out Funktion,
  • Integration von Bike- und E-Scooter-Sharing,
  • Möglichkeit zur Taxi-Buchung,
  • Zugang zu Fahrradboxen und -garagen,
  • Übersicht über Park+Ride-Angebote in der Stadt Leipzig

Zum fünfjährigen Bestehen zieht die Mobilitäts-App eine eindrucksvolle Zwischenbilanz: Seit dem Start wurden knapp sechs Millionen ÖPNV-Tickets über die Plattform verkauft. Auch alternative Mobilitätsangebote erfreuen sich großer Beliebtheit – über eine Million verkaufte Bikesharing-Fahrten sowie mehr als 52.000 E-Scooter- und über 10.000 Taxifahrten wurden über die App gebucht. Insgesamt wurde die App rund 830.000 Mal heruntergeladen. Aktuell zählt sie fast 220.000 aktive Nutzer pro Monat.

Der Zukunft ein Stück näher: Erster TramTrain erreicht Saarbrücken

Das erste Fahrzeug des Beschaffungsprojekts „VDV-TramTrain“ wurde am Pfingstmontag in Saarbrücken-Brebach der Öffentlichkeit vorgestellt. Im Rahmen dieses Konsortiums hat die Saarbahn 28 TramTrains bestellt und hält Optionen auf weitere 21 Fahrzeuge. Bereits heute, am 10. Juni 2025, beginnt der Saarbrücker Teil des projektübergreifenden und komplexen Zulassungsverfahrens.

Im Projekt VDV-TramTrain bündeln sechs Verkehrsunternehmen aus zwei europäischen Ländern ihre Kräfte, um eine gemeinsame Fahrzeugplattform zu entwickeln, die Maßstäbe für den künftigen Schienenverkehr setzt. Nach einer europaweit erfolgten Ausschreibung produziert Stadler für das Gesamtkonsortium bis zu 504 TramTrains, die nahtlos zwischen Straßenbahn- und Eisenbahnstrecken wechseln können. Mit Stadler besteht zudem ein Instandhaltungsvertrag über die gesamte Lebensdauer der Fahrzeuge.

Der Weg von Valencia nach Saarbrücken

Produziert werden die Fahrzeuge vom Typ Citylink im spanischen Valencia. Im September 2024 hat Stadler das erste Fahrzeug auf der InnoTrans in Berlin vorgestellt. Es sind bereits mehrere Fahrzeuge für das komplexe Zulassungsverfahren im Einsatz. Hierzu zählen beispielsweise Einsätze über sechs Monate im tschechischen Velim, um auf dem Testring erste Fahrten und Funktionstests zu absolvieren. In München wurden elektromagnetische Verträglichkeitsprüfungen vollzogen. Ein weiteres Fahrzeug hat parallel die Tests in der Klimakammer in Wien bestanden. Dank der Simulation verschiedener Klimabedingungen wird dort sichergestellt, dass die Fahrzeuge auch bei extremen Temperaturen und den verschiedensten Wetterbedingungen zuverlässig funktionieren.

In Saarbrücken stehen mit diesem und später weiteren Fahrzeugen weitere Tests und Fahrten im Rahmen des Zulassungsverfahrens als TramTrain nach der Eisenbahnverkehrsordnung (EBO) und Betriebsordnung Straßenbahn (BoStrab) an. Eine weitere Besonderheit ist die Zulassung der Saarbahn-TramTrains für den Betrieb bis ins französische Saargemünd. Ein Großteil der statischen und dynamischen Zulassungstests, die mit den Fahrzeugen der Saarbahn absolviert werden, sind dann auch für die Fahrzeuge der übrigen Kooperationspartner gültig. Dadurch können neben den Konstruktionskosten für die verschiedenen Fahrzeugvarianten auch die Zulassungskosten zwischen den Kooperationspartnern des Projekts VDV-TramTrain aufgeteilt werden.

Derzeit befinden sich neun weitere Fahrzeuge für die Saarbahn in unterschiedlichen Fertigungsstadien im Herstellerwerk in Valencia. Darüber hinaus werden bereits sieben Fahrzeuge für die Albtal-Verkehrs-Gesellschaft (AVG) sowie je ein Fahrzeug für die Schiene Oberösterreich und die Verkehrsbetriebe Karlsruhe (VBK) gefertigt. Das erste Fahrzeug für die Schiene Salzburg steht kurz vor dem Konstruktionsbeginn. Für das Fahrzeug der Regionalstadtbahn Neckar-Alb laufen derzeit die finalen Abstimmungen zum Design und zur Fahrzeugbeschriftung. Die Zulassung der Fahrzeuge für die Albtal-Verkehrs-Gesellschaft, die Schiene Oberösterreich und die Verkehrsbetriebe Karlsruhe ist für Sommer 2026 vorgesehen.

Die saarländische Mobilitätsministerin Petra Berg sagt: „Die TramTrains leisten einen wichtigen Beitrag für den umweltfreundlichen Nahverkehr. Das Land und die Landeshauptstadt Saarbrücken treiben gemeinsam mit den Projektpartnern die Mobilität der Zukunft voran und setzen neue Maßstäbe für ein hochwertiges Verkehrsangebot, in dem die Saarbahn eine Schlüsselrolle hat. Moderne und zukunftsorientierte Mobilität ist ein grenzüberschreitendes Gemeinschaftsthema, das die Menschen im Saarland zu einer selbständigen Lebensgestaltung, sowohl in der Stadt als auch auf dem Land, befähigt.“

Neuer VDV Leitfaden zur Erstellung von Fahrradbeförderungs-Plänen

Mit dem bevorstehenden Pfingstwochenende und den wärmeren Temperaturen startet wieder die Saison der klimafreundlichen Freizeitmobilität. Mit dem neuen Leitfaden zur Aufstellung von Fahrradbeförderungs-Plänen gibt der Branchenverband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) nun konkrete Hilfestellung für die verpflichtenden Regelungen nach § 10 Abs. 2 AEG.

„Wir wollen, dass die Kombination von Bahn und Fahrrad so einfach wie möglich funktioniert – doch ohne die betrieblichen Realitäten zu ignorieren,“ so Salzmann. „Insbesondere rund um Feiertage wie Pfingsten oder am Wochenende ist das Mobilitätsverhalten besonders dynamisch. Es zeigt sich dann jedes Jahr aufs Neue: Wir brauchen mehr Flexibilität und klare Informationen für alle Beteiligten – Radfahrerinnen, Fahrgäste ohne Rad und Verkehrsunternehmen.“ Der VDV legt dazu nun den neuen „Leitfaden zur Erstellung von Fahrradbeförderungs-Plänen nach § 10 Absatz 2 AEG“ vor.

Der neue VDV-Leitfaden basiert auf der europäischen Fahrgastrechteverordnung und der daraus folgenden nationalen Umsetzung im Allgemeinen Eisenbahngesetz. Danach sind Eisenbahnverkehrsunternehmen im Personenverkehr verpflichtet, Pläne zur „verstärkten und verbesserten Beförderung von Fahrrädern“ zu erstellen. Der Leitfaden bietet dazu klare Orientierung: Welche Anforderungen gibt es? Welche Flexibilitäten bestehen? Wie kann der Spagat zwischen Kundenwunsch und Betriebssicherheit gelingen?

Pflichten, Vorgaben und Spielräume

  • Eisenbahnverkehrsunternehmen sind verpflichtet, Pläne zur Beförderung von Fahrrädern aufzustellen und auf ihrer Netzpräsenz sowie im Zug zu veröffentlichen. Dies betrifft auch Regionalzüge, bei denen die Mitnahme von Fahrrädern im Alltags- und Freizeitverkehr zunehmend nachgefragt wird.
  • Gleichzeitig erhalten Unternehmen Spielräume bei der Umsetzung, so zum Beispiel wie viele Stellplätze aus betrieblicher Sicht angeboten werden können.
  • Auch die technische Umsetzung – etwa Halterungssysteme, Klappsitze oder Mehrzweckbereiche – obliegt den Unternehmen.
  • Vorgeschrieben ist eine Beteiligung relevanter Fahrgast- und Fahrradverbände. Diese sollen frühzeitig in die Planungen einbezogen werden, um Bedarfe transparent zu machen.

Bahn und Rad: Politischem Wunsch muss finanzielle Verantwortung folgen

Der VDV betrachtet die Kombination aus Fahrrad und Bahn als zukunftsweisend für ein klimafreundliches Mobilitätssystem. Eine gute Integration der Fahrradmitnahme fördert nicht nur die Attraktivität des öffentlichen Verkehrs, insbesondere im Pendler- und Freizeitverkehr, sondern steigert auch dessen Energieeffizienz. Barrierefreie Fahrzeuge mit großzügigen Mehrzweckbereichen sowie die Entwicklung multimodaler Knotenpunkte – Mobility Hubs – sind zentrale Bausteine dieser Strategie. Gleichzeitig weist der VDV auf Nutzungskonflikte in Mehrzweckbereichen hin, die durch kluge Planung, Aufklärung, Reservierungssysteme und klare Regeln entschärft werden müssen.

Personelle Veränderungen in der Geschäftsführung der S-Bahn Hannover

In der Geschäftsführung der Transdev Hannover GmbH kommt es mit Wirkung zum 1. Juli 2025 zu Veränderungen. Nicole Grummini (47) wird als neue Geschäftsführerin die Aufgaben von Roman Bartels übernehmen, der zum 30. Juni 2025 die Geschäftsführung der S-Bahn Hannover verlässt.

Zusammen mit Hartmut Körbs, der weiterhin für das operative Geschäft der S-Bahn Hannover verantwortlich ist, wird Nicole Grummini die kaufmännische Geschäftsführung übernehmen und sich um Personal, Finanzen, Kommunikation, Marketing, Kundenservice, Vertrieb und Kundenbetreuung kümmern.

Nicole Grummini bringt viel Erfahrung aus dem Bahnbereich mit. Die letzten acht Jahre war sie die Leiterin der U-Bahn bei den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) und davor sieben Jahre bei DB Schenker Rail (heute DB Cargo) in verschiedenen Führungspositionen tätig.

„Ich freue mich, mit Nicole Grummini eine so erfahrene Nachfolge gefunden zu haben. Sie wird unsere S-Bahn Hannover weiter voranbringen und die weitere positive Entwicklung entscheidend gestalten“, sagt Roman Bartels.

Als Regionalleiter Ost wird Roman Bartels auch weiterhin für die S-Bahn Hannover mitverantwortlich sein. Er widmet sich nun verstärkt den Aufgaben als Vorsitzender der Geschäftsführung der Transdev-Gesellschaften in Mitteldeutschland sowie der Entwicklung der Region Ost, der auch die SBH zugeordnet ist.

Baustart für Verlängerung der Linie 18

Start für den Ausbau der Straßenbahnlinie 18: Der 18er wird um eine neue 3,1 Kilometer lange Neubaustrecke zwischen U3 Schlachthausgasse und U2 Stadion verlängert. Ab voraussichtlich Herbst 2026 wird die Linie 18 zur neuen klimafreundlichen Öffi-Direktverbindung zwischen dem 2. und 3. Bezirk – durch den grünen Prater.

Die verlängerte Linie 18 fährt künftig von der U2-Station Stadion über die Meiereistraße und Stadionallee zur U3 Schlachthausgasse und weiter entlang der bestehenden Strecke bis zur U6 Burggasse-Stadthalle. Mit der Verlängerung entstehen sieben neue Haltestellen und weitere direkte Umsteigemöglichkeiten zu zahlreichen Öffi-Verbindungen.

„Mit der Verlängerung der Linie 18 bauen wir das Wiener Öffi-Netz klimafit, effizient und zukunftssicher weiter aus. Wir schaffen eine neue Öffi-Direktverbindung zwischen 2. und 3. Bezirk, verbessern die Anbindung an neue Stadtentwicklungsgebiete, an den Naherholungsraum Prater sowie zahlreiche andere wichtige Knotenpunkte. Besonders freut mich, dass wir bei diesem Bim-Projekt nicht nur die Öffis stärken, sondern auch mehr als 2 km neue Radwege schaffen, 200 neue Bäume pflanzen und den grünen Prater verkehrsberuhigen. Das ist gelebter Klimaschutz für unsere wachsende Stadt“, sagte Ulli Sima, Planungs- und Mobilitätsstadträtin, beim Spatenstich.

70 Meter Grüngleis und 2.150 Meter neue Radwege

Zahlreiche Sport- und Freizeiteinrichtungen im Prater werden durch die Verlängerung des 18ers noch besser angebunden. Die Errichtung eines 70 Meter langen Grüngleises im Bereich Ernst-Happel-Stadion und die Begrünung entlang der Neubaustrecke tragen zu einer spürbaren Verbesserung des Stadtklimas bei. Der Ausbau des Radverkehrsnetzes um 2.150 Meter neue Radwege entlang des neuen Streckenabschnittes – darunter ein baulich getrennter Zwei-Richtungs-Radweg in der Meiereistraße sowie neue Verbindungen über die Stadionbrücke, Dr.-Natterer-Gasse und Würtzlerstraße – und die Verkehrsberuhigung im Prater ergänzen die klimafreundlichen Maßnahmen und stärken die nachhaltige Mobilität in Wien. Ab Juni 2025 wird dafür die Durchfahrt für den PKW-Verkehr – wie bereits jetzt am Wochenende – zwischen Lusthausstraße/Stadionallee und Meiereistraße/Stadionbad gesperrt.

Auch im dritten Bezirk entstehen im Zuge der dortigen Modernisierung der Straßenbahnlinie 18 baulich getrennte Radwege. Kern ist ein Zwei-Richtungs-Radweg auf der Landstraßer Hauptstraße zwischen Leberstraße und Viehmarktgasse. Von dort wird über einen Zwei-Richtungs-Radweg in der Viehmarktgasse an die bestehende Route in der Henneberggasse sowie durch einen Zwei-Richtungs-Radweg am Rennweg an die Radachse Rinnböckstraße angeschlossen. Der ganze Stadtteil mitsamt Media Quarter Marx, Vienna BioCenter und Uni-Wien-Standort erhält so eine zusammenhängende Radinfrastruktur mit sicheren Radwegen, auch die übergeordnete Verbindung zwischen Gürtel und Donaukanal sowie Richtung Simmering wird entscheidend verbessert.

Öffi-Achse für sechs Millionen Fahrgäste jährlich

Mit dem Ausbau der Linie 18 werden nicht nur bestehende Öffi-Anbindungen verbessert, sondern auch neue Stadtentwicklungsgebiete optimal angebunden. Wohnprojekte wie das Viertel Zwei, Schnirchgasse/TrIIIple, Eurogate und das Village im Dritten profitieren von der guten Anbindung an das Straßenbahnnetz. Zudem wird der neue Fernbus-Terminal beim Stadion Center mit der Linie 18 an den Haupt- und Westbahnhof angebunden. So bietet die Linie auf ihrer gesamten Strecke zahlreiche Umsteigemöglichkeiten für Öffi-Fahrgäste.

„Mit der Verlängerung der Linie 18 stärken wir nicht nur das Öffi-Netz, sondern auch die klimafreundliche Verbindung zwischen zwei stark wachsenden Bezirken. Besonders wichtig ist uns dabei, dass Mobilitätsprojekte wie dieses ganzheitlich mit neuen Bäumen, Radwegen und einer Verkehrsberuhigung im Prater gedacht werden. So gelingt es, Stadtentwicklung, Klimaschutz und Lebensqualität intelligent zu verbinden“, betont Selma Arapović, Klubobfrau der NEOS Wien.

KRS und KCD verabreden Kooperation für landesweite On-Demand-Mobilität

Das Projekt Kraftraum-Shuttle (KRS) von Verkehrsverbund Rhein-Sieg (VRS), Kreisstadt Bergheim sowie Rhein-Erft-Verkehrsgesellschaft mbH und das Kompetenzcenter Digitalisierung NRW (KCD) kooperieren zur Weiterentwicklung flexibler Mobilitätsangebote in NRW. Dabei werden zwei Projekte verknüpft: das Pilotprojekt „Kraftraum-Shuttle“ und die landesweite On-Demand-Plattform NRW, die unter Federführung des beim Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) angesiedelten KCD entwickelt wird.

Die Kooperation hat zum Ziel, die gewonnen Erkenntnisse aus dem Kraftraum-Shuttle in die Entwicklung der landesweiten Plattform einfließen zu lassen und somit eine einheitliche Lösung zur Integration und Steuerung von On-Demand-Verkehren zu bieten. Fahrgäste profitieren von einer verbesserten Vernetzung und einem einheitlichen Buchungssystem. Weiterhin soll die Mobilitätswende in Nordrhein-Westfalen vorangetrieben und der öffentliche Personennahverkehr als attraktive Alternative zum motorisierten Individualverkehr gestärkt werden.

Das Projekt Kraftraum-Shuttle ist am 1. November 2024 an den Start gegangen. Mit über 1.000 virtuellen Haltepunkten bietet der On-Demand-Service Anwohnern und Pendlern im Raum Bergheim eine flexible und bedarfsgerechte Mobilitätslösung, die bereits jetzt auf positive Resonanz stößt. Durch die enge Partnerschaft zwischen KRS und KCD soll sichergestellt werden, dass die im Projekt Kraftraum-Shuttle entwickelten technischen und betrieblichen Konzepte nahtlos in die landesweite On-Demand-Plattform NRW überführt werden können. Dies gewährleistet, dass bestehende Nutzern vom Kraftraum-Shuttle sowie neue Fahrgäste von den Vorteilen der landesweiten Plattform profitieren können.

Der Bund und das Land Nordrhein-Westfalen als Fördergeber des Projekts Kraftraum-Shuttle unterstützen die Zusammenarbeit zum Aufbau einer landesweiten Plattform. Das gemeinsame Engagement haben die Projektpartner des Kraftraum-Shuttle und der VRR, bei dem das KCD angesiedelt ist, in einer Kooperationsvereinbarung festgeschrieben. Die Kraftraum-Shuttle-Plattform liefert dabei wertvolle Erkenntnisse für die geplante landesweite Plattform, die ab Ende 2025 in Betrieb gehen soll.

„Die Kooperation mit dem KCD ist ein wichtiger Schritt, um die Mobilität in Nordrhein-Westfalen zukunftsfähig zu gestalten und Synergien zu nutzen. Der Kraftraum-Shuttle zeigt schon jetzt, dass On-Demand-Lösungen eine wertvolle Ergänzung zum bestehenden ÖPNV darstellen. Wir sind überzeugt, dass eine landesweite Plattform den ÖPNV noch weiter stärkt und die Mobilitätswende vorantreibt.”

Dr. Norbert Reinkober (VRS-Geschäftsführer)

INQA-Experimentierraum-Projekt „KompResifÖV“ geht erfolgreich zu Ende

Das Projekt „Kompetenz und Resilienz in soziokulturell gemischten Teams” (KompResifÖV) geht am 31.05.2025 erfolgreich zu Ende. In den letzten beiden Jahren wurden in vier Verkehrsunternehmen Maßnahmen zur Steigerung der Resilienz besonders für den Fahrdienst erarbeitet und erprobt.

Wie kann die organisationale Resilienz in operativen Bereichen des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) gestärkt werden? Mit dieser Frage haben sich vier Verkehrsunternehmen beschäftigt und konnten in Experimentierräumen praxisnahe und hilfreiche Instrumente entwickeln.

Beispielsweise hat sich die Heag mobilo GmbH aus Darmstadt mit der Überarbeitung von Lehrunterlagen hinsichtlich einfacher Sprache nach DIN-ISO 24495-1, sowie (Einzel-) Sprachunterricht für Fahrpersonal befasst.

Die Stadtwerke Münster haben gleich mehrere Tools entwickelt und erprobt: Es wurden präventiven Deeskalationstrainings für Fahrpersonale angeboten, die Etablierung von Vertrauensleuten, sowie die Verwendung von komplikationsfreier Kommunikation zwischen Fahrzeug und Verkehrsleitstelle in Form von Funkkarten.

Mit der Einführung von digitalen Tools für den Fahrdienst befasste sich die REVG Rhein-Erft-Verkehrsgesellschaft mbH. Seitens der VDV-Akademie wurde eine digitale Lerneinheit zur interkulturellen Sensibilisierung und eine Schulung zu Resilienz-Mentoren im Betrieb entwickelt.

Die Projektergebnisse, zusammengefasst im Leitfaden „Digitale Lernpfade – Zur Unterstützung organisationaler Resilienzentwicklung“ und dem „Handlungsleitfaden zur Entwicklung und Umsetzung einer Resilienz-Mentoring-Schulung im ÖPNV“, sind branchenübergreifend nutzbar.

„Dank des Experimentierraums konnten die Unternehmen an konkreten und aktuellen Herausforderungen aus der Praxis arbeiten, dadurch war es möglich sehr praxisnahe und relevante Dinge zu entwickeln. Wir sind sehr dankbar für die gute Zusammenarbeit mit den beteiligten Verkehrsunternehmen und das in uns gesetzte Vertrauen seitens INQA und des BMAS.“

Charlotte Friederich (Projektleiterin)

Projekt „Monocab“: Personennahverkehr auf nur einer Schiene

Im Projekt Monocab forscht die HSBI zusammen mit der TH OWL und weiteren Partnern an einem Einschienenfahrzeug, das künftig auf vorhandenen stillgelegten Gleisen den Individualverkehr im ländlichen Raum klimaschonend ergänzen könnte. Die HSBI hat maßgeblich das Fahrwerk entwickelt und arbeitet nun am Rahmen, der Kabine und an der Umsetzvorrichtung für den Spurwechsel.

Es gibt viele Ideen für neue Mobilität. Monocab nutzt mit kleinen, leichten und autonomen Schienenfahrzeugen die vorhandene Infrastruktur stillgelegter eingleisiger Eisenbahnstrecken im ländlichen Raum – auf nur einer Schiene, damit auf einem Gleis zwei Fahrzeuge in beide Richtungen gleichzeitig fahren können. Es verbindet damit die bereits vorhandenen Angebote des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) und des Individualverkehrs auf dem Land. Das Forschungsprojekt ist ein Verbund der Technischen Hochschule (TH) OWL, der HSBI und des Fraunhofer IOSB-INA. Unter der Gesamtprojektleitung von Prof. Dr.-Ing. Thomas Schulte von der TH OWL besteht die aktuelle Herausforderung darin, den Nachweis zu erbringen, dass solche Schienenfahrzeuge sicher, zuverlässig und wirtschaftlich realisierbar sind.

HSBI mit Schwerpunkt Connected Mobility beteiligt

Die Hochschule Bielefeld (HSBI) ist in dem Projekt mit dem Institut für Systemdynamik und Mechatronik (ISyM) im Schwerpunkt Connected Mobility beteiligt. In der Arbeitsgruppe Schienenfahrzeugtechnik werden in enger Zusammenarbeit mit namhaften Schienenfahrzeugherstellern, Betreibern und dem Eisenbahn‐Bundesamt Projekte durchgeführt.

Im Monocab Gesamtprojekt, das bereits seit 2020 läuft, hat das ISyM in der ersten Projektphase maßgeblich ein eigenes Fahrwerk mit besonderem Radprofil entwickelt, das in der aktuellen Projektphase weiterentwickelt wird. Darüber hinaus ist die HSBI an weiteren Komponenten wie dem Fahrzeugrahmen, der Kabine und der Spurwechseltechnologie beteiligt. Außerdem unterstützt die Hochschule Bielefeld bei der späteren Fahrzeugintegration, also dem „Zusammenbau“ aller Komponenten und der Erprobung und Testung der Fahrzeuge.

Spurwechsel mit Hilfe „von unten“

Das Monocab ist asymmetrisch: Wenn man hinter der Kabine steht, ist es zur rechten Seite hin ca. 70 cm breit, zur linken aber nur 50 cm. So wird gewährleistet, dass zwei Bahnen auf dem Gleis aneinander vorbeifahren können. Da es bei dem vorhandenen Schienennetz keine Wendeschleifen oder ähnliches gibt, lautet die Lösung für den Richtungswechsel des Monocab: Einmal umdrehen und aufs andere Gleis heben bitte! An der entsprechenden Umsetzvorrichtung arbeitet ebenfalls die HSBI. Was zunächst relativ einfach klingt, ist in der Praxis sehr anspruchsvoll.

Fahrzeugintegration und Erprobung

Parallel zu den einzelnen Themen im Projekt arbeitet die HSBI an der Integration aller Komponenten in die Fahrzeuge der 2. Generation. Diese sollen ab Juli 2026 auf der Teststrecke in Extertal erprobt werden. Das Monocab wird 2027 Teil der Zukunftsgärten bei der Internationalen Gartenausstellung in Dortmund (IGA) sein. Ab 2028 soll das Fahrzeug in einen größer angelegten Testregelbetrieb in Lippe gehen und auf dem Innovation Campus in Lemgo als Campusbahn fahren.

Land unterstützt Bahn bei Baustellen-Management

Immer mehr Baustellen beeinträchtigen die Zuverlässigkeit des Bahnverkehrs. Das Land unterstützt die Deutsche Bahn nach Kräften, um diese Herausforderung besser als bisher zu meistern. Ein Bahngipfel soll konkrete Lösungen bringen.

Die Landesregierung hat am Dienstag, 27. Mai 2025, die nächsten Schritte vorgestellt, um trotz steigender Sanierungen und Ausbaumaßnahmen einen verlässlichen Extern:Schienenverkehr (SPNV) im Land zu sichern.

„Seit vielen Jahren investieren wir massiv in ein besseres und größeres Angebot im Zugverkehr, um mehr Fahrgäste für die Schiene zu gewinnen. Doch der beste Zug nützt nichts, wenn er nicht pünktlich ankommt oder ganz ausfällt. Hauptursache dafür ist die über Jahrzehnte vernachlässigte Eisenbahninfrastruktur im Netz der Extern:Deutschen Bahn (DB). Der Bund hat das endlich erkannt und erhöht seine Investitionen erheblich. Das begrüßen wir sehr. Doch die notwendigen Baustellen beeinträchtigen derzeit die Zuverlässigkeit im ganzen Land massiv. Wir werden die Deutsche Bahn nach Kräften unterstützen, um diese Herausforderung besser als bisher zu meistern und den Fahrgästen eine gewisse Verlässlichkeit bieten zu können“, sagte Ministerpräsident Winfried Kretschmann nach der Sitzung des Ministerrates, in der Verkehrsminister Winfried Hermann über die Baustellensituation der Bahn im Land berichtet hatte. Als Aufgabenträger des SPNV ist das Land unmittelbar von den mit der Vielzahl an Baustellen verbundenen Auswirkungen betroffen.

Task Force eingerichtet

Wegen des straffen Zeitplans für die Inbetriebnahme von Extern:Stuttgart 21 wurde nach der Lenkungskreissitzung von den Projektpartnern Land, Verband Region Stuttgart Landeshauptstadt Stuttgart und der DB eine Task Force eingesetzt, um die Folgen im Großraum Stuttgart abzumildern. Diese Task Force unterstützt die Bahn dabei. Verkehrsminister Hermann betonte, dass es über die Arbeit Task Force hinaus aber um die Bahnstrecken in ganz Baden-Württemberg gehe.

Mit einem Aktionsplan Qualität im SPNV hatte das Land im Jahr 2023 zentrale Weichen für langfristige Verbesserungen gestellt: neue Verkehrsverträge mit stärkeren Anreizen für Qualität durch höhere Vertragsstrafen bei schlechten Leistungen, eine Qualitätsanwältin beziehungsweise einen Qualitätsanwalt für Fahrgäste, zusätzliche Mittel für Ersatzbusse und bessere Information im Störfall. Die Qualität im regionalen Zugverkehr hat sich inzwischen auch leicht verbessert, wie die jüngst veröffentlichte Statistik für 2024 belegt hat. Die Infrastrukturprobleme erfordern jedoch weitere Maßnahmen.

Bahngipfel soll konkrete Lösungen bringen

Am 1. Juli 2025 lädt das Land zu einem gemeinsamen Bahngipfel Baden-Württemberg unter der Leitung von Ministerpräsident Winfried Kretschmann, Verkehrsminister Winfried Hermann und dem Deutsche-Bahn-Vorstandsvorsitzenden Dr. Richard Lutz, um konkrete Lösungen zu beschließen, aber auch den Bahnverkehr im Land über die Frage der Baustellen hinaus weiterzuentwickeln. „Der Bahngipfel schafft das Forum, um offene Fragen auf höchster Ebene zu lösen, vom Baustellenmanagement bis zur Digitalisierung des Netzes. Unser Ziel bleibt klar: Ein attraktiver, barrierefreier und pünktlicher Zugverkehr, den die Menschen im ganzen Land gerne nutzen“, betonte Hermann.

Während der Aktionsplan bereits Maßnahmen für bessere Pünktlichkeit im Regelbetrieb, klare Kommunikation und mehr Service während Bauphasen bündelt, soll beim Bahngipfel mit der Deutschen Bahn über eine frühzeitige und verlässliche Baustellenplanung, abgestimmte Ersatzverkehre und Informationsketten, die Modernisierung von Bahnhöfen, Aus- und Neubau sowie Elektrifizierung und die Digitalisierung von Leit- und Sicherungstechnik beraten werden.

Nordmainische S-Bahn: Land stellt umfangreiche Mittel zur Verfügung

Mit den ersten beiden Abschnitten der Nordmainischen S-Bahn an der Strecke von Frankfurt nach Hanau geht in diesem Jahr eine für die Region, aber ebenso auch für das Land und das bundesweite Eisenbahnnetz hoch bedeutsame Infrastrukturmaßnahme in den Bau.

Im Rahmen des Projektes wird die bestehende nordmainische Strecke zwischen Hanau und Frankfurt um zwei Gleise ergänzt, die an den City-Tunnel der S-Bahn in Frankfurt angeschlossen werden. Damit verbessert sich das Nahverkehrsangebot auf dieser Strecke entscheidend: Es entstehen neue umsteigefreie Verbindungen in die Frankfurter Innenstadt mit bis zu 10 Minuten kürzerer Fahrzeit. Zugleich trägt das Vorhaben, gemeinsam mit weiteren angrenzenden in Planung bzw. bereits im Bau befindlichen Infrastrukturprojekten wie z. B. der Neubaustrecke Frankfurt – Mannheim, dem Fernbahntunnel Frankfurt und der Neu-/Ausbaustrecke Hanau – Gelnhausen – Fulda dazu bei, im Bahnknoten Frankfurt einen der derzeit größten Engpässe des deutschen Schienennetzes aufzulösen.

Für die beiden westlichen Abschnitte des Vorhabens, Frankfurt und Maintal, liegen seit letztem Jahr die Planfeststellungsbeschlüsse vor. Die Finanzierung der baulichen Realisierung und der damit einhergehenden Bauplanung dieser beiden Abschnitte erfolgt auf der Grundlage des Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz anteilig durch Bund und Land.

Insgesamt stellt das Land auf der Grundlage des Haushaltsgesetzes 2025 so knapp 550 Millionen Euro für die Finanzierung dieser beiden Abschnitte der Nordmainischen S-Bahn für den Zeitraum der baulichen Realisierung bereit. „Die Nordmainische S-Bahn ist eine wichtige Erweiterung des Liniennetzes des RMV mit herausragender Bedeutung vor allem für die Gebiete östlich Frankfurts. Mit der hohen Förderung des Projekts setzt sich die Hessische Landesregierung maßgeblich für das Mobilitätsbedürfnis der Menschen ein, die aus und ins Umland der Stadt pendeln. Durch die Erweiterung der Infrastruktur entspannen wir auch den Druck auf den Wohnungsmarkt im Ballungsgebiet. Ein zuverlässiges, funktionstüchtiges und zukunftsfähiges Nahverkehrsnetz ist ein bedeutendes Element unserer Verkehrspolitik,“ so der hessische Wirtschafts- und Verkehrsminister Kaweh Mansoori.

Zur Finanzierung des Vorhabens wurde im April 2025 ein entsprechender Realisierungs- und Finanzierungsvertrag zwischen dem Land, dem Rhein-Main-Verkehrsverbund und der DB geschlossen. Bereits zuvor hatte sich das Land an der Finanzierung von Vorabmaßnahmen für die Nordmainische S-Bahn beteiligt, z. B. zur Vorbereitung von Unterfahrungen von Gebäuden im Frankfurter Osten durch die S-Bahn sowie zur Beseitigung eines Bahnübergangs in Hanau.