Wiener Beschleunigungs-Offensive für Bus und Bim wird fortgesetzt

Gemeinsam mit der Stadt Wien arbeiten die Wiener Linien auf allen Ebenen an weiteren Beschleunigungsoffensiven für den öffentlichen Nahverkehr. Ob erhöhte Strafen für Öffi-Verparker, bauliche Maßnahmen an Falschparker-Hotspots oder weitere Bevorrangungen für Öffis bei Ampeln – die öffentlichen Verkehrsmittel müssen so rasch es geht von A nach B kommen. Besonderes Ärgernis sind Falschparker, die Bim und Bus an der Weiterfahrt hindern: Dies geschieht im Schnitt vier Mal täglich.

Von 1.528 Fällen im vorigen Jahr betreffen 939 die Straßenbahn. Im Gegensatz zum Bus kann sie nicht einfach ausweichen. Selbst nach der Entfernung des falschparkenden Fahrzeugs dauert es oft sehr lange, bis gewohnte Intervalle für unsere Fahrgäste wieder eingehalten werden können. Ein Blick zurück: 2010 gab es noch 3.600 Öffi-Verparker, 2020 waren es 1.649. In den vergangenen Jahren hat sich die Zahl bei rund 1.500 eingependelt, diese soll aber weiter drastisch reduziert werden.

Bauliche Maßnahmen an Falschparker-Hotspots

Die Wiener Linien arbeiten seit Jahren eng mit den Bezirken zusammen, um Hotspots von falsch geparkten Autos zu reduzieren. Entschärft wird durch Umbaumaßnahmen wie der Verbreiterung und Begrünung von Gehsteigen. Die in den vergangenen Jahren gesetzten Maßnahmen zeigen Wirkung: 2020 gab es im 18. Bezirk noch 363 falsch abgestellte Autos, im Jahr 2024 konnte dies auf 210 Vorfälle reduziert werden. Ein Rückgang von über 40 Prozent.

Im September 2023 wurden die Strafen für Öffi-Blockierer zudem empfindlich angehoben. Statt 128€ sind nun 365€ für einen falsch abgestellten Pkw zu berappen – so viel wie für eine Jahreskarte der Wiener Linien. Generell gilt für alle Autofahrer: Die Betonplatten, auf denen die Gleise liegen, müssen immer frei bleiben. Zusätzlich sollten die Seitenspiegel eingeklappt werden.

Wiener Linien und 15. Bezirk entschärfen nächsten Falschparker-Hotspot

Ein Ort, wo die Straßenbahnlinie 9 besonders oft durch Falschparker ausgebremst wird, ist die Camillo-Sitte-Gasse in Wien Rudolfsheim. Im Sommer 2025 werden deshalb Bezirk und Wiener Linien den Bereich bei der dortigen Haltestelle umgestalten. Der Gehsteig wird breiter, die Haltestelle der Straßenbahn verlängert und es wird mehr Grünraum geschaffen. Bezirk und Wiener Linien investieren in die Neugestaltung über 600.000 Euro.

„Die Öffis sind in der Stadt besonders umweltfreundlich und platzsparend unterwegs. Wiener, die sich für U-Bahn, Straßenbahn und Bus entscheiden, dürfen nicht ausgebremst werden. Denn die Öffis sind nur dann besonders attraktiv, wenn man damit schnell und zuverlässig an sein Ziel kommt.“

Alexandra Reinagl (Geschäftsführerin der Wiener Linien)

Laut Mobilitätsorganisation VCÖ werden Neuwagen zunehmend breiter. Die durchschnittliche Fahrzeugbreite in Österreich lag im Jahr 2001 ohne Außenspiegel bei 171,6 cm. Zwanzig Jahre später sind neu zugelassene Pkw mit durchschnittlich 181,1 cm bereits um fast zehn Zentimeter breiter. Das kann vor allem für die Straßenbahn und ihre Fahrgäste schnell zum Problem werden.

Drei Viertel aller Öffi-befahrenen Ampeln schalten für Bus und Bim auf Grün

In Wien gibt es circa 1.300 Ampeln, die den Verkehr regeln. Etwa 1.050 davon werden von den Bussen und Straßenbahnen der Wiener Linien befahren und knapp drei Viertel davon – 750 – ermöglichen den Öffis Vorrang.

Erst 2024 wurden 40 Ampeln im Sinne der Öffis geschaltet. Durch den dichten Verkehr in der Innenstadt haben die Linien 46 und 49 oftmals die Grünphase bei der Gürtel-Querung verpasst. Durch eine um fünf Sekunden verlängerte Grünphase wurde bei den stadtauswärtsfahrenden Zügen sichergestellt, dass sie nicht warten müssen. Auch dieses Jahr sind weitere Verbesserungen geplant, unter anderem eine Bevorrangung für die Linie 2 auf der Marienbrücke und eine beschleunigte Gürtelquerung für die Linie O.

Beim Bus sollen ebenfalls bauliche Maßnahmen für Zuverlässigkeit und rasches Vorankommen sorgen. Ein Beispiel dafür ist die Linie 57A, die auf der Gumpendorfer Straße vier neue Haltestellen-Kaps erhält. Kap-Haltestellen bieten zahlreiche Vorteile für den öffentlichen Verkehr und dessen Fahrgäste. So entfällt für Busse das Ein- beziehungsweise Ausfädeln aus der Bucht. Die Busse fahren vor den anderen Verkehrsteilnehmern und können ungehindert nach dem Fahrgastwechsel abfahren.

Carola Aldag wird neue Vorständin bei Bremer Straßenbahn AG

Der dreiköpfige Vorstand der Bremer Straßenbahn AG (BSAG) ist wieder komplett. Der Aufsichtsrat hat in seiner aktuellen Sitzung Carola Aldag zur neuen Arbeitsdirektorin und Vorständin für Betrieb und Personal berufen. Die 46-jährige Logistik-Expertin beginnt ihre Tätigkeit in Bremen zum 1. Juli.

Carola Aldag war mehr als 15 Jahre für die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) tätig und verfügt über Führungserfahrung im Terminalbetrieb sowie als Leiterin der konzernweiten Personalentwicklung. Zuletzt verantwortete die studierte Psychologin die Leitung der Bereiche Personalentwicklung und Transformation bei der DB Cargo AG. Sowohl bei der Bahn als auch im Hafen galt ihr Einsatz der sozialpartnerschaftlichen Gestaltung von Veränderungsprozessen. „Die Potenziale des öffentlichen Nahverkehrs und die Bedeutung der BSAG im Leben vieler miteinander zu verknüpfen, empfinde ich als einmalige Chance“, sagt Carola Aldag zu ihrem Wechsel zur BSAG.

„Mit Tatkraft den Aufgaben der Verkehrswende widmen“

„Als Vorsitzender des Aufsichtsrates bin ich sehr froh, dass wir Carola Aldag für die BSAG gewinnen konnten“, erklärt Ralph Baumheier. „Der Vorstand besteht nun wieder wie vorgesehen aus drei Personen und kann sich mit verstärkter Tatkraft den Aufgaben der Verkehrswende und der wirtschaftlichen Optimierung widmen. Carola Aldag vervollständigt ein engagiertes Team und wird mit ihren reichen Vorerfahrungen wichtige Impulse zur Weiterentwicklung der BSAG setzen können.“

„Die BSAG weiterentwickeln“

„Ich freue mich sehr, gemeinsam mit Claudia Wiest und Thorsten Harder Verantwortung für die Zukunft der BSAG übernehmen zu dürfen“, sagt Carola Aldag. „Nach vielen Jahren in Führungsfunktionen weiß ich, wie wichtig das Miteinander von operativem Betrieb, Mitbestimmung und Unternehmensleitung ist. Dazu möchte ich mit aller Kraft beitragen, um die BSAG für die Hansestadt Bremen und ihre Beschäftigten erfolgreich weiterzuentwickeln.“

Fünf Erfolgsfaktoren für nachhaltige Leistungsfähigkeit der DB

Was muss getan werden, um die Leistungen der Deutschen Bahn zu verbessern? Die Hans-Böckler-Stiftung hat SCI Verkehr beauftragt, diese Frage im Vergleich mit erfolgreichen Bahnen in Europa zu prüfen.

Negative Schlagzeilen haben die Bahnpolitik in den öffentlichen Fokus gerückt und damit auch die Fragen nach der Neuausrichtung der Deutschen Bahn. Für die anstehenden strategischen Entscheidungen liefert die Studie „Benchmark Schiene in Europa“ nun Zahlen und Fakten. Verglichen werden die Leistungen der Schiene in Deutschland mit denen der Bahnsystemen in der Schweiz, Österreich, Frankreich, Spanien und Polen. Die umfangreichen Leistungsvergleiche verweisen auf fünf Erfolgsfaktoren für eine nachhaltige Leistungsfähigkeit der Deutschen Bahn:

  • Eine gesicherte überjährige Finanzierung wie in der Schweiz und in Österreich ermöglicht wirtschaftliches Handeln und effiziente Mittelverwendung durch planbare Kapazitätsallokation.
  • Eine ausreichende Mittelausstattung zur Erreichung politischer Ziele sichert ein qualitativ hochwertiges, resilientes Netz und stabilen Bahnbetrieb, basierend auf verbindlichen Zielvereinbarungen zwischen Politik und Bahn.
  • Eine klare Differenzierung zwischen gemeinwohlorientierten und wettbewerbsorientierten Unternehmensbereichen ist für die Daseinsvorsorge essenziell – ein Ansatz, den Deutschland mit der DB InfraGO begonnen hat, aber noch ausbauen muss.
  • Eine systematische Digitalisierungsstrategie für das Schienennetz: ETCS, digitale Stellwerke und Automatische Kupplung im Güterverkehr erfordern entschiedene, planbare Schritte.
  • Eine verkehrsträgerübergreifende Politik der CO2-Vermeidung fördert den Schienenanteil neben ausreichender Finanzierung insbesondere durch Maßnahmen wie CO2-Bepreisung und Deutschlandticket. In der Schweiz und Österreich gibt es zudem etwa Nachtfahrverbote für LKW.

Im Fokus der deskriptiven Analyse mit Benchmark-Ansatz stehen zentrale Kennzahlen wie Marktgröße, Regulierung, Investitionen und betriebliche Leistung. Detailliert erfasst für jeweils alle untersuchten Länder werden Branchenstruktur, Markttrends, Beschäftigungsentwicklung und Innovationen.

Jan Bleis als Vorstand der RSAG wiederbestellt

Der Aufsichtsrat der Rostocker Straßenbahn AG (RSAG) hat den Vorstand Markt und Technik, Jan Bleis, für weitere fünf Jahre in das Führungsgremium bestellt. Die Bestellung gilt für die Jahre 2026 bis 2030.

„Ich danke dem Aufsichtsrat für das erneute Vertrauen und freue mich darauf, gemeinsam mit Yvette Hartmann und dem großartigen Team der RSAG auch in den kommenden Jahren unseren sehr erfolgreichen Weg weiter zu gestalten“, sagt Jan Bleis.

Jan Bleis ist seit 2016 im Unternehmen und geht damit in seine dritte Amtszeit als Vorstand der RSAG. Zudem ist er Vorsitzender der Landesgruppe Nord des Verbandes Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV Nord). Er vertritt damit die Interessen der Mitgliedsunternehmen aus Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern im Präsidium des Branchenverbandes.

Aktuell betreibt die Rostocker Straßenbahn AG sechs Straßenbahn- und 27 Buslinien in der Hanse- und Universitätsstadt Rostock innerhalb des Verkehrsverbundes Warnow (VVW). Werktags nutzen rund 152.000 Fahrgäste die Busse und Bahnen der RSAG. Im vergangenen Jahr waren insgesamt rund 46,2 Millionen Fahrgäste mit der RSAG unterwegs.

mobility move öffnet ihre Türen

Die mobility move 2025, Deutschlands größte Konferenz und Fachmesse für straßengebundene öffentliche Mobilität, ist zurück. Vom 1. bis 3. April findet sie im Estrel in Berlin statt.

Als „VDV-​Elektrobuskonferenz und Fachmesse ElekBu“ gestartet, ist sie heute Treffpunkt für Verkehrsunternehmen, Industrie, Dienstleister, Aufgabenträger, Politik, Verbände und Fachmedien. Auf der Messe tauscht sich die Branche über Herausforderungen aus, bewegt gemeinsam Innovationen und gestaltet Mobilität von Morgen. In diesem Jahr liegt der Fokus auf Autonomem Fahren, Digitalisierung, Lade-​ und Infrastruktur sowie Personal – dabei steht der Elektrobus im Mittelpunkt.

In der neuen Ausgabe der NahverkehrsPraxis finden Sie eine umfangreiche Vorschau zur mobility move. Schauen Sie doch mal rein!

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go.Rheinland startet stationären Vertrieb in Pulheim und Gummersbach

go.Rheinland ist seit heute an zwei weiteren Standorten mit einem go.Center vertreten. Sowohl in Pulheim als auch in Gummersbach wird der Vertrieb durch eine vor Ort ansässige Agentur erfolgen – in Pulheim durch den Kiosk in der Geyener Straße 2 und in Gummersbach durch die Reiseagentur in der Hubert-Sülzer-Straße 5.

Mit den Kundencentern wird die Marke go.Rheinland erstmals auch stationär für die Fahrgäste sichtbar. Erhältlich sind in den go.Centern die Tickets für den Nahverkehr (Bus, Stadtbahn, Regionalexpress-, Regionalbahn- und S-Bahn-Linien) sowie für den Fernverkehr der Deutschen Bahn. Darüber hinaus erhalten Kundinnen und Kunden Unterstützung bei Fragen zu Abonnements und zum allgemeinen Mobilitätsangebot in der Region – so informieren die go.Center beispielsweise über die nächstliegende Mobilstation, geben Auskunft über P+R-Angebote und reservieren Fahrradstellplätze.

„Mit der Eröffnung unserer go.Center setzen wir als erlösverantwortlicher Aufgabenträger ein weiteres Zeichen für kundennahe Servicequalität und moderne Mobilitätsangebote in der Region. Unser Hauptaugenmerk liegt in der bestmöglichen Beratung der Fahrgäste.“

Marcel Winter (go.Rheinland-Geschäftsführer)

Im März hatte go.Rheinland mit der Eröffnung seiner insgesamt 18 geplanten go.Center begonnen. Die ersten beiden Kundencenter gingen in Troisdorf und Köln-Mülheim an den Start. Bis zum Herbst werden weitere 14 go.Center folgen. Darüber hinaus hat go.Rheinland für eine noch bessere Erreichbarkeit eine neue Servicehotline eingerichtet, die ab sofort für Informationen, Hinweise, Störungen und Beschwerden unter der Nummer 0800/1800647 erreichbar ist.

Um die Kräfte für einen klimafreundlicheren Nahverkehr in der Region stärker zu bündeln, haben der Aachener Verkehrsverbund (AVV) und der Verkehrsverbund Rhein-Sieg (VRS) Anfang des Jahres 2023 die Dachmarke go.Rheinland (vormals Nahverkehr Rheinland) ins Leben gerufen. go.Rheinland ist Aufgabenträger für den Schienenpersonennahverkehr, Fördergeber für Investitionen in den ÖPNV und den SPNV sowie Träger regionaler Mobilitätskonzepte im Rheinland. Im Rahmen seiner Verkehrsverträge übernimmt go.Rheinland vermehrt wirtschaftliche Aufgaben aus den Bereichen Vertrieb und Marketing.

Quantron startet nach Insolvenz neu

Das Start-up für emissionsfreie Transportlösungen im Bereich Nutzfahrzeuge geht gestärkt aus dem Insolvenzverfahren hervor und startet mit klarem Fokus in die Zukunft. Ziel ist es, praxisnahe Lösungen zu bieten, die ökologische und wirtschaftliche Vorteile für Kunden vereinen.

Die Quantron AG wurde zum 1. April 2025 durch die Andreas Haller Holding GmbH übernommen. Dies soll den Erhalt der Marke und eine zukunftssichere Fortführung des Geschäfts ermöglichen. Nach einer herausfordernden Phase sei das Unternehmen nun dank gezielter Maßnahmen zur Effizienzsteigerung, einem gesunden Kostenmanagement sowie der Unterstützung von Mitarbeitern und Partnern bereit für ein neues Kapitel – nachhaltig, stabil und wachstumsorientiert.

„Wir haben die Weichen gestellt, um Quantron langfristig resilient, profitabel und gesund aufzustellen – und gleichzeitig mit Zuversicht und Tatendrang unsere Vision der Transformation des Transportwesens weiter voranzutreiben“, sagt Andreas Haller, Gründer und Inhaber von Quantron.

Trotz der Herausforderungen der vergangenen Monate nutzte das Unternehmen die Zeit, um sich kritisch zu hinterfragen, Prozesse zu überdenken und gezielt zu optimieren. Mit innovativen Lösungen, einer klaren strategischen Ausrichtung und einem gestärkten Team will Quantron seine Rolle als Vorreiter für emissionsfreie Transportlösungen weiter ausbauen. Der Fokus liegt nun auf nachhaltigem Wachstum, internationalen Partnerschaften und dem kontinuierlichen Ausbau technologischer Kompetenz.

„Unser wichtigstes Asset sind unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Ihr unermüdlicher Einsatz, ihr Durchhaltevermögen und ihr Glaube an unsere Vision waren in dieser Phase entscheidend. Dafür gebührt ihnen unser tiefster Dank – ebenso wie unseren treuen Kunden, zuverlässigen Partnern und engagierten Lieferanten, die uns mit unerschütterlichem Vertrauen in dieser Zeit unterstützt haben. Ihre Loyalität und wertvolle Zusammenarbeit waren und sind ein wesentlicher Erfolgsfaktor.“

Andreas Haller (Gründer und Inhaber von Quantron)

Quantron wird in den kommenden Wochen über weitere Entwicklungen informieren und plant im zweiten Quartal 2025 eine Pressekonferenz, um Details zur zukünftigen Strategie und neuen Projekten vorzustellen.

evb beschließt erweiterte Führungsstruktur

Auf seiner Sitzung am 24. März 2025 hat der Aufsichtsrat der Eisenbahnen und Verkehrsbetriebe Elbe-Weser GmbH (evb) eine erweiterte Führungsstruktur für das Verkehrsunternehmen im Mehrheitsbesitz des Landes Niedersachsen beschlossen.

Der bisherige Geschäftsführer Christoph Grimm wird im Amt bestätigt und für weitere fünf Jahre bestellt. Die neu geschaffene Position des kaufmännischen Geschäftsführers übernimmt Matthias Herten. Sprecher der Geschäftsführung wird Christoph Grimm. Den ÖPNV-Bereich der evb leitet ab Juni 2025 Jörg Lettau.

Fachkräftemangel, wachsende wirtschaftliche Herausforderungen für Verkehrs- und Logistikunternehmen, der auch auf die evb abstrahlende Nachholbedarf in der bundesweiten Schieneninfrastruktur sowie evb-spezifische Themen wie das Management der ersten Wasserstoffzugflotte der Welt sind nur einige Beispiele für die zu meisternden Aufgaben.

„Die Herausforderungen im Verkehrs-, Logistik- und Infrastrukturbereich nehmen zu, die zu bewältigenden Themen werden immer komplexer. Das erkennen wir an und schaffen neue Voraussetzungen. Durch die Doppelspitze ermöglichen wir der Geschäftsführung zudem, sich in der Person Christoph Grimms noch stärker auf den sich verändernden SPNV-Markt zu fokussieren.“

Dr. Christoph Wilk (Aufsichtsratsvorsitzender der evb)

Neben der Bestätigung und weiteren Bestellung des bisherigen Geschäftsführers Christoph Grimm unterstützt das Land die evb, indem Matthias Herten aus seiner aktuellen Funktion als Leiter des landeseigenen Schieneninfrastruktur-Unternehmens SinON heraus die Position des Geschäftsführers Finanzen und Infrastruktur übernimmt.

In dieser Rolle fokussiert sich Herten auf Finanzen, Infrastruktur und Verwaltung, während Grimm als Geschäftsführer Produktion und Markt die Entwicklung in SPNV, Logistik, ÖPNV und Schienenfahrzeugtechnik vorantreibt. Zusätzlich verantwortet er die Aspekte Compliance, Kommunikation und Beteiligungen.

Als Infrastruktur-Experte mit ausgeprägtem kaufmännischen Know-how bringt Matthias Herten langjährige Berufserfahrung mit. Im Rahmen seiner Geschäftsführertätigkeit bei der Schieneninfrastruktur Ost-Niedersachsen GmbH (SinON) mit Sitz in Celle trägt er Verantwortung für das rund 250 Kilometer umfassende Streckennetz und das Personal.

Als weitere Weichenstellung für die Zukunft stimmte der Aufsichtsrat der Einstellung von Jörg Lettau als neuem Leiter des evb-Bereichs ÖPNV und Geschäftsführer der Omnibusbetrieb von Ahrentschildt GmbH ab 1. Juni 2025 zu. Seine Befähigung für diese Aufgabe hatte Lettau zuletzt seit 2015 für ein Busunternehmen in Mecklenburg-Vorpommern unter Beweis gestellt.

go.Rheinland startet Eröffnung seiner 18 Kundencenter

An den Standorten Köln-Mülheim und Troisdorf hat go.Rheinland gestern seine ersten beiden go.Center eröffnet. Bis zum Herbst sollen insgesamt 18 Kundencenter in Betrieb sein. Darunter sieben große Kundencenter – u. a. in Köln Hbf, Köln Messe/Deutz, Bonn Hbf und Aachen Hbf – sowie elf kleinere Kundencenter.

Die Dachmarke go.Rheinland ist Aufgabenträger für den Schienenpersonennahverkehr, Fördergeber für Investitionen in den ÖPNV und den SPNV sowie Träger regionaler Mobilitätskonzepte im Rheinland. Die neu eröffneten go.Center erstrahlen im modernen und freundlichen Look von go.Rheinland. Damit wird die Marke erstmals auch stationär für die Fahrgäste sichtbar. Erhältlich sind in den go.Centern die Tickets für den Nahverkehr (Bus, Stadtbahn, Regionalexpress-, Regionalbahn- und S-Bahn-Linien) sowie für den Fernverkehr der Deutschen Bahn. Darüber hinaus erhalten Kundinnen und Kunden Unterstützung bei Fragen zu Abonnements und zum allgemeinen Mobilitätsangebot in der Region – so informieren die Mitarbeiter der go.Center beispielsweise über die nächstliegende Mobilstation, geben Auskunft über P+R-Angebote und reservieren Fahrradstellplätze.

„Mit der Eröffnung unserer go.Center setzen wir als erlösverantwortlicher Aufgabenträger ein weiteres Zeichen für kundennahe Servicequalität und moderne Mobilitätsangebote in der Region. Unser Hauptaugenmerk liegt in der bestmöglichen Beratung der Fahrgäste.“

Marcel Winter (go.Rheinland-Geschäftsführer)

Betrieben werden die go.Center von der Transdev Vertrieb GmbH. Im Jahr 2024 hatte go.Rheinland als Federführer einer gemeinsamen europaweiten Ausschreibung mit dem Nordhessischen Verkehrsverbund (NVV), dem Zweckverband SPNV Rheinland-Pfalz Nord (SPNV-Nord) und dem Zweckverband ÖPNV Rheinland-Pfalz SÜD (ZÖPNV RLP Süd) Aufträge für Vertriebsdienstleistungen an das Unternehmen vergeben. Im Rahmen dessen wurde Transdev auch mit dem personenbedienten Verkauf in den 18 go.Centern betraut. „Wir freuen uns sehr, an der Umsetzung dieses innovativen Projekts beteiligt zu sein“, so Martin Hörl, Geschäftsführer der Transdev Vertrieb GmbH.

Neben den regulären Öffnungszeiten der Serviceschalter (montags bis freitags, 8 bis 12 Uhr und 12:30 bis 17:30 Uhr) hat go.Rheinland für eine noch bessere Erreichbarkeit auch eine neue Servicehotline eingerichtet, die für Informationen, Hinweise, Störungen und Beschwerden unter der Nummer 0800/1800647 erreichbar ist.

„Zukunft in Fahrt“: Kickoff des Gemeinschaftsprojekts zur Personalgewinnung

bwegt – die Landesinitiative für Mobilität – und die Bundesagentur für Arbeit in Baden-Württemberg kooperieren im Rahmen des Bündnisses für Fachkräftegewinnung im ÖPNV. Am 24.03.25 ist anlässlich des einjährigen Bestehens im Berufsinformationszentrum (BiZ) in Karlsruhe der Startschuss des gemeinsamen Projektes gefallen.

„In Stellwerken, Werkstätten, Führerständen oder im Kundenservice – überall fehlen Mitarbeitende. Deswegen hat sich vor genau einem Jahr das Bündnis für Fachkräftegewinnung im ÖPNV gegründet. Das breite Bündnis aus Politik, Wirtschaft oder Gewerkschaften arbeitet seitdem Hand in Hand daran, die Jobs bei Bus und Bahn sichtbarer zu machen und die Arbeitsbedingungen zu verbessern“, sagte Elke Zimmer, Staatssekretärin im Landesverkehrsministerium, bei der Pressekonferenz. „Eines der gemeinsamen Projekte im Bündnis ist Zukunft in Fahrt. Die Besucherinnen und Besucher mehrerer BiZen im Land lernen dabei spielerisch die gängigsten Berufe bei Bus und Bahn kennen und können dabei gleich überprüfen, ob die Jobs für sie passen.“

Seit der Gründung arbeiten 16 Organisationen aus den Bereichen Politik, Wirtschaft, Gewerkschaft und Verbänden Hand in Hand, um die notwendigen Fachkräfte auch für die Zukunft zu sichern. Die drei Hauptaufgaben: die Sichtbarkeit der Berufe erhöhen, Mehrwerte für die Beschäftigten sowie die Rahmenbedingungen schaffen.

It’s a match: bwegt-Spiel hilft bei der Suche des passenden Jobs

In den Warteräumen mehrerer BiZen in Baden-Württemberg können Besucherinnen und Besucher das bwegt-Quiz It’s a match spielen. Das digitale Quiz stellt 16 Fragen zu Interessen, Stärken und Talenten, die für die Berufe Lokführerin, Busfahrer, Werkstattmitarbeiterin oder Kundenbetreuer gebraucht werden. Per Wisch nach rechts oder links geben die Spielenden ihre Antworten, erhalten am Ende Berufsempfehlungen und gelangen dann über einen Link zur bwegt-Jobbörse mit Karriere-Chancen bei den bwegt-Partnern (Eisenbahnverkehrsunternehmen, Verbünde, Busunternehmen et cetera). Ziel des Quiz ist, spielerisch auf Berufe im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) aufmerksam zu machen.

Demografischer Wandel: Fachkräftemangel wird sich noch weiter verschärfen

Ausbau und Attraktivität des ÖPNV sind wichtig für die Mobilitätswende. Damit diese gelingen kann, braucht es genügend Fachkräfte, die Busse und Bahnen fahren, warten und verwalten.

Gut 31.300 Menschen arbeiten heute im Service, in technischen Bereichen, der Wartung und Leitung oder hinter dem Steuer. Trotzdem fehlen bereits jetzt 2.600 Busfahrerinnen und Busfahrer in Baden-Württemberg. Auch im Schienenpersonennahverkehr (SPNV) sind bei etwa 2.600 Lokführerinnen und Lokführer im Land derzeit fast 20 Prozent der Stellen unbesetzt. Der Fachkräftemangel in der Branche wird sich künftig noch verschärfen. Denn mehr als die Hälfte der Busfahrerinnen und Busfahrer ist älter als 50 Jahre. Wird der SPNV wie vom Land beabsichtigt ausgebaut, fehlen weitere über 600 zusätzliche Lokführerinnen und Lokführer. Für den wachsenden Busverkehr müssten weitere 800 Fahrerinnen und Fahrer pro Jahr dazu kommen.

„Der Fachkräftemangel in Deutschland gefährdet die Ziele der klimafreundlichen Verkehrswende. Auch wir haben zuletzt unsere Recruiting- und Personalmarketingmaßnahmen deutlich intensiviert, um neues Personal zu gewinnen und dieses für eine Karriere im öffentlichen Nahverkehr zu begeistern.“

Kerstin Leible (Teamleitung Recruiting bei AVG)

Als wachsendes Berufsfeld für Mobilitätswende und Klimaschutz bietet der ÖPNV zahlreiche Chancen; gerade für Quereinsteigerinnen und Quereinsteiger – zum Beispiel für Menschen mit Migrationshintergrund. 40 Prozent der Beschäftigten im Fahrpersonal stammen aus dem Ausland und tragen wesentlich zur aktuellen und Angebotssicherung bei. Gleichzeitig ist der Frauenanteil mit 17 Prozent im ÖPNV und nur neun Prozent in der Fahrzeugführung sehr gering.