Autonome Shuttles als Chance für den ÖPNV: Hohe Akzeptanz und Potenzial

Autonome Shuttles bieten großes Potenzial für den öffentlichen Nahverkehr und Möglichkeiten für ganz neue flexible Angebote – besonders im ländlichen Raum und in Randgebieten von Städten. Das haben Verkehrsexperten des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) gezeigt. In dem Forschungsprojekt RABus waren selbstfahrende Kleinbusse monatelang in Mannheim und Friedrichshafen unterwegs. Getestet wurde, ob sie im Straßenverkehr funktionieren, die Menschen die Fahrzeuge akzeptieren und wie sich ein breites Shuttle-Angebot auf den Verkehr auswirken könnte.

„Die Nutzenden stehen der neuen Technik sehr positiv und aufgeschlossen gegenüber, wenn sie sicher ist und das Angebot gut kommuniziert wird“, sagt Martin Kagerbauer vom Institut für Verkehrswesen (IFV) des KIT. Sein Team hat im Projekt RABus (steht für: „Reallabor für den automatisierten Busbetrieb im ÖPNV in der Stadt und auf dem Land“) mit umfangreichen Befragungen nicht nur eine hohe Akzeptanz, sondern auch ein großes Nutzungsinteresse an autonomen Shuttles über alle Bevölkerungsgruppen hinweg nachgewiesen. „Wir konnten zeigen, dass sich Vorbehalte durch Gespräche und das Erleben der Technik abbauen lassen“, erläutert Christian Klinkhardt, ebenfalls vom IFV.

Erfolgreiche Testfahrten unter realen Bedingungen

In den Testregionen Mannheim und Friedrichshafen waren seit Oktober 2024 jeweils zwei autonom fahrende Shuttles im Straßenverkehr unterwegs. Insgesamt fuhren bei rund 430 Fahrten über 1 600 Probanden mit. Dabei legten die Fahrzeuge über 2 100 Kilometer im automatisierten Betrieb zurück – zuverlässig und sicher, auch bei widrigen Wetterbedingungen und dichtem Verkehr. Sie fuhren mit einer Geschwindigkeit von bis zu 50 Stundenkilometern, die von Bussen in vergleichbaren Projekten in Deutschland bisher noch nicht erreicht wurde.

Politik setzt auf automatisierte Mobilität

„Mit dem Projekt RABus haben wir gezeigt, dass automatisiertes Fahren im öffentlichen Verkehr kein Zukunftsversprechen, sondern bereits heute erlebbar ist“, sagt Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann. „Die Rückmeldungen zeigen: Wer automatisierte Mobilität selbst erlebt, gewinnt Vertrauen in die Technologie. Damit unterstreicht Baden-Württemberg seine Rolle als Gestalter und Erprobungsraum für innovative Mobilitätslösungen. Das ist ein starkes Signal für den ÖPNV der Zukunft, insbesondere in ländlichen Regionen. Unser Ziel bleibt, automatisierte Angebote aus dem Testbetrieb in den Regelbetrieb zu bringen – und damit moderne Mobilität für alle zugänglich zu machen.“

Simulationen zeigen Potenzial für ganz Baden-Württemberg

In welchen Gebieten ein künftiger Regelbetrieb besonders sinnvoll wäre, zeigten die Forschenden anhand von Simulationsmodellen: „Vielversprechende Anwendungsgebiete haben wir in nahezu allen Gemeinden Baden-Württembergs gefunden. Der bestehende ÖPNV würde durch eine Ergänzung mit Shuttles deutlich attraktiver und könnte so zusätzliche Fahrgäste gewinnen“, sagt Kagerbauer.

Weiterentwicklung nach Projektende geplant

Auch nach Projektende werden die Fahrzeuge in Friedrichshafen weiterhin zu Testzwecken eingesetzt, um das gewonnene Know-how für die Weiterentwicklung des automatisierten Fahrens zu nutzen.

Über das Projekt RABus

RABus wurde vom Verkehrsministerium Baden-Württemberg gefördert und vom Forschungsinstitut für Kraftfahrwesen und Fahrzeugmotoren Stuttgart (FKFS) koordiniert. Neben dem KIT waren weitere Partner beteiligt: Stadtverkehr Friedrichshafen GmbH (SVF), Regionalverkehr Alb-Bodensee GmbH (RAB), Rhein-Neckar-Verkehr GmbH (rnv) sowie die ZF Friedrichshafen AG.

Zukunftsnetz Mobilität NRW feiert zehnjähriges Bestehen

Einst galt das bevölkerungsreichste deutsche Bundesland als Motor für die Wirtschaftswende, gestern ging es im Herzen Nordrhein-Westfalens um die Beschleunigung der Mobilitätswende. Im Herner Mondpalast feierte das Zukunftsnetz Mobilität NRW (ZNM) am 3. Juli 2025 seinen bislang größten Meilenstein: das zehnjährige Bestehen.

Rund 250 Wegbegleiter und Stakeholder blickten gemeinsam auf das Netzwerk, das in nordrhein-westfälischen Kommunen mit seinen Angeboten längst zu einer festen Größe geworden ist: verlässlich, praxisnah, zukunftsgewandt.

Die Feier war kein bloßer Rückblick, sondern eine Einladung zum Mitmachen, Mitdenken und Mitbewegen. In interaktiven Formaten, Workshops und dank inspirierender Gäste zeigte das Zukunftsnetz Mobilität NRW seine Stärken und unterstrich, dass Mobilität vor allem durch Haltung, Zusammenarbeit und Kreativität entsteht.
Moderatorin Sina Kuipers brachte es auf den Punkt: „Das Zukunftsnetz Mobilität NRW bringt Bewegung in unsere Städte, Kreise und Gemeinden – im besten Sinne des Wortes.“

Spannende Zahlen und Fakten über das Zukunftsnetz Mobilität NRW

  1. Ein echtes Netzwerk: Über 330 Städte, Kreise und Gemeinden in NRW sind bereits Teil des Zukunftsnetz Mobilität NRW – Tendenz weiter steigend. Mit dem Beitritt haben sie sich alle dem Voranbringen der Mobilitätswende verpflichtet.
  2. Starke Partnerschaft: Getragen wird das Netzwerk von den Verkehrsverbünden und Zweckverbänden Verkehrsverbund Rhein-Ruhr, Nahverkehr Westfalen-Lippe und go.Rheinland – gemeinsam mit dem Land NRW, das diese Idee seit der Gründung 2015 politisch und finanziell unterstützt.
  3. Mobilitätsmanager mit Wirkung: Über 371 wurden vom Zukunftsnetz Mobilität NRW bisher im kommunalen Mobilitätsmanagement weitergebildet und sorgen dafür, dass Mobilität in Rathäusern nicht länger nur Autoverkehr bedeutet.
  4. Beratung, die ankommt: Egal, ob Schulstraße oder gemeinsamer Fußwege-Check – das Netzwerk begleitet Kommunen praxisnah in allen Phasen nachhaltiger Mobilitätsprojekte.
  5. Schule macht mobil: Mit Aktionen wie dem Schulradeln oder dem Schulischen Mobilitätsmanagement als Ganzes bewegt das Netzwerk die nächsten Generationen – klimafreundlich und sicher.
  6. Mobilitätswoche mit Rekorden: Bei der Europäischen Mobilitätswoche 2023 kam jede zweite teilnehmende Kommune aus NRW – dank der Koordination des ZNM.
  7. Betrieblich gut unterwegs: Seit 2021 flankiert das ZNM gemeinsam mit der IHK Betriebliche Mobilität in Kommunen und hilft beim Einstieg in das Thema.
  8. Preisgekrönt: 2022 wurde das Netzwerk mit dem Deutschen Verkehrswendepreis ausgezeichnet – mit Empfehlung für Nachahmung.
  9. Wissensaustausch, der inspiriert: Fachtagungen, digitale Sprechstunden, wissenschaftliche Inputs – Das Netzwerk lebt vom Mit- und voneinander lernen.
  10. Verwaltung neu gedacht: Das Zukunftsnetz Mobilität NRW hilft, veraltete Prozesse zu verändern. Von klassischen Verkehrsplanungs-Abläufen hin zu integrierten, zukunftsfesten Mobilitätsstrategien.

Ein Tag voller Rückenwind

Ob Workshops zu Städten aus Kindersicht, Fußverkehrs-Check oder Zeitreise durch die vergangene Dekade. Das Programm zeigte, wie bunt, beweglich und wirkungsvoll kommunale Mobilität sein kann. „Wir helfen, Räume neu zu denken, Straßen wieder unter allen Verkehrsteilnehmenden zu teilen, Mobilität als Bestandteil eines guten Lebens zu begreifen. Mobilität muss Menschen bewegen, das ist der Kern unserer Arbeit“, sagte Geschäftsstellenleiter Christoph Overs.

Gemeinsam. Nachhaltig. Unterwegs.

Das Zukunftsnetz Mobilität NRW hat in zehn Jahren viel geschafft, aber noch mehr vor. Wer wissen will, wie nachhaltige Mobilität in der Kommune konkret gelingen kann, findet hier mehr Informationen:
www.zukunftsnetz-mobilitaet.nrw.de

Richtfest auf der U4 Horner Geest

In zweieinhalb Jahren werden die Menschen auf der Horner Geest in die U-Bahn einsteigen können und in 13 Minuten die Hamburger Innenstadt erreichen. Damit werden sie nur noch halb so lang brauchen wie heute. Auf dem Weg zu diesem Ziel hat die Hamburger Hochbahn AG (HOCHBAHN) einen wichtigen Meilenstein genommen: der Rohbau der neuen U4-Haltestelle Horner Geest steht. Und hier konnten die Projektbeteiligten und Gäste aus dem Stadtteil am 4. Juli 2025 das traditionelle Richtfest feiern – mit Richtspruch, Schnaps und zersprungenem Glas. 

„Mit der Fertigstellung des Rohbaus hat das U4-Projekt einen wichtigen Meilenstein genommen. In knapp zweieinhalb Jahren werden hier die ersten Fahrgäste die U-Bahn nutzen können. In 13 Minuten von hier aus in die Hamburger Innenstadt, das schafft nur die U-Bahn. Mein Respekt und mein Dank gilt heute allen Projektbeteiligten und den Partnerunternehmen für die geleistete Arbeit.“

Jens-Günter Lang, Technik-Vorstand der HOCHBAHN

Ab Ende 2027 soll die U4 an der Haltestelle Horner Rennbahn aus dem heutigen Bestandsnetz ausfädeln und unter der nach Billstedt und Mümmelmannsberg führenden U2 in Richtung Nordosten fahren. Auf der Strecke erreicht die U4 zwei neue Haltestellen: Stoltenstraße und Horner Geest. Mit der U4-Verlängerung erhalten rund 13 000 Hamburger erstmals einen Schienenanschluss. Täglich werden 24 000 Fahrgäste den neuen Streckenabschnitt bis zur Horner Geest nutzen. Ende 2027 soll der Fahrgastbetrieb starten. Parallel dazu rüstet die HOCHBAHN aktuell die U2 und U4 für den teilautomatischen Betrieb (U-Bahn100) aus, sodass auf der Stammstrecke von U2 und U4 zwischen der Horner Rennbahn und der Hamburger Innenstadt alle 100 Sekunden ein Zug fahren kann.

„An der Horner Geest entsteht mehr als eine Haltestelle. Vielmehr wird hier ein Mobilitäts-Hub für Hamburgs Osten mit vielfältigen Mobilitäts-Angeboten errichtet. Mit der U4 erreichen künftig rund 13 000 Menschen aus Horn und Öjendorf in knapp einer Viertelstunde die Innenstadt. Zwischen Horner Rennbahn und der City ist ab Ende 2027 auf den Linien U2 und U4 ein 100-Sekunden-Takt möglich. Neben der U-Bahn-Haltestelle entstehen zudem Parkflächen für Fahrräder und für Carsharing-Fahrzeuge sowie E- Ladesäulen. Das wertet das Haltestellen-Umfeld sowie die Infrastruktur an einer der am stärksten genutzten U-Bahn-Linien der Stadt ganzheitlich auf. Mein Dank gilt der HOCHBAHN, den Baufirmen sowie den Planerinnen und Planern. Er gilt aber auch den Menschen vor Ort, die die temporären Einschränkungen und das Projekt mittragen.“

Anjes Tjarks, Hamburgs Senator für Verkehr und Mobilitätswende

Die fast 200 Meter lange neue Haltestelle hat sechs Zugänge und ist mit einem Aufzug für die barrierefreie Erreichbarkeit ausgestattet, so dass sie die bestmögliche Erschließungswirkung erreicht. Von den beiden Schalterhallen am Ost- und Westende hat man einen tollen Blick in die 120 Meter lange Bahnsteighalle, die eine Höhe von neun Metern und eine Bahnsteigbreite von bis zu zehn Metern hat.

„Innerstädtischer Spezialtiefbau erfordert höchste Präzision und ein eingespieltes Team – besonders unter herausfordernden Bedingungen wie engen Platzverhältnissen, wechselnder Geologie, Grundwasser und sensibler Infrastruktur. BEMO Tunnelling meistert dies mit Engagement und freut sich über den neuen Standort Hamburg als Basis für künftige Projekte in Norddeutschland.

Helmut Göhringer, Geschäftsführer der BEMO Tunnelling GmbH

Traditionell wird beim Richtfest ein Richtkranz hochgezogen. Der Gesamtprojektleiter bei BEMO Tunnelling für die U4 hält den traditionellen Richtspruch, trinkt einen Schnaps und wirft das Schnapsglas auf den Boden, wo es zerspringt. Das soll dem Projekt einen weiteren glücklichen Verlauf bringen.

Am Sonnabend, den 5. Juli, von 10 bis 15 Uhr, plant die HOCHBAHN außerdem einen Tag der offenen Baustelle, wo alle Interessierten eingeladen sind, ebenfalls einen exklusiven Blick in den Rohbau der künftigen U4-Haltestelle Horner Geest zu werfen. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Interessierte gelangen über den Zugang an der Legienstraße 250 über einen Weg direkt in den Rohbau der künftigen U4-Haltestelle Horner Geest.

Die zweite Haltestelle der U4-Verlängerung (Stoltenstraße) soll bis zum Jahresende im Rohbau fertiggestellt sein.

Österreich erhält Fördermillionen zur Digitalisierung des Schienenverkehrs

Gute Nachrichten für den öffentlichen Verkehr in Österreich: Die EU-Mitgliedstaaten haben im CEF-Transport-Komitee grünes Licht für neue Fördermittel zur Modernisierung des europäischen Verkehrssektors gegeben – und Österreich gehört zu den größten Profiteuren.

Insgesamt fließen über 86,5 Millionen Euro aus dem europäischen Förderprogramm Connecting Europe Facility – Transport (CEF-T) in österreichische und grenzüberschreitende Projekte mit starker österreichischer Beteiligung. Besonders erfreulich: Rund 86 Prozent der Mittel kommen direkt dem heimischen Schienenverkehr zugute.

„Diese EU-Förderung ist ein starkes Signal für eine moderne, sichere und nachhaltige Mobilität in Österreich und ganz Europa. Besonders erfreulich ist die konsequente Unterstützung beim Umstieg auf das neue europäische Zugsteuerungssystem ETCS. In nur zwei Jahren konnten wir knapp 95 Millionen Euro für dieses Zukunftsprojekt sichern. Das stärkt nicht nur unsere Infrastruktur, sondern bringt auch konkrete Verbesserungen für Reisende und den Güterfernverkehr. Ich danke der Europäischen Kommission sowie allen Projektpartnern und den Kolleginnen und Kollegen im Mobilitätsministerium für ihren Einsatz. Österreich bleibt ein verlässlicher Partner bei der Weiterentwicklung des europäischen Eisenbahnverkehrs.“

Mobilitätsminister Peter Hanke

Fokus auf Digitalisierung und technische Anschlussfähigkeit

Ein zentrales Ziel der zugesprochenen Fördermittel aus Brüssel ist es, die bessere Vernetzung des europäischen Bahnverkehrs zu ermöglichen. Mit gezielten Investitionen wird die Anschlussfähigkeit gesteigert – also die technische und betriebliche Abstimmung zwischen nationalen Bahnsystemen. Das bedeutet: Grenzüberschreitende Zugfahrten werden künftig einfacher, schneller und effizienter. Im Mittelpunkt stehen dabei die österreichischen Streckenabschnitte entlang der transeuropäischen Verkehrskorridore.

Schwerpunkte der EU-Finanzierung

  • ETCS Level 2 Ausbau (44,6 Mio. Euro Förderung): Der streckenseitige Ausbau des modernen europäischen Zugsteuerungssystems entlang wichtiger Streckenabschnitte ist ein Meilenstein für die digitale Schiene.
  • ETCS-Fahrzeugausrüstung und Upgrade (18,3 Mio. Euro Förderung): Zahlreiche ÖBB Taurus und Railjet-Züge werden mit aktueller ETCS-Technologie ausgerüstet – für reibungslose Fahrten über Landesgrenzen hinweg.
  • Digitale automatische Kupplung – DAK (2,2 Mio. Euro Förderung): Mit einem Pilotprojekt wird ein weiterer Schritt zur Automatisierung des Güterverkehrs gesetzt.
  • Safe & Secure Truck Parking (6 Mio. Euro): Neue, sichere Lkw-Parkplätze entlang wichtiger Verkehrsachsen erhöhen die Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer:innen.
  • Internationale Kooperationen bei multimodale & digitalen Innovationen: Österreich ist insgesamt an zehn grenzüberschreitenden Projekten, unter anderem zur Digitalen Automatischen Kupplung (DAK), zur Harmonisierung multimodaler Datenströme (eFTI) sowie zur Digitalisierung des Verkehrsmanagements (ITS-Projekte mit ASFINAG, AustriaTech und SCHIG).

Details zum CEF-T-Programm und den Fördercalls

Die CEF-Transport-Fördercalls 2024 legen einen Schwerpunkt auf Digitalisierung, Sicherheit und Nachhaltigkeit im Verkehrssektor. Trotz eines engen thematischen Rahmens konnte Österreich erneut überdurchschnittlich hohe Mittel einwerben. Rund 9% des Gesamtbudgets für Nicht-Kohäsionsländer entfallen auf Projekte und –teile mit direktem Österreichbezug. Ein starkes Zeichen für die Qualität und Relevanz der eingereichten Vorhaben – bestätigt durch die EU.

Der positive Fördervorschlag wurde am 2. Juli 2025 von den EU-Mitgliedstaaten mit qualifizierter Mehrheit angenommen. Damit ist der Weg frei für die Vertragsvorbereitungen – und bald fließt die erste Tranche der EU-Mittel nach Österreich.

BSAG: Carola Aldag ist neue Arbeitsdirektorin und Vorständin für Betrieb und Personal

Die Bremer Straßenbahn AG (BSAG) hat mit Carola Aldag seit 1. Juli eine neue Arbeitsdirektorin und Vorständin für Betrieb und Personal. Die Logistik-Expertin war mehr als 15 Jahre für die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) tätig und verfügt über Führungserfahrung im Terminalbetrieb sowie als Leiterin der konzernweiten Personalentwicklung. Zuletzt verantwortete die studierte Psychologin die Leitung der Bereiche Personalentwicklung und Transformation bei der DB Cargo AG. Sie führt die BSAG nun gemeinsam mit der Kaufmännischen Vorständin Claudia Wiest und dem Technischen Vorstand Thorsten Harder.

»Ich freue mich sehr, jetzt hier zu sein und auf die Zusammenarbeit mit den einzelnen Unternehmensbereichen, dem Vorstand sowie dem Betriebsrat der BSAG«, betont Carola Aldag zum Start am bislang heißesten Tag des Jahres. »Die Temperaturen sind eine große Herausforderung für alle unsere Kolleginnen und Kollegen, auf Strecke, in den Werkstätten, auf den Baustellen und in den Büros«, betont sie. Über solche Herausforderungen und andere Themen wird sie nun in den kommenden Wochen mit den Mitarbeitenden ins Gespräch kommen. Wichtig ist ihr aber auch die Vernetzung über die BSAG hinaus. »Es ist mir wichtig, die Potenziale des öffentlichen Nahverkehrs und die Bedeutung der BSAG im Leben vieler miteinander zu verknüpfen«, so Carola Aldag.

BVG setzt umfangreiches Infrastrukturprogramm auf

Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) starten mit einem wegweisenden Infrastrukturprogramm in die Zukunft. Ziel ist es, ein stabiles, leistungsfähiges und nachhaltiges Rückgrat für den öffentlichen Nahverkehr der Hauptstadt zu schaffen – und damit die Grundlage für zuverlässige Mobilität für die nächsten Jahrzehnte zu legen. Gemäß des bereits im vergangenen Jahr vollzogenen Kurswechsels „Stabilität vor Wachstum“, nimmt die BVG massive Investitionen in vier zentrale Säulen vor: Betriebshöfe, Werkstätten, Betriebsanlagen und neue Technologien. Das Programm soll die infrastrukturellen Versäumnisse der vergangenen Dekade ausgleichen und innerhalb der kommenden fünf Jahre vollständig umgesetzt sein.

„Ein solides Fundament ist keine Option, sondern die Grundvoraussetzung für ein verlässliches System. Mit unserem Infrastrukturprogramm setzen wir klare Prioritäten und holen in Rekordzeit nach, was zu lange aufgeschoben wurde. Damit sichern wir einen stabilen Nahverkehr in Berlin für Generationen.”

Henrik Falk, Vorstandsvorsitzender BVG

Ein zentraler Bestandteil des Infrastrukturprogramms ist der Bau neuer Betriebshöfe. Jahrzehntelang wurde in diesem Bereich kaum investiert – der jüngste Busbetriebshof stammt aus den 1960er-Jahren. Nun entstehen ein neuer Straßenbahnbetriebshof in Adlershof sowie drei neue E-Bus-Betriebshöfe in der Köpenicker Landstraße, der Rummelsburger Landstraße und der Säntisstraße. Diese neuen Höfe bieten nicht nur dringend benötigte Abstell- und Wartungskapazitäten (550 Fahrzeuge bei den Bushöfen, 60 Züge beim Straßenbahnbetriebshof), sondern ermöglichen auch den flächendeckenden Einsatz moderner, umweltfreundlicher Fahrzeuge wie Elektrobusse und die neue Straßenbahngeneration Urbanliner. Damit schafft die BVG die notwendige Infrastruktur für eine leistungsfähige und flexible Flotte in allen Teilen Berlins.

Auch die Werkstätten der BVG werden umfassend modernisiert. Die neuen U-Bahnzüge der Generation J und JK benötigen nicht nur mehr Platz, sondern auch angepasste Wartungskonzepte. Gleich an mehreren Standorten – darunter Grunewald (Machandelweg), Friedrichsfelde und Britz-Süd – wird in den Ausbau der Werkstattkapazitäten und die Modernisierung der technischen Ausstattung investiert. So wird die Grundlage für eine zukunftsfähige Instandhaltung gelegt und gleichzeitig die Leistungsfähigkeit des Gesamtnetzes gesichert. Der Ausbau erfolgt schrittweise bis Ende der 2020er-Jahre.

Neben Höfen und Werkstätten spielen auch neue Betriebsanlagen eine zentrale Rolle für einen stabilen Betrieb. Diese Anlagen sind für Fahrgäste meist unsichtbar, aber elementar für den täglichen Ablauf. So entstehen unter anderem neue Abstellanlagen für U-Bahnzüge im Bereich der südlichen U3 sowie ein Ersatzneubau des sogenannten Waisentunnels, der als einzige Verbindung zwischen der U5 und dem restlichen U-Bahnnetz eine wichtige strategische Funktion erfüllt. Diese Maßnahmen stärken die betriebliche Flexibilität und ermöglichen eine gleichmäßigere Auslastung der Werkstätten – ein entscheidender Faktor für Zuverlässigkeit im Netz.

Abgerundet wird das Programm durch Investitionen in neue Technologien. Dabei steht vor allem die Digitalisierung im Vordergrund: Mit der Einführung moderner Signalsysteme wie CBTC auf der U5 schafft die BVG die Voraussetzungen für engere Taktungen, präzisere Steuerung und einen noch zuverlässigeren U-Bahnbetrieb. Gleichzeitig wird die Ladeinfrastruktur für Elektrobusse im gesamten Stadtgebiet ausgebaut – insbesondere an Endhaltestellen, um den Betrieb direkt im Netz zu ermöglichen. Auch die Einführung eines modernen und gemeinsamen Betriebsleitsystems für Bus und Straßenbahn wird gerade vorbereitet. So sorgt die BVG mit innovativer Technik im Hintergrund für spürbare Stabilität im Alltag der Fahrgäste.

Tag für Tag vertrauen unzählige Menschen auf Straßenbahnen, Busse und U-Bahnen, die sie sicher und zuverlässig durch die Stadt bringen. Die Infrastruktur der BVG erbringt damit täglich Höchstleistungen – viele Abschnitte haben dabei bereits eine lange und zuverlässige Geschichte hinter sich. Damit sie auch in Zukunft reibungslos funktioniert, sind regelmäßige Wartung und gezielte Sanierungen unerlässlich. Nur so können Störungen, Ausfälle und Einschränkungen vermieden und die Mobilität für alle Fahrgäste dauerhaft gesichert werden.

Daher ist die Instandhaltung der bestehenden Infrastrukturen ein Schlüssel zur Stabilisierung und Weiterentwicklung eines leistungsfähigen öffentlichen Nahverkehrs. Sie ist keine Option, sondern eine Notwendigkeit, um den ÖPNV zukunftsfähig zu halten. Mit einem starken Fokus auf Erhalt und Modernisierung schafft die BVG die Grundlage für einen Nahverkehr, der heute und morgen das Rückgrat der täglichen Mobilität darstellt.

Das Projekt BIG2025 (Berliner Initiative zur Großbeschaffung von Elektrobussen bis 2025), das auch den Bau der E-Bus-Betriebshöfe in der Köpenicker Landstraße und der Rummelsburger Landstraße sowie den Ausbau der Ladeinfrastruktur an Endhaltestellen beinhaltet, wird im Rahmen der „Richtlinie zur Förderung alternativer Antriebe von Bussen im Personenverkehr“ mit insgesamt 195.769.305 Euro durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) gefördert. Das Projekt wird darüber hinaus durch das Bundesland kofinanziert. Die Förderrichtlinie wird von der NOW GmbH koordiniert und durch den Projektträger Jülich (PtJ) umgesetzt.

Stuttgart 21: Chancen für Erhalt von Kopfbahnhof und Gäubahn steigen

Aktuelle SWR-Recherchen zu Stuttgart 21 bestätigen die jahrelange Forderung der Deutschen Umwelthilfe (DUH) zum Erhalt des Kopfbahnhofs und der Gäubahn. Außerdem räumte die DB bei einem am 1. Juli 2025 stattfindenden Bahngipfel zwischen Deutscher Bahn und baden-württembergischer Landesregierung erstmals öffentlich ein, dass die Finanzierung des Pfaffensteigtunnels – Voraussetzung für den Anschluss der Gäubahn an den neuen Bahnhof – mit erheblichen Unsicherheiten behaftet ist.

Dazu sagt DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch:

„Der Doppelbetrieb Kopfbahnhof zusätzlich zum auf Jahre nur von wenigen ICEs nutzbaren S21 Tiefbahnhof in Stuttgart entspricht genau dem Vorschlag, für den wir gegenüber Bahn, Bund und Land seit Jahren eintreten. Damit steigen auch unsere Chancen, die immer noch mutwillig geplante dauerhafte Unterbrechung der Gäubahn über unsere Klageverfahren zu verhindern. Die Kosten für den komplett unnötigen Pfaffensteigtunnel sind zwischenzeitlich auf mehr als 3 Milliarden Euro gestiegen und erstmals räumt die Bahn gegenüber dem Land nun ein, dass die Finanzierung des Tunnels nicht gesichert ist. Genau dieser Tatsache widersprach die Bahn noch vehement in unserer Verhandlung vor dem Verwaltungsgericht Stuttgart. Ich fordere Bundesverkehrsminister Schnieder dazu auf, den angekündigten Rausschmiss des gescheiterten Bahnchefs Lutz auch zu einer Neuausrichtung der DB AG zu nutzen. Die DB AG muss sich endlich auf das deutsche und grenzüberschreitende Bahngeschäft begrenzen und alle internationalen Projekte beenden. Die zukünftige Bahnführung sollte sich in der Schweiz und in Österreich erkundigen, wie es dort gelingt, den Bahnverkehr in den ländlichen Regionen und damit gerade auch jenseits der ICE Rennstrecken zu elektrifizieren, mit moderner Signaltechnik auszustatten und attraktive Angebote wie beispielsweise Nachtzugverbindungen zu machen.“

Kurzfristig gesperrte Bahnstrecken: Verbände fordern mehr Ehrlichkeit

Seit vergangener Woche ist die Bahnstrecke zwischen München-Giesing und Holzkirchen aufgrund von Weichendefekten kurzfristig gesperrt. Ähnlich kurzfristig wurden kürzlich einmonatige Bauarbeiten auf der Berliner Stadtbahn kommuniziert. Die Bahnverbände mofair und Bundesverband SchienenNahvekehr (BSN) kritisieren den Umgang der DB InfraGO mit Streckensperrungen und fordern mehr Ehrlichkeit in der Kommunikation.

In einer kurzen Pressemitteilung am 29. Juni 2025 informierte die Deutsche Bahn über die Sperrung des Streckenabschnitts der Bahnstrecke zwischen München-Giesing und Holzkirchen. „Die DB weiß um die Bedeutung der Bahnlinie für die Region und bedauert die Streckenunterbrechung zur Sommerzeit“, heißt es dazu in der Verlautbarung. Die Meldung kam zwei Tage nach der von der DB InfraGO verhängten Streckensperrung. Bei Regelinspektionen seien Schäden an mehreren Weichen festgestellt worden. Für die Dauer der Sperrung spricht die Deutsche Bahn lediglich von „einem längeren Zeitraum“. Die u.a. von der Bayerischen Regiobahn (Transdev) befahrene Strecke ist nicht nur für zehntausende Pendler aus dem Münchner Umland von großer Bedeutung; sie ist auch ein zentraler Zubringer für den Ausflugsverkehr ins Bayerische Oberland.

In ähnlicher Manier hat die DB am 4. Juni informiert, dass vom 6. Juni bis 4. Juli 2025 die Berliner Stadtbahn nur eingleisig befahrbar sein wird. Grund seien umfangreiche Arbeiten an Gleisen und Oberleitungen. Die Stadtbahn ist eine Hauptschlagader im Berliner Nahverkehr wie auch im Fernverkehr, die tagtäglich von zehntausenden Fahrgästen genutzt wird. Auf ihr fahren u.a. die Ostdeutsche Eisenbahn (ODEG) und Flixtrain. In beiden Fällen bedeuten die kurzfristigen Sperrungen schwerwiegende Einschränkungen für die Fahrgäste, die Eisenbahnverkehrsunternehmen und die Aufgabenträger.

„Der kommunikative Umgang der DB mit diesen bahntechnischen Havarien ist alles andere als optimal. Nicht nur wurden in beiden Fällen die Fahrgäste sowie die regionale Politik viel zu spät umfassend über das Ausmaß der Einschränkungen informiert. Wir vermissen auch eine dem Anlass angemessene Kommunikation zur Aufarbeitung des Infrastrukturzustandes an dieser Stelle – und wie es überhaupt dazu kommen konnte.“

Jan Görnemann, Sprecher der Geschäftsführung beim BSN

Weichen, zumal es sich offenbar um mehrere handelt, gingen nicht einfach von heute auf morgen kaputt, so Görnemann weiter. Der Bundesverband SchienenNahverkehr vertritt die Interessen der Aufgabenträger für Schienenpersonennahverkehr (SPNV). Die vor Ort unmittelbar betroffene Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG) und der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) sind ebensolche Aufgabenträger.

„Die jetzige Situation bei München und auf der Berliner Stadtbahn sind leider zwei prägnante Beispiele dafür, was bei der Schiene in Deutschland in den vergangenen Jahrzehnten schiefgelaufen ist. Wir Aufgabenträger sind auf eine funktionierende Infrastruktur angewiesen, um unsere von Steuergeldern finanzierten Aufträge erfüllen zu können. Darum fordern wir von der DB dringend mehr Ehrlichkeit, wenn es um den Zustand der Schienenwege geht. Dazu gehört auch eine rechtzeitige Kommunikation aller künftigen Infrastrukturmaßnahmen. Bei Auswirkungen in dieser Dimension erwarten wir eine Pressekonferenz, in dem sich der Bund und die DB InfraGO auch den Fragen der Journalisten, Aufgabenträger und der Öffentlichkeit stellen“, so Görnemann weiter.

Auch mofair als Verband der wettbewerblichen Eisenbahnen wie u. a. Transdev, ODEG und Flixtrain kritisiert das Baustellenmanagement der DB InfraGO:

“In den vergangenen Jahren wurde das Baugeschehen auf Deutschlands Schienen immer weiter erhöht. Offensichtlich ist dies auch notwendig. Die Baukommunikation wuchs aber nicht ansatzweise mit. Kaum noch eine Baustelle wird vorab mit den Netznutzern, also den Eisenbahnverkehrsunternehmen, vernünftig abgestimmt. Diese können dann wiederum ihre Kunden, die Fahrgäste, nicht rechtzeitig informieren. Das schafft Mehraufwände und vor allem viel Frust auf allen Seiten. Wir fordern erneut, dass die DB InfraGO eine eigene, vom DB-Konzern unabhängige Kommunikation betreibt und so sachlich, angemessen und vor allem rechtzeitig über anstehende Baustellen berichten kann.“

mofair-Geschäftsführer Dr. Matthias Stoffregen

Die Verbände mofair und BSN signalisieren abschließend Gesprächsbereitschaft: „Die aktuelle Krise im Bereich Infrastruktur kann nur bewältigt werden, wenn alle handelnden Akteure, vom Eigentümer über die Betreiber bis hin zu den Nutzern der Schienenwege, gemeinsam handeln. Im Sinne aller Fahrgäste, die immerhin zu 90 Prozent im Schienenpersonennahverkehr unterwegs sind“, so die Geschäftsführer der beiden Bahnverbände abschließend.

Elena Erler-Höpfinger wird neue Arbeitsdirektorin von MAN Truck & Bus Deutschland

Zum 01. Juli 2025 wird Elena Erler-Höpfinger in die Geschäftsführung der MAN Truck & Bus Deutschland GmbH eintreten. Erler-Höpfinger folgt damit als Geschäftsführerin HR auf Marc Appelt, der die Position des Geschäftsführers MAN Truck & Bus Malaysia antritt.

München, 30.06.2025 – Marc Appelt, bisher Geschäftsführer HR und Arbeitsdirektor von MAN Truck & Bus Deutschland wird das Unternehmen zum 30. Juni 2025 verlassen und die Position des Geschäftsführers von MAN Truck & Bus Malaysia übernehmen. Seine Nachfolge übernimmt Elena Erler-Höpfinger, die zuvor in ihrer Rolle als Lead HR Business Partnerin Vorstandsressort Sales bei MAN Truck & Bus SE bereits stark mit dem Geschäftsfeld Vertrieb zusammengearbeitet hat. In ihrer neuen Funktion wird sie die Weiterentwicklung der Strategie und Prozesse von Human Resources verantworten. Dazu gehören die Bereiche Personalmanagement, Employer Branding, Personalentwicklung, Ausbildung und Labour Relations.

In unterschiedlichen Positionen ist Elena Erler-Höpfinger seit mehr als zehn Jahren bei MAN Truck & Bus SE tätig – u.a. als Personalreferentin in den Vorstandsressorts Produktion und Sales. Marc Appelt war seit mehr als 20 Jahren bei MAN tätig. In den vergangenen zehn Jahren hatte er verschiedene Führungspositionen inne, davon sieben Jahre als Geschäftsführer HR bei MAN Truck & Bus Deutschland.

“Mit Elena Erler-Höpfinger gewinnen wir eine erfahrene HR-Expertin mit tiefem Verständnis für vertriebsnahe Organisationen und für MAN. Wir sind überzeugt, dass Elena mit ihrem strategischen Blick auf Personalthemen und ihrer Erfahrung im Change Management neue Impulse setzen wird. Gleichzeitig möchte ich mich ausdrücklich bei Marc Appelt für seine ausgezeichnete Arbeit der letzten Jahre bedanken. Mit seiner langjährigen Erfahrung und Expertise wird er MAN Truck & Bus Malaysia wertvolle Impulse geben.”

Dennis Affeld, Vorsitzender der Geschäftsführung von MAN Truck & Bus Deutschland

Neue ÖPNV-Apps für Stuttgart und Baden-Württemberg setzen Maßstäbe

Die neue VVS Mobil-App und die neue bwegt-App sind da – zwei moderne Mobilitätsbegleiter, die den Nahverkehr noch smarter, moderner und individueller machen. Der Verkehrs- und Tarifverbund Stuttgart (VVS) und das Land Baden-Württemberg haben gemeinsam die neuen Apps entwickelt, die den Fahrgästen nutzerfreundlich und klar genau die Informationen bieten, die sie brauchen.

Fahrgäste können sich ihren eigenen personalisierbaren Infopool zusammenstellen: Auf dem Startbildschirm erhalten sie alle wichtigen Infos im Überblick, z. B. ihre favorisierten Verbindungen und Störungen von abonnierten Linien und Haltestellen. In der VVS-App ist nach wie vor auch der Ticketshop hinterlegt, neu sogar mit aktivem Ticket auf der Startseite.

„Mit den beiden neuen Apps schaffen wir die Grundlage einer einheitlichen und nutzerfreundlichen Mobilitätsplattform“, sagt Verkehrsminister Winfried Hermann. „Sie ist ein Paradebeispiel dafür, wie wir gemeinsam Bus und Bahn einfacher digital nutzbar machen.“ Hermann bedankt sich beim VVS für die gute Zusammenarbeit: „Wir haben uns bewusst für die Kooperation mit dem VVS entschieden. Der Stuttgarter Verkehrsverbund ist Vorreiter in der digitalen Kundeninformation. Zusammen machen wir so den ÖPNV attraktiver.“

Apps sind das Ergebnis von Innovationsarbeit und konsequenter Nutzerorientierung

„Die Apps sehen nicht nur frisch aus, sie sind auch kinderleicht zu bedienen. Wir haben unsere Fahrgäste von Anfang an eingebunden und die App regelmäßig getestet“, erklärt VVS-Geschäftsführerin Cornelia Christian. „Das Ergebnis ist ein Premiumprodukt, das Maßstäbe setzt – nicht nur in der Region Stuttgart, sondern im ganzen Land.“ Ganz wichtig ist ihr dabei: „Die App ist jetzt auf einem neuen Level und bietet an prominenter Stelle alle wichtigen Infos. Das macht sich auch in der Barrierefreiheit bemerkbar. Menschen mit Beeinträchtigung können sich nun einfacher auf dem Laufenden halten.“

Ein Baukasten für ganz Baden-Württemberg

Die App wurde als modularer Baukasten konzipiert. Das heißt auch andere Verkehrsverbünde im Land können auf derselben technischen Grundlage eine eigene, an die jeweilige Marke und Nutzerbedürfnisse angepasste App anbieten. Damit wird ein landesweit einheitliches Nutzererlebnis geschaffen. Gleichzeitig kann jeder Verbund sein eigenes Design verwenden und damit seine regionale Identität wahren.

Die Apps sind so konzipiert, dass sie kontinuierlich weiterentwickelt werden können. Neue Funktionen lassen sich modular integrieren, ohne die Nutzerfreundlichkeit zu beeinträchtigen. Damit bleiben die Apps auch in den kommenden Jahren technologisch und gestalterisch auf dem neuesten Stand.

Was die neuen Apps können:

  • Smarte, persönliche Inhalte „Meine App“: Störungen, Verspätungen oder Umsteigezeiten werden genau dort angezeigt, wo sie relevant sind – direkt in der Verbindungsauskunft oder auf dem Startbildschirm (Dashboard).
  • Individuelle Nutzerführung: Favoriten, Routingprofile oder P+R (nur VVS-App) – Nutzer entscheiden selbst, welche Inhalte sie sehen möchten.
  • Special Services für größere Barrierefreiheit: Die App erfüllt höchste Standards in Sachen digitaler Barrierefreiheit, ist intuitiv bedienbar und passt sich flexibel an verschiedene Bildschirmgrößen an.
  • Neue Funktionen: Fahrt merken, Anzeige von Fahrradstrecken (nur VVS-App), P+R-Routing (nur VVS-App), Verbindungs-favoriten mit aktuellem Standort und vieles mehr.
  • Dark & Light Mode, Deutsch & Englisch: Die App passt sich nicht nur optisch durch einen hellen oder dunklen Bildschirm, sondern auch sprachlich an die Bedürfnisse der Nutzerinnen und Nutzer an.

Die VVS-App ist Nummer 1 der Apps in der Region Stuttgart:

  • Schon jetzt hat die App über 600.000 aktive Nutzer in der Region Stuttgart
  • Die VVS-Fahrplanauskunft gibt täglich rund 3 Millionen Fahrtauskünfte. 90 Prozent der Anfragen kommen über mobile Geräte und damit über die App.
  • Die neue App heißt weiterhin „VVS Mobil“. Sie hat ein neues Icon (VVS-Logo auf weißem Grund) und steht ab sofort zum kostenlosen Download im App-Store und Google Play Store bereit
  • Die bisherige App funktioniert für eine Übergangszeit weiterhin, kann aber nicht mehr neu installiert werden.

Die Entwicklungsdauer von fast zwei Jahren zeigt, wie ambitioniert und anspruchsvoll die Umsetzung war. VVS und die Nahverkehrsgesellschaft (NVBW) des Landes haben gemeinsam und parallel am App-Baukasten gearbeitet und so klug Synergien genutzt. Während der Entwicklung stand ständig eine umfangreiche Qualitätssicherung im Mittelpunkt.