BSAG: Ab Ende Juni gehen 50 Elektrobusse vom Betriebshof in Blumenthal in den Einsatz

Die Bremer Straßenbahn (BSAG) hat in Blumenthal ihren ersten kompletten Betriebshof für den E-Bus-Betrieb aus- und umgerüstet. Seit Frühjahr 2024 wurde er modernisiert – von der Ladeinfrastruktur bis zur Werkstatt. Ab Ende Juni sind dann 50-E-Gelenkbusse auf den 90er-Linien in Bremen-Nord im Einsatz. Am heutigen Donnerstag, 19. Juni, haben Bremens Mobilitätssenatorin Özlem Ünsal und Thorsten Harder, Technischer Vorstand der BSAG, das Vorzeigeprojekt vorgestellt.

»Der erste große Meilenstein ist erreicht, um den Öffentlichen Personennahverkehr in Bremen langfristig auf Elektromobilität umzustellen. Wir erfüllen damit nicht nur die Umweltschutzziele von Bund und Land. Wir steigern mit einem modernen, emissionsarmen ÖPNV auch die Lebensqualität in unserer Stadt – mit sauberer Luft und weniger Verkehrslärm«, betont Mobilitätssenatorin Özlem Ünsal. In Kombination mit dem Angebotsausbau bei Bus und Straßenbahn steigere der Einsatz moderner Elektrobusse zudem die Attraktivität des ÖPNV. »Das ist ein großer Baustein auf dem Weg zur erfolgreichen Verkehrswende«, so Özlem Ünsal.

»Wir sind sehr stolz, dass an der Ermlandstraße in Bremen-Nord unser erster Elektrobus-Betriebshof entstanden ist«, betont BSAG-Technikvorstand Thorsten Harder. »Ab Ende Juni sind von dort 50 neue, batteriebetriebene Gelenkbusse auf den 90er-Linien unterwegs – 35 Mercedes-Gelenkbusse sowie die 15 Busse des spanischen Herstellers Irizar. Dann hat die BSAG insgesamt 70 E-Busse im Einsatz. Knapp ein Drittel unserer Busflotte ist mittlerweile batterieelektrisch unterwegs. Bis 2035 wird unsere gesamte Busflotte elektrisch fahren.«

Für die Beschaffung der 50 E-Gelenkbusse und die Erstellung der dazugehörigen Logistik in Bremen-Nord sind rund 96 Millionen Euro investiert worden. Davon trägt die Stadt Bremen etwa 59 Millionen Euro. 14,7 Millionen Euro trägt die BSAG selbst. Das Projekt wird zudem mit 22,2 Millionen Euro im Rahmen der »Richtlinie zur Förderung von Bussen mit alternativen Antrieben im Personenverkehr« durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) gefördert.

Fördermittel dieser Maßnahme werden auch im Rahmen des Deutschen Aufbau- und Resilienzplans (DARP) über die europäischen Aufbau- und Resilienzfazilitäten (ARF) im Programm NextGenerationEU bereitgestellt. Die Förderrichtlinie wird von der NOW GmbH koordiniert und durch den Projektträger Jülich (PtJ) umgesetzt.

Der Umbau des Betriebshofs in Blumenthal umfasste neben den Ladestellen auch ein Infrastrukturgebäude für die Ladetechnik und die Installation eines Last- und Lademanagementsystems. Errichtet wurden zudem Stahlbetonwände für den Brandschutz. Die neue E-Bus-Werkstatt mit zwei Arbeitsständen nimmt im August den Betrieb auf. Darüber hinaus gibt es Abstellflächen für die 50 E-Gelenkbusse sowie die noch verbleibenden Dieselbusse. Eine Reserve an Dieselbussen verbleibt vor Ort, denn einige Kurse im Bremer Norden erreichen bis zu 400 Kilometer. »Die Reichweite der herstellerseitig angebotenen Fahrzeuge reicht aktuell noch nicht aus, um solche Strecken zurücklegen zu können. Deshalb werden auf einzelnen Kursen zunächst auch weiterhin Dieselbusse unterwegs sein«, erläutert Thorsten Harder.

Bereits seit April wurden laut Thorsten Harder mehr als 250 Fahrende in Bremen-Nord auf dem neuen Fahrzeugtyp unterwiesen und für den Einsatz auf E-Bussen geschult. In der Werkstatt sind die Mitarbeitenden in der Hochvolt-Technik und im Umgang mit batterieelektrischen Bussen ausgebildet worden. Nach den noch ausstehenden Rückbauarbeiten ist der Betriebshof Ende September komplett fertiggestellt.

Print Friendly, PDF & Email

Comments are closed.