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Dauerhafte Reaktivierung der Bahnstrecke Gotteszell – Viechtach

Der Bayerische Landtag hat die Staatsregierung mit einem Beschluss aufgefordert, die Waldbahn-Strecke zwischen Gotteszell und Viechtach dauerhaft im Schienenpersonennahverkehr (SPNV) zu reaktivieren. Damit folgt der Landtag einer Beschlussempfehlung des Ausschusses für Wohnen, Bau und Verkehr. Zuvor hatte sich Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter für eine Ausnahmeregelung ausgesprochen, bei der für die seit 2016 zur Probe betriebenen Bahnstrecke von dem sonst im Freistaat geltenden Reaktivierungskriterium, das mindestens 1.000 Fahrgäste pro Zugkilometer und Tag fordert, abgewichen wird.

„Das Mandat durch den Landtag ist ein wichtiger Meilenstein. Den Dauerbetrieb der Waldbahn zwischen Gotteszell und Viechtach habe ich persönlich vorangetrieben, weil wir mit der Bahnwerkstatt direkt an der Strecke eine Besonderheit haben, die sie von allen anderen Strecken mit Reaktivierungswunsch in Bayern unterscheidet“, begründete Christian Bernreiter die Ausnahmegenehmigung. Dieser Argumentation folgte nun auch das Parlament.

Die Länderbahn-Werkstatt am Unternehmenssitz in Viechtach ist die betriebsälteste von insgesamt fünf Werkstätten des Eisenbahnverkehrsunternehmens, das außer der Waldbahn im Freistaat auch die oberpfalzbahn und den alex betreibt. Neben der Fahrzeuginstandhaltung für Gotteszell-Viechtach und das Waldbahn-Netz werden in Viechtach vor allem schwere Instandhaltungsmaßnahmen an der Länderbahn-Flotte sowie auch für externe Auftraggeber durchgeführt. Seit Einführung des Probebetriebs auf der Strecke Gotteszell – Viechtach wurde die Werkstatt kontinuierlich erweitert und beschäftigt heute insgesamt 43 Mitarbeiter am Standort. Darüber hinaus ist die Länderbahn auf der hauseigenen Strecke Gotteszell – Viechtach Infrastrukturbetreiberin und für die Wartung und Instandhaltung der Strecke zuständig.

Insgesamt 8 Millionen Euro waren erst im vergangenen Jahr in die Erneuerung der Infrastruktur investiert worden, davon hatte der Freistaat Bayern 80% aus Mitteln des bayerischen Corona-Investitionsprogramms für Maßnahmen zur Erhaltung und Reaktivierung von nichtbundeseigenen Eisenbahninfrastrukturen gefördert und damit auch in die Zukunftsfähigkeit des Bahnbetriebes investiert.

Für die dauerhafte Reaktivierung der Bahnstrecke hatten sich in den vergangenen Jahren auch immer wieder Vertreter der Regional- und Kommunalpolitik sowie Bürger starkgemacht. Die Waldbahn-Strecke zwischen Gotteszell und Viechtach führt durch eines der schönsten Naturgebiete im Bayerischen Wald, auch „Bayerisch Kanada“ genannt. 1991 wurde der Schienenpersonennahverkehr auf der Strecke eingestellt und 25 Jahre nur für Sonderfahrten der Wanderbahn oder Überführungsfahrten zur Werkstatt in Viechtach genutzt. Im Jahr 2016 wurde auf der Bahnstrecke von Gotteszell nach Viechtach durch den Freistaat Bayern und den Landkreis Regen der Probebetrieb zunächst für zwei Jahre eingerichtet, der dann mehrfach verlängert worden ist und nun nach seinem Auslaufen Ende 2025 in den Regelbetrieb übergehen wird.

Quelle: Länderbahn

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