Die neue Stadtbahn-Haltestelle Staatsgalerie in Stuttgart wurde unmittelbar neben der alten Haltestelle gleichen Namens errichtet. Sie präsentiert sich als moderner, lichtdurchfluteter Raum, der nach oben teilweise geöffnet ist und eine luftige Atmosphäre vermittelt. Das großzügig einfallende Tageslicht wird durch künstliche Beleuchtung unterstützt und ergänzt. Dies erfüllt sowohl funktionale Anforderungen als auch gestalterische Ansprüche und bringt die Architektur angemessen zur Geltung.
Mit dem Verkehrsprojekt Stuttgart 21 der Deutschen Bahn AG (DB) befindet sich eines der größten und komplexesten Infrastrukturprojekte der Bundesrepublik Deutschland in der Realisierungsphase. Auch das Streckennetz der Stuttgarter Straßenbahnen AG (SSB) war bzw. ist von den Baumaßnahmen betroffen, was große Herausforderungen aus baulicher und betrieblicher Sicht darstellte. Eine davon war der Neubau der Stadtbahn-Haltestelle Staatsgalerie. Er war notwendig geworden, da die alte Haltestelle in ihrer damaligen Lage den neuen querenden Tunneln des Tiefbahnhofs im Weg war. Eine Verlegung in Richtung Westen und die Anhebung um zirka drei Meter war unvermeidlich, sodass die neuen Stadtbahntunnel nun über dem neuen Tunnel der Fernbahn verlaufen.
Wiederkehrende Architektursprache
Ebenso wie beim neuen Tiefbahnhof stammt der Entwurf von ingenhoven architects aus Düsseldorf. Ein zentrales Ziel war, die Haltestelle so zu gestalten, dass beide Bauwerke als gestalterische Einheit wahrgenommen werden. Materialwahl, Geometrie und Farbgebung wurden daher gezielt aufeinander abgestimmt und spiegeln die Architektursprache des Tiefbahnhofs wider.
Die dreigleisige Haltestelle hat einen Seiten- und einen Mittelbahnsteig. Ein 30 Meter breites, gewölbtes Schalendach, das in Richtung Schlossgarten/Planetarium geöffnet ist, überspannt die Haltestelle. Analog zum Tiefbahnhof kommt auch hier durchgängig sogenannter Weißbeton zum Einsatz, der deutlich heller ist als herkömmlicher Graubeton. Dabei war die Herstellung der gekrümmten Wandflächen besonders anspruchsvoll, denn diese erforderten Sonderanfertigungen der Schalungen und den Einbau vorgebogener, mehrlagiger Bewehrungseisen.
Den gesamten Beitrag finden Sie in der neuen Ausgabe der NahverkehrsPraxis: 09-10/2025.