Im europaweiten Vergabeverfahren der Fahrzeugmanagement Region Frankfurt RheinMain (fahma), der Fahrzeugmanagement-Tochter des Rhein-Main Verkehrsverbundes (RMV) für die neuen Zweisystem-Fahrzeuge der Regionaltangente West (RTW) hat die Stadler Rail AG mit ihrem Angebot den Zuschlag erhalten.
Die Fahrzeuge werden neu entwickelt, um den besonderen Anforderungen der RTW gerecht zu werden. Als sogenannte Zweistromsystemfahrzeuge können sie sowohl auf Vollbahn- als auch auf Stadtbahn-Strecken fahren. Die rund 50 Meter langen Fahrzeuge werden eine Kapazität für rund 360 Fahrgäste bereitstellen und barrierefreies Reisen an unterschiedlichen Bahnsteighöhen ermöglichen. Die Vielfalt der vorhandenen Bahnsteighöhen der Deutschen Bahn (76 und 96cm) sowie die Nutzung der RTW-eigenen Bahnsteighöhe (80cm) bedingt, dass die RTW-Fahrzeuge mehrere Bahnsteighöhen bedienen können müssen.
Die Auslieferung der ersten drei Fahrzeuge zu Test- und Zulassungszwecken ist für Herbst 2028 vorgesehen. Die komplette Flotte soll bis Herbst 2030 zur Verfügung stehen. Die vollständige Betriebsaufnahme der RTW ist weiterhin zum Fahrplanwechsel im Dezember 2030 geplant. Die Vereinbarung umfasst neben der Lieferung auch die Wartung, Instandhaltung und Ersatzteilversorgung der Fahrzeuge über eine Vertragslaufzeit von 30 Jahren.
„Mit der Vergabe der Fahrzeuglieferung und -instandhaltung ist ein weiterer entscheidender Schritt auf dem Weg zur Regionaltangente West gemacht. Es sind nun nicht nur die drei Kernabschnitte der Regionaltangente West im Bau, sondern nun ist auch die Entscheidung über die Fahrzeuge gefallen. Damit sind die wichtigsten Grundlagen geschaffen, den vollständigen Fahrbetrieb auf der Strecke der Regionaltangente West Ende 2030 zu starten“, so RMV-Geschäftsführer Prof. Knut Ringat, der gleichzeitig auch Geschäftsführer der fahma ist.
Mike Josef, Oberbürgermeister von Frankfurt am Main und Aufsichtsratsvorsitzender des RMV:
„Mit dem Zuschlag für die Fahrzeuge der RTW sind wir einen entscheidenden Schritt weiter, den Menschen in und um Frankfurt, vor allem den vielen Pendlerinnen und Pendlern aus der Region perspektivisch ein öffentliches Verkehrsangebot zu machen, das sie per Direktverbindungen beispielsweise aus Bad Homburg direkt und schneller an den Flughafen bringt und Umweg über den Knoten Frankfurt unnötig macht und ihn so entlastet. Die freiwerdenden Platzkapazitäten stehen dann anderen Fahrgästen zur Verfügung, welche in der Mainmetropole arbeiten oder einkaufen.“
Horst Amann, Geschäftsführer RTW GmbH:
„Mit der RTW entlasten wir den Engpass zum Hauptbahnhof Frankfurt, schaffen neue und schnellere Nord-Süd-Verbindungen sowie zum Flughafen Frankfurt. Die Besonderheit ist die Anfahrt von unterschiedlichen Bahnsteighöhen auf der gesamten Strecke. Mit den speziell entwickelten RTW-Fahrzeugen wird dies für die Fahrgäste durchgehend barrierefrei möglich sein.“
Iñigo Parra, CEO der Stadler Division Spanien:
„Wir freuen uns sehr über den Zuschlag und das Vertrauen der fahma und des RMV, uns den Bau der Fahrzeuge für die RTW als auch deren Instandhaltung zu übertragen. Dies ist ein besonderes Projekt, das eine Neuentwicklung erfordert, beispielsweise beim barrierefreien Einstieg an unterschiedlichen Bahnsteighöhen. Wir freuen uns auf eine Realisierung von weiteren Zweisystemfahrzeugen, die eine umsteigefreie Verbindung für die Fahrgäste ermöglichen und somit die Attraktivität für den ÖPNV steigern. Das Team von Stadler ist sehr erfahren, hochmotiviert und wird das Projekt im Zeitplan umsetzen.“









