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„Welterschöpfungstag“ – Deutschlands Ressourcen-Limit ist aufgebraucht

Am Welterschöpfungstag am Mittwoch, dem 4.5., hat Deutschland bereits sämtliche Ressourcen verbraucht, die unserem Land bei einer nachhaltigen Nutzung rechnerisch für das gesamte Jahr zur Verfügung stehen. Anlässlich dieses „German Overshoot Days“ fordert der WWF Deutschland die Bundesregierung auf, die im Koalitionsvertrag gegebene Zusage, ökologisches Handeln ins Zentrum ihrer Politik zu stellen, zügig voranzutreiben.

„Der Welterschöpfungstag verdeutlicht einmal mehr, wie sehr wir über dem Limit leben, unsere knappen Ressourcen vergeuden und wie schlecht wir unsere Ökosysteme weiter behandeln“, sagte Christoph Heinrich, Vorstand Naturschutz beim WWF Deutschland. „Rechnerisch ist der deutsche Anteil an den natürlichen Ressourcen der Erde schon nach den ersten vier Monaten des Jahres aufgebraucht. Wenn alle Länder auf der Welt so `haushalten würden wie Deutschland, bräuchte es mehr als drei Erden. Die Ampel-Koalition hat in ihrem Koalitionsvertrag viele Umweltversprechen gemacht und mit ihren angekündigten Vorhaben große Erwartungen geweckt. Diese muss sie erfüllen und ihre Projekte mit Nachdruck voranbringen.

Wir liegen weltweit auf Platz 11 beim Pro-Kopf-Ausstoß energiebedingter CO2-Emissionen, exportierten vergangenes Jahr über 700.000 Tonnen Plastikmüll ins Ausland und verschwenden im Jahr rund 18 Millionen Tonnen Lebensmittel. Das alles ist nicht ressourcenschonend, nicht nachhaltig und zeigt: Derzeit sägen wir unvermindert an dem Ast, auf dem wir sitzen. Hier gibt es noch sehr, sehr viel zu tun.“

Der Earth Overshoot Day markiert das Datum, an dem die Nachfrage der Menschheit nach ökologischen Ressourcen und Dienstleistungen in einem bestimmten Jahr das übersteigt, was die Erde in diesem Jahr regenerieren kann. Die länderbezogenen Overshoot Days wie der deutsche „Welterschöpfungstag“ treffen diese Aussage in Bezug auf den Ressourcenverbrauch des jeweiligen Landes.

Die Berechnungen zum Welt- sowie zu den nationalen Overshoot Days gehen auf das Konzept des Ökologischen Fußabdrucks zurück, der ausweist, wie viel Fläche benötigt wird, um alle Ressourcenbedürfnisse inklusive der Energieversorgung zu gewährleisten. Deutschlands hat sein „Limit“ später aufgebraucht als die USA (13. März), Schweden (3. April) und Saudi Arabien (27. April), aber früher als beispielsweise Frankreich (5. Mai), Japan (6. Mai) und China (2. Juni).

Quelle: WWF Deutschland

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