Der Verband Baden-Württembergischer Omnibusunternehmen e.V. (WBO) hat am 3. Dezember 2025 im Rahmen seiner 79. Jahrestagung in Leinfelden-Echterdingen 35 Busunternehmen ausgezeichnet, die in Baden-Württemberg als Vorreiter auf dem Weg zur Elektrifizierung des öffentlichen Personennahverkehrs gelten.
Mit der Urkunde für die Antriebstransformation würdigt der Verband das besondere Engagement der Mitgliedsunternehmen bei der Umstellung ihrer Fahrzeugflotten auf batterieelektrische Antriebe und beim Aufbau der notwendigen Ladeinfrastruktur.
Die Herausforderungen dieser Transformation sind immens. „E-Busse sind in der Anschaffung gut doppelt so teuer wie herkömmliche Diesel-Busse. Zudem stellen Planung und Bau der erforderlichen Ladeinfrastruktur auf den Betriebshöfen zusätzliche, immense Investitionen dar“, betonte WBO-Geschäftsführerin Yvonne Hüneburg. „Die Unternehmen gehen das an – dabei ist ihnen wichtig, dass der Flottenbetrieb und das Lademanagement in einer Hand liegen“, ergänzt Hüneburg und führt weiter aus: „Unsere Mitglieder müssen nach Fahrplan eine zuverlässige, pünktliche Personenbeförderungsleistung abliefern – da muss aus einer Hand produziert werden. Das heißt: Die Betriebshöfe müssen aufgerüstet und das Lademanagement implementiert werden – damit der reibungslose Ablauf gewährleitet ist“. Dabei sorgt die Software dafür, dass die Busse optimal, also möglichst günstig, aber ohne Gefährdung der Einsatzmöglichkeit geladen werden. Für die konkrete Umsetzung vor Ort braucht es eine abgestimmte Zusammenarbeit zwischen Energieversorgern, Baubehörden und Unternehmen. Ohne eine Investitionskostenförderung über Förderprogramme von Land und Bund bzw. finanzielle Unterstützung vom Aufgabenträger ist die Antriebswende derzeit betriebswirtschaftlich nicht darstellbar.
Trotz dieser Rahmenbedingungen investieren zahlreiche private Busunternehmen entschlossen in moderne, klimafreundliche Antriebstechnologien. Mit der Verleihung der Urkunde unterstreicht der WBO den Mut und die Innovationskraft seiner Mitglieder – und sendet zugleich eine klare Botschaft an Politik und Öffentlichkeit: Die privaten Busunternehmen in Baden-Württemberg übernehmen Verantwortung und leisten ihren Beitrag zu noch mehr Klimaschutz im Verkehr.
Damit diese Investitionsbereitschaft langfristig Bestand hat, braucht es aus Sicht des WBO verlässliche Rahmenbedingungen: ausreichend lange Vertragslaufzeiten, eine unbürokratische Betriebskostenförderung – etwa in Form eines vergünstigten ÖPNV-Strompreises analog zum Industriestrompreis – sowie Technologieoffenheit in der Übergangsphase. Denn auch alternative, emissionsarme Kraftstoffe wie HVO oder Biogas leisten einen wirksamen Beitrag zur CO₂-Reduktion – und das unmittelbar mit dem bestehenden Fahrzeugbestand.
WBO-Geschäftsführerin Yvonne Hüneburg bringt es auf den Punkt: „Als WBO sind wir stolz, dass sich so viele Mitgliedsunternehmen auf den Weg hin zum klimaneutralen Verkehr machen. Mit günstigem ÖPNV-Strom könnte die Transformation jedoch erheblich bürokratieärmer bewältigt werden – Wünsche für 2026 sind also vorhanden!“.









