Rund 380 Fachleute aus Wissenschaft und Wirtschaft sowie Politik und Gesellschaft haben sich am 8. Mai zum 5. NRW-Mobilitätsforum in Gelsenkirchen getroffen. Unter dem Motto „Mobilität der Zukunft“ hatten der Verkehrsverband Rhein-Ruhr (VRR), der Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) und go.Rheinland eingeladen, um Impulse, Innovationen und Konzepte für nachhaltige Lösungen für die Herausforderungen im Nahverkehr zu diskutieren. Höhepunkt der Veranstaltung, die in der umgebauten Heilig-Kreuz-Kirche im Stadtteil Ückendorf stattgefunden hat, war die Teilnahme des neuen Bundesverkehrsministers Patrick Schnieder (CDU).
Eröffnet wurde das Mobilitätsforum mit einer Keynote von Prof. Dr. Uwe Schneidewind, Verbandsvorsteher des VRR und Oberbürgermeister der Stadt Wuppertal, zur Frage, wie die unterschiedlichen Regionen in NRW zukunftsfähig und klimafreundlich werden können. Hierzu hob Christiane Auffermann, stellvertretende NWL-Geschäftsführerin, die Notwendigkeit des gemeinsamen Blicks in die gleiche Richtung hervor: „Die Herausforderungen des Nahverkehrs lassen sich nur mit einer starken, regionalen Stimme bewältigen. Die Anforderungen der ländlichen Gebiete müssen dabei genauso Berücksichtigung finden wie die der Ballungsräume. Letzten Endes ist Mobilität ein Schlüssel zur Daseinsvorsorge und deshalb muss sie in einer Stadt wie Münster genauso funktionieren wie in Drensteinfurt-Rinkerode. Und für solche Fragen setzen wir uns ein.”
Weitere Programmpunkte beinhalteten Podiumsdiskussionen unter anderem mit NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer zum Deutschlandticket, außerdem zur Zukunft des SPNV und der Frage, wie dem eklatanten Personalmangel und funktionstüchtiger Infrastruktur begegnet werden kann. In kleineren Sessions wurde mitunter demonstriert, wie Städte die Digitalisierung nutzen können, um den Verkehr nachhaltiger und effizienter zu gestalten.
Impulse für die Verkehrswende
Per Live-Schalte aus Berlin sagte Bundesverkehrsminister Schnieder, dass die kommunale Verkehrspolitik und der Öffentliche Personennahverkehr ihm ganz besonders am Herzen liege und seine Erfahrungen als Bürgermeister in seiner neuen Position deshalb nützlich seien. Außerdem betonte er einen schnellen Handlungsbedarf bezüglich des Deutschlandtickets. Laut Oliver Wittke, Vorstandssprecher des VRR, war das Grußwort des Bundesverkehrsministers einen Tag nach Amtsübergabe eine große Anerkennung für die Verkehrsbranche in NRW.
go.Rheinland-Geschäftsführer Dr. Norbert Reinkober appellierte für die Aufgabenträger sowie in seiner Funktion als Co-Vorsitzender des Netzbeirats in Richtung der neuen Bundesregierung: „Das beschlossene Sondervermögen, das unter anderem zur Ertüchtigung der Infrastruktur eingesetzt werden soll, muss zielgerichtet nach den Bedarfen eingesetzt werden. NRW als bevölkerungsreichstes Bundesland muss bei der Zuweisung dieser Mittel im Fokus stehen. Nur durch eine ausreichende finanzielle Ausstattung kann es uns gelingen, ein leistungsfähiges Angebot auf der Schiene für 18 Millionen Menschen bereitzuhalten, das den Umstieg vom Auto auf den klimaschonenden Nahverkehr attraktiv macht.“