Weichen stellen für die Mobilitätswende

Das Jahr 2024 verzeichnete einen neuen Fahrgastrekord bei der Hochbahn. Im Jahresverlauf nutzten 551 Millionen Fahrgäste die Busse und U-Bahn des deutschen Nahverkehrsunternehmens. Im Vorjahr waren es 527 Millionen. Das entspricht einer Steigerung um 4,6 Prozent. Das Geschäftsjahr 2024 der Hochbahn war von einer positiven Umsatzentwicklung aufgrund steigender Kompensationszahlungen für das Deutschlandticket geprägt. Besonders zu Buche schlagen hier die Ausgleichszahlungen für die Schüler-Tickets in Höhe von 16,4 Millionen Euro. In der Folge stieg der Umsatz von 587,7 Millionen Euro (2023) um 14 Prozent auf 669,6 Millionen Euro (2024).

Die positive Umsatzentwicklung und unternehmerische Maßnahmen zur Kostenbegrenzung ermöglichten der Hochbahn, ein mit dem Vorjahr vergleichbares Wirtschaftsergebnis zu erreichen. Der Ausgleichsbetrag der Freien und Hansestadt Hamburg lag für das Jahr 2024 bei 286,6 Millionen Euro, nach 295 Millionen Euro im Vorjahr.

Rekordinvestitionen im Jahr 2025: 1,37 Milliarden Euro  

Im Jahr 2024 hat die Hochbahn auf Rekordniveau investiert: 658,4 Millionen Euro flossen in den Ausbau der Infrastruktur und der Fahrzeugflotte – sowohl im Bus- als auch im U-Bahnsektor. Die Realisierungsquote lag bei knapp 70 Prozent. Weniger investieren als geplant musste die Hochbahn im vergangenen Jahr vor allem im Bereich U-Bahn100 und DT6-Anschaffung, weil hier die Zeitpläne mit der U4-Verlängerung synchronisiert wurden. Für das laufende Jahr sind Investitionen in Höhe von rund 1,37 Milliarden Euro geplant. Bei einer ähnlich hohen Realisierungsquote würde die Hochbahn dann erstmals rund 1 Milliarde Euro innerhalb eines Jahres in den Ausbau des Mobilitätsangebotes in Hamburg investieren. 

Mit den Investitionsmitteln werden der Bau der U4 und U5 vorangetrieben, die ersten U-Bahn-Fahrzeuge der neuen DT6-Generation sowie die Umstellung auf eine emissionsfreie Busflotte finanziert und die dafür notwendigen infrastrukturellen Voraussetzungen geschaffen. 

„Mit diesen hohen Investitionen schaffen wir die notwendigen Voraussetzungen für die Mobilitätswende. Allein unser U-Bahn-Netz erweitern wir um rund ein Drittel. Gleichzeitig wollen wir unsere Busflotte auf emissionsfreie Antriebe umstellen. Das hat aber auch Konsequenzen. Mit den Investitionen in Milliardenhöhe werden die daraus folgenden Abschreibungen und Zinszahlungen das Wirtschaftsergebnis der kommenden Jahre nachhaltig belasten. Das gut mit der Freien und Hansestadt Hamburg durchzusteuern, wird eine der wesentlichen Herausforderungen der kommenden Dekade sein.“ 

Merle Schmidt-Brunn (Hochbahn-Vorständin für Finanzen und Nachhaltigkeit)

E-Bus-Strategie wird fortgeschrieben 

Seit 2020 bestellt die Hochbahn ausschließlich emissionsfreie Busse. Der erste serienreife Bus fuhr ab 2019 in Hamburg. Diese Spitzenstellung hat Hamburg weiter ausgebaut. Ende 2024 fuhren in Hamburg 567 emissionsfreie Busse von Hochbahn und vhh mobility. Erst mit weitem Abstand folgten Köln (247), Berlin (227), Wiesbaden (120) und Frankfurt (93). 

Im laufenden Jahr wird die Hochbahn weiter massiv in den Ausbau der Flotte investieren, auch wenn die Kosten für die emissionsfreien Busse entgegen den Erwartungen nicht gesunken sind. Sie betragen immer noch das 2,5-3-fache konventioneller Dieselbusse. Gleichzeitig herrscht noch keine Klarheit über die Fortsetzung und Ausgestaltung der erforderlichen Bundesförderung.  

Um die finanziellen Belastungen im Rahmen zu halten, hat die Hochbahn ihre E-Bus-Strategie fortgeschrieben und ein Maßnahmenpaket geschnürt: Sie setzt weiterhin auf emissionsfreie Busse und verlängert die Nutzungsdauer ihrer Fahrzeuge auf bis zu 15 Jahre. Parallel wird mit der Industrie an emissionsfreien Alternativen für die aktuell eingesetzten 21-Meter-Großraumbusse gearbeitet. Zudem sollen alle verbliebenen Dieselbusse ab dem kommenden Jahr schrittweise auf den klimafreundlicheren Kraftstoff HVO umgestellt werden – abgeschlossen ist dieser Prozess bis 2029.

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